Austausch zur Anlage/Verwendung von 500-600k €

  • Hier im Forum wird eher an einen 5-Jahres-Bedarf gedacht, den man jährlich auffüllt. Ich bin in der Alterskategorie Deines Vaters und bin in der 5-Jahres-Größenordnung, habe allerdings noch zusätzliche Cash-Flows, so dass ich effektiv drüber liege.

    Warnhinweis persönliche Meinung, die nicht von allen geteilt wird.

    Hatte ich in diesem Thread nicht geschrieben sondern in einem anderen(?). Hintergrund ist, dass die Einlagensicherungssysteme unterfinanziert sind und eine größere Bankenpleite nicht abdecken könnten. Daher empfehle ich 1. deutlich von der 100T€-Grenze wegzubleiben und 2. den Umstand zu nutzen, dass es in D mehrere (je nach Zählung 4-5) Sicherungssysteme gibt und zusätzlich noch Auslandsbanken aus vertrauenswürdigen Ländern mit der Einlagensicherung des Herkunftslandes hier tätig sind. Damit bekommt man ein gute Diversifikation hin. Gilt analog für Depotkonten wenn die Anlagesumme größer ist.

    Bei Bedarf mal bei der BaFIn nachlesen https://www.bafin.de/DE/Verbra…nlagensicherung_node.html

    Die 15 Jahre sind in Relation zu Schwankungen und Kursverlusten in ETF zu sehen, richtig? Und das diese sich in der Vergangenheit in den 15 Jahren wieder relativiert haben bzw. in den Gewinn wieder gelaufen sind?


    Warum sind es für dich nur 5 Jahre, wo du den Bedarf decken möchtest und keine 15, um Kursschwankungen auszuhalten?

  • Und das diese sich in der Vergangenheit in den 15 Jahren wieder relativiert haben bzw. in den Gewinn wieder gelaufen sind?

    Ja. Daten und Herleitung sehr ausführlich hier https://www.finanztip.de/geldanlage/#c23366

    Warum sind es für dich nur 5 Jahre, wo du den Bedarf decken möchtest und keine 15, um Kursschwankungen auszuhalten?

    Noch mal zum grundsätzlichen Ansatz: mit der Annahme der 15 Jahre als Zeitraum für sicheren Kapitalerhalt kommt der Umkehrschluss, dass man 15 Jahre Cash/sichere Anlagen haben muss um kein Risiko einzugehen. Sofern man wirklich sicher sein möchte z.B. wegen laufenden Zahlungsverpflichtungen, sollte man das tun.


    Wenn ich nun sage, ich würde im Zweifelsfall auch mal Geld entnehmen, wenn die Kurse "etwas" niedriger stehen bzw. ich kann meine Entnahme im Notfall auch reduzieren, dann kann ich auch mit einem niedrigeren Sicherheitspolster agieren. Ich habe z.B. meine Instandhaltungsrücklage in einem Momentum-ETF und nicht im Tagesgeld. Sofern was Größeres käme würde ich den halt zu einem halbwegs günstigen Zeitpunkt liquidieren und ggf. vorher aus der Cash-Reserve mich selbst "zwischenfinanzieren".

  • Warum sind es für dich nur 5 Jahre, wo du den Bedarf decken möchtest und keine 15, um Kursschwankungen auszuhalten?

    Ich hatte ja bereits den Blog von Georg zu Entnahmestrategien verlinkt. Die 5 Jahre sind die Jahre des SORR

    Sequence of Return Risk – die ersten 5 Jahre sind entscheidend - Finanzen? Erklärt! (finanzen-erklaert.de)

    Wenn Du Die überstanden hast, ist die 4% Regel sicher.

    Vorsicht vor der 4% Regel - Finanzen? Erklärt! (finanzen-erklaert.de)

    Na ja, fast jedenfalls ;)

  • Was meint ihr?

    Grundsätzlich richtig, konkret lässt sich das ohne zahlen schwer beurteilen.

    Klar ist aber dass die Entscheidung was gemacht wird, sehr stark an der Frage nach dem Neubau hängt. Nicht alle Banken geben gerne Kredite an Rentner, teilweise sind sie auch durch die Regulatorik eingeschränkt da nur sichere Cashflows wie die Rente zählen, nicht aber Erträge aus einem ETF-Depot. Die Miete aus einer anderen Immobilie wird meines Wissens nach anerkannt, trotzdem gehe ich nicht davon aus dass dein Vater die Kosten des Neubaus zu 80% o.ä. fremd finanzieren kann. Ein großer Teil der 500-600k würde also dafür verbraucht

  • Ich bin in der Altersklasse und habe als Ziel 25% gemanagte Fonds mit geringerem RIsiko, 50% Basisinvest aus ETF und langweiligen Einzelaktien und 25% risikoreichere ETF bzw. gemanagte Fonds. Das Ist ist rechtsschief, d.h.mir fehlen gute Ideen und auch Mut um den risikoreichen Teil auf den Zielwert aufzustocken.


    Das Ganze ist historisch gewachsen - früher gab es keine ETF und alte steuerfreie Fonds verkauft man nicht ohne Not. Wenn ich es neu zu machen hätte würde ich in der Mitte die von FT genannten Standard-ETF nehmen, je nach Bedarf an Casflow ggf. als Ausschütter und nicht als Thesaurierer https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/. Im linken Bereich als Idee Faktor-ETF Minimum Vola bzw. Quality, rechts entsprechend Momentum / Small Cap / EM, jeweils in geringeren Prozentzahlen als oben als Ziel angegeben, um eine Zahl zu nennen jeweils 10%.


    Aufgrund meines Lebensalters fahre ich mit den ETF nicht zu 100% in den Keller mit sondern stelle in Krisen wie jetzt Teile neutral oder verkaufe auch mal was. Da gibt es allerdings das Problem des Wiedereinstiegs, weswegen das unterm Strich eine Versicherung gegen Extremereignisse ist, die etwas kostet und zumindest bei mir keine Renditequelle.

  • Hallo.


    Falls die Verfügbarkeit des Geldes nicht das ausschlaggebende Element ist, dann könnte man sich ggf. noch die gesetzliche Rente erhöhen. Ohne Sondervorschriften kann man etwa 70 Euro pro Jahr drauf packen. Konkretes kann die Rentenversicherung dazu sagen.


    Daumenregel: 1 Euro mehr Rente für 225 bis 250 Euro