Nachhaltigkeit bei Anlage in MSCI ETFs

  • Hallo zusammen,


    hier ist schon viel über nachhaltige Geldanlage geschrieben und hierbei wurden die Aspekt Umweltschutz, Sustainability und Social Responsibity hervorgehoben. Ich würde gerne wissen wie Eure Meinung zu investments z.B. in den MSCI sind. Wenn ich mein Geld hierin investiere, sind dies insbesondere Unterehmen aus den USA, zur Zeit ca. 65%. Deutschland und Europa sind gemäß ihrer Wirtschaftskraft deutlich unterrepräsentiert. Wenn ich also mein Geld hierin investiere, tue ich dies nicht nachhaltig in Unternehmen die mir und ggf. meinen Kindern zukünftig einen Arbeitsplatz geben können, sondern insbesondere US Unternehmen. Ist dies nachhaltig oder ist dies eher kurzfristige Renditemaximierung?


    Freue mich auf Eure Antworten.

  • Dazu kannst du dich einmal bezüglich Primär- und Sekundärmarkt belesen... und dann noch einmal fragen ;)


    'Nachhaltig' verhalten kannst du dich, indem du dich nachhaltig verhältst... also durch gezielten Konsum und/oder Konsumverzicht.

  • Wenn ich also mein Geld hierin investiere, tue ich dies nicht nachhaltig in Unternehmen die mir und ggf. meinen Kindern zukünftig einen Arbeitsplatz geben können, sondern insbesondere US Unternehmen.

    Nachhaltigkeit definiert jeder anders - siehe auch die aktuelle Diskussion in der EU, die u.a. Atomstrom als nachhaltig definieren möchte (so der derzeitige Vorschlag).

  • #JDS vielen Dank für Deinen Hinweis. Primär und Sekundärmarkt sind mir geläufige Begriffe. Es geht hier jedoch um die Volkswirtschaftlichen Zusammenhänge und diese sind sind relativ einfach erläutert. Stecken ganz viele Menschen ihr Geld in Finanzanlagen die weitab von ihrem geografischen oder wirtschaftlichen Mittelpunkt ist, so stärke ich diese Volkswirtschaften und nicht meine eigene, da durch dieses Geld u.a. Investitionen und damit Wachstum finanziert wird.

    Ich habe mit Nachhaltigkeit nicht nur die ökologische Sichtweise gemeint, sondern vielmehr das Handlungsprinzip zur dauerhafte Erhaltung und Pflege Deines eigenen Wirtschaftssystems. Sofern dauerhaft ein größerer Anteil der Erträge dieses Systems in andere Systeme abfliessen wird dieses verkümmern und nicht so wachsen wie es zum wohle sein Bewohner könnte.

  • Stecken ganz viele Menschen ihr Geld in Finanzanlagen die weitab von ihrem geografischen oder wirtschaftlichen Mittelpunkt ist, so stärke ich diese Volkswirtschaften und nicht meine eigene, da durch dieses Geld u.a. Investitionen und damit Wachstum finanziert wird.

    Ich habe mit Nachhaltigkeit nicht nur die ökologische Sichtweise gemeint, sondern vielmehr das Handlungsprinzip zur dauerhafte Erhaltung und Pflege Deines eigenen Wirtschaftssystems. Sofern dauerhaft ein größerer Anteil der Erträge dieses Systems in andere Systeme abfliessen wird dieses verkümmern und nicht so wachsen wie es zum wohle sein Bewohner könnte.

    Es mag Dich überraschen, aber viele der US-Konzerne sind weltweit tätig.;)

    So hat z.B. Google aktuell > 2000 MA in Deutschland. Gleiches gilt für Amazon oder Apple sowie Microsoft, McDonalds oder Coca-Cola, PepsiCo, usw., usw.

    So macht z.B. Apple 2/3 seines Umsatzes außerhalb der USA. Ich denke mal, dass es bei den anderen Big-Playern ähnlich aussieht.

    Ganz ähnlich geht es deutschen Weltkonzernen die ebenfalls weltweit Standorte und örtliche Mitarbeiter beschäftigen. Die gesamte deutsche Auto-, Maschinenbau- und Chemieindustrie macht einen Großteil der Umsätze und Gewinne eben nicht in Deutschland, sondern weltweit!

    Protektionismus war noch nie eine gute Lösung!


    Ganz davon ab, wird durch eine Investition in die globale Wirtschaft (z.B. MSCI ACWI /FTSE All World) Dein eigenes Verlustrisiko minimiert. Viel besser, als wenn man nur in deutsche oder europäische Unternehmen investieren würde (Klumpenrisiko). Irgendwo auf der Welt, wird es schon eine Region geben, die sich gerade in einer Wachstumsphase befindet. Und mit einem weltweiten Investment partizipiere ich daran.


    Und wer will, kann sich ja auch einfach mit 3 ETF ein Weltportfolio aufbauen, dass statt MCAP mehr der Gewichtung nach BIP entspricht.

    Nur, hat die Vergangenheit gezeigt, dass MCAP langfristig die bessere Rendite liefert. :/

  • Ich habe mit Nachhaltigkeit nicht nur die ökologische Sichtweise gemeint, sondern vielmehr das Handlungsprinzip zur dauerhafte Erhaltung und Pflege Deines eigenen Wirtschaftssystems. Sofern dauerhaft ein größerer Anteil der Erträge dieses Systems in andere Systeme abfliessen wird dieses verkümmern und nicht so wachsen wie es zum wohle sein Bewohner könnte.

    Janz jenau das habe ich damit gemeint, dass du durch gezielten Konsum oder Konsumverzicht Einfluss nimmst. Wem derzeit die Aktien der Firma XYZ gehören, ist in der heutigen, weltweit vernetzten Wirtschaft... sagen wir mal salopp... Jacke wie Hose.


    Nimm einfach einmal eine in den USA gewachsene Kartoffel und verfolge ihre Veredelung zu Kartoffelchips, die du in Schland bei 'Feinkost Albrecht' kaufst... und dann sagst du mir, welche Volkswirtschaft oder Volkswirtschaften im Sinne deiner Nahchaltigkeitstheorien profitiert bzw. profitieren.

    Oder... nimm ein 'teutsches' Kraftfahrzeug und analysiere die Herkunft der verwendeten Komponenten und die 'Profiteure' im Entstehungsprozess bis hin zum Endnutzer des Gesamtkunstwerks... und zum Vergleich die Aktie des 'Herstellers'... and thou shall see ;)