Ab 2025: Neue Heizung mit 65% EE. What?

  • Billig wie ich bin nehm ich immer das Billigste, das Billigste ist immer das Beste.

    Oh, sowas liebe ich.

    Da wird jemand anderem etwas unterstellt obwohl man ihn weder persönlich noch etwas über die Rahmenbedingungen (Haus, Lage, Verbrauch Aufwand,...) kennt.


    Wir leben Nachhaltigkeit vor wie kaum eine andere Familie die wir kennen, und natürlich ist auch bei uns noch potenzial nach oben. Das wissen wir selbst.

    Es gibt aber auch irgendwann mal Rahmenbedingungen.


    Und unser eigener Wunsch eine WP zu realisieren gehörte im letzten Jahr eben aus Ökonomischen Gesichtspunkten nicht dazu. Nicht mehr und nicht weniger. Wir wollten ja auch weg vom Gas, aber nicht um jeden Preis.

    Und 7 Fachfirmen so wie der Schornsteinfeger/Energieberater noch die Verbraucherzentrale konnte uns einen Weg aufzeigen und hat von der WP abgeraten. Sie war Ökonomisch bei uns einfach nicht darstellbar.


    Aber gut, mit den Fingern auf andere Zeigen ist ja immer einfach und ebenfalls sehr "billig". Wenn man drauf steht ;)

  • Falls man dennoch rein ökonomisch rechnen will, sollte man die Auswirkung der Heizung auf den Wiederverkaufswert einpreisen. An der Stelle sehe ich gewisse Vorteile für die Wärmepumpe.

    Ja, so hatten wir auch gedacht und Argumentiert. Und es spielt mit Sicherheit auch eine Rolle. Auch hier wurden wir durch die Fachfirmen nochmal ins rechte Licht gerückt.

    Da kommt natürlich dann wieder die weiter Planung hinzu. Will ich mein Haus (Zeitnah) verkaufen oder ist das in den nächsten 20-25 Jahren nicht geplant.


    Wie gesagt, eine Heizung und auch eine WP hält nicht ewig. Wenn ich also z.B. in 25 Jahren verkaufen will dann ist das jetzt (als Wertsteigerung) zu vernachlässigen.

    Bis dahin gibt es neue und ausgereifter Technik und der Käufer von morgen steht vor dem gleichen Problem wie ich heute. Das sind die Häuser die jetzt mit einer 25 Jahre alten Gas-Heizung auf dem Markt stehen.

    Einen großen Mehrwert hat die Anlage dann aber nicht mehr weil eben zu alt oder technisch überholt.

    Somit ist zumindest der Faktor als Wertsteigerung zu vernachlässigen wenn ich nicht vor habe in naher Zukunft zu verkaufen.


    Ich bin selbst ja auch überhaupt nicht für Gas als das Medium. Aber es gibt einfach verdammt viele Fälle wo es zumindest Ökonomisch immer noch das beste ist. Ob einem oder dem Robert das nun gefällt oder nicht.


    Hätten wir das Thema in der Vergangenheit politisch nicht so verpennt wären wir dort bestimmt auch schon weiter und nicht so unter Zugzwang.

  • Hätten wir das Thema in der Vergangenheit politisch nicht so verpennt wären wir dort bestimmt auch schon weiter und nicht so unter Zugzwang.

    Tja, Vergangenheit ist nicht mehr zu ändern, da müssen wir unsere Energie auf Gegenwart und Zukunft konzentrieren.


    Alles nicht so einfach.

  • Die Frage ist unsinnig. Viel wichtiger ist die Frage: Wird die Regierung zukünftig in der Lage sein, 100% verlässlich genug Strom für die vielen E-Autos und WP bereitzustellen?


    Wenn wir vom Gas weg zu 100% auf Strom gehen, dann haben wir wieder keinen vernünftigen Mix und sind angreifbar.


    Im Depot wird diversifiziert, warum nicht auch im RL?

  • Wieviel an Mehrkosten wärst du denn bereit gegenüber einer Gasheizung zu zahlen?

    Das würde ich nicht so an einem Pauschbetrag fest machen. Natürlich wären wir bereit gewesen mehr Geld für die Heizungserneuerung in die Hand zu nehmen. Aber auch unser Geldtopf ist nun einmal endlich ;)


    Die Baulichen Gegebenheiten vor Ort hätten diesen Betrag aber ungefähr und das 5-6 fache steigen lassen. Nur für den Heizungstausch ohne Sonstige Maßnahmen.

    Da der Heizungsraum auf der "falschen Seite" des Hauses liegt hätte alleine die Verlegung der Leitung zur WP-Modul ca. 5000-6000 € netto gekostet da wir einmal um das halbe Haus müssen.

    Ein anderer Ort wäre nicht gegangen.


    Ein parallel betrieb zusammen mit der alten Gastherme wäre auch nicht möglich da aus platzgründen nur entweder oder geht. Zumal wir die Gastherme ja nach 16 Jahren auch nur ausgetauscht haben da sie einen defekt hatte und alleine das Bauteil im letzten Jahr 800,- € netto gekostet hätte ohne Montage.

  • Hallo zusammen,

    es ist schon ein herausforderndes Thema.


    Eine Umstellung ist eine komplexe Sache, die wohl doch nicht immer möglich oder sinnvoll ist.


    Grundsätzlich müssen wir von den Fossilen weg, das wird keiner bestreiten.


    Auch ist es möglich, dass zügig ein Verbot für neue Gasheizungen kommen kann.


    Wohl nicht ohne Übergangsreglungen.


    Ein weites Feld.


    LG

  • Meine WP läuft seit Anfang März und der Gashahn ist zu. Entgegen der vollmundigen politischen Versprechungen sinkt der Strompreis nicht sondern steigt.

    Falscher Stromanbieter?

    Folgende E-Mail habe ich vor einer Woche von meinem (Octopus Energy) erhalten:


  • Wer der Vorredner hat heute eine andere Meinung, als im Januar? Wer nicht?

    Ist schwierig zu sagen. Wenn der Preisanpassungsmechanismus aktiviert wird, sind grundsätzlich fast alle Preise denkbar. Bei 20c/kWh Gas kannst du auch bei einem eher niedrigen COP mit 45c/kWh Strom mit einer Wärmepumpe günstig fahren. Entscheidend ist aber die Frage was danach kommt. Wie sieht das Verhältnis von Strom und Gaspreisen für die mittelfristige Zukunft aus?


    Und dann ist halt immer noch die Frage nach den technischen Voraussetzungen. Ein schlecht gedämmter Altbau mit Heizkörpern braucht die hohe Vorlauftemperatur und wird mit einer WP nie effizient laufen. Das auf das Niedertemperatursystem zu bekommen, benötigt eine Kernsanierung.

  • Falscher Stromanbieter?

    Folgende E-Mail habe ich vor einer Woche von meinem (Octopus Energy) erhalten:

    Im Moment zahle ich rund 30 Cent mit PG bis 31.12.22. Davon geht jetzt die EEG weg, soweit alles gut. Marktpreis hier derzeit um die 45 Cent beim Grundversorger, 40 Cent bei anderen, 43 Cent bei Octopus . Darauf bezog sich meine Aussage.

  • Und dann ist halt immer noch die Frage nach den technischen Voraussetzungen. Ein schlecht gedämmter Altbau mit Heizkörpern braucht die hohe Vorlauftemperatur und wird mit einer WP nie effizient laufen. Das auf das Niedertemperatursystem zu bekommen, benötigt eine Kernsanierung.

    Kann ich nur bestätigen. Habe 1998 ein 75 Jahre altes Haus zum Niedrigenergiehaus umgebaut (Warmdach, Aussenwandisolierung, Isolierfenster). Damit sank der Energiebedarf um rund 60%. 2000 folgte dann der Austausch der Ölheizung gegen eine heute noch hochmoderne Gas-Brennwertherme mit Solarthermie und 1000l Pufferspeicher. Der Energiebedarf sank nochmals um etwa 50%.

    Für das heute 100 Jahre alte Haus werden auf 200 qm Wohnfläche mit fünf Personen zwischen 85 und 95 kWh Energie je qm Wohnfläche für Heizung und Warmwasser verbraucht. Inzwischen kommen zusätzlich rund 30% des verbrauchten Stroms von der im Jahr 2000 instalierten PV-Anlage (noch ohne Speicher). Wallbox wurde 2021 eingebaut.


    Nicht alles ist nach rein ökonomischen Gesichtspunkten zu bewerten. Für mich sind der ökologische Ansatz und die Vorbildfunktion wichtiger. Zudem freut sich heute der Mieter über die Kosteneinsparung bei Gas und Strom.

  • Mit einem Reihenmittelhaus bis Du von links und rechts schon mal gut "eingepackt" ;)

    Was Deine Gedanken über die Gasheizung anbelangt, dasgleiche geht mir auch durch den Kopf. Meine Gasheizung ist 11 Jahre alt. Ich könnte mir Solarthermie aufs Dach packen, um mit Erneuerbaren zu unterstützen.


    Momentan sehe ich allerdings von einer Nachrüstung ab, da der Markt komplett überhitzt ist: Installationsfirmen (besonders die mit Systemverständnis!!!) sind rar, Material ist teuer, und ggw. fragt jeder bei den Firmen an. Die Angebote sehen entsprechend aus: Förderungen, die es aus lokalen/nationalen Fördertöpfen gibt, werden auf die Angebote aufgeschlagen, mit einer "Inflationsklausel" gewürzt (... bei Erhöhung Materialpreise um +5% zwischen Beauftragung und Arbeitsbeginn erfolgt Nachverrechnung,...etc pp) , um ein verbindliches Festpreisangebot zu umschiffen, und bei einigen Angeboten stand sinngemäß "Lieferung und Aufbau werden erst nach Materialerhalt vereinbart" => das kann irgendwann sein. :D


    => ich warte daher erst mal ab, bis der Wahnsinn abgeebbt ist. Die Gaspreise werden nicht so bleiben wie sie momentan aussehen: allein schon um die heimische Industrie zu retten, wird die Politik beim Preis eingreifen müssen. Und: es sind ja "nur" 50% des Gases aus Russland, der andere Rest kam schon immer von woanders her. Letzterer Anteil wird die kommenden Monate massiv hochgefahren.


    Was die technischen Möglichkeiten einer Nachrüstung angeht:

    wir werden unsere Gasheizung mit Solarthermie nachrüsten. Die Technik ist simpel, ausgereift und wartungsarm. Damit läßt sich mindestens das Warmwasser aufbereiten, und bei ausreichend verfügbarer Dachfläche läßt sich damit noch die Heizung unterstützen (Radiatoren- wie auch Fußbodenheizung - letztere noch effizienter).


    Was man schon mal tun kann, wenn eine Gasheizung im Keller steht: im Menü der Steuerung der Gastherme nachsehen, ob weitere Wärmequellen grundsätzlich mit eingebunden werden können (ggf. Gasthermen-Typ im Web eingeben und Manual downloaden). Das ganze System muss nämlich von der Steuerung der Gastherme gemanagt werden. Bei meiner 11 Jahre alten Anlage geht das, man sagte mir, dass selbst ältere Anlagen noch mit weiteren Wärmequellen nachrüstbar wären.


    Viel Erfolg!

  • Solarthermie ist so eine Sache. An sich nicht schlecht, aber PV ist in der Regel besser. Mit Solarthermie bekommst du im Sommer so heißes Wasser dass du Tee direkt aus dem Wasserhahn machen kannst (kein Witz) aber du kannst den Überschuss kaum nutzen. PV-Strom kannst du immerhin einspeisen und so die Kosten amortisieren. Und wenn mittelfristig die Gasheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt wird, bringt PV ohnehin mehr.

  • Dem kann ich nur zustimmen.


    Bei einem Altbau liegt der Anteil von Warmwasser bei ca. 10-15 % der Gesamtenergie.

    Bei einem gut gedämmten Haus bei ca 25 % da weniger für das Heizen benötigt wird.

    Das Problem ist nur das du die meiste Energie der Solarthermie im Sommer erntest, also genau dann wenn wenig oder überhaupt nicht geheizt wird.

    Man könnte also auf die große Variante gehen mit Heiz,- und Warmwasser. Leider bleibt es aber dabei das die meiste Energie vom Dach vorhanden ist wenn das Haus am wenigsten benötigt.


    Auch diese Varianten hatten wir schon alle durch und wurden auch wieder verworfen.

    Im Grunde macht das doch heute nur jeder weil er muss, zumindest bei uns. Denn ohne EE-Anteil keine neue Anlage (Neubau). Und das ist das System mit dem geringsten Aufwand und Kosten, allerdings auch dem geringsten Effekt.

    Bei uns hätte man ca. 5-10 % Einsparung auf das Jahr geschätzt. Also bei unserem Verbrauch ca. 400-800 kwh an Gas.

    Unser Verbrauch ist jetzt halt schon so niedrig das das bisschen Potential der Solarthermie nicht ins Gewicht fällt. Auch wenn 10 % immer noch mehr ist als nüscht ;)

  • Spiegel online schreibt von 320%iger Strompreissteigerung. =O

    Ich hoffe, die haben einfach schlecht recherchiert.

    Nein. Es geht um die Preise für den nächsten Tag. Die lagen in der letzten Woche in der Beschaffung (also ohne Netz, Abgaben und Steuern) bei über 30 Cent/kWh.


    Quelle mit Verlauf (Werte durch 1000 dividieren, da in MWh angegeben) https://energyineu.com/germany.php


    Heute habe ich 20 kWh Überschuss zu 7 Cent/kWh eingespeist, wer also noch was braucht ...