Fondsgebundene Rentenversicherung

  • Ich werde mich wahrscheinlich mit meiner Rechnung zum Volldeppen machen, aber ich probiere es trotzdem.

    Also ich zahle im Jahr 3600€ ein und das noch 21 Jahre. Ohne Kapitalerträge

    3600 x 21=75600 + 10000,die schon angespart sind

    85600

    18,962 x 8,56= 162,31 €, die ich zusätzlich bekomme? Ernsthaft? Oder liegt da ein Denkfehler vor?

  • Oder liegt da ein Denkfehler vor?

    Im Prinzip hast du richtig gerechnet. Allerdings wird der Vertrag vermutlich doch auch etwas an 'Gewinnen' bringen...

    Nur... in diesem Zusammenhang... bei weitem nicht so viel wie ein selbst besparter Fonds/ETF.


    Dein Versicherungsverbrater hat mit rund 22% Rendite (in 2 1/2 Jahren) großkotzig auf den Busch geklopft. Bei einem guten MSCI World hat es im Vergleichszeitraum mit über 60% gebimmelt!


    Mein Ziel ist eine monatliche Rente. Ein sorgenfreier Lebensabend. Habe da keine bestimmte Summe vor Augen, also mein jetziges Nettogehalt wäre schön.

    Aaaalso... ohne eine bestimmte Summe vor Augen zu haben wird das nix.

    Angenommen, du aschst derzeit ca. 2000 netto pro Monat und darfst mit einer Rente aus der Gesetzlichen in Höhe von ca. 1000 rechnen... ( Referat Janders kanns dir genauer sagen)... dann brauchst du eine private Nettorente von rund 12.000 p.a. ... und dafür ein Kapital von etwa dem 35-Fachen der privaten Jahresrente, also etwa 420.000!


    Aus deinen 30.000 könntest du per Fonds auf ca. 120.000 kommen. Um die 'fehlenden ca. 300.000 zu erzielen, müsstest du für die nächsten 21 Jahre mit einer Sparrate von rund 550 Öcken im Monat rechnen.


    Soooooo... soweit mal die schnöde Theorie. Jetzt kommt aber der Haken! Wir dürfen mit einer Teuerungsrate rechnen! Dein Einkommen wird (hoffentlich) parallel zum Einkommen steigen. Die Sparraten sollten damit auch steigen können. In 21 wirst du vermutlich etwa das 1,8-Fache an der 'bestimmten Summe' benötigen, also etwa 750.000.

    750.000 minus 120.000 (aus der Einmalanlage) ergeben 630.000, die du mit konstanten Sparraten von 'ebbes über' 1,150 pro Monat erzielen kannst.


    Heißt jetzt... du darfst deinen Plan für die Altersversorgung kräftig überdenken!

  • Ich danke Dir für Deine ausführliche Erklärung. Für mich ist es erst einmal wichtig zu begreifen, dass diese Versicherungen tatsächlich eine schlechte Wahl waren.

    Kündige ich beide Versicherungen, habe daraus insgesamt 460€, die ich weiterhin investieren kann, das könnte ich auf 500 € aufstocken, aber dann ist auch mal Feierabend. Und das Geld aus der RV kann direkt in den ETF fließen. Außerdem habe ich mir überlegt, alles was sich wieder über einem bestimmten Betrag auf dem Giro ansammelt, wird investiert.

    Eine betriebliche Altersvorsorge hab ich auch noch.... seit 98, so lange arbeite im selben Betrieb. In die zahle ich von Anfang an 25€ und der Arbeitgeber 25€. Damals halt 50 DM, was bei meinem Anfangsgehalt nicht wenig war. Auf dem Riestervertrag müsste auch schon n Batzen sein, den habe ich über 10 Jahre. Den wollte ich mir heute eh mal angucken.

    Gestern habe ich die 2. 10K in den ETF investiert, eigentlich zunächst 20K auf ein Limit gesetzt. Der Kurs stieg die letzte Woche stetig, da hatte ich leider keine Möglichkeit, zu investieren. Und gestern hab ich den günstigsten Zeitpunkt verpasst, leider?. Limit höher angesetzt, Summe halbiert, Kauf getätigt. Danach sank der Kurs auf mein 1. Limit und hielt sich dort den ganzen Tag auf. ?

    Zumindest war ich mit der 1. Investition nach einer Woche 500€ im Plus. Dass man da nicht so oft draufgucken soll, muss ich erst noch lernen.

    Das Ding ist ja, seitdem ich tatsächlich investiert habe, interessiere mich wirklich für das Thema. Schaue mir Videos auf YT an und google viel. Vorher habe ich mich inberlich geweigert, mich damit auseinanderzusetzen, weil ich dachte, das alles ist so kompliziert, das verstehe ich eh nicht.

    Aber es fängt an Spaß zu machen, wenn man sieht, wie das Geld wächst, ohne jegliches Zutun.

  • Hallo zusammen,

    ja, da ist ein Sparplan hilfreich.

    Der läuft immer weiter.

    Dieser hilft auch, sich nicht ständig damit zu beschäftigen und Krisen durchzuhalten, wenn es mal


    40 Prozent


    nach unten geht.


    Der Sparplan ist eigentlich ein


    automatischer Investitionsplan.


    Hilfreich ist auch, dass man(n) ihn einfach mal sehr hoch ansetzen kann, um hohe Liquidität abzubauen und die Betrage dann auch mal zu senken, wenn das Geld gebraucht wird.

    (Nur das wieder aufstocken nicht vergessen).


    Den richtigen Zeitpunkt, braucht man(n) dann nicht zeitintensiv zu suchen.


    Da es dieser immer ist… durch den Investitutionsplan automatisiert.


    LG

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für die Rückmeldung.


    Der Grenznutzen nimmt rasant ab.


    Es ist immer noch möglich einige Promille herauszuholen.


    Es lohnt, im Aufwand nutzen Vergleiche, nicht.


    Wenn der Investitionsplan auf den MSCI World, entsprechend der günstigen Möglichkeiten eingerichtet ist, ist das wichtigste in Sachen Investitionen für die meisten abgeschlossen.


    Der Grenznutzen nimmt mit jeder weitere Intervention exponentiell ab.


    LG

  • Hä? Abgesehen davon, dass pauschale Aussagen grundsätzlich problematisch sein können, wenn sie nicht an den Kontext angepasst werden, wo ist hier der Punkt?

  • Also, erstmal Danke an alle, die sich so rege an der Diskussion beteiligt haben. Ich bin auf jeden Fall schon um einiges schlauer. ?

    Ich habe jetzt hier den Riester vorliegen, und sehe gerade, dass die Vertriebs - und Verwaltungskosten höher sind als die Grundzulage.

    Also, was meint Ihr? Stilllegen, oder? Ich habe gelesen, dass, wenn man einen Riestervertrag stilllegt, Vertriebs- und Verwaltungskosten nicht länger berechnet werden.


    Augenscheinlich muss ich nächstes Jahr ein paar wichtige finanzielle Entscheidungen treffen und ich hätte gerne nochmal Eure Meinung dazu.

    Vielen Dank und einen guten Rutsch!

  • Hallo zusammen,

    denke ich auch eher, da es auch noch ein sehr junger Vertrag ist.


    Meiner Meinung nach, ist ein weltweiter ETF

    auch nicht zu verachten.

    Es sei den, dass bezüglich der Zulagen noch Steigerungen zu erwarten sind.


    Das nachfolgende finde ich hilfreich


    https://www.finanztip.de/riester/

    Riester-Rente: Wann sie sich lohnt und welche Form sinnvoll ist.


    Die neue Regierung plant ja wohl eine Reform.

    (Viel Hoffnung habe ich persönlich da nicht).

    Wenn, dann dürften wir es in den nächsten Monaten wissen.

    Da ist diesbezüglich guter Rat teuer.


    LG

  • Naja, wenn die Kosten höher sind als die Zulagen, ergibt die staatliche Förderung kaum Sinn, außer die Versicherung zu bezahlen. Außerdem hab ich gerade nachgerechnet. Ich habe bis zum 31.12.20 selber schon 23400€ eingezahlt, wenn ich seit dem 01.04.2013 kontinuierlich 162,17€ eingezahlt habe. Ich hatte vorher in einem anderen Vertrag schon 8300€ angespart und das ist in den Neuen eingeflossen. Und dabei sind Kosten, Zulagen und Zinsen nicht berücksichtigt. Also irgendwas stimmt da nicht.

  • Ich habe bis zum 31.12.20 selber schon 23400€ eingezahlt, wenn ich seit dem 01.04.2013 kontinuierlich 162,17€ eingezahlt habe.

    23400/(12*162,17) sind 12 Jahre. Da passt was nicht. 7 3/4 Jahre hast du hier eingezahlt.

    Die 15081 sind schon richtig. Der vorherige Vertrag geht eher bei der Vertragssumme und der Summe der Zulagen mit ein.

  • Ja, die 15081€ habe ich in diese Versicherung eingezahlt, aber dann muss man doch die 8324€ aus der anderen Versicherung dazu rechnen. Dann bin ich bei 23400€. Kosten und Zulagen fressen sich gegenseitig auf. Aber wo sind die jährlichen Zinsen dann hin.

    Das ist Verarsche hoch 10.

  • Ja, die 15081€ habe ich in diese Versicherung eingezahlt, aber dann muss man doch die 8324€ aus der anderen Versicherung dazu rechnen. Dann bin ich bei 23400€. Kosten und Zulagen fressen sich gegenseitig auf. Aber wo sind die jährlichen Zinsen dann hin.

    Dann schau doch mal in die Abrechnung von 2013, was da für Werte stehen.

    Eventuell geht die alte Versicherung nur in den Betrag der garantierten Rente mit ein.

  • Ja, das Problem ist, ich hab nur die Abrechnungen von 2019 und 2020. Wo die anderen geblieben sind, ist mir ein Rätsel. ? Hab die Versicherung angeschrieben, dass die sie mir nochmal schicken sollen. Das ist jetzt auch tatsächlich das erste Mal, dass ich mich intensiver damit beschäftige.

  • Ok, aber im letzten Jahr hattest du 2% Ertrag bei 0,85% Kosten. Das ist wenig, sollte aber irgendwo im Vertrag festgehalten sein. Rückgerechnet über 7,75 Jahre komme ich damit auf ein Anfangsguthaben von 5600 Euro.


    Die staatliche Förderung ist seit 2018 konstant bei 175 Euro, vorher war es 154 Euro. In Summe komme ich damit auf 1256 Euro, da sind noch 800 Euro zu viel in der Aufstellung.


    Es macht aber wenig Sinn, die staatliche Förderung mit den Verwaltungskosten gegenzurechnen. Denn die wird sich eher am Vertragsguthaben oder an den eingezahlten Beiträgen orientieren. Auch das sollte im Vertrag stehen.

  • Beim Wechsel zu einem anderen Anbieter wird das aktuelle Guthaben übertragen und als bisherige Beitragssumme vom neuen Anbieter garantiert. Wenn der Vertrag nach Kosten vorher im Plus war, lohnt sich das. Ansonsten nicht, dann hat man die Abschlusskosten verschenkt und nicht mehr in der Garantiesumme.

  • Ok, aber im letzten Jahr hattest du 2% Ertrag bei 0,85% Kosten.

    Oder anders gerechnet: Vom jährlich eingezahlten Geld geht 8,73% an Kosten drauf, bzw von der staatlichen Förderung bleiben dir 0,26%. Aber die 2% Garantiezins hast du auf jeden Fall jedes Jahr, einschließlich Zinseszins. Bei meinem Vetrag waren es um die 6% Kosten bei 4 % Garantiezins. Der war aber noch aus dem letzten Jahrtausend, und ohne Aussicht auf Riester-Förderung. Und kündigen kann ich den auch nicht mehr, weil er schon auszahlt.


    Also keine Abzocke, nur magere Erträge. Was mit dem Ertrag aus dem Altvertrag war, ist eine andere Sache.

    Auf die garantierte Rente kannst du allerdings pfeifen, denn bis 2043 wird sich die Alterserwartung leider zu deinen Ungunsten entwickeln, und die Rente daher niedriger sein als jetzt garantiert. Das war bei mir so, und bei meinen Eltern auch schon.

    Da wirst du mit einem Auszahlplan auf einen ETF besser fahren. Wenn du dann noch in der GKV bist, ist der dann auch noch beitragsfrei. Zumindest solange die FDP an der Regierung ist.