Buy & Hold funkioniert nicht?

1. offizieller Beitrag

    Macht doch mal bitte ein Reaktion Video aus Eurer Sicht zum Jens Rabe Video "Darum funktioniert Buy & Hold nicht!" Was wären gute Strategien, wenn das Depot einen mittleren bis hohen 6-Stelligen Wert erreicht hat?

    Was macht man erst, wenn das Depot einen 7-stelligen Betrag erreicht hat?


    Jens Rabe ist ja nicht irgendein Alleinunterhalter. Eine höhere Kompetenz als dem Soziologen würde Rabe schon zusprechen.

    Lass keinen zwischen Dich und Dein Geld.

    Buy and Hold ist das beste für Privatanleger mit wenig Zeit/Interesse. Allerdings geht es nur mit einem breit diversifizierten Portfolio.

    Wer es aktiver möchte, kann auch Market-Timing betreiben und aussteigen, um dann wieder einzusteigen. Aber auch hier ist sich die Wissenschaft einig, dass die meisten dies eben nicht können.


    Er argumentiert ja recht schön das der Buy and Hold-Anleger psychologisch in der Falle ist. Aber natürlich ist dies genauso zutreffend bei einem aktiven Anleger. Dieser muss zum einen aktiv aus dem Markt raus und dann wieder aktiv zum richtigen Zeitpunkt rein...das "raus" mag ja noch plausibel erscheinen...aber wann geht man rein? Genau daran scheitern die meisten und sie warten sehr lange an der Seitenlinie.


    Einige sagen seit Jahren einen Crash voraus. Wer sich damals schon sich mit 100% Cash an die Seitenlinie gestellt hat, ist seit Jahren nicht dabei gewesen und würde er jetzt einsteigen?


    Dirk Müller nimmt glaube ich umfangreiche Absicherungsstrategien in seinem Portfolio vor...da gibt man dann Rendite gegen Sicherheit auf.


    Ich meine man sollte dann immer auf sein Gesamtvermögen schauen und sich fragen ob die Einteilung zwischen den Risikoklassen für einen passt. Hat man sich hier persönlich richtig entschieden, dann kann man auch, unabhängig von der Depothöhe, mit einem Crash leben.

    Warum sollte Finanztip auf so ein Werbevideo reagieren? Herr Rabe verrät ja gar nicht wie es besser geht. Wenn er tatsächlich Bösenhochs und Börsentiefs vorhersehen könnte, dann müsste er ganz sicher keine Youtube-Videos drehen.


    Eine wichtige Aussage in seinem Video ist aber sicherlich: man sollte seine eigene Risikotragfähigkeit regelmäßig kritisch hinterfragen. Wenn man nämlich bei einem großen Depot bei einem Rücksetzer anders reagiert als bei einem kleinen Depot, dann hat man wahrscheinlich zu viel Geld an der Börse investiert.

    Ich denke und hoffe, dass "für mich" buy and hold funktioniert. Hätte ich Zeit und Lust täglich zwei Stunden an 300 Tagen im Jahr Analysen zu fahren würde ich sicher auch versuchen aktiv zu handeln. Da mein Engagement maximal auf 1 Std pro Monat hinauslaufen wird, versuche ich es lieber mit buy and hold, das in den letzten Jahrzehnten funktioniert hat und hoffe dass es das auch in den nächsten Jahrzehnten tut.


    Mein Ziel ist es in 25 Jahren 500.000 im Depot zu haben. Ich kann mir schon vorstellen, dass mir ganz anders wird, wenn in 23 Jahren aus 450.000 binnen 4 Wochen 250.000 werden. Aber dafür will ich einen Cashpuffer aufbauen, der mir 5 Jahre Vorlauf vor einem Zugriff auf das Depot gewährt. Insofern finde ich die Grundaussage von Rabe "die Leute verlieren die Nerven, wenn das Depot fünf- und sechsstellig schwankt" schon bedenkenswert. Ich ziehe für mich nur andere Schlüsse, nämlich mich kurz- und mittelfristig nicht von meinem Depot abhängig zu machen.

    Zitat von Referat Janders

    Er monetarisiert seine Videos.

    Außerdem schaue ich (in meiner Funktion als repräsentativer Nutzer) ihn zu Unterhaltungszwecken. Wenn ich auf der Basis hochrechne, dann ist die Bezeichnung "Alleinunterhalter" zutreffend.

    Jens Rabe lebt von dem was er macht. Bücher, Beratungsleistungen, Eigenhandel und Seminare. Alles Börse. Das können sicher die wenigsten Aktienschwurbler auf Youtube von sich sagen.


    Ich finde, die meisten Youtuber sind richtig schlecht, z.B. Onvista Mahlzeit oder der Aktionär TV.


    Richtig gut macht es m.E. die Pfennigfabrik.


    Gerne weitere Tipps. :)

    Lass keinen zwischen Dich und Dein Geld.

    Wenn ich mal ausnahmsweise zu viel gegessen habe und gerne brechen möchte, klicke ich auf irgendein Video von jenem Jens... und schon geht's los.


    Kompliment an Jens, dass er mit seinem Zeugs Geld verdient. Das zeigt aber auch, wieviele Hirntote es geben muss ;)

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde, ihr habt bereits die wichtigsten Punkte genannt:

    1. wie Segensreich schreibt: Es wird keine "Lösungsstrategie"/Option aufgezeigt (die letzten 60 Sekunden werte ich als keine Lösungsoption)

    2. wie RNowotny geschrieben hat: bei aktiven Anlegern: wann steig ich wieder ein? Also wer ist dann wirklich so schlau (Wortlaut laut dem Video) und weiß, wann ich wieder einsteigen kann/soll? Wer hat denn im März 2020 wirklich den Corona-Knick nur für 1-2 Monate prognostiziert und ist wieder rechtzeitig eingestiegen?

    3. Buy & Hold braucht echt eine starke Psyche ^^ aber das ist genau das, was wir jeden Tag allen sagen: "wenn Du eine B&H Strategie verfolgst, dann guck auch nicht jeden Tag ins Depot. 1x im Jahr um mal alle Kosten zu checken und nach dem Rechten zugucken, ist völlig ausreichend. Denke langfristig (>15 Jahre)!!"

    Weil mathematisch macht das ja - selbst nach Rabe - total Sinn. Also müssten wir, davon ausgehend, eigentlich nicht an der B&H-Strategie, sondern viel mehr an unserer mentalen Stärke ansetzen und arbeiten. Oder? ^^


    und ja, B&H ist nicht alles. Aber alles andere ist wie @chris2702 geschrieben hat, mit viel Aufwand verbunden.


    Ich bin mir übrigens nicht sicher, ob das b&h nur auf Einzelaktien in dem Video bezogen war? Hab das Video im Schnelldurchlauf angeschaut.

    Meiner Meinung nach handelt es sie bei dem Video lediglich um Kundenakquise, nicht um Beratung.

    Der Inhalt kann auf folgende Punkte reduziert werden:

    1. B&H funktioniert nur mathematisch / theoretisch

    2. Anlegern wird allgemein die emotionale Kompetenz für eine B&H Strategie abgesprochen.


    Ich verlasse mich bezüglich des ersten Punkts einfach auf die Statistik und bezüglich meiner Kompetenzen vertraue ich auf meine Selbsteinschätzung, damit liege ich nicht immer richtig aber sicherlich richtiger als Herr Rabe.

    Zum Thema Jens Rabe:

    Herr Rabe hat sich wohl 2018/2019 mal als Fondsmanager 'versucht' und seine 'Strategien' in einem Fonds angeboten!

    Factsheet (hansainvest.com)

    Den Fonds scheint es inzwischen nicht mehr zu geben. :/

    Der Fonds hat es in seiner 'Lebenszeit' jedenfalls nicht geschafft z.B. den passiven ARERO-Fonds zu schlagen. ;)

    Herr Rabe ist ja sonst immer sehr redefreudig, leider schweigt er zu seinem Ausflug in die Welt der Fondsmanager recht beharrlich.

    Nun ist es sicherlich nicht Fair, Herrn Rabe 'nur' danach zu beurteilen, aber es mag sich jeder seinen Teil denken.

    Quatschen können Sie schließlich alle die 'Youtuber'. Aber langfristig (>20 Jahre) ein passives Anlageprodukt schlagen, schaffen dann doch nur ganz Wenige. Und ob es sich dabei dann nicht schlichtweg um Glück gehandelt haben mag. :/

    Schließlich gewinnen ja auch immer die anderen beim Lottospielen.;)


    BTW: Ich frag mich immer, warum Herr Rabe immer noch Seminare geben muss, wenn er so erfolgreich an der Börse war... :/