Zurück von der privaten Krankenkasse in die gesetzliche?

  • Zahnbehandlungen sind zum Beispiel fast gar nicht von der Schweizer KV abgedeckt sondern müssen selbst finanziert werden. In dem Fall gilt dann auch der begrenzte Selbstbehalt nicht mehr.

    Wenn man zwei Systeme vergleicht, muss man auch den Leistungsumfang vergleichen.

    Eine Zahn(voll)versicherung in Deutschland mit 100% Behandlungskosten, 60% Inlays und 60% Zahnersatz - damit also mit der GKV vergleichbar - kostet je nach Alter 20 bis 40 Euro pro Monat, das sind jetzt also auch keine Welten.


    Und ich sage ja nicht, dass man das Schweizer System 1:1 so übernehmen soll, aber es zeigt sehr gut, dass andere Systeme gut bzw. besser funktionieren. Ohne dass automatisch die Kosten explodieren.

    Zumal ja die Schweizer Krankenversicherungsprämien ja schon die höheren Kosten für Löhne/Gehälter, bessere Versorgung schon inklusive haben. Würde man es auf das deutsche Lohnniveau herunterbrechen, wären die Zahlen auch andere.

  • Und es ist extrem unsozial, wenn ein kinderloser Single mit gutem Verdienst rund 12.000 EUR GKV zahlt (samt "Strafbeitrag" für Kinderlose in der PV, den man 2022 nochmals erhöht hat!!!), während der Kindereiche mit mittlerem Verdienst samt Frau für schmalen Taler versichert ist.

    Puh, da haben wir eine gänzlich andere Definition von Solidarität bzw. was sozial ist...

  • Wenn man das macht, ist das das Ende der PKV.

    Du bist also der Meinung, dass es ohne GKV gar keine PKV geben könnte, oder wie soll ich das verstehen? :/

    Und es ist extrem unsozial, wenn ein kinderloser Single mit gutem Verdienst rund 12.000 EUR GKV zahlt (samt "Strafbeitrag" für Kinderlose in der PV, den man 2022 nochmals erhöht hat!!!), während der Kindereiche mit mittlerem Verdienst samt Frau für schmalen Taler versichert ist.

    Wer bestimmt, was unsozial ist? Der Kinderlose Single, der aber auch evtl. später im Alter gepflegt werden muss? :/

    Eine funktionierende Gesellschaft braucht Beides. Sowohl die kinderlosen Top-Verdiener als auch die Menschen, die sich bewusst für Kinder entscheiden. Auf die gesunde Mischung kommt es an.

  • Nicht ganz. In der GKV finanzieren die gesunden Hochbeitragszahler die kranken Nichtbeitragszahler, um mal im extrem zu sprechen (Solidaritätsprinzip). In der PKV finanziert sich in der Annahme jeder selbst (Äquivalenzprinzip).

    Na ja, als "Gesund" würde ich mich - unabhängig vom Gehalt - dann bezeichnen, wenn ich weniger aus der Kasse in Anspruch nehme, als ich reinstecke. Im Status "Krank" ist das eher umgekehrt.


    Im Fall "Gesund" finanziere ich das System, im Fall "Krank" profitiere ich davon. Das trifft doch sowohl für den Reichen wie auch für den Armen zu, oder?


    Natürlich kann der Reiche nach meiner Definition mehr Behandlung in Anspruch nehmen als der Arme, bevor der Status kippt... :saint:

  • Übrigens, Zypern, das Land mir der zweithöchsten PCR Testkapazität nach Österreich, hat einen KV Beitrag von 2,65 %.


    https://www.gesy.org.cy/sites/…/&lookuppage=hiofinancing


    Übrigens, der PCR Test kosten dort 15 EUR.


    https://www.crm.de/rc/corona/reise_checker.asp?lid=045


    Davon kann Panik-Karl nur träumen. Selbstbedienungsladen GKV.


    Ich warte auf den Tag, wo man nur noch zahlen muss und keine Leistungen mehr erhält.

  • Du bist also der Meinung, dass es ohne GKV gar keine PKV geben könnte, oder wie soll ich das verstehen? :/

    Nee. Wenn es zwei Systeme nebeneinander gibt, die GKV und PKV, wer geht dann noch, wenn er über wirklich alles aufgeklärt wurde, aus der GKV in die PKV, wenn er wüsste, dass er niemals mehr zurückkommen kann, unter keinen Umständen (selbst dann nicht, wenn er seinen Job verliert, ALG I bezieht, aus irgendeinem Grund kürzer treten muss, usw.)? Rational nur Menschen, die bereits ausgesorgt haben.

    Na ja, als "Gesund" würde ich mich - unabhängig vom Gehalt - dann bezeichnen, wenn ich weniger aus der Kasse in Anspruch nehme, als ich reinstecke. Im Status "Krank" ist das eher umgekehrt.


    Im Fall "Gesund" finanziere ich das System, im Fall "Krank" profitiere ich davon. Das trifft doch sowohl für den Reichen wie auch für den Armen zu, oder?


    Natürlich kann der Reiche nach meiner Definition mehr Behandlung in Anspruch nehmen als der Arme, bevor der Status kippt... :saint:

    Ich hab gesund und krank wirklich rein auf den Gesundheitszustand bezogen und die beiden Extreme ;) Wenn du mehr einzahlst als du der Kasse kostest, bist du aus Kassensicht einfach ein gutes Mitglied 8o

  • Und wie gehts den Menschen (im Gesundheitssystem und die es brauchen) da allgemein so? Haben die es besser als wir in DE? Tauschen würde ich nicht wollen.


    Sicherlich kann man aber bei den PCR-Kosten in Deutschland was machen, die übrigens nach GOÄ (Regelhöchstsatz) 147 Euro für die Labordiagnostik + 27 Euro zuzüglich Hygienepauschale (bis 31. März 2022) in Höhe von 4,02 Euro für die Abstrichentnahme betragen. Denke da ist sicherlich "etwas Spielraum" :/

  • Nee. Wenn es zwei Systeme nebeneinander gibt, die GKV und PKV, wer geht dann noch, wenn er über wirklich alles aufgeklärt wurde, aus der GKV in die PKV, wenn er wüsste, dass er niemals mehr zurückkommen kann, unter keinen Umständen (selbst dann nicht, wenn er seinen Job verliert, ALG I bezieht, aus irgendeinem Grund kürzer treten muss, usw.)? Rational nur Menschen, die bereits ausgesorgt haben.

    Ich hab gesund und krank wirklich rein auf den Gesundheitszustand bezogen und die beiden Extreme ;) Wenn du mehr einzahlst als du der Kasse kostest, bist du aus Kassensicht einfach ein gutes Mitglied 8o

    Ich meinte es so, dass wenn der PKV-Versicherte irgendwann seine Beiträge nicht mehr leisten kann, dass er dann von SEINER PKV-Gemeinschaft aufgefangen werden muss. Sprich alle anderen PKV-Versicherten bzw. die Konzerne müssen dann dafür sorgen, dass der 'gescheiterte' PKV'ler zumindest den Basistarif erhält/bezahlt bekommt.

    Es wäre den GKV-Versicherten gegenüber nur fair, wenn die 'Leistungsträger der Gesellschaft' im Falle eines Scheiterns auch Ihresgleichen mit 'durchschleppen' würden.

  • Ich meinte es so, dass wenn der PKV-Versicherte irgendwann seine Beiträge nicht mehr leisten kann, dass er dann von SEINER PKV-Gemeinschaft aufgefangen werden muss. Sprich alle anderen PKV-Versicherten bzw. die Konzerne müssen dann dafür sorgen, dass der 'gescheiterte' PKV'ler zumindest den Basistarif erhält/bezahlt bekommt.

    Es wäre den GKV-Versicherten gegenüber nur fair, wenn die 'Leistungsträger der Gesellschaft' im Falle eines Scheiterns auch Ihresgleichen mit 'durchschleppen' würden.

    Ich glaube nicht, dass das darstellbar / kalkulierbar ist und halt einfach dem PKV-Systemprinzip (Äquivalenzprinzip) widerspricht. Es gibt ja bspw. auch keine beitragsfreie Versicherung (Familienversicherung) im PKV-System, jede Person muss einen risikogerechten Beitrag zahlen. Das ist nunmal das Prinzip, es gibt keine Einkommensabhängigkeit. Ich seh nicht, wie das funktionieren soll. Und wie gesagt ist der Basistarif ob seiner Probleme (Erstattungssätze) keine Lösung in derzeitiger Ausgestalt und eigentlich niemanden die ganze Odysee zumutbar. Der hat GKV-Leistungsniveau und die Beiträge liegen quasi für alle dort Versicherten rund um den GKV-Höchstbeitrag, das ist doch eigentlich Wahnsinn (aber eigentlich auch logisch, wenn man darin alle schlechten Risiken ablädt...). Der für mich einfach beste Weg ist die Abschaffung der privaten Krankheitskostenvollversicherung und über kurz oder lang wird das auch kommen.

  • Fakten!?

    Länder mit den höchsten Gesundheitsausgaben 2018 | Statista

    Liste der Länder nach Gesundheitsausgaben – Wikipedia

    Zumindest scheinen mir die Kosten im Vergleich der europäischen Nachbarn nicht so extrem auseinander zu liegen.


    Deutschland deutlich teurer als Singapur, m.E. das Land mit dem besten Gesundheitssystem der Welt. Das zeigt das Problem.


    Guckt mal wo Israel steht. Es geht wirklich auch günstiger.

    Lass keinen zwischen Dich und Dein Geld.

  • Wir sind teuer als Kuba! Beweisführung abgeschlossen. 8o


    Und jetzt nicht mit "Die Geschichte wird mich freisprechen!" antworten. X/

    Du weißt doch, ist immer alles zu teuer. Aber wenn man keinen Facharzttermin innerhalb von 5 Tagen bekommt, dann ist was los.


    Eigentlich müsste das System noch teurer sein, wenn endlich mal Heilmittelerbringer vernünftig bezahlt werden würden

  • wenn die 'Leistungsträger der Gesellschaft' im Falle eines Scheiterns auch Ihresgleichen mit 'durchschleppen' würden.

    ... ja klar doch! Und wenn ein Vollhorst , der die Hose mit der Beißzange anzieht und - weshalb auch immer - ohne entsprechende Vorsorge eine Bauchlandung kurz vor der Rente hinlegt, dann macht der 'Seinesgleichen-Nicht-Gescheiterte' freudig die Tasche auf und füttert den Pleitier durch. Goil! So machen wir's!

  • Wie wird denn so ne Pflegekraft in Singapur vergütet?

    Die Frage stellt sich so nicht. Viele andere Länder haben nicht so viele alte und vor allem kranke Menschen.


    Singapur hat ein Durchschnittsalter, welches fast 10 Jahre unter dem unsrigen liegt.

    Funktionierender diktatorischer Stadtstaat mit anderen Problemen.

  • Eine Pflegekraft ist ja auch für jüngere Menschen im Krankenhaus zuständig. Aber ja, natürlich wurde da bei den beiden Systemeb von so unterschiedlichen Länder mal wieder ordentlich Äpfel mit Birnen verglichen