Einschätzung Bausparvertrag - Wie weiter vorgehen?

  • Guten Tag,


    ich habe eine Frage zu meinem Bausparvertrag, zu der ich mir in diesem Forum Antworten erhoffe.


    Dafür folgen erstmal Links zu den Vertragsbedingungen des Bausparvertrags, dann habe ich Daten zum Vertrag und der aktuellen Situation aufgelistet, und schließlich kommt dann meine Frage.


    Links:

    https://www.bhw.de/dam/bhwde/pdf/927_120_099_0617_SW.PDF (Vertragsbedingungen)

    https://www.fondsfinanz.de/wla…ile?popup=1&id=1382770993 (Steckbrief auf Seite 11 + Informationen auf Seite 15 und 16)

    https://www.bausparkassen.de/w…oads/2020/08/BHW_2020.pdf (Steckbrief zum Vertrag)


    Daten zum Bausparvertrag:

    Tarif: BHW WohnBausparen FI2

    Vertragsbeginn: 16.08.2017

    Abschlussgebühr: 1,6% der Bausparsumme / 320€

    Zinssatz: 0,1% p.a.

    Jahresentgelt: 12€

    Bausparsumme: 20.000€

    Saldensumme: 7.315

    Tariflicher Sparbeitrag: 83€

    Darlehenszins: 2,35%

    Festgelegter Tilgungsbeitrag: 133€

    Bewertungszahl: 0,83

    Bewertungszahlfaktor: 32

    Bewertungszahl-Berechnung: (Saldensumme : (Bewertungsdarlehen * Tilgungszeit)) * Bewertungszahlfaktor | siehe §4 Vertragsbedingungen

    Mindestbewertungszahl für Zuteilung: 33,00

    Kündigungsfrist: 6 Monate

    Letzte VL-Einzahlung: 01/2018 / 40€ pro Monat

    Letzte Beitrags-Einzahlung: 10/2018 / 43€ pro Monat


    Einzahlungen:

    +240€ (6x40€) VL

    +602€ (14x43€) Einzahlungen

    +1,76€ Zinsen


    Auszahlungen:

    -320€ Abschlussgebühr

    -66€ (5x12€+1x6€) Jahresentgelte

    -0,48€ Steuern auf Zinsen (kein Freistellungsauftrag eingerichtet)


    ==> Guthaben: 457,28€


    Relevantes:

    -Keine staatliche Förderung in Anspruch genommen (war ursprünglich geplant, ist aber nicht dazu gekommen)

    -Keine Einzahlungen von 2019-jetzt (persönliche Situation hatte sich geändert, weswegen der Vertrag pausiert wurde - das Jahresentgelt wird aber trotzdem berechnet)

    -Derzeitige Situation: Wohnungsbauprämie könnte in Anspruch genommen werden, Arbeitnehmersparzulage nicht (da keine VL von Arbeitgeber)

    -Bei Vertragsabschluss unter 25 Jahre alt gewesen

    -Kein Interesse und Bedarf an mit Bausparvertrag verbundenem Darlehen

    -Der Vertrag beeinhaltet einen Jugendbonus: 0,6% der Bausparsumme / 120€ (§3 Abs. 4: "Bausparer, die bei Vertragsabschluss das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, erhalten bei Annahme der Zuteilung des Bausparvertrages und einer Laufzeit von mindestens 7 Jahren einen Jugendbonus in Höhe von 0,6 % der bei Vertragsabschluss vereinbarten Bausparsumme. Der Jugendbonus wird einmalig für den ersten Bausparvertrag des Bausparers gewährt.")


    Meine Frage: Lohnt es sich, den Bausparvertrag fortzuführen oder sollte ich ihn besser kündigen? Aus meiner Sicht ist der potenzielle finanzielle Nutzen doch ziemlich eingeschränkt.

    Soweit ich das sehe, könnte ich maximal 70€ pro Jahr durch die Wohnungsbauprämie bekommen (bei 700€ Einzahlungen) und, falls ich in den Bausparvertrag weiter einzahle, bis dieser zuteilungsreif ist

    (was bei der Mindestbewertungszahl von 33 in Anbetracht der derzeitigen Bewertungszahl von 0,83 aber wohl ziemlich lange dauern würde), noch den Jugendbonus in Höhe von 120€. Dafür müsste ich

    allerdings auch über diese Zeit das Jahresentgelt von 12€ bezahlen, was den Ertrag etwas verringert. Rein für die Zinsen lohnt sich der Bausparvertrag leider nicht, da ich die 0,1% auch bei einem

    kostenlosen Tagesgeldkonto derzeit bekomme. Das Guthaben des Bausparvertrags würde ich bei einer Auszahlung in meinen ETF-Sparplan stecken, da ich auf das Geld nicht kurz-/mittelfristig angewiesen bin.



    Ich bedanke mich für jegliche Unterstützung.

  • Hallo bauspinfo und herzlich Willkommen im FT-Forum,

    was war den die ursprüngliche Idee, warum Du den Bausparvertrag abgeschlossen hast?


    Rein von der Sparrendite her lohnt sich der Bausparvertrag nicht. Also ich meine, wenn es Dir ausschließlich um das Sparen geht und Du keinesfalls vorhast das Bauspardarlehen in Anspruch zu nehmen.

    Wenn Du aber das Bauspardarlehen irgendwann nutzen willst um Dir mal eine Wohnung zu kaufen oder in Deiner jetzigen Wohnung zu renovieren, und dabei auf zukünftig steigende Zinsen spekulierst sieht das natürlich u.U. etwas anders aus.

    Ein Darlehenszins von 2,35% könnte in einigen Jahren günstig sein. ;)

  • Wobei 2,35% jetzt auch nicht so super günstig sind und von den 20 000€ ja ca 40% selbst angespart werden müssen bevor der zuteilungsreif ist. Effektiv sichert man also nur die Zinsen für 12 000€ ab. Wir reden hier von gut 120€ im ersten Jahr pro Prozent Darlehenszins. Dafür bindet man Kapital über Jahre in einer unflexiblen Anlageform.

    Was bekommt man dafür? Einen Finanzierungsbaustein der heute selbst bei einer kleinen Wohnung nur ein kleiner Baustein ist.


    was bei der Mindestbewertungszahl von 33 in Anbetracht der derzeitigen Bewertungszahl von 0,83 aber wohl ziemlich lange dauern würde

    Kannst du das nochmal prüfen? Da du bereits knapp ein Drittel eingespart hast, kommt mir das viel zu niedrig vor.

  • Vielen Dank für eure Antworten!


    ZU Konto entgelt.

    Rückforderbar.

    https://www.test.de/Bausparen-…er-unzulaessig-5424670-0/

    habe es selber für meinen BHW Vertrag im Herbst :) ohne Anerkenntniss der Rechtslage:-) von BHW erstattet bekommen. Mit Hilfe Ombudsmann.

    Danke für die hilfreiche Info! Das ist auf jeden Fall einen Versuch wert!



    Antworten habe ich als roten Text im Zitat hinzugefügt (da ich keine Möglichkeit gefunden habe, das Zitat zum Antworten zu unterteilen).


    Antworten habe ich als roten Text im Zitat hinzugefügt (da ich keine Möglichkeit gefunden habe, das Zitat zum Antworten zu unterteilen).

  • Hallo Bauspinfo,


    unter den gegebenen Gesamtumständen, insbesondere: geringes Guthaben, kein Interesse an Bau oder Erwerb eines Eigenheims in halbwegs absehbarer Zeit, ist meine Empfehlung: Kündigen, Guthaben auszahlen lassen und den Bausparvertrag einschließlich der angefallenen Kosten (soweit sie nicht zurückgeholt werden können) als Kollateralschaden der abgebrochenen Ausbildung abhaken und ansonsten um berufliche Bildung und künftigen beruflichen Erfolg kümmern.


    Viele Grüße


    BSHKunde