Flexible Altersvorsorge - Wie ETFs prozentual aufteilen und wie viele ?

    Hallo zusammen,


    ich beschäftige mich schon seit längerem mit ETFs und Co. Und möchte mein Geld jetzt endlich für eine flexible Altersvorsorge anlegen (ich bin 46 Jahre alt) . Ich habe 50.000 EUR zur Verfügung und würde das Geld folgendermaßen aufteilen wollen,


    5000 Girokonto


    15.000 Tagesgeld


    30.000 ETFs


    Haltet Ihr das generell für eine sinnvolle Aufteilung (würdet Ihr mehr oder weniger in ETFs anlegen?) ? Und meine weitere Frage ist, wie ich die ETFs am besten aufteile. Ich bin da eher vorsichtig und möchte mein Geld zumindest vor der Inflation retten. Am liebsten wäre mir ein Sachwert, aber derzeit eine Wohnung zu kaufen, ist wohl nicht die beste Idee. Und mit 10 % des Geld könnte ich mir vorstellen, etwas risikoreicher anzulegen.


    Was meint Ihr ? Welches wäre eine gute Strategie ?


    LG Marja:)

    Hallo Hokaido44 , willkommen im FInanztip-Forum.


    Es gibt eine grundsätzliche Abhandlung, dort insbesondere das Thema Risikoeinstufung und daraus abgeleitete Gewichtung für den Risikoanteil (Aktien-ETF) und Sicherheitsbaustein (Girokonto, Tagesgeld).

    https://www.finanztip.de/geldanlage/ ergänzend ggf. https://www.finanztip.de/geldanlage/risikoprofil/


    Insgesamt ist es schwierig die Verteilung zu bewerten, da dies von der Gesamtsituation abhängt. Wenn über die 50 T€ noch weitere Reserven da sind wäre es nach klassischer Lesart angemessen.

    Zitat von Hokaido44

    Und meine weitere Frage ist, wie ich die ETFs am besten aufteile

    FT empfiehlt eine Ein-ETF-Lösung auf den MSCI World bzw. ACWI bzw. die entsprechenden nachhaltigen Varianten bzw. die Alternativen von FTSE (Vanguard). s. https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/


    Das war sehr kurz, bei weiteren Fragen gerne weiter fragen.

    Ah, ok, vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Dann muss ich mir das nochmal genauer zu Gemüte führen und mir war irgendwie gar nicht bewusst, dass Finanztip eigentlich sagt, dass ein ETF ausreicht. Die meisten haben ja irgendwie 4-5 ETFs.


    Mit "Reserven" meinst Du soetwas wie "gesetzliche Rente", "Lebensversicherung" oder andere Sachwerte wie Haus oder Wohnung ? Bis auf die gesetzliche Rente und eine kleiner Fond, in den ich regelmäßig einzahle, bin ich nicht wirklich gut aufgestellt und deswegen wollte ich das Geld, das gerade da ist, in meine Altersvorsorge stecken. Vielleicht sollte ich meine Aufteilung dann doch etwas konservativer gestalten.


    Vielen Dank auf jeden Fall und LG Marja

    Hallo.


    Der Fonds mit den regelmäßigen Einzahlungen hat welchen Hintergrund? Performt der gut?


    Mit 5K Giro und 15K Tagesgeld wären 20K jederzeit verfügbar. Das kann angemessen sein, muss aber nicht zwingend so sein.


    Die Anlage in ETFs soll bewirken, dass man kostengünstig marktbreit investiert ist. Wie man dies für sich definiert ist Ansichtssache. Manche kommen mit einem ETF zurecht, andere basteln etwas mehr. Kann man so oder so sehen.

    Zitat von Hokaido44

    Was meint Ihr ? Welches wäre eine gute Strategie ?

    Ich kann Dir in 20 Jahren sagen, welche Strategie gut gewesen wäre! ;)

    Aber im Ernst. Wichtig ist, dass Du Dir über Deine Risikotragfähigkeit im Klaren bist. Du hast 50K€ und willst davon 20K€ 'sicher' und 30K€ 'risikoreich' anlegen. Das entspricht einer Aufteilung von 40% 'sicher' zu 60% 'Risiko' und ist damit schon eher als risikoreich einzustufen.

    Was soll denn das Ziel Deiner Geldanlage sein? Ich habe etwas von Wohnung gelesen? Das hört sich für mich eher so an, als wenn Du mehr auf 'Sicherheit' stehst als auf Rendite. :/


    Dir muss klar sein, dass der risikoreiche Anteil auch mal 50% verlieren kann und das so ein Verlust auch mal mehrere Jahre anhalten kann. Zuletzt hatten wir von 1999 bis 2008 eine Dekade, bei der Du nach 10 Jahren quasi NULL Rendite eingefahren hast. Das ist Alles nicht weiter schlimm, so lange Du diese zwischenzeitlichen (Buch)Verluste nicht realisierst, sondern Du diese Zeit einfach aussitzt!

    Planst Du auch die Einrichtung eins regelmäßigen Sparplans?

    Ein Sparplan kann helfen, in Schwächephasen neue ETF-Anteile zu günstigeren Preisen zu erwerben und kann Dich damit schneller wieder in die Gewinnzone führen.


    M.E. sollte die Furcht vor Inflation nicht blind an die Börse führen. Aktien (ETF) sind eine sehr gute Langfristinvestition wobei dass ruhig über mehrere Dekaden zu verstehen ist.

    Ich bin auch erst mit 47 an die Börse gegangen, plane aber mein Depot bis zu meinem Tod zu behalten. Also hoffentlich noch min. 30 - 50 Jahre!


    Und ja, 1 ETF ist vollkommen ausreichend. Ein ETF auf einen Index wie den MSCI ACWI oder den FTSE All World decken rund 85% der weltweiten Marktkapitalisierung ab. Mehr braucht es nicht!

    Ich empfehle Dir mal einen Blick auf das 'Pantoffel-Portfolio' der Stiftung Warentest zu werfen:

    Geld anlegen mit Finanztest: Das Pantoffel-Portfolio – bequem und krisenfest | Stiftung Warentest

    Insbesondere die Risikobetrachtung solltest Du für Dich berücksichtigen.

    Bei mir fließt die Anlage überwiegend in einen ACWI-ETF.


    Der Rest in einen SC World-ETF, einen Sektoren-ETF sowie in einige wenige Aktien, die sowohl Dividende zahlen als auch (bisher) ein ordentliches Wachstum aufwiesen.

    ETFs finde ich als guten Kompromiss was Rendite und Flexibilität angeht. ETFs sind in der Regel auch Sachwerte,die sich gegebenenfalls schnell zu Geld machen lassen. Bei Immos ist das nach meiner Meinung nicht so schnell möglich.

    Gruß


    Altsachse

    Hallo zusammen,

    vielen, vielen Dank für die vielen Anregungen und Denkanstöße. Da nehme ich ganz viel von mit und werde meine Strategien nochmal überdenken. Und auf jeden Fall will ich auch noch einen Sparplan anlegen und tatsächlich habe ich auch gerade das Gefühl, dass man sich aus Angst vor der Inflation an die Börse getrieben fühlt und man sich aber ganz genau vorher informieren muss, was man da tut.


    LG Marja

    Zitat von Hokaido44

    ... einen Sparplan anlegen ...

    Fang einfach an!

    Depot bei einem günstigen Broker eröffnen und einfach mal einen monatlichen Sparplan auf einen weltweiten Index ETF (MSCI ACWI / FTSE All World) einrichten.

    Dann merkst Du recht schnell, wie Du mit den Schwankungen an der Börse klarkommst und kannst Dir dann in Ruhe überlegen, wie viel Deines Geldes du schlussendlich risikoreich investieren möchtest.

    ETF-Sparplan Vergleich: Die besten ETFs zum Fondssparen - Finanztip

    MSCI ACWI - ETFs auf den MSCI All Countries World Index - Finanztip