Immobilienkauf mit einer 100%-Finanzierung

  • Liebe Community,


    ich schaue mich schon seit einiger Zeit im Forum um und das ist nun mein erster Beitrag.:)


    Mein Mann und ich haben den Wunsch, eine Immobilie für uns zu kaufen (kleine Doppelhaushälfte, Bungalow oder Wohnung). Leider haben wir aufgrund unserer Hochzeit, Autokauf usw. nicht viel Eigenkapital angespart, sodass wir nur die Kaufnebenkosten bezahlen könnten und die Kaufsumme zu 100% finanzieren müssten. Mir ist klar, dass eine 100%-Finanzierung deutlich mehr Risiken mit sich bringt und den Zinssatz der Bank verschlechtert. Dennoch überlegen wir, den Schritt zu wagen, sollten wir jemals eine Immobilie finden.;)

    Wir haben zusammen ein Haushaltsnettoeinkommen von ca. 6100 Euro und dachten an eine Neubau-Immobilie, die maximal 550.000 Euro kostet. Da ich verbeamtet bin, ist mein Einkommen sicher. Auch mein Mann hat eine Festanstellung. Kinder sind nicht geplant. Natürlich kann immer etwas passieren (Krankheit, Scheidung etc.), aber glaubt ihr, dass das eine Summe ist, die man stemmen könnte?


    Ich bin auf eure Einschätzung gespannt!


    Viele Grüße

    E.

  • Hallo E.K.


    zur Frage „stemmen“ sollten Sie sich überlegen, was bleibt heute vom Netto übrig. Plus ca. die halbe derzeitige Nettokaltmiete wäre Ihre maximale Monatsrate. Die müssten Sie aber auch auf 20-30 Jahre durchhalten können?


    Bei der Kostenseite bitte bedenken, der Kaufpreis, den Ihnen der Bauträger zuerst sagt, ist noch nicht der Endpreis. Je nach Seriosität des Bauträgers und eigenen Wünschen müssen Sie 5-15% obendrauf rechnen. In das neue Haus soll auch was hineingestellt werden. Letztendlich kostet auch noch der Umzug.


    Nach meiner Erfahrung und auch der meines Umfeldes dauert es vom Entschluss, ich will mir eine Immobilie kaufen bis zum notariellen Kaufvertrag für das endlich gefundene Objekt 2-4 Jahre. In der Zeit sollten Sie eisern sparen, mindestens die spätere Kreditrate, um ein Gefühl für dieses Leben zu bekommen. Dann stellt sich ggf. die Frage 100%- Finanzierung so oder so nicht mehr.


    Viel Erfolg und Gruß Pumphut

  • Je nach Tilgungssatz (ich persönlich würde nicht unter 3% gehen - damit das Eigenheim möglichst bis zur Rente abbezahlt ist...wobei, als als Beamter hat man anhand durch die Pension ja schon noch andere Möglichkeiten...) und Zinsbindung würdet ihr halt 1/3 eures Nettoeinkommens oder auch etwas mehr für das Darlehen aufwenden. Das wäre also an sich erstmal noch nicht besonders außergewöhnlich oder besorgniserregend.

  • Hallo Chris!


    Danke!:)


    Ja, den Rechner kenne ich. Das Ergebnis vom Finanztip-Rechner fällt auf jeden Fall schlechter aus als die Ergebnisse von einigen anderen Rechnern im Netz (z.B. von Banken). Der Finanztip-Rechner hat allerdings auch weniger "Funktionen".


    Liebe Grüße!

  • Im Normalfall völlig realistisch und machbar.

    Was mich etwas stutzig macht, ist die Tatsache, dass noch "kein" EK vorhanden ist.

    Im Endeffekt würde ich Mal zu einer Einnahmen/Ausgabenrechnung raten um ggf. Einsparpotential zu identifizieren.

    Ggf. die nächste Zeit Mal nutzen um eine Finanzierung auf Probe zu testen.

    Darlehensrate Mal auf ein extra Konto laufen lassen..

    VG Michael

  • Je nach Tilgungssatz (ich persönlich würde nicht unter 3% gehen - damit das Eigenheim möglichst bis zur Rente abbezahlt ist...wobei, als als Beamter hat man anhand durch die Pension ja schon noch andere Möglichkeiten...) und Zinsbindung würdet ihr halt 1/3 eures Nettoeinkommens oder auch etwas mehr für das Darlehen aufwenden. Das wäre also an sich erstmal noch nicht besonders außergewöhnlich oder besorgniserregend.

    3% fände ich auch super, ich befürchte nur, dass das zu viel ist. Die Zinsen steigen ja aktuell wieder. 1800 Euro Kreditrate im Monat wären unsere "Wohlfühlrate". Theoretisch würde wahrscheinlich auch etwas mehr gehen.

  • Hallo Michael,

    wir hätten momentan zumindest genug Eigenkapital für die Kaufnebenkosten. Mehr leider nicht. Wir haben in den letzten Jahren unser Leben sehr genossen.;) Seitdem wir überlegen, eine Immobilie zu kaufen, legen wir im Monat ca. 3000 Euro an die Seite.

    Viele Grüße!

  • Seitdem wir überlegen, eine Immobilie zu kaufen, legen wir im Monat ca. 3000 Euro an die Seite.

    Dann ist ja eventuell - bis es ernst wird, vielleicht auch noch weiteres EK vorhanden, so dass man nur 95% oder 90% fremdfinanzieren muss, was dann wohl schon deutlich besseres Zinsen geben dürfte.

  • Dann ist ja eventuell - bis es ernst wird, vielleicht auch noch weiteres EK vorhanden, so dass man nur 95% oder 90% fremdfinanzieren muss, was dann wohl schon deutlich besseres Zinsen geben dürfte.

    Ja, das wäre super! Wir haben aktuell drei Bauträgerprojekte im Auge. Wir kennen die Preise noch nicht, aber es kann sein, dass es in 2-3 Monaten "ernst" wird. Mal abwarten, wie unser Bauchgefühl ist, wenn wir die konkreten Zahlen haben.

  • Dennoch überlegen wir, den Schritt zu wagen, sollten wir jemals eine Immobilie finden. ;)

    Wir haben zusammen ein Haushaltsnettoeinkommen von ca. 6100 Euro und dachten an eine Neubau-Immobilie, die maximal 550.000 Euro kostet.

    Kann man machen. Schwierig könnte werden tatsächlich mit dem Budget hinzukommen, inklusive Grundstück, Versorgeranschlüssen, Carport/Garage, Außenanlagen, usw. Zu einem Neubau Haus kommt noch einiges dazu mit dem man erstmal nicht rechnet.

  • Du kannst davon ausgehen, dass Finanztip konservativ rechnet, während die Banken dir eine möglichst hohe Kreditsumme verkaufen wollen. Daher fallen die Ergebnisse auseinander.

  • Es gibt natürlich noch einen Unterschied zwischen „Geht voraussichtlich“ und „Ist eine gute Idee“.


    Wann habt ihr das denn dann abbezahlt, und wie sieht es zu dem Zeitpunkt dann bei Euch sonst so vermögensmäßig aus? Sind Erbschaften oder Schenkungen zu erwarten? Das würde etwas den Druck vom Kessel nehmen.

  • Und an der Stelle empfiehlt es sich dann auch eher die konservative Rechnung zu nehmen. Gerade bei einer 100% Finanzierung ist viel abzuzahlen und bei der Anschlussfinanzierung ist höchstwahrscheinlich mit deutlich höheren Zinsen als heute zu rechnen

  • Natürlich kann immer etwas passieren (Krankheit, Scheidung etc.), aber glaubt ihr, dass das eine Summe ist, die man stemmen könnte?

    Wenn ich über den dicken Daumen (ohne Rechner-Tools) rechne, braucht's rund 380 Öcken im Monat je 100k und bei Finanzierung und Tilgung innerhalb eines Zeitraums von 30 Jahren.


    380 * 5,5 entsprechen dann so ängefuhr 2.090 im Monat. Auch wenn 'die Bank' derzeit vielleicht zwischen 1.600 bis 1.900 aufruft, gehört die Differenz zu Ebbes über 2 Mille auf die Seite gepackt.


    Und nie-nicht vergessen, dass die Immobilie (zur Eigennutzun) nie-nicht zum Nettovermögen hinzugerechnet wird, wenn man die Entwicklung des Nettovermögens während der Erwerbsphase bis hinein ins Pensionsalter betrachtet.

    Bei eurem Einkommen solltet ihr bedenken, wenn das Budget berechnet wird, dass etwa 1.200 bis 1.500 Öcken im Monat vernünftig angespart und gleich halbwegs intelligent investiert werden sollten.

  • Und nie-nicht vergessen, dass die Immobilie (zur Eigennutzun) nie-nicht zum Nettovermögen hinzugerechnet wird, wenn man die Entwicklung des Nettovermögens während der Erwerbsphase bis hinein ins Pensionsalter betrachtet.

    Na ja, so 2/3 der eingesparten Kaltmiete kann man schon als Wert ansetzen. Prinzipiell kann man die Immobilie im Alter auch liquidieren, ab dann zur Miete wohnen und das Geld aus der Immobilie anderweitig nutzen. Aber Du hast natürlich recht, dass viele Leute zu viel Kapital in der selbstgenutzten Immo binden, nach dem Motto das Geld ist ja nicht weg sondern „investiert“, was dann aber in Wirklichkeit doch sehr wenig bis gar keinen Ertrag bringt.

  • Also ich kann im Moment aus der Praxis berichten, dass viele Kunden mit einem deutlich niedrigeren Einkommen, mehr finanzieren.

    Also normalerweise dürfte das alles locker funktionieren.

    Den Eindruck habe ich auch, wenn ich mich im Bekanntenkreis umhöre...