hohe monatliche Kosten für Rentenvericherung

    Hallo Community,


    ich bin neu hier da ich mich nun endlich mal mit dem Thema Vorsorge auseinandergesetzt habe. Kurz zu mir:


    • 28 Jahre
    • bald verheiratet
    • noch keine Kinder
    • kein Wohneigentum


    über die Feiertage hab ich mich also mal mit der Altersvorsorge beschäftigt und eine Police abgeschlossen. Nach durchsicht der Unterlagen bin ich jetzt allerdings nicht mehr so sehr überzeugt bzw. zweifel etwas ob das nicht sehr teuer ist.


    Versicherung: Continentale Rente Invest Garant

    Sparrate: 200,- € / Monat

    garantierte Mindestrente: 270,71 € / Monat
    Rentenerwartung bei positiver Entwicklung siehe Anhang


    ich hab mich für diese Versicherug entschieden da Sie zwar in ETFs (genauer in einen ETF - "iShares MSCI World SRI UCITS ETF EUR (Acc) (EUR)") investiert und damit eine passable Rendite verspricht, zum anderen aber die engezahlten Beiträge zu 100 % garantiert. "Da kann man im Grunde nichts verlieren" war also mein Gedanke.


    Nach Durchsicht der Vertragsinformationen werden von dieser Sparrate aber noch folgende Beträge abgezogen:


    • Vertriebskosten: vom 01.12.2021 bis 30.11.2026 monatlich 38,50 Euro, insgesamt 2.310,00 Euro
    • Verwaltungskosten: Jährlich 372,32 wobei diese kosten jedes Jahr um 6,71 € sinken, insgesamt ca. 10.000 Euro
    • Fondverwaltungskosten: 0,75 € je 1.000 Euro Kapital, insgesamt ca. 1.250,00 Euro

    Ich muss zugeben ich hab keine Ahnung von der Materie und kann die Kosten schlecht einschätzen aber in Summe sind das dann fast 13.500 Euro bzw. 28 Euro im Monat an Kosten. Das erscheint mir doch recht viel da sich der Aufwand einen ETF zu kaufen ja eigentlich in Grenzen halten sollte.


    Würde mich freuen wenn das jemand für mich einordnen könnte da ich das ganze noch bis Ende des Monats wiederrufen könnte.

    Du hast dir die Antwort im Grunde schon selbst gegeben.....


    Du erhältst ein Garantieprodukt mit hohen Kosten. Wenn das dein Ziel ist, ist es in Ordnung. Nach der Finanztip Lehre braucht es aber keine Garantie, wenn man erst in 40 Jahren in Rente geht.


    Weiterer Denkanstoß. Nach Inflation in 40 Jahren werden 270 Euro heutige Kaufkraft die Hälfte Wert sein. Ist es dir wichtig, ein Produkt zu besitzen, das 135 Euro Kaufkraft zu heutigen Werten hat? Wenn nicht, dann brauchst du es nicht.

    Hallo sedo


    ich habe aus Spaß mal den Taschenrechner angeworfen und komme bei durchgehend 200€ monatlicher Sparrate und einer durchschnittlichen Rendite von nur 6% - analog zu der Beispielrechnung - auf eine Monatsrente von 1278€ (brutto), die Jahr für Jahr gemäß 'Entnahmeplan für Schlaue' um rund 3% steigend gerechnet ist. Dein Verunsicherer trommelt dagegen mit 719€.

    Beieiner mMn unrealistischer Rendite von 9% siehts (nur zum Vergleich) noch krasser aus... denn da stehen bei der DIY-Lösung 2.834€ als steigende Monatsrente an; dieser Betrag steht einem vom Verunsicherer prognostizierten Wert von 1.519 gegenüber.

    Hallo sedo und Herzlich Willkommen im FT-Forum,

    Zitat von sedo

    Versicherung: Continentale Rente Invest Garant

    Sparrate: 200,- € / Monat

    garantierte Mindestrente: 270,71 € / Monat
    Rentenerwartung bei positiver Entwicklung siehe Anhang


    ich hab mich für diese Versicherug entschieden da Sie zwar in ETFs (genauer in einen ETF - "iShares MSCI World SRI UCITS ETF EUR (Acc) (EUR)") investiert und damit eine passable Rendite verspricht, zum anderen aber die engezahlten Beiträge zu 100 % garantiert. "Da kann man im Grunde nichts verlieren" war also mein Gedanke.

    Das Produkt ist quasi die Quadratur des Kreises (100% Beitragsgarantie bei fondsbasierter Anlage). ;)

    Da gab es doch gerade so ein Produkt namens 'Fairr-Riester', dass diese Quadratur des Kreises ebenfalls 'versucht' hat (100% Beitragsgarantie). Schau mal, was daraus im Corona-Crash geworden ist. Gibt hier im Forum einen längeren Thread dazu: Fairr Riester verkauft alle Depotwerte - Altersvorsorge - Finanztip Forum


    Fazit: 100% Beitragsgarantie und fondsbasierte Anlage birgt ein extrem hohes Risiko für Dich und Deine Rente!

    Bleibt also die Garantie und nur davon solltest Du ausgehen!!!

    Du zahlst 200€/Monat und erhältst nach 40 Jahren garantiert 270€ im Monat.

    Du hast also 96.000€ eingezahlt. Bei dann 270€ im Monat Rente müsstest Du 30 Jahre Rente beziehen um dann exakt Deine Einzahlungen wieder heraus zu bekommen. Dann wärst Du 98.

    Die Inflation, wie von @chris2702 angemerkt ist dabei noch gar nicht berücksichtigt.


    Ich würde den Vertrag stornieren und zusehen, dass ich die 200€ in einen weltweiten ETF investiere.

    Was dabei herauskommen kann, hat JDS ja schon geschrieben. Ja, da gibt es keine Beitragsgarantie. Aber selbst, wenn es auf 40 Jahre absolut keine Rendite geben würde, hättest Du immer noch die Einzahlungen! Sprich, Du könntest Dir daraus such noch 30 Jahre eine Rente zahlen.

    Und dass Risiko, dass es auf 40 Jahre keine Rendite aus einem weltweitem ETF gibt, würde ich extrem unwahrscheinlich einstufen!

    Ich empfehle mal ein bißchen mit dem Fondsrechner und verschiedenen Renditen durchzuspielen. Fondsrechner zum Fondssparen (zinsen-berechnen.de)

    Die RV zahlt ja auch in einen weltweiten ETF ein, am Risiko ändert sich da nix.


    mal durchgerechnet:

    Macht der Fonds 1% p.a., hast du mit den angegebenen Kosten 2054 dein eingezahltes Kapital wieder raus.

    Bei 5% 2032, bei 10% 2028. Und dabei ist erst mal nur der Kapitalwert betrachtet, nicht die Rente.


    Investierst du direkt in den Fonds, hast du schon morgen dein Geld im plus. Letztes Jahr hat der 35% gemacht, davor 11 und 32. Am Produkt liegt es also nicht.


    Also: Tonne.

    Es würde nicht schaden, erst hier zu fragen, und dann abzuschließen.

    So, erstmal vielen Dank für die schnellen und vor allem sachlichen Rückmeldungen. Auch eine sehr angenehme "Forum-Kultur" hier. Ich bin jedenfalls beruhigt, dass mich mein Bauchgefühl dann doch nicht getäuscht hat.


    Den Vertrag hab ich nun widerrufen und warte noch auf die Bestätigung. Ich werde mich jetzt hier wohl erstmal belesen, wie ich das Thema in Zukunft angehen werde.