Rente durch ETF

  • Hi!

    Als Selbständiger geht es bei mir bald in Rente - das Eigenheim ist bezahlt.

    Neben einer gesetzlichen, 200,-Mini-Rente, gibt es bald für mich einen ordentlichen, 6-stelligen Betrag, aus meiner 30 Jahre alten LBV ausbezahlt.

    Die Summe soll für die nächsten 30 Jahre als Rente für mich herhalten.


    Meine Überlegungen gehen nun dahin, die Summe für geplante 30 Jahre in ETF’s zu packen und mir regelmäßig, monatlich, etwa 1500,- per Dauerauftrag daraus zu entnehmen.

    Laut Frugalisten-Rechner passt das problemlos, bei angenommen 4% „Rendite in der Ansparphase“ (also bei mir die Zeit von der Einzahlung der Gesamtsumme, auf einen Schlag)bis zur ersten Entnahme, von 1500,-€ p.M., für die nächsten 30 Jahre! Und einer eingetragenen „Rendite während der Auszahlungsphase“ von ebenfalls 4%.


    Weiterer Geldbedarf für unseren Lebensunterhalt, wird durch eine gesetzliche Rente meiner Frau, abgedeckt.

    Spricht etwas dagegen, das Geld so anzulegen?


    Ich bin gespannt auf eure Vorschläge!!!


    VG

    Marder

  • Hallo Marder,

    bin zwar Angestellter, werde es aber voraussichtlich ähnlich machen wie Du: Baue gerade zwei ETF-Depots auf.

    A) Ein Dividenden-Depot, das mir monatliche Zahlungen sichert (als Ersatz für gekündigte Rentenversicherungen etc.) sowie

    B) ein Thesaurierer-Depot, aus dem ich bei Bedarf ETF-Anteile verkaufen werde.


    Wie @chris2702 richtig schreibt, solltest du auch ein Worst-Case-Szenario einkalkulieren. Hier böte sich u.a. ein solide gefülltes Tagegeldkonto an. Und ich gehe zusätzlich davon aus, dass ich als Rentner zunächst einen 450-Euro-Job ausführen werde. Nicht, weil ich es brauche, sondern um einfach noch ein paar Extra-Groschein einzusammeln. Urlaub, Reisen, Hobbys etc. werden aber definitiv nicht zu kurz kommen.


    Wünsche dir einen schönen Start in die Rente!

  • Der Plan ist ersteinmal in Ordnung, allerdings würde ich einen größeren Puffer einbauen.

    Dieser sollte mindestens 5 Jahre (eher mehr), abdecken um wie von @chris2702 beschrieben, diverse Flauten auszusitzen. Wichtig sind auch Rücklagen außerhalb ETF für ungeahnte Ausgaben, auch diesen Puffer würde ich nicht zu knapp wählen.

    Wichtig natürlich, Puffer immer wieder auffüllen.

    Zum Dividenten ETF wurde hier schon viel geschrieben, ich würde darauf verzichten und lieber Anteile verkaufen. In der Vergangenheit haben die Dividenten den geringeren Gewinn zu thesaurierenden Fonds nicht ausgleichen können, weiterhin werden diese zu 100% versteuert.

    Aber, jeder wie er mag...

    Auch von mir einen guten Start in die Rente.

  • Meine Überlegungen gehen nun dahin, die Summe für geplante 30 Jahre in ETF’s zu packen und mir regelmäßig, monatlich, etwa 1500,- per Dauerauftrag daraus zu entnehmen.

    1500 monatlich (netto) bedeutet, du entnimmst jährlich 24.000 (brutto) - bei 4% Entnahme - aus einem Kapital von 600.000.


    Sinnigerweise wird vor Rentenbeginn eine Cash-Reserve in der Höhe von 3 bis 5 Jahresrenten aufgebaut, die ab Rentenbeginn (und Entnahme) etwa jährlich wieder 'aufgefüllt wird, sofern denn die Kurse günstig laufen. Ggfs. wir das Auffüllen auch mal um wenige Jahre vorgezogen, eher aber verschoben.

  • Moin!
    Erst einmal vielen Dank an alle für die Tipps und guten Wünsche!


    Was die Entnahmestrategie anbelangt, wollte ich in der Tat erst in ca. 5 Jahren mit der Entnahme beginnen. Wenn alles gut läuft auch erst in zehn Jahren, das hängt von meiner persönliche Kapitalenwicklung in den nächsten 5 Jahren ab :)
    Sollte das Geld zwischendrin oder ganz zum Ende ausgehen, weil es einfach so schlecht läuft an der Börse, gibt es noch eine kleine Extrareserve, die ich dann flüssig machen könnte. Das wäre der Notgroschen, wenn die KK nicht aufgeht.


    Das sollte doch passen, wenn die Entnahme auch über der "empfohlenen" 4%-Regel lieen würden - vielleicht...

    VG
    Marder

  • Das sollte doch passen, wenn die Entnahme auch über der "empfohlenen" 4%-Regel lieen würden - vielleicht...

    Wenn Du damit leben kannst, dass es passen 'sollte', ist der Plan doch erstmal nicht schlecht.

    In Deutschland haben wir das Glück, dass es in höchster Not immer noch den Sozialstaat gibt. Ich habe selbstständige Bekannte, die das ganz bewusst in Ihre Altersvorsorge 'einplanen'.

    So etwas wäre nicht meins, ist aber auch ein Plan! ;)