Sofortrente

  • Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich interessiere mich unter anderem für einen Vertrag für die Auszahlung einer Zusatzrente und frage mich (Sie), wie

    soll sich das für mich rentieren?

    Denn, prinzipiell vorhandenes Geld auf einem Privatkonto verliert leicht aber stetig an Wert. Lege ich das Geld aber in einem Vertrag an, muss ich Abschluss- und Verwaltungsgebühren entrichten und muss den Ertrag, also das, was ich mehr erhalte, als ich eingezahlt habe, versteuern. Ist das richtig?

    Ich zahle, beispielsweise 100.000 Euro ein, erhalte 105.000 Euro zurück und versteuere lediglich 5000 Euro, die ich erwirtschaftet habe?

    Wie kann ich einen solchen Vertrag während seiner Laufzeit (Ansparphase) steuerlich geltend machen?


    Vielen Dank für Ihre Erklärungen


    Mit freundlichem Gruß

    W. Rottler

  • Hallo.


    Disclaimer: Keine Steuerberatung!


    Die Aufwendungen für eine 08/15-Versicherung kann man nur eingeschränkt, teilweise gar nicht steuerlich geltend machen, da der entsprechende Posten regelmäßig schon durch die Kosten für die Krankenversicherung ausgereizt ist. Nur wenn da nach Berücksichtigung der Krankenversicherungsbeiträge noch "Luft" bis zu den 1900 Euro bzw. 2800 Euro ist, können darüber hinaus noch Kosten geltend gemacht werden.


    Absatz 4 Satz 2:


    https://dejure.org/gesetze/EStG/10.html

  • ... wie soll sich das für mich rentieren?

    Moin W.,


    grundsätzlich rentiert sich ein solcher Vertrag zunächst einmal für den Anbieter. Um ihn nüchern bewerten zu können, braucht man erst einmal die relevanten Angebotsdaten, also die Laufzeit (Ansparphase), die garantierten Werte und die Bezeichnung des Vertrags.

    Ob es insgesamt sinnvoll ist, einen solchen Vertrag abzuschließen, auch wenn er eigentlich nicht rentabel ist, ergibt sich aus der "Gesamtsituation"...

    Gerne weiter fragen und nicht vergessen, die Community mit mehr Angaben zu füttern.

  • Moin JD,

    vielen Dank für die nüchterne Einschätzung. Es ging mit erstmal nur um die prinzipielle Funktion eines solchen Konstrukts.



    Moin W.,


    grundsätzlich rentiert sich ein solcher Vertrag zunächst einmal für den Anbieter.

    Wenn ich erst meinen Master in Betriebswirtschaft machen muss, lass ich es lieber. :)1000 Dank für die Hinweise.

  • @ Referat Janders. Tut mir Leid. Verstehe ich nicht. Würde ich Gesetztestexte lesen können und verstehen, wäre ich wohl kaum auf Tipps angewiesen. Nichts für ungut.

  • Wenn ich erst meinen Master in Betriebswirtschaft machen muss, lass ich es lieber. :) 1000 Dank für die Hinweise.

    Also einen Master brauchst du wirklich nicht. Die Grundrechenarten und ein gesunder Menschenverstand reichen völlig aus.


    Angenommen, du zahlst 100 Riesen ein und der Versicherer schneidet sich um die 5 Riesen für Abschluss- und Verwaltungkosten ab... und garantiert dir auf den 'Sparanteil' gigantische 0,25% als 'Garantiezins'... dann kannst du dir ausmalen wie lang es dauert, bis du bzw. bis dieser Vertrag erstmals Gewinne erwirtschaftet.

    Und in der Auszahlungphase möchte der Anbieter sehr gerne auch ein bisschen für die Verwaltungskosten abzweigen...

    Selbst wenn der Versicherer Vertragsguthaben spekulativ investiert, wäre die Rendite bei Weitem geringer als bei einer selbst vorgenommenen Investition. Der liebe Versicherer wird das Spekulationsrisiko aber zu vermeiden wissen, denn er garantiert dir schließlich eine Garantierte Rentenzahlung. Rendite? Nahezu Fehlanzeige.


    Jatzt kommt's noch darauf an, ob und wie die sog. Leibrente steuerlich und abgabentechnisch (KV etc... ) zu behandeln sein wird.


    Also auf den ersten Blick sieht's super aus...

  • ich interessiere mich unter anderem für einen Vertrag für die Auszahlung einer Zusatzrente und frage mich (Sie), wie

    soll sich das für mich rentieren

    Ich versuche mich mal an einer Antwort.

    Soweit ich es verstanden habe kann es sich i.d.R. nicht rentieren, da die von der Rentenversicherung angebotene und erzielbare Rendite eher niedrig ist und davon noch die Kosten der Versicherung abgezogen werden. Dass am Ende noch Steuern anfallen kommt erschwerend hinzu. "i.d.R. nicht rentieren" kommt auch daher, dass die Kalkulation der Anbieter sich an Sterbetafeln orientieren, daraus folgt dass es allein deswegen nur dann rentieren wird, wenn man ein deutlich höheres Alter als kalkuliert erreicht.


    Es gibt einen redaktionellen Beitrag, in dem günstige Rentenversicherungen der eigenen Anlage gegenüber gestellt wird, mit der Tendenz, dass die eigene Anlage effizienter ist https://www.finanztip.de/alter…/flexible-altersvorsorge/


    Finanztest hat im Heft 10/2020 ebenfalls sich zu Sofortrente geäußert, mit ähnlichem Ergebnis.

  • @ Referat Janders. Tut mir Leid. Verstehe ich nicht. Würde ich Gesetztestexte lesen können und verstehen, wäre ich wohl kaum auf Tipps angewiesen. Nichts für ungut.

    Kurz gesagt:

    Die Beiträge kann man (fast) gar nicht steuerlich geltend machen. (Begründung im Gesetzestext)

    Als Steuersparmodell fällt die Versicherung aus.