Immobilienkauf mit einer 100%-Finanzierung

  • Ich ging pessimistisch (aber realistisch) davon aus, dass das EK komplett von den Kaufnebenkosten aufgezehrt wird.

    Somit landet man wirklich bei einer 100% Finanzierung mit entsprechend schlechtem Zinssatz.

    Vor gut einem Jahr hätte man vermutlich um die Hälfte günstigere Zinsen bekommen, was dann pro Monat ca. 1000 € weniger Belastung bedeutet hätte.

  • Ich ging pessimistisch (aber realistisch) davon aus, dass das EK komplett von den Kaufnebenkosten aufgezehrt wird.

    Somit landet man wirklich bei einer 100% Finanzierung mit entsprechend schlechtem Zinssatz.

    Vor gut einem Jahr hätte man vermutlich um die Hälfte günstigere Zinsen bekommen, was dann pro Monat ca. 1000 € weniger Belastung bedeutet hätte.

    Jepp, die Kalkulation war wie gesagt recht optimistisch angesetzt.


    Ansonsten gehe ich von 10% Kaufnebenkosten aus, wo wir bei entsprechend 80K€ Kaufnebenkosten wären. Die übrig gebliebenen 20k€ würden sicherlich für Einrichtung usw. mehr als draufgehen und nichts übrig bleiben. Wahrscheinlich müsste man das noch über das Darlehen finanzieren.

  • Hallo chris2702,

    Oder ist die Bank einfach "blöd"

    M.E. ist die Bank einfach vorsichtig; eine, in einem sich eintrübenden Umfeld, nur zu verständliche Haltung.


    Neben der de facto 100%- Finanzierung sind für mich 100k Eigenkapital bei einem Jahresbrutto von gesamt ca. 160k einfach zu wenig. Ihre Freunde haben bisher – zumindest nach Meinung der Bank – zu wenig gespart und auf zu großem Fuß gelebt. Es stellt sich für jeden Sachbearbeiter die Frage: Können die sich zukünftig einschränken?


    Ich führe die Überlegungen hier nicht vorrangig für Ihre Freunde an, sondern für die Mitleser in ähnlicher Situation. Wer nachweisen kann, dass er die Kreditrate quasi schon vor der Beantragung des Kredits locker sparen konnte, hat auf jeden Fall bessere Karten.


    Gruß Pumphut

  • Ich hänge mich hier mal an. Unsere Freunde wollen ein Haus finanzieren. Kosten 800k. Sie haben 100k Eigenkapital. Ihre Bank will ihnen nur mit 300k Eigenkapital einen Kredit geben. Kann das sein? Oder ist die Bank einfach "blöd".


    Er ist DAX30 Ingenieur mit 130k Jahresgehalt. Sie ist Beamtin auf Basis A13 mit halber Stelle.

    Wenn man davon ausgeht, dass in den Preisen bis zu einem Drittel heiße Luft ist (Studie der Deutschen Bank?), dann sind 300k Eigenkapital durchaus vernünftig und absolut nicht übertrieben, unabhängig von aktuellen Zinsen. Mit 100k ist man da potentiell unter Wasser.

    Dazu kommt dann eben die Zinssituation. 700k Kredit bei 3% Zins sind schlappe 21k im Jahr oder 1750€ im Monat nur für den Zins. Dazu noch die Tilgung und wir bewegen uns in einer Belastung von 35-40k im Jahr. Dagegen sehen dann die 130k brutto auch nicht mehr so toll aus wie sie sich freischwebend anhören.

    Und dabei bin ich jetzt großzügig davon ausgegangen, dass das Eigenkapital ehrlich gerechnet ist, sprich nach Abzug von Nebenkosten und ohne davon noch teure Einrichtung zu finanzieren ist. Ansonsten können wir auf die Belastung 5-6k jährlich draufschlagen.


    Aktuell ist eine ungünstige Zeit für Immobilien. Die Kaufpreise sind noch auf Niedrigzinsniveau, die Baupreise sogar eher noch höher. Unter 3% ist aber aktuell wohl keine Finanzierung zu bekommen, statt <=1% wie vor einem guten halben Jahr. Entsprechend ist höchst fraglich ob sich die Immobilienpreise halten können, denn wer soll die hohen Zinsbelastungen tragen? Entsprechend dünnt sich gerade die Käuferschicht massiv aus.

  • Unsere Freunde wollen ein Haus finanzieren. Kosten 800k.

    Diese Kosten sagen doch nichts über den Wert des Hauses aus. Ist der Preis realistisch, das sollten Deine Bekannten mal gründlich checken. Auch/Gerade, wenn sie sich in das Objekt verliebt haben!

    Vielleicht hat die Bank einen Beleihungswert von 600k ermittelt?