Bitte um Rat... PKV oder GKV

  • Der große Vorteil der GKV ist, dass man, wenn man die Voraussetzungen erfüllt, in die Krankenversicherung der Rentner kommt. Man bezahlt dann nur von der Rente die GKV.


    Wenn man mit spätestens 54 wechselt, dann kommt man nicht mehr die in KVdR und muss seine Miet- und Kapitaleinkünfte verbeitragen. Dies ist allermeist teuer, als die PKV. Sowohl mit 54 als auch später.


    Der TE hat mit 29 nur 2 Wohnungen und dürfte auch zu diesem Standardfall gehören.


    Ich gehe davon aus, dass es die KVdR bald nicht mehr gibt, weil die Gier der GKV einfach unendlich ist. Viele normale Rentner haben einfach 2, 3 oder 5 TEUR Mieteinnahmen im Monat, die aktuell nicht verbeitragt werden.

  • Ich gehe davon aus, dass es die KVdR bald nicht mehr gibt, weil die Gier der GKV einfach unendlich ist. Viele normale Rentner haben einfach 2, 3 oder 5 TEUR Mieteinnahmen im Monat, die aktuell nicht verbeitragt werden.

    Äh, Belege zu dieser These?


    Vierstellige monatliche Mieteinnahmen sollen an der Tagesordnung sein?

  • Hey, wie finde ich die Themenbereiche zur Krankenversicherung toll!

    Immer wieder spart man sich Boulevardpresseerzeugnisse, denn man hat ja dieses Forum ;)


    MMn ist es einfach nur genial, wenn persönliche Erfahrungen und Erlebnisse - hier Einzelschiksale genannt - zu allgemeingültigen Wahrheiten erhoben werden. Da kann ich mir nicht verkneifen, auch mal ein Erlebnis zu berichten, das Leistungsunterschiede und die Qualität der Behandlung betrifft.

    Vor inzwischen 5 Jahren war ich wegen eines Leistenbruchs zwecks OP in einer renommierten Klinik, die einen sehr guten Ruf genießt und rein zufällig die nächstgelegene Klinik ist. In dem Raum zur OP-Vorbereitung waren ein etwa 50Jähriger PKV-Versicherter und ich, der ich (wieder) gesetzlich krankenversichert bin. Dem PKV-Versicherten wurde der Beutel von einer qualifizierten, bald 60jährigen, korpulenten wie kompetenten Oberschwester rasiert. Mir hingegen musst eine 32jährige Umschülerin mit Engelsgesicht und einer fast verboten Modellfigur den Sack rasieren. Die anschließende OP kann ich nicht weiter beurteilen, da mir dazu die Lichter ausgeschossen wurden.


    Aber jetzt... mal mit etwas mehr Ernst! Die Fragestellung, ob man besser gesetzlich Krankenversichert bleibt/ist, oder zur PKV wechselt, falls man denn die Wahl hat, ist mMn nicht mit einem einfachen Ja oder Nein zu beantworten. Dazu sind die Tarif- und Leistungsspektren zu komplex und die GKV und PKV sind zu verschieden, als dass man die Entscheidungen davon losgelöst und etwa nur von den Unterschieden in den Beiträgen abhängig machen sollte.

    In diesem Bereich ist eine gute Beratung entscheidend und manchmal sind sogar zweite oder weitere Meinungen einzuholen, um die Qualität der Beratung besser beurteilen zu können.

    Hier im Forum finden wir vielleicht eine zweistellig Anzahl von Fragen diesbezüglich. Draußen im richtigen Leben werden Entscheidungen zu hauf und quasi schnell mal zwischen Tür und Angel getroffen, weil man(n) oder frau vor lauter Arbeit und 'wichtig-wichtig' keinen weiteren Grips ver(sch)wenden...

    Zur möglichst objektiven Beratung (pro oder contra...) gehören mMn auch die Nebenkriegsschauplätze, die die Situation des Delinquenten beleuchten. PKV ist nicht immer billiger und besser... Einer der Nebenkriegsschauplätze ist der der Finanzierung der Beiträge im weiteren Leben. Und hier sollte die Empfehlung lauten, (große) Teile der Beitragsersparnis sinnvoll anzusparen bzw. zu investieren... wodurch sich 'Einzelschiksale' gerade im Alter weit weniger tragisch entwickeln, als landläufig kommuniziert. Vorsorge diesbezüglich könnte durchaus auch für GKV-Versicherte sinnig sein, insbesondere für die Landlords. Die Qualität der medizinischen Versorgung lassen wir dabei mal gekonnt außen vor.

    In diesem Sinne wünsche ich allen eine gute Zeit. Seid, werded, oder bleibt lieber reich und gesund als arm und krank!


    LG

    John

  • Hallo zusammen und

    Dr. Schlemann.

    Vielen Dank für die hilfreichen Ausführungen.


    Haben Sie eine inhaltliche Beschreibung wie sich die Bewertung „61 Prozent“ zusammensetzt bzw. was macht den inhaltlichen Unterschied zu „94 Prozent“ aus?


    Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.


    LG

  • JDS einer der wenigen Fälle, in denen man(n) lieber GKV versichert wäre. ^^

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    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • adrianberg , die detaillierten Unterschiede ergeben sich aus rund 160 Seiten Vergleichsdokumentation auf Basis einer Vielzahl ausgesprochen erklärungsbedürftiger Anforderungen an eine gute private Krankenversicherung. Das alles erörtern wir in zwei gut zweistündigen Beratungsgesprächen, bei denen unsere Kunden ihre persönlichen Anforderungen definieren / priorisieren und sich dann zu vergleichende Tarife aussuchen. Den Rahmen eines Posts würde das leider eindeutig sprengen.

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  • Auch beim Vergleich aus 2019 ist die HUK ganz vorne mit dabei: Private Krankenversicherung im Test: 3 von 120 Tarifen sind sehr gut | Stiftung Warentest


    Wobei da nicht wirklich klar ist nach welchen Kriterien genau bewertet wurde... Das ist nur sehr rudimentär beschrieben.

    Ob man die Stiftung Warentest als Grundlage für die Entscheidung seiner PKV machen sollte.. ich weiß nicht so recht.

  • adrianberg , das ist völlig richtig. Auch bei der Debeka bekommt der Makler weniger, als bei anderen Gesellschaften.

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  • Als HUK-PKV-Versicherter verfolge ich seit über 15 Jahren Testergebnisse insbesondere in Hinblick auf das Abschneiden der HUK-PKV. Bei den Beamtentarifen und bei der Verwaltungskostenquote belegt die HUK-PKV durchweg vordere Plätze in unterschiedlichen Rankings von unterschiedlichen Organisationen (Stiftung Warentest/ Focus Money/ Manager Magazin/ Handelsblatt/ Assekurata/ weitere).

    Jedes "Testergebnis" ist mit Vorsicht zu genießen. Die bewertenden Organisationen haben unterschiedliche Kernkompetenzen und Vorgehensweisen. Auch ist nicht auszuschließen, dass teilweise voneinander abgeschrieben wird.


    Dass die bewertenden Organisationen die Leistungsumfänge bei den einzelnen Tarifen nicht detailliert bewerten ("PKV ist ja ohnehin besser- Hauptsache 'Chefarzt' und 'Einzelzimmer' ") erkenne ich auch als Laie. Meine Entscheidung für die HUK-PKV traf ich noch zu Zeiten, als Alterungsrückstellungen nicht zu anderen Versicherern mitgenommen werden konnten. Somit waren wichtige Auswahlkriterien für mich die Seriosität und die Beitragsstabilität. Wobei es unmöglich ist, für einen Zeitraum ~60 Jahre (ein PKV-Versicherungsleben) eine zuverlässige Vorhersage zu treffen.
    Daher stellen Berater/Makler oft die Tarifleistungen in den Mittelpunkt ihrer Beratungen/Empfehlungen. Verständlich- ist dies scheinbar die einzige Konstante da vertraglich festgeschrieben.
    Jedoch sind am Ende auch die Tarifleistungen variabel; es gibt wenigstens 2 Szenarien, die zu einem Tarifwechsel (und somit zur Veränderung der Leistungen) motivieren:

    1. Beitragsreduzierung
    2. Umstellung auf einen moderneren Leistungskatalog

    Beispiel zu 2.: Ich überlege wie hier geschildert durch einen Tarifwechsel auf einen moderneren Leistungskatalog umzustellen.

  • [..] die detaillierten Unterschiede ergeben sich aus rund 160 Seiten Vergleichsdokumentation auf Basis einer Vielzahl ausgesprochen erklärungsbedürftiger Anforderungen an eine gute private Krankenversicherung. Das alles erörtern wir in zwei gut zweistündigen Beratungsgesprächen, bei denen unsere Kunden ihre persönlichen Anforderungen definieren / priorisieren und sich dann zu vergleichende Tarife aussuchen.


    Herausforderung hierbei: Welcher Kunde kennt am Anfang seines Berufslebens schon seine persönlichen Anforderungen für die nächsten 60 Jahre? Wer weiß da schon wie viele Kinder er mit welcher Frau in welcher juristischen Lebensform bekommt und welchen beruflichen Werdegang die Frau(en) einschlägt(einschlagen)? Der Kunde kennt ja noch nicht einmal seinen eigenen Werdegang. Wer weiß in dem Alter schon was er an medizinischer Leistung bezahlen möchte- manch einer war in diesem Alter noch keine 10 Tage am Stück krank geschweige denn als Patient in einem Krankenhaus.


  • Meine Entscheidung für die HUK-PKV traf ich noch zu Zeiten, als Alterungsrückstellungen nicht zu anderen Versicherern mitgenommen werden konnten. Somit waren wichtige Auswahlkriterien für mich die Seriosität und die Beitragsstabilität.

    Das ist übrigens auch so ein klassisches Missverständnis. Es können nicht die Alterungsrückstellung zu einem anderen Versicherer mitgenommen werden. Es gibt einen sogenannten Übertragungswert. Dieser wird auf dem Niveau des brancheneinheitlichen Basistarifs berechnet. Sprich, der Übertragungswert ist die Alterungsrückstellung die du aufbauen würdest, wenn du im Basistarifs versichert wärst. Demnach ist nicht deine komplette Alterungsrückstellung mobil und ein Teil verbleibt immer bei deinem jetzigen Versicherer.

  • Herausforderung hierbei: Welcher Kunde kennt am Anfang seines Berufslebens schon seine persönlichen Anforderungen für die nächsten 60 Jahre?

    Völlig richtig. Man plant mit gewissen Eintrittswahrscheinlichkeiten. Die gemeinsame Planung muss zu den wahrscheinlicheren Szenarien (Frau/-en - interessanter Ansatz :), Kinder, berufliche Planung etc.) passen, unwahrscheinlichere Ereignisse sollten bei Eintritt nicht zu Chaos führen. Eines ist dabei sicher: Gesundheit wird langfristig nicht besser. Daher würde ich mich mit "besseren" Leistungen wohler fühlen, als mit einem einfacher gestrickten Tarif.

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  • Würde sagen, bei HUK, LVM und Debeka gibt es gar nichts, da diese Gesellschaften nicht mit Maklern zusammenarbeiten.

    Wenn es "gar nichts" wäre, hätte ich nicht geschrieben "bei der Debeka bekommt der Makler weniger, als bei anderen Gesellschaften".

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