Lohnt sich der Wechsel zur privaten Krankenversicherung

  • kurzer Erfahrungsbericht von mir:


    war bis Ende April 2021 jahrelang als Angestellter GKV-Pflichtversichert (die letzten 5 Jahre bei der hkk und dort sehr zufrieden). Seit 01.05.21 wurde ich verbeamtet (leider erst mit Mitte 40) hatte dadurch die Möglichkeit mit PKV zu 50 % zu versichern, und zusätzlich 50% Bundesbeihilfeanspruch (vergleichbar mit GKV-Niveau). Kürzlich habe ich geheiratet, mein Ehepartner hat jedoch keinerlei Einkünfte, so dass mein Einkommen bei ihm zur Hälfte bei ihm mitgerechnet wird und wir dort den hälftigen Höchstbetrag zahlen müssen.


    Ich bereue meinen Schritt zur PKV nach nur 8 Monaten sehr und komme leider nicht mehr in die GKV zurück (außer: ich würde meine Verbeamtung aufgeben) und damit meine Pensionsansprüche verlieren. Ich habe viele Vorteile welche die hkk anbietet verloren (z.B. 1 x kostenlose PZR, 2 x Präventionskurse, keine Eigenleistung bei Arztterminen, attraktives Bonusheft...) und die Arztrechnungen als Privatversicherter sind um ein Vielfaches (bis Faktor 3,5 zzgl. IMMER Hygienezuschlag 6,19 EUR und Beratung 10,23 EUR teurer. Damit ich die Beitragsrückerstattung nicht verliere, darf ich möglichst nicht zum Arzt gehen (mal gespannt wie lange ich das schaffe) während bei der hkk Vorsorge mit Stempeln belohnt wird... und trotz nur 50% PKV-Absicherung (und später nur 30%) als Pensionär, können die PKV-Beiträge nach oben unbegrenzt steigen, es gibt keine Deckelung... hoffentlich sterbe ich früh, damit ich mir die Beiträge im Alter noch leisten kann...


    Wann kommt denn endlich die Bürgerversicherung für alle? und kann ich dorthin auch als Beamter wechseln? Auch mit Mitte 40 ? hoffentlich ...


    achso, und der Abschluss einer PKV ist sehr provisionsgebunden, es fallem mehrere tausend Euro PRO Vertrag an. Dieses Geld (und auch die laufenden Vertragskosten) muss der Versicherer irgendwie erwirtschaften, und der Makler/Vermittler geht dabei natürlich auch nicht leer aus, auch oder gerade weil die Beratung kostenfrei ist ... wer arbeitet denn schon kostenlos. Nichtmal die Caritas!

  • Nachtrag - mein Fazit:

    PKV-Verträge lohnen sich am ehesten für Beamte die jung (bis Mitte/Ende 20) einsteigen und auf Dauer Beamte bleiben, eine Familienplanung (mit Kindern) ist zu empfehlen, da der Beihilfeanspruch auf 80% steigt (solange Kindergeldbezugberechtigt)

    für alle anderen... schwierig und überlegt es euch gut - der Weg zurück in den GKV ist auch vor 55 nicht immer bzw. nur stark eingeschränkt möglich. leider kenne ich keine objektive und neutrale Beratungsstelle... falls es die überhaupt gibt? Und Gesetze sowie die eigene Lebensplanung können sich (täglich) ändern ... es gibt keine Garantien, inzwischen auch nicht mehr bei der Kapital- bzw. Rentenversicherung

  • Hallo Jogge95

    Unser Finanztip hat eine Seite zur Gegenüberstellung von privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen mit dem Stand vom 1. Dez. 2021 herausgegeben. Vielleicht nützen diese Infos vorab für das anstehende Beratungsgespräch.

    Hier die Seite:

    https://www.finanztip.de/krankenversicherung/

  • Ich war 30+ J in einer PKV und bin dann in die GKV zurück gewechselt.


    Ein paar persönliche Erfahrungen:


    Zum Vorurteil mit der PKV sei vieles umständlicher und man müsste in Vorleistung treten. Ich fand es mit der PKV generell einfacher, z.B. einfacher Arzttermine oder Hilfsmittel (wie CPAP-Maske) zu bekommen. Ich musste nie mit einer Rechnung in Vorleistung treten. Meine PKV hat mir Arztrechnungen immer erstattet bevor das Zahlungsziel des Arztes erreicht war.


    Die häufig erwähnte höhere Steigerung der PKV-Beiträge gegenüber der GKV gab es in meinem Fall nicht. Allerdings weiß ich natürlich nicht wie sich die Beiträge im Alter entwickeln werden. Insbesondere ist mir unklar wie sich Einstellungen alter PKV-Tarife auswirken.


    Mein persönlicher Grund von der PKV in die GKV zu wechseln (mit der Folge nun freiwillig in der GKV versichert zu sein) war, dass ich meiner PKV nicht vertraute. Es gab einige Streitereien, die ich zwar unter Zuziehung einer Fachanwältin alle zu meinen Gunsten regeln konnte – aber ich möchte mir so ein Gezerfe im Alter nicht mehr antun. Auch mit der GKV gibt es mal Diskussionen, oder ein Mitarbeiter gibt unwissentlich falsche Informationen - aber bei der PKV versuchte man mich mehrmals vorsätzlich übers Ohr zu hauen.

  • Hallo,

    auf das wichtigste Argument gegen die PKV geht niemand in den Antworten ein:

    Wer sich privat krankenversichert, handelt sich zwingend die private Pflegepflichtversicherung ein. Die gesetzliche und die private Pflegepflichtversicherung bieten die gleichen Leistungen, unterscheiden sich jedoch in der Beitragshöhe erheblich, weil nur die gesetzliche Pflegepflichtversicherung vom Bund bezuschusst wird. Vor der Wahl haben SPD, Grüne und die Linke wegen der gleichen Leistungen die Zusammenlegung der gesetzlichen und der privaten Pflegepflichtversicherung versprochen (z.B Olaf Scholz in der "Welt" am 08.07.2021). Dies ist dem Koalitionsvertrag geopfert worden.

    Die private Pflegepflichtversicherung ist keine Solidargemeinschaft, sondern kapitalgedeckt: das heißt, die Beiträge werden jährlich je Alterskohorte nach Leistungsaufwendungen neu kalkuliert. Es liegt auf der Hand, dass die Beiträge mit zunehmendem Alter extrem steigen, und das unabhängig vom Einkommen. Der PKV-Verband behauptet, diese Beitragssteigerungen würden durch Alterungsrückstellungen aufgefangen. Auf meine konkrete Nachfrage für meinen Fall erhielt ich vom PKV-Verband die Antwort, ich sei bei Einführung der privaten Pflegepflichtversicherung am 01.01.1995 schon relativ alt gewesen (Jahrgang 1942) und hätte nicht lange genug Alterungsrückstellungen angesammelt. Mein Beitrag zur Pflegepflichtversicherung ist vom 01.05.2010 i.H. von 49,00 € um 166 % auf 130,43 € am 01.01.2022 gestiegen! Die Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlich Versicherten ist in den letzten 10 Jahren nur um 30% gestiegen!

    Allein die Pflegepflichtversicherung ist höher als mein Gesamteinkommen! Der Beitrag zur Krankenversicherung hat sich am 01.01.2022 um 50,52 € auf 477,86 € erhöht. Diese Beiträge muss ich in voller Höhe selbst tragen, weil ich weder Rente noch Pension beziehe. Ein Wechsel zurück in die gesetzliche Kranken- und Pflegepflichtversicherung war für mich wegen Gesetzesänderungen zu keinem Zeitpunkt möglich.

    Die beeindruckenden Grafiken des PKV-Verbandes für die Werbung für die PKV betreffen einen idealen Fall, der nicht die Wirklichkeit für die Mehrheit der Versicherten abbildet. Der PKV-Verband gibt offen zu, dass die privat Versicherten das Gesundheitssystem am Laufen halten. Auch ehrliche Ärzte geben zu, dass sie ihre Praxis schließen müssten, wenn sie keine Privatpatienten hätten. Die Privatversicherten sind also nicht nur bzgl. Krankenversicherung, sondern auch bei der Pflegepflichtversicherung die Melkkühe der Nation.

    Ich kann deshalb nur dringend davon abraten, sich privat zu versichern. Besser ist die gesetzliche Versicherung mit Zusatzversicherungen für Krankenhaus und Zahnersatz.

  • Vielen Dank an alle, die jetzt auch mal einige der negativen Aspekte der PKV aufgezeigt haben. Viele Makler vergessen diese Argumente ja mal ganz schnell.


    Ich selbst arbeite als Arzt in einem Krankenhaus, bin in der GKV versichert und habe zusätzlich eine Krankenhauszusatzversicherung.


    Auch einer der wichtigsten Argumente, die für mich gegen die PKV sprechen ist folgender:

    Ich sehe keinen wirklichen medizinischen Vorteil der PKV, was ja auch ethisch schwierig wäre. Alle richtigen "Vorteile" der PKV sind "Komfortleistungen" (ggf. kürzere Wartezeiten, mehr Zuschüsse bei Zahnleistungen oder Brille). Das ist natürlich schön, aber gerechtfertigt für mich keinesfalls die unverhältnismäßig höheren Kosten. PKV Versicherte bekommen aber keine bessere medizinische Versorgung (bessere Medikamente, bessere Prothesen o.ä.).


    Wem die Komfortleistungen sehr wichtig sind und wer bereit ist dafür die hohen Beiträge zu bezahlen, kann natürlich trotzdem über eine PKV nachdenken. Zur Beratung bzgl. einer PKV empfiehlt Finanztip soweit ich weiß dann aber Honorarberater und keine Makler.

  • Ich will mich bei solchen Diskussionen eigentlich heraushalten, aber eine Frage hätte ich dann doch:

    Wenn der Arzt nur ein Heiler wäre und nicht noch ein Kaufmann dazu, würde dies unsere Gedanken für oder wider gKV/pKV beeinflussen?

  • Ich kann deshalb nur dringend davon abraten, sich privat zu versichern.

    Hey, Herr/Frau Teetsch!


    Mit rund 600 Öcken für die PKV inkl. Pflege bist du doch an sich gar nicht 'teuer' versichert. Außerdem... mal ganz ehrlich... kann man doch von einem 'Einzelschicksal' (keine Rente, keine Pension...) keinen allgemeingültigen Ratschlag ableiten. Irgendetwas wirst du schon 'verkehrt' gemacht haben... und von irgendwas wirst du sicherlich auch deinen Lebensunterhalt als Ü70er bestreiten, oder?


    Also, bitte entweder ein paar aufklärende Fakten nennen, oder etwas 'leiser' Ratschläge erteilen ;)


    Beste Grüße

    John

  • Meine pPV ist wesentlich billiger als eine gPV wäre.


    Kann mir nicht vorstellen, dass der Vorteil der pPV jemals wesentlich schwinden wird.


    Dieses Geschwurbele, dass die PKV immer bessere Leistungen als die GKV bietet, kann ich nicht mehr hören. Die PKV ist einfach "anders" und für den Versicherten i.d.R. wesentlich anspruchsvoller.

  • Bei fast 9 Millionen privat Krankenversicherten ist es naheliegend, dass es darunter auch eine Reihe von Einzelschicksalen gibt, bei denen die völlig transparenten Mechanismen von GKV und PKV (z.B. einkommensabhängige Beiträge in der GKV oder keine Familienversicherung in der PKV) zu unglücklichen Ergebnissen führen. Deshalb verallgemeinernd vor der PKV zu warnen, ist m.E. etwas zu kurz gesprungen. Solche Schicksale bestätigen aber die Notwendigkeit einer genau durchdachten Entscheidung, die zukünftige Szenarien so gut wie möglich abwägt. Sinnvollerweise sucht man sich dazu professionellen Rat.


    Kurz zu den einzelnen "Erfahrungsberichten":


    5551008

    Ein Ehepartner ohne eigenes Einkommen ist doch ebenfalls beihilfefähig und zahlt in einer privaten Krankenversicherung nur 30% Beitrag? Das wäre so ruinös? Oder kommen hier mehrere ungünstige Umstände zusammen, dass der Wechsel des Ehepartners in die PKV gesundheitlich nicht möglich war und zusätzlich die sog. "Öffnungsaktion" nicht zum Tragen kam, weil die Hochzeit erst kurz nach der Verbeamtung erfolgte? Das hätte man doch vermutlich steuern können?


    Weshalb trauern Sie einer einzigen kostenloser PZR pro Jahr nach bzw. beklagen sich über Arztrechnungen? Eine "gute" PKV übernimmt sämtliche Kosten, egal wie oft Sie im Jahr eine PZR beanspruchen (empfohlen werden i.d.R. 2 PZR pro Jahr) oder wie hoch eine Arztrechnung ausfällt. Eine Beitragsrückerstattung von 1-6 Monatsbeiträgen ist eine nette Sache (gibt's in der GKV übrigens nicht), aber dann verrechnen Sie diese Einnahmen doch bitte mit Kosten, die Sie aus kaufmännischen Überlegungen lieber selbst tragen bzw. verzichten Sie auf die BRE.


    pmeinl

    Entkräftet m.E. einige Vorurteile zur PKV. Die "Streitereien" sind schwer einzuschätzen. So etwas ist nach meiner Erfahrung die absolute Ausnahme - kein einziger unserer Kunden prozessiert mit seiner PKV.


    Teetsch

    Ein PKV Beitrag als Rentner von 608 EUR ist wie JDS schon schreibt grundsätzlich sehr moderat verglichen mit dem GKV Höchstbeitrag von rund 930 EUR und ein deutlicher Beleg gegen Horrorszenarien von ausufernden PKV Beiträgen im Alter. Bei einem Gesamteinkommen von weniger als 130 EUR im Monat scheint hier ziemlich viel schiefgelaufen zu sein, was man vermutlich nicht alleine der PKV anlasten kann.


    Die Empfehlung, man solle sich zur PKV von "Honorarberatern" beraten lassen, geistert hier ja immer mal wieder herum. Wie hier schon mehrfach geschrieben und auf unserer Website, die ich hier leider nicht verlinken darf, unter dem Stichwort "Krankenversicherung: Beratung zu Honorartarifen oder Nettotarifen" ausführlich behandelt (Zitat daraus):


    Verbraucherschützer empfehlen zum Abschluss einer privaten Krankenversicherung öfters eine Honorarberatung. Bei manchen Themen ist eine Honorarberatung durchaus sinnvoll. Der Abschluss einer privaten Krankenversicherung ist für eine Honorarberatung jedoch leider ungeeignet.

    Es gibt keine echten PKV Nettotarife – jedenfalls kennen wir keine. Wer der Problematik genauer auf den Grund gehen möchte, möge § 48c VAG zusammen mit § 204 VVG lesen. Diese Vorschriften schließen eine echte Honorarberatung in der PKV aus!


    Versicherungsberater, mit denen wir kooperieren, weisen darauf hin, dass so gut wie kein Versicherungsunternehmen mit Versicherungsberatern zusammenarbeitet, da das sog. „Durchleitungsgebot“ wirtschaftlich kaum sinnvoll umsetzbar ist. Bei richtigen Nettotarifen könnten Kunden außerdem über § 204 VVG zunächst ohne Honorar einen Bruttotarif abschließen und dann direkt in einen entsprechend günstiger kalkulierten Nettotarif wechseln.


    Für den Kunden bleibt also allenfalls der Weg, doppelt zu zahlen: Zunächst das Honorar für die Beratung und im Anschluss die im Vertrag einkalkulierte Courtage. Das wäre nicht wirklich im Sinn des Erfinders.


    Bei aller Existenzberechtigung für kompetente Versicherungsberater, die ich sehr schätze: Der Abschluss einer privaten Krankenversicherung ist für eine Honorarberatung deshalb wenig geeignet. Das sagen übrigens selbst Versicherungsberater – jedenfalls diejenigen, die ausreichend zu tun haben. Hier wäre auch die Unabhängigkeit eines Versicherungsberaters in Frage gestellt, denn man könnte vermuten, dass er primär die wenigen Gesellschaften empfiehlt, die seinen Kunden eine Rückvergütung der Courtage anbieten.

    Natürlich können Sie sich erst einmal bei einem (guten!) Versicherungsberater gegen Honorar Rat zu grundsätzlicher Orientierung PKV vs. GKV, Anforderungen an eine gute PKV, Tarifauswahl, medizinischer Versicherbarkeit inkl. diversen Risikovoranfragen etc. einholen. Da spricht überhaupt nichts dagegen, im Gegenteil, das kann eine gute Idee sein. Wenn Sie das wünschen empfehlen wir Ihnen hierzu gerne kompetente Versicherungsberater. Bei einem Stundensatz von 150 EUR (eher niedrig angesetzt, kostet häufig mehr, teils wird auch mit Pauschalen gearbeitet) plus 19% USt. = 178,50 EUR und einem Zeitaufwand von locker 6 Stunden (diese Zeit investieren wir i.d.R. mindestens in die PKV-Beratung, oft deutlich mehr) kommt man da schnell auf über 1.000 EUR.


    Diese Fragen besprechen wir mit Ihnen bei unserer Beratung Krankenversicherung jedoch genauso, nur ohne zusätzliches Honorar. Das muss dann jeder für sich selbst entscheiden, ob ihm Restzweifel an der Objektivität des Versicherungsmaklers, dessen Arbeit von den Gesellschaften per Courtage honoriert wird, diese zusätzliche Kosten wert sind.


    Spätestens bei der Umsetzung der passenden PKV ist dann ohnehin wieder ein Versicherungsmakler gefragt, der nicht nur beim Abschluss die Interessen des Kunden als dessen Sachwalter „gegen“ die Gesellschaft wahrnimmt, sondern sich auch danach (i.d.R. ohne zusätzliche Vergütung) um die langfristige weitere Betreuung des Kunden kümmert, z.B. wenn im Leistungsfall mal etwas haken sollte, siehe als Beispiel „ein Leistungsfall mit Happy (B)E(r)nd(t)".


    Fazit: Wenn man (Zeit-)Aufwand/Kosten und Ergebnis vergleicht könnte es sinnvoll sein, sich direkt von einem auf das Thema private Krankenversicherung spezialisierten Versicherungsmakler beraten zu lassen, der die passende PKV dann im nächsten Schritt (mit Vergütung durch die Gesellschaft, die auch die weitere langfristige Betreuung finanziert) auch umsetzen kann. Wir sind aber auch nicht traurig, wenn das jemand anders handhabt. Wir haben mehr als genügend zu tun und die Vorarbeit durch den Versicherungsberater reduziert unseren Zeitaufwand.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • pmeinl

    Entkräftet m.E. einige Vorurteile zur PKV. Die "Streitereien" sind schwer einzuschätzen. So etwas ist nach meiner Erfahrung die absolute Ausnahme - kein einziger unserer Kunden prozessiert mit seiner PKV.

    Zur Klarheit: Ich habe mit meiner PKV nicht prozessiert, musste aber mehrmals eine Anwältin einschalten um mein offentsichtliches Recht durchzusetzen. Dabei ging es nie um irgendein Ermessen sondern um eindeutig klares Versicherungsrecht.


    Zur Einordnung: Bin 64 J, sehe positiv in die Welt und erlebe kaum mal Konflikte. In meinem Leben hatte ich 5 wesentliche Versicherungsfälle (Motorrad Diebstahl, selbstverschuldeter Autounfall, 2 Krankentagegeld-Fälle mit PKV, Wegeunfall mit privater Unfallversicherung. Bis auf den Autounfall gab es jedesmal längliches Gezerfe mit den privaten Versicherern: Krasse Unterbewertung des fast neuen Motorrads, Streit mit PKV um Höhe des KT, falsche Berechnung der Zahlung für Unfall (ärztliches Gutachten war OK und unstrittig). Vom undurchsichtigen Verhalten von Versicherungsvertreter und PKV bei Tarifwechseln will ich gar nicht erst anfangen.


    Ich kann jedem nur raten in einem Versicherungsfall seine Ansprüche sehr genau zu prüfen.

  • Nachtrag:

    zu Dr. Schlemann:

    Ein PKV Beitrag als Rentner von 608 EUR ist wie JDS schon schreibt grundsätzlich sehr moderat verglichen mit dem GKV Höchstbeitrag von rund 930 EUR und ein deutlicher Beleg gegen Horrorszenarien von ausufernden PKV Beiträgen im Alter.

    Ich habe geschrieben, dass ich keine Rente beziehe. Wer monatlich 4.837,50 € verdient, kann auch den GKV-Höchstbeitrag zahlen, erst recht, wenn der Arbeitgeber die Hälfte trägt. Man sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Dass bei allen Privatversicherten im Alter das Einkommen drastisch sinkt und die KV- und PPV- Beiträge steigen, ist Fakt. In welcher Höhe Alterungsrückstellungen die Beiträge mindern werden, ist ein unbestimmtes Versprechen.

    Ich bin kein bedauerlicher Einzelfall. In meinem Bekanntenkreis sind mehrere privat Versicherte mit den gleichen negativen Erfahrungen. Kein Versicherungsberater kann vorhersehen, welche Wendungen ein Leben nehmen wird. Feststeht nur, dass der Staat seine gesetzlich Versicherten immer unterstützen wird.

    Die Privatversicherten zahlen doppelt, weil sie zusätzlich mit ihren Steuern den Bundeszuschuss für die gesetzlich Versicherten mitfinanzieren.

    In der privaten Krankenversicherung sind die Leistungen teilweise schlechter als die der gesetzlichen Krankenkassen: z.B. werden von meiner privaten KK die Kosten des ärztlich verordneten Transportes im Krankenwagen vom Krankenhaus in die Reha nicht erstattet (am 7.Tag nach einer schweren OP, dem Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks, Tarif Gesundheit COMFORT = Etikettenschwindel).

  • Dass bei allen Privatversicherten im Alter das Einkommen drastisch sinkt und die KV- und PPV- Beiträge steigen, ist Fakt.

    Genau! Und das weiß der künftige Renter / Pensionär schon vorher, vor Rentenbeginn, oder sollte sich desen zumindest rechtzeitig klar werden. Und wer in 'jüngeren Jahren' in die PKV wandert und gegenüber der GKV Beiträge spart, der sollte diese, oder zumindest einen Großteil der Ersparnis sinnig anlegen/investieren. Nämlich dann sind die Beiträge zu KV auch im Alter leicht zu stemmen.

    Ich habe geschrieben, dass ich keine Rente beziehe.

    Dann it wohl entweder bei der 'Rente' oder bei der KV (Abschluss einer PKV) irgendetwas nicht so gelaufen, wie es üblicherweise läuft.

  • Die Privatversicherten zahlen doppelt, weil sie zusätzlich mit ihren Steuern den Bundeszuschuss für die gesetzlich Versicherten mitfinanzieren.

    Nunja, die Steuern zahle ich so oder so. Egal ob privat oder gesetzlich versichert.

    Politisch richtig finde ich das nicht, denn Systeme die man erst einmal aus dem allgemeinen Staatshaushalt ausklammert, sollten sich selbst tragen. Sonst kann man auch einfach gleich alles direkt über Steuermittel finanzieren anstatt Nebelkerzen wie "paritätische Beiträge" zu werfen. Am Ende ändert es aber nichts an der Entscheidung ob die PKV oder GKV das richtige ist

  • pmeinl ich wollte gar nicht in Fragen stellen, dass Sie einen Grund dafür hatten, sich mit Ihrer PKV zu zanken. Nach meiner Erfahrung mit einer Vielzahl von PKV Versicherten sind solche Situationen jedoch die Ausnahme und nicht verallgemeinerungsfähig.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
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  • Dass bei allen Privatversicherten im Alter das Einkommen drastisch sinkt und die KV- und PPV- Beiträge steigen, ist Fakt.

    Ich würde mal sagen, dass das Einkommen der meisten Rentner geringer ausfällt, als während ihrer aktiven Arbeitszeit, unabhängig davon, ob sie privat oder gesetzlich versichert sind. :)


    Die KV und PPV Beiträge steigen ebenfalls in beiden Systemen. Der Anstieg des Höchstbeitrags in der GKV fiel jedoch in den letzten 52 Jahren mit 5,66% p.a. deutlich höher aus, als in den mir bekannten privaten Krankenversicherungen.


    Was führte denn dazu, dass Sie jetzt so wenig Geld zur Verfügung haben Teetsch ? War das mit 54 noch nicht absehbar? Und wie viel haben Sie bisher in der PKV gegenüber dem ansonsten zu zahlenden GKV Beitrag gespart und wie haben Sie die Ersparnis angelegt?


    In welchem PKV Tarif sind Sie versichert, dass die Transportkosten im Krankenwagen vom Krankenhaus in die Reha nicht erstattet wurden? Comfort klingt nach Continentale? Und wie hoch waren die Kosten?

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  • Immerhin habe ich wieder was dazu gelernt. Der Wechsel in die PKV lohnt nicht, weil sonst eine gratis PZR im Jahr wegfällt. OMG ? ?

    das ist ja nicht der einzige Grund, aber für mich ein sehr wichtiger Hauptgrund, eine PZR kann bis zu 150 EUR kosten, pro Zahnreinigung (bei 2 x schon bis zu 300 EUR). Zusätzlich bietet die hkk weitere Extra-Leistungen bis zu 1.200 EUR im Jahr an, welche als privat Versicherter entweder selbst zu zahlen sind oder eben die BRE angreifen. Also als privat versicherter : einfach mal so zum Arzt gehen lieber nicht. Als GKV-Versicheter: auf jeden Fall und maximale Stempel sammeln, dann gibts nochmal ordentlich ExtraGeld.


    Aber auch die GKV bieten Wahltarife an, d.h. man vereinbart einen Selbstbehalt und bekommt dafür auch Geld zurück, das ist in etwa mit der BRE vergleichbar...sollte aber gut überlegt sein, weil man sich 3 Jahre bindet. Leider ist der vereinabrte Selbstbehalt höher als die Auszahlung. Die GKV ist ja nicht doof...

  • "Die KV und PPV Beiträge steigen ebenfalls in beiden Systemen. Der Anstieg des Höchstbeitrags in der GKV fiel jedoch in den letzten 52 Jahren mit 5,66% p.a. deutlich höher aus, als in den mir bekannten privaten Krankenversicherungen."


    Stimmt diese Aussage so tatsächlich? Trifft das auch auf die BBKK (VKB) und Debeka zu? Ich hätte es eher anders rum vermutet, das die PKV deutlich stärker als die GKV steigt. Deshalb bleibt man Ehepartner auch in der GKV, damit wir eine Deckellung nach oben haben.


    Und ich hatte gedacht als Beamter das große Los gezogen zu haben... scheint wohl leider doch nicht so...zumindest mal nicht in Bezug auf Krankenversicherung.