Geldanlage zur Jahreswende oder abwarten

  • Hallo Zusammen,


    Anfang 2019 ist meine erste berufliche Altersvorsorge mit 60.000 € geendet und ich habe angefangen in ETF's zu sparen, ohne Einmalanlage. Dazu habe ich im Mai 2020 860 Coca Cola Aktien gekauft. Mich hat die Dividende interessiert und die regelmäßige Auszahlung dieser.


    Zum heutigen Tag endet die zweite Altersvorsorgeanlage bei der AXA mit 35.000 €. Für mich ist jetzt die Frage, ob ich weiterhin so fortfahre oder einen möglichen Rückgang abwarte und dann eine größere Summe in ETF's anlege.


    Vielen Dank für eure Antworten im Voraus

  • Ich würde natürlich den Rückgang abwarten und dann investieren;) Soweit zur Theorie.

    Die Frage ist nur, wann kommt der Rückgang, wie weit wird der Rückgang gehen...

    Das kann dir hier kein Forenteilnehmer seriös beantworten.

    Mich persönlich würde der Hohe Coca Cola Anteil stören.


    Teil die Summe doch auf, z.B. Hälfte jetzt und der Rest monatlich über die nächsten zwei Jahre.


    In der Regel schlägt aber die Einmalanlage langfristig die monatliche Investition da die Kurse langfristig nach oben gehen.

  • Hallo.


    Alles kann, nichts muss. ;)


    Über einen Sparplan zu investieren ist oft nervenschonender als die Einmalanlage, wenn es mal einen Rücksetzer gibt. (Den hinterher natürlich alle vorher schon gesehen haben wollen.)


    Soll denn die gesamte Summe "gebunden" werden? Oder gibt es ggf. noch andere Einsatzfelder für die Summe. Das sollte man auch noch abklopfen. Ansonsten spricht nichts dagegen, wie beim letzten Mal zu verfahren.


    Bei einer verfügbaren fünfstelligen Summe erlaube ich mir den Hinweis auf die ggf. Möglichkeit Sonderzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung zu leisten. Kann unter Umständen sinnvoll sein. (Kann aber auch Quatsch sein. Muss man schauen, ob es passt.)

  • Vielen Dank für eure Antworten. Ich lasse es wie bisher weiterlaufen und hab in kleinen Mengen Aktien von Bayer, Haier Smart Home und Etherium gekauft.


    Mit der Sonderzahlung für die gesetzliche Rente finde ich lohnt sich in meinem Alter nicht mehr.

  • Mit der Sonderzahlung für die gesetzliche Rente finde ich lohnt sich in meinem Alter nicht mehr.

    Gerade wenn Du kurz vor der Rente stehst, kann sich das lohnen. Du machst ja keine Einlage, die sich erst verzinsen müsste, sondern es handelt sich um ein Umlagesystem. Bei dem kannst Du für eine genau bestimmte Summe X heute einen Rentenpunkt kaufen, der Dir ab 67 eine heute schon gut kalkulierbare dynamische Rente von Y lebenslang bringen wird. Du kannst Dir auf der Basis, der Sterbetafel und der eigenen Einschätzung Deiner Gesundheit überlegen, ob sich das lohnt. Das noch verfeinern mit einer steuerlichen Betrachtung (bringt meist etwas Extrarendite; muss aber nicht zwingend so viel sein) und Du kannst eine fundierte Entscheidung treffen.

  • Gerade wenn Du kurz vor der Rente stehst, kann sich das lohnen. Du machst ja keine Einlage, die sich erst verzinsen müsste, sondern es handelt sich um ein Umlagesystem. Bei dem kannst Du für eine genau bestimmte Summe X heute einen Rentenpunkt kaufen, der Dir ab 67 eine heute schon gut kalkulierbare dynamische Rente von Y lebenslang bringen wird. Du kannst Dir auf der Basis, der Sterbetafel und der eigenen Einschätzung Deiner Gesundheit überlegen, ob sich das lohnt. Das noch verfeinern mit einer steuerlichen Betrachtung (bringt meist etwas Extrarendite; muss aber nicht zwingend so viel sein) und Du kannst eine fundierte Entscheidung treffen.

    Habe ich nebenan schon vorgerechnet:

    Für 84 Euro monatlich bekommst du 4,44 Euro monatlich. Das sind 5%, wenn du ewig lebst.

    Umgekehrt musst du 88 werden, um das eingezahlte Geld rauszubekommen, also Null Rendite zu haben.


    Ein Auszahlplan ist da wesentlich günstiger. Da muß auch nur der Ertragsanteil versteuert werden, und die GKV bekommt nichts davon, wenn man in der KVdR ist.

  • Habe ich nebenan schon vorgerechnet:

    Für 84 Euro monatlich bekommst du 4,44 Euro monatlich. Das sind 5%, wenn du ewig lebst.

    Umgekehrt musst du 88 werden, um das eingezahlte Geld rauszubekommen, also Null Rendite zu haben.


    Ein Auszahlplan ist da wesentlich günstiger. Da muß auch nur der Ertragsanteil versteuert werden, und die GKV bekommt nichts davon, wenn man in der KVdR ist.

    Und ich habe Dir auch schon nebenan geschrieben, dass Deine Logik so nicht stimmt! :rolleyes:

    1. Steigt die gesetzliche Rente regelmäßig, da Sie an die allg. Lohnsteigerung angepasst wird (rechne mal mit 1,5 % p.a.).
    2. Eine Ausgleichszahlung in die GRV findet i.d.R. statt um früher in Rente gehen zu können (Flexirente) und die sich daraus ergebenden Abschläge auszugleichen. Wer also mit 63 in Rente geht bekommt dann auch schon 4 Jahre länger die dann durch die Ausgleichszahlung höhere Rentenzahlung
    3. Aus den Punkten 1 u. 2 ergibt sich, dass der Break-Even bei der GRV deutlich vor dem von Dir genannten Alter von 88 eintritt.
      Ich hatte das für mich mal ausgerechnet und kam dabei bei einem Rentenbeginn mit 63 auf ein Alter von 81 Jahren für den Break-Even (und nein, ich habe aktuell nicht geplant freiwillige Zahlungen in die GRV zu leisten!). 81 wäre aber durchaus ein Alter, dass ich erreichen möchte ;).
    4. Du unterschlägst bei einem Auszahlplan komplett das SORR (Sequence of return risk)
      Sequence of Return Risk – die ersten 5 Jahre sind entscheidend - Finanzen? Erklärt! (finanzen-erklaert.de)
    5. Die sichere Entnahmerate für eine ewige Rente aus einem Kapitalvermögen beträgt ca. 3% p.a. und liegt damit deutlich unter der 'Rendite' der GRV. Bei einer höheren Entnahmerate (z.B. 4%) besteht ein erhebliches Risiko, dass Dir im Alter irgendwann das Geld ausgeht.

    Fazit: Wer es sich leisten kann und noch genügend Zeit bis zum Rentenbeginn hat, für den ist der eigene Vermögensaufbau z.B. per ETF-Depot und der Entnahmeplan in der Rente eine sehr gute Idee.


    Wer hingegen kurz vor der Rente nur ein geringes Vermögen und noch dazu nur noch wenig Zeit bis zum geplanten Rentenbeginn hat, für den könnte eine freiwillige Ausgleichszahlung in die GRV durchaus eine Alternative darstellen.

    Ob es für den Threadersteller Sinn macht, muss man individuell für sich durchrechnen.


    Wenn ich mit meiner Rentenhöhe klar komme, also die Basis-Lebenskosten durch die Rente gedeckt sind, macht eine freiwillige Einzahlung in die GRV für mich keinen Sinn.

  • Für mich ist die Sonderzahlung in die GRV der Sicherheitsbaustein. Mein privater Rentenberater hat mir glaubwürdig berechnet das die Einzahlung mit reichlich 72 ins positive umschlägt. Ob sich meine ETFs weiter so gut entwickeln weiß momentan die 5G Glaskugel. Ob ich nun das Alter bis zum Gewinn erreiche ebenfalls, aber wenn es mich eher trifft brauche ich sowieso nichts mehr. Die Erben müssen mit dem zurecht kommen was übrig bleibt ;).

  • Ich habe noch ein Guthaben in einer ruhend gestellten Riesterrente. Das ist für später als Sonderzahlung in die Rentenversicherung geplant. (Kleinbetragsrente)

    Der Rentenfaktor wird so wahrscheinlich auch besser sein als das, was mir der Riester-Anbieter anbieten würde.