Liebe Foren-Gemeinde,
Aufgrund der bei mir 2021 wg. hoher Abfindung zur Anwendung kommenden Fünftelregelung im Steuerrecht kann ich (38J, verheiratet, 2 Kinder) laut meiner Steuerberaterin 18.667 EUR sparen, wenn ich noch dieses Jahr 30.680 EUR (Höchstbetrag nach Abzug von RV-Beiträgen meiner Frau und mir) als Sonderausgabe für meine Altersvorsorge geltend mache. Das entspricht einer Rückerstattung von satten 60,8 Prozent meines investierten Kapitals, also noch weit mehr als Spitzensteuersatz. Als Vehikel für eine solche Sonderausgabe kommen Nachzahlungen in die GRV und/oder ein Rürup-Vertrag infrage.
Ich möchte deshalb 15.000 EUR in einen fondsgebundenen Rürup mit 100% Aktienanteil via Welt-ETF stecken (der Rest wandert in die GRV, ist bereits mit DRV geklärt; mehr als 15.847 EUR darf ich momentan nicht nachzahlen). Die vollen 15k sollen noch dieses Jahr per Einmalzahlung fließen, danach möchte ich den Rürup-Vertrag beitragsfrei stellen, bis zum Rentenbeginn nichts mehr einzahlen und mich auch sonst nicht mehr kümmern. Das Geld soll einfach still und leise vor sich hin arbeiten und im Alter als Leibrente eine zusätzliche Absicherung neben gesetzlicher Rente, bAV und privatem ETF-Depot bieten.
Nun stelle ich mir folgende Fragen:
1. Welcher Fondsanbieter bzw. Tarif ist für mein konkretes Vorhaben der beste? Raisin, Europa, Condor...?
2. Fressen laufende Fix- und Prozentualkosten bei einer solch geringen Einmalanlage und Beitragsfreiheit für 30 Jahre so viel von meinem Kapital weg, dass unterjährige Zusatzeinzahlungen zwingend nötig werden, um die Rentabilität zu sichern? Das wäre so gar nicht in meinem Sinne...
3. Ich lese immer wieder von Netto-Tarifen, die über Honorarberater abzuschließen seien. Ist das bei meinem Zeitdruck (die Einmalzahlung muss noch dieses Jahr überwiesen werden, 2022 werde ich durch weit niedrigeren Steuersatz nur noch die Hälfte absetzen können) während der Feiertage überhaupt noch realistisch? Und wenn ja, gibt es konkrete Berater, die ihr empfehlen könnt? Die Flut an Google-Ergebnissen überfordert mich da etwas und eure persönlichen Erfahrungen könnten helfen.
P.S. Die systematischen Nachteile von Rürup-Verträgen (v.a. mangelnde Flexibilität, schlechte Hinterbliebenenabsicherung, volle Rentenbesteuerung) sind mir bewusst. Wegen der einmaligen Konstellation mit der extrem hohen Steuerersparnis von 61% durch Fünftelregelung dieses Jahr nehme ich das aber in Kauf. Die Grundsatzdebatte über die Sinnhaftigkeit von Rürup brauchen wir hier also nicht mehr zu führen.