Kinderdepots umziehen / Ab wann Rollen?

  • Hallo,


    ich habe folgende Frage:

    Ich habe 3 Kinder und habe verschiedene Konten/Depots. Mein Hauptkonto ist aktuell bei der ING und hier bin ich auch sehr zufrieden.

    Für meine 6-jähren Zwillinge habe ich ein Depot auf ihren Namen bei der ComDirekt mit ETF-Sparplänen auf den MSCI World. Die Depots stehen beide bei 10000€ und haben Stand heute 3000€ Gewinn. Die ETFs sind beide ausschüttend, so dass auch auf dem Verrechnungskonto noch etwas Geld herumliegt, das wartet, bis es für einen neuen Anteil reicht.

    Daneben habe ich noch ein eigenes Depot bei der Consors (und dort auch für das 3. Kind, das 4 Jahre alt ist). Mein Depot steht bei 29.000€, das vom Kind bei fast 8.000€ (bei 2.000€ Gewinn). Die ETFs sind die gleichen, bei Consors werden aber die Dividende direkt automatisch wieder angelegt.


    Mein Wunsch wäre jetzt, dass ich alle Depots zu ING umziehe, da ich die jetzige Situation unübersichtlich finde. Muss ich da irgendwas beachten? Außerdem würde ich gerne in Thesaurierende ETFs wechseln. Dann muss ich aber vermutlich meine realisierten Gewinne auf dem Depot versteuern, richtig?


    Die zweite Frage wäre, wann es sinnhaft ist, die Gewinne in den Kinderdepots zu realisieren? Die Kinder können ja jeweils ab ihrem 18. Geburtstag dann auf das Depot zugreifen... wenn ich nichts mache, dann "stauen" sich die Gewinne bis dahin ja an... und wenn sie dann schon etwas verdienen, dann müssen sie dann die Steuern zahlen... muss ich mir darüber überhaupt Gedanken machen und wenn ja, ab wann?

  • Ich würde an der Stelle zwei Fliegen mit eine Klappe schlagen. Depots rollen und Umstieg auf Thesaurierer. Bei Kindern kannst du auch größere Gewinne effizient mit Nichtveranlagungsbescheinigung rollen. Unter diesem Aspekt könntest du noch ein bisschen warten, aber da du eh den ETF wechseln willst bietet sich das an.


    Grundsätzlich lohnt sich das Rollen wenn man nah an der Freigrenze ist, ohne NV die berühmten 801€, bei Kindern mit NV die 4380 (KV Grenze) + 801€ = 5181€

  • Hallo benjy81 , willkommen in Finanztip-Forum.

    Mein Wunsch wäre jetzt, dass ich alle Depots zu ING umziehe, da ich die jetzige Situation unübersichtlich finde. Muss ich da irgendwas beachten?

    Das Formular Depotübertrag richtig ausfüllen, dass es ein Eigenübertrag wird. Das steht aber drauf.

    Außerdem würde ich gerne in Thesaurierende ETFs wechseln. Dann muss ich aber vermutlich meine realisierten Gewinne auf dem Depot versteuern, richtig?

    Ja, wobei das bei den Kindern über NV ohne Steuerabzug gehen würde und die Beträge auch die Familienversicherung nicht tangieren s. https://www.finanztip.de/gelda…paren-fuer-kinder/#c91963 Du könntest bei dem Consors-Kind dort verkaufen und bei ING neu kaufen, dann sparst Du den Depotumzug. Für Dich geht es steuerfrei mit Tranchen im Rahmen des Pauschbetrags 801€ bzw. 1.144€ nach TFS. FIFO beachten.

  • Ich würde an der Stelle zwei Fliegen mit eine Klappe schlagen. Depots rollen und Umstieg auf Thesaurierer. Bei Kindern kannst du auch größere Gewinne effizient mit Nichtveranlagungsbescheinigung rollen. Unter diesem Aspekt könntest du noch ein bisschen warten, aber da du eh den ETF wechseln willst bietet sich das an.


    Grundsätzlich lohnt sich das Rollen wenn man nah an der Freigrenze ist, ohne NV die berühmten 801€, bei Kindern mit NV die 4380 (KV Grenze) + 801€ = 5181€

    Wenn das Kind mit NV privat krankenversichert ist, wie hoch darf die Gewinnmitnahme sein ?

  • Wenn das Kind mit NV privat krankenversichert ist, wie hoch darf die Gewinnmitnahme sein ?

    Die Aussage von Google ist nur beschränkt richtig. Es ist zu klären, ob die PKV etwas will. Wer auf jeden Fall etwas will ist die Pflegeversicherung, die ist auch bei PKV gesetzlich und fällt an sofern die Grenze der Familienversicherung überschritten ist. s. https://www.finanztip.de/gelda…paren-fuer-kinder/#c91963

    Nachrichtlich: unsere Pflegeversicherung will 16,43€ pro Monat bei Überschreiten der Grenze.

  • Die Aussage von Google ist nur beschränkt richtig. Es ist zu klären, ob die PKV etwas will. Wer auf jeden Fall etwas will ist die Pflegeversicherung, die ist auch bei PKV gesetzlich und fällt an sofern die Grenze der Familienversicherung überschritten ist. s. https://www.finanztip.de/gelda…paren-fuer-kinder/#c91963

    Nachrichtlich: unsere Pflegeversicherung will 16,43€ pro Monat bei Überschreiten der Grenze.

    Kater.Ka


    Vielen Dank für die zusätzliche Info bzgl. Pflegeversicherung.


    Gesetz der Fall - mein Kind ist sehr jung - hat gegenwärtig €15000 “Gewinn”


    NV ist vorhanden


    Wie würdest du vorgehen?

    (Ich weiß, dass es keine Beratung ist aber ich schätze Deine Meinung sehr).


    Das gleiche gilt für JDS


    Vorab besten Dank !

  • Elgob,


    wenn du von 15k Gewinn redest, meinst du einen realisiserten Gewinn, oder 'nur' den Buchgewinn?

    Wenn es sich um den Buchgewinn handelt, würde ich den Gewinn nur in der Höhe realisieren, die zu den 'Spielregeln' der Gesetzlichen und zur NV passt.


    Aber... ich habe damit keine eigenen Erfahrungen gemacht... und auch nie die Finger an oder in ETF gehabt. Kater.Ka ist für solche Geschichten der richtige Ansprechpartner.

  • JDS hat die mMn grundsätzliche Vorgehensweise richtig beschrieben. Also Gewinne im Rahmen der Familienversicherung wegmachen (auch hier gilt die Teilfreistellung).


    Bei mir ist es so, dass die Große bald 18 wird und ich die Gewinne bis dahin voraussichtlich nicht wegbekomme. Deswegen bin ich über die PV-Grenze rüber auf die NV-Grenze gegangen und weiß was daher was die PV für Kinder kostet. Deswegen wurde übrigens auch der Beitrag von FT aktualisiert, da der Hinweis vorher gefehlt hat.