ETF wechseln sinnvoll? (ausschüttend/synthetisch --> thesaurierend/physisch)

  • Hallo liebe Finanztip-Community,


    mein für den langfristigen Vermögensaufbau gedachtes Depot besteht momentan nur aus einem einzigen MSCI-World-ETF von Lyxor (WKN LYX0AG | ISIN FR0010315770), auf den ich vor einigen Jahren einen Sparplan gestartet habe. Entschieden habe ich mich damals für diesen ETF, weil er eine finanztip-Empfehlung war und die Consorsbank ihn als Sparplan komplett ohne Gebühren anbietet.


    Nun stelle ich mir aktuell die Frage, ob es nicht sinnvoll wäre, den Sparplan zu einem anderen MSCI-World-ETF zu ändern (Stichworte: thesaurierend, physisch replizierend, ...). Oder besteht hierzu eigentlich keine Notwendigkeit – zumal die Consorsbank die Ausschüttungen (auf Wunsch) direkt wieder kostenlos reinvestiert?


    FALLS ein Wechsel ratsam ist, lasse ich dann den alten ETF einfach im Depot und stelle nur den Sparplan auf den neuen um, oder gibt es irgendeinen Grund quasi alles in den neuen ETF "umzuschichten"?

    Vielen Dank im Voraus. Bin über jede Hilfestellung dankbar!

  • Die Ausschüttung wird zwar kostenlos reinvestiert, aber es werden ggf Steuern fällig und abgeführt.

    Beim thesaurierenden Fonds verbleibt das Vermögen dagegen komplett im Fonds bis zur Auszahlung. Es ist zwar eine Vorabpauschale als Steuervorauszahlung vorgesehen, die liegt aber wegen der Niedrigzinsen aktuell eher bei Null.

    Ich würde physische Replikation bevorzugen. Vor dem Umschichten solltest du dir Gedanken zu anfallenden Steuern aus Kursgewinnen machen, sonst hast du hinterher weniger Geld als vorher. Denn das wird mehr als die 801 Euro Freibetrag werden.

  • Hallo zusammen,

    alles gut.

    M.E. gut investiert.

    Da es kostenlos wieder investiert wird.


    Vor allem, wenn jeder Euro 15 Jahre investiert bleibt.


    Eine Umschichtung ist nicht erforderlich.


    Respekt zu der langfristigen Strategie.


    Steuer bitte prüfen, wenn der Freibetrag ausgeschöpft ist.


    Physisch oder synthetische macht keinen großen Unterschied.


    Einfach. Praktisch. Gut.


    LG

  • Ich würde eher nicht umschichten. In der Tendenz sind die Steuern (und eventuelle Provisionen) zu teuer. Lieber liegen lassen und entweder nach und nach verkaufen um den jährlichen Freibetrag auszureizen oder bis zum Ende stehen lassen.


    Grundsätzlich machst du mit keiner der beiden Varianten etwas falsch. Ob synthetisch ausschüttend oder physisch thesaurierend ist eine Optimierung hinterer Ordnung. Kann man machen oder auch sonst glücklich werden. Wirklich entscheidend ist das nicht. Grundsätzlich wird man aber thesaurierend eher steuerlich im Vorteil sein. Bei physischen Fonds kann man dann noch das Fass mit dem Fondsdomizil aufmachen (aktuell ist Irland im Vorteil wegen Doppelbesteuerungsabkommen mit USA, muss aber nicht ewig so bleiben)

  • Vielen Dank für die schnellen, hilfreichen Antworten!


    Heute kam eine Mail mit genau der Ankündigung, die ich "befürchtet" hatte – nämlich, dass der von mir gewählte ETF ab Februar nicht mehr zu den kostenlosen Sparplänen gehört. Eine Ordergebühr auf die reguläre Sparplanrate könnte ich ja noch verkraften, aber auch auf die automatischen Wiederanlagen der Ausschüttungen würden nun Gebühren anfallen.


    Von daher werde ich nun wahrscheinlich den alten Sparplan aussetzen und einen neuen starten auf einen thesaurierenden MSCI-World-ETF.

  • Du kannst meines Wissens nach bei der Consorsbank die automatische Wiederanlage stoppen, dann bleibt es auf dem Verrechnungskonto.


    Wenn Du das dann in den neuen ETF sparst, hast Du allerdings wieder die Gebühr. So richtig kann ich daher keinen Vorteil durch den Wechsel des ETF erkennen. Übersehe ich etwas?

  • Auch ich habe heute die Email erhalten das der ETF ab Februar nicht mehr kostenlos ist.

    Ich werd mir einfach einen neuen von Finanztip empfohlenen ausschütter raus suchen und einen Sparplan starten.

    Umstellung von ausschüttend auf thesaurierend mache ich erst sobald mein Freistellungsauftrag vollständig ausgeschöpft ist.

  • Du kannst meines Wissens nach bei der Consorsbank die automatische Wiederanlage stoppen, dann bleibt es auf dem Verrechnungskonto.


    Wenn Du das dann in den neuen ETF sparst, hast Du allerdings wieder die Gebühr. So richtig kann ich daher keinen Vorteil durch den Wechsel des ETF erkennen. Übersehe ich etwas?

    Mein Grundgedanke war hier wie folgt: Zwar bespare ich den ETF nun schon einige Jahre; bis zur Rente bzw. der geplanten "Zuteilungsreife" meiner ETF-Altersvorsorge sind es allerdings noch einige JAHRZEHNTE.


    Daher würde ich einen neuen Sparplan auf einen thesaurierenden ETF abschließen, bei dem es langfristig dann auch kein Problem wäre, wenn er ebenfalls wieder aus den kostenlosen Sparplänen rausfallen sollte, weil hier keine Wiederanlage durch die Consorsbank nötig ist.

    Den bisherigen ETF würde ich dann einfach im Depot belassen und wie du sagst die automatische Wiederanlage stoppen.


    Was ich dann mit den Ausschüttungen aus diesem ETF mache, müsste ich mir natürlich überlegen. Ggf. sammeln, bis eine Summe erreicht ist, die etwaige Gebühren bei einem Nachkauf rechtfertigt?

  • Die automatische Wiederanlage von Ausschüttungen erfolgt bei der Consorsbank aber mit den 1,5% Gebühr, welche man auch bei Nicht-Aktion-ETFs zahlt.


    Daher ist es egal ob Du die Reinvestition stoppst.


    Wenn man allerdings auf einen Thesaurier wechseln möchte und die Ausschüttungen in diesen fließen sollen, wäre es natürlich sinnvoll das nicht reinvestiert wird. Dann kann man entweder die Sparplanrate beim Thesaurier erhöhen oder falls es sehr hohe Ausschüttungen sind, per Einmalkauf zuschlagen.


    Auch ich habe heute die Email erhalten das der ETF ab Februar nicht mehr kostenlos ist.

    Ich werd mir einfach einen neuen von Finanztip empfohlenen ausschütter raus suchen und einen Sparplan starten.

    Umstellung von ausschüttend auf thesaurierend mache ich erst sobald mein Freistellungsauftrag vollständig ausgeschöpft ist.


    Ich würde mir keinen ETF-Zoo bauen, wegen den 1,5% Gebühren. Dann eher den Broker wechseln und z.B. bei Scalable (nach heutigem Kenntnisstand) immer kostenfrei die Sparpläne nutzen.


    Die Gebühr von 1,5% führt am Ende auch nur zu einem Unterschied von 1,5% beim Endvermögen.


    Bei 100.000 EUR hättest Du bei konsequenter Vermeidung dann 1.500 EUR mehr...bei 1 Mio. EUR wären es 15.000 EUR mehr...das macht keinen Unterschied. Die Volatilität, welche ihr über Jahrzehnte aushaltet ist da deutlich höher.