Basistarif PKV=Armentarif

  • Ich betreue meine schwer erkrankte Schwester. Sie war leider einige Jahre nicht krankenversichert und ist vor einem dreiviertel Jahr sehr schwer erkrankt (Krebs-OP, die einen Schlaganfall auslöste). Meine Schwester kann wegen der massiven Schädigungen des Schlaganfalls nicht mehr flüssig sprechen, sie ist nicht mehr in der Lage zu lesen und zu schreiben. Außerdem ist sie desorientiert und kognitiv eingeschränkt. Sie kann sich nicht mehr selbst helfen.


    Da sie früher einmal privat versichert war, ist es mir nur gelungen, sie in den Basistarif einer privaten KV zu bekommen - das war schwer genug. Sie bezieht ALG II, ist über 55 Jahre alt, ein Wechsel in die GKV war anscheinend nicht mehr möglich.


    Erst einmal klang das auch ganz ok, da es hieß, die Leistungen des Basistarifs entsprächen denen der GKV. In der Realität sieht dies allerdings ganz anders aus. Ich habe mittlerweile verstanden, dass dies ein Armentarif mit nur sehr reduzierter medizinischer Versorgung ist. Ich habe vorher nicht gedacht, dass solche Zustände in einem so wohlhabenden Land wie Deutschland möglich sind.


    Obwohl ich die Ärzte meiner Schwester immer auf die Besonderheiten des Tarifs aufmerksam mache, berechnen fast alle ein wesentlich höheres Honorar als der Basistarif vorsieht. Diese Differenzen muss meine Schwester selbst tragen. Wegen der häufigen Arztbesuche handelt es sich dabei um Summen zwischen 200 und 400 € monatlich. Da sie nur Leistungen nach ALGII bezieht ist ihr dies nicht möglich. Ich bezahle also oft die Differenz, da sie bei der Schwere Ihrer Erkrankung einfach von Fachärzten betreut werden muss. Allerdings bin ich auch nicht gerade vermögend. Es kann ja wohl nicht angehen, dass ich für den Rest meines Lebens die Gesundheitskosten meiner Schwester tragen muss. Ebensowenig geht es, dass ich jedesmal mit den Ärzten um den Preis feilschen muss, nur damit sie behandelt wird. Es gibt zumindest in Berlin, nach meiner Kenntnis, keine/n Neurologen/in, die bereit sind, zu den Sätzen des Basistarifs abzurechnen. Wenn jemand mir da weiterhelfen könnte, wäre auch das eine große Hilfe.


    Wir haben außerdem eine neurologische Reha beantragt, bei so schweren Schädigungen eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Die PKV gewährte, lediglich 15 Einheiten ambulanter Physiotherapie. Dies entspricht nicht einmal dem Tropfen auf den heißen Stein sondern ist bei der Diagnose meiner Schwester geradezu abwegig.


    Anträge, wie z.B. der auf eine Pflegestufe, werden nicht abgelehnt sondern verschleppt und einfach nicht beantwortet. Ich nehme an, das dies so ist, weil man gegen eine Ablehnung notfalls auch gerichtlich vorgehen könnte. Gegen ein Nicht-Reagieren kann man leider auch nicht vorgehen.


    Dies sind nur einige wenige Beispiele von vielen Erfahrungen, die ich mit dem Basistarif gemacht habe. Ich gehe davon aus, dass es nicht nur meiner Schwester so geht. Gibt es andere Betroffene? Also, Menschen, die schwer erkrankt sind, durch irgendwelche Umstände in den Basistarif der PKV gerutscht sind und jetzt keine adäquate medizinische Behandlung erhalten?


    Weiß jemand hier im Forum, wo es Organisationen oder Personen (Anwälte, Berater etc.) gibt, die sich mit dem Thema auskennen? Das ist gar nicht so einfach. Dieses Problem ist nämlich weitgehend unbekannt. Es muss aber zumindest einige zehn- bis sogar einige hunderttausend Personen betreffen. Alle einschlägigen Beratungs- und Hilfsorganisationen, die ich bislang angesprochen habe, kennen sich damit nicht aus und können nicht weiterhelfen. Sozialverbände, wie z.B. der VDK, der eigentlich ein guter Ansprechpartner wäre, vertritt keine privat Versicherten.


    Es wäre sicher sinnvoll, wenn sich Betroffene, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, zusammenschließen könnten und versuchen, auch in der Öffentlichkeit auf dieses Thema aufmerksam zu machen.

    Ich wäre nach den Erfahrungen, die wir mittlerweile mit diesem Thema gemacht haben, durchaus dazu bereit.

    Deshalb bitte ich weitere Betroffene, die Interesse hätten, sich hier zu melden, vielleicht erst einmal im Forum, dann würde ich eine E-Mail-Adresse posten (wenn dies geht), damit man sich kurzschließen kann.

  • Wie kam es denn dazu, dass sie einige Jahre lang gar nicht krankenversichert war? Seit wann ist das genau der Fall und welche Absicherung bestand damals, eine PKV? Wie "konnte" sie da ohne Anschlussabsicherung raus? Seit wann bezieht sie genau ALG II?


    Der Basistarif ist natürlich nur der letzte Ausweg und die Probleme, die du schilderst, sind in "Fachkreisen" bekannt. Hast du dich schon mal an die Kassenärztliche Vereinigung Berlin gewandt?Die Kassenärztlichen Vereinigungen müssen dafür Sorge tragen, dass den Versicherten Behandler zur Verfügung stehen. Allerdings ist es nicht möglich, einen Arzt oder Behandler zum Abschluss eines Behandlungsvertrags mit einem Versicherten im Basis- oder Standardtarif zu verpflichten, das weißt du ja. Wenn Leistungen verweigert werden, auch an die KV wenden.

  • Die Behandlung von Privatpatienten gilt für den Arzt allgemein als wirtschaftlich attraktiv. Umso ärgerlicher ist es, wenn die erhoffte Vergütung ausbleibt. Besondere Aufmerksamkeit sollte der Arzt denjenigen Privatpatienten beimessen, die im sog. „Basistarif“ versichert sind. Diese Patienten sind „nur“ für ärztliche Leistungen versichert, die denjenigen der GKV vergleichbar sind (§ 152 VAG). Darüber hinaus sind bei diesen Versicherten Höchstgrenzen bei den Steigerungssätzen nach der GOÄ zu beachten, die sich aus einer Vereinbarung zwischen der KBV und dem Verband der privaten Krankenversicherung e.V. ergeben. Darüberhinausgehender Versicherungsschutz besteht für den Patienten nicht. Rechnet der Arzt gleichwohl diesem Patienten gegenüber zu den „üblichen“ Konditionen ab, kann der Patient die Begleichung der Rechnung verweigern. Den Arzt trifft nämlich gemäß § 630c Abs. 3 S. 1 BGB die Pflicht, den Patienten über die voraussichtlichen Kosten der Behandlung in Textform aufzuklären, wenn eine vollständige Übernahme der Behandlungskosten durch Dritte nicht gesichert ist oder sich nach den Umständen hinreichende Anhaltspunkte hierfür ergeben. Unterlässt es der Arzt, den im Basistarif versicherten Privatpatienten über dessen persönliche Kostentragungspflicht aufzuklären, kann die Verletzung der wirtschaftlichen Aufklärungspflicht der Durchsetzbarkeit der verdienten Vergütung entgegenstehen. Die korrekte wirtschaftliche Aufklärung jener Patienten ist somit unverzichtbar. Zudem ist sicherzustellen, dass die Information über die Versicherung des Patienten im Basistarif vom Arzt während des gesamten Behandlungsgeschehens beachtet werden kann.“


    https://www.pvs-se.de/unser-se…laerungspflicht-beachten/

  • Die Gier der meisten Ärzte ist doch allgemein bekannt! Ein Basistarif paßt da nicht in ihr Beuteschema, weshalb sie bewußt überhöht abrechnen und der Patient auf der Differenz sitzen bleibt. Der Patient kann sich aber auch wehren, indem er nur den Anteil der Rechnung bezahlt, der dem Tarif entspricht! Der Arzt wird die Differenz nicht einklagen, weil er damit bei Gericht scheitern wird und zudem seine betrügerische Gier damit auch noch öffentlich wird; welch eine Schande daraus entsteht für die angeblichen "Götter in weiß!"

  • Die Gier der meisten Ärzte ist doch allgemein bekannt! Ein Basistarif paßt da nicht in ihr Beuteschema, weshalb sie bewußt überhöht abrechnen und der Patient auf der Differenz sitzen bleibt. Der Patient kann sich aber auch wehren, indem er nur den Anteil der Rechnung bezahlt, der dem Tarif entspricht! Der Arzt wird die Differenz nicht einklagen, weil er damit bei Gericht scheitern wird und zudem seine betrügerische Gier damit auch noch öffentlich wird; welch eine Schande daraus entsteht für die angeblichen "Götter in weiß!"

    Sorry, aber weiß ein Quatsch. Wenn der Arzt eine ordnungsgemäße Rechnung gemäß GOÄ ausstellt, dann ist das nicht gierig, sondern vollkommen rechtens. Die Rechnung ist vom Patienten auch komplett zu bezahlen, schließlich hat der Arzt die Leistung erbracht und zwischen Arzt <> Patient besteht ein Behandlungsvertrag. Was kann der Arzt dafür, wenn der PKV-Patient einen PKV-Tarif mit "Leistungslücken" abgeschlossen hat?!? Natürlich wird der Arzt da klagen und Recht behalten, wenn die Rechnung nicht komplett bezahlt wird. Beim Basistarif gibt es oben bereits zitierte Besonderheiten und besondere Aufklärungspflichten, die jedoch zu beachten sind. Wenn diese eingehalten werden, ist aber alles iO aus rechtlicher Sicht... Anders sieht es natürlich aus, wenn vom Arzt Leistungen abgerechnet, aber nicht erbracht wurden...

  • Sorry, aber weiß ein Quatsch. Wenn der Arzt eine ordnungsgemäße Rechnung gemäß GOÄ ausstellt, dann ist das nicht gierig, sondern vollkommen rechtens. Die Rechnung ist vom Patienten auch komplett zu bezahlen, schließlich hat der Arzt die Leistung erbracht und zwischen Arzt <> Patient besteht ein Behandlungsvertrag. Was kann der Arzt dafür, wenn der PKV-Patient einen PKV-Tarif mit "Leistungslücken" abgeschlossen hat?!? Natürlich wird der Arzt da klagen und Recht behalten, wenn die Rechnung nicht komplett bezahlt wird. Beim Basistarif gibt es oben bereits zitierte Besonderheiten und besondere Aufklärungspflichten, die jedoch zu beachten sind. Wenn diese eingehalten werden, ist aber alles iO aus rechtlicher Sicht... Anders sieht es natürlich aus, wenn vom Arzt Leistungen abgerechnet, aber nicht erbracht wurden...

    Im letzten Satz deines Beitrags hast du das Entscheidende des Problems mit den gierigen Ärzten erwähnt: Sie rechnen real mehr und größere Leistungen ab, als sie tatsächlich erbracht haben! Somit rechnen sie dann nicht nach der GOÄ ab, denn die GOÄ beschreibt genau das Leistungsspektrum, das zu den einzelnen Ziffern zu erbringen ist! Somit betrügen die meisten Ärzte ihre Privatpatienten real! Also sollte man sie besser "Verbrecher in Weiß" nennen!

  • Aber dafür erhalte ich als Privatpatient doch die Rechnung und kann diese prüfen, ob die darauf abgerechneten Leistungen erbracht wurden?!? Wenn nicht, reklamieren, fertig. Das mache ich regelmäßig und da gabs noch nie Probleme. Wenn der Arzt was anders sieht, soll er klagen, gibts nen Rechtsstreit, und ein Gericht entscheidet, fertig. Vielmehr sehe ich hier die Gefahr für Abrechnungsbetrag mit den gesetzlichen Kassen, wo der Patient erstmal keine automatische Einsicht hat. Daher verstehe ich ehrlich gesagt nicht das Problem. Finde diese generelle Unterstellung daneben.

  • Im letzten Satz deines Beitrags hast du das Entscheidende des Problems mit den gierigen Ärzten erwähnt: Sie rechnen real mehr und größere Leistungen ab, als sie tatsächlich erbracht haben! Somit rechnen sie dann nicht nach der GOÄ ab, denn die GOÄ beschreibt genau das Leistungsspektrum, das zu den einzelnen Ziffern zu erbringen ist! Somit betrügen die meisten Ärzte ihre Privatpatienten real! Also sollte man sie besser "Verbrecher in Weiß" nennen!

    Gut, dass sie keine Vorurteile haben. Meine Frau ist seit 12 Jahren privat versichert. Noch keine Rechnung war falsch erstellt bzw. es wurden Positionen abgerechnet, die nicht erbracht wurden. Wann ist das denn bei ihnen das letzte mal vorgekommen.

  • Hallo,


    ich glaube, dem TE hilft dieser Streit überhaupt nicht. Unabhängig wer wegen einer Arztrechnung die Klage einreicht, was glauben denn die geneigten Mitforisten, wie voll der Terminkalender der Praxis beim nächsten Anruf des Patienten ist.


    toto88 einen richtig guten Vorschlag habe ich leider auch nicht. Ihre Grundidee, für diese Probleme der Schwerkranken im Basistarif mehr Öffentlichkeit herzustellen, dürfte mittel- bis langfristig die richtige Strategie sein. Ggf. wenden Sie sich auch an die Medien, wobei das natürlich zweischneidig ist. Haben Sie schon „Ihren“ Bundestagsabgeordneten mit dem Problem konfrontiert?

    Es gibt zumindest in Berlin, nach meiner Kenntnis, keine/n Neurologen/in, die bereit sind, zu den Sätzen des Basistarifs abzurechnen. Wenn jemand mir da weiterhelfen könnte, wäre auch das eine große Hilfe.

    Kurzfristig fällt mir nur ein:

    Konfrontieren Sie den Berufsverband Deutscher Neurologen mit Ihrer Erfahrung und fragen, ob sie einen Kollegen nennen können, der zum Basistarif behandelt. Die Kassenärztliche Vereinigung ist m.E. nicht zuständig.


    Und zu guter Letzt, verbreiten Sie dieses Schicksal Ihrer Schwester als abschreckendes Beispiel für alle, die in jungen Jahren dem Schnäppchen der PKV nachjagen. Das Leben ist manchmal gemeiner, als man sich in der Jugend so vorstellt.


    Viel Kraft und Erfolg Pumphut

  • Danke für den Link Ltotheeon und danke fürs Streitabbrechen an Pumphut!


    Nur ganz kurz: Ich werde für meine Schwester eine individuelle Lösung des Problems suchen. Es kann nicht sein, dass ich für den Rest ihres Lebens Prozesse führen muss, damit sie vernünftig ärztlich versorgt ist. Gerichtliches Vorgehen scheint aber der einzige Weg zu sein, um z.B. zu einer vernünftigen Reha zu kommen - das ist schon an sich ein Unding. Ich habe mich mittlerweile auch bei Anwälten schlau gemacht, es scheint wirklich so zu sein. Denn es handelt sich keineswegs um einen Einzelfall - die Sache hat System. Meistens muss man aufwändige Leistungen, wie z.B. eine Reha, über einen Zivilprozess erzwingen. Das ist natürlich ein erheblicher zeitlicher und finanzieller Aufwand und die PKV hofft, dass man deshalb Abstand davon nimmt.


    Ganz abgesehen von der Situation meiner Schwester, denke ich, dass es sinnvoll ist, die Sache strukturell anzugehen und dieses Problem in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Ich halte eine solche Situation, die sicher auch andere betrifft, einfach für einen Skandal.


    Jeder kann mal in eine blöde Situation kommen, fast schon gleichgültig ob mit oder ohne eigenes Verschulden - und in diesen Basistarif rutschen. z.B. einem Selbständigen brechen plötzlich die Aufträge weg, man wird als Privatversicherter arbeitslos, Leute, die im Entwicklungsdienst waren und deren Qualifikationen im Heimatland nicht gefragt sind etc. pp. Gerade, wenn man dann über 55 ist und womöglich noch krank oder sonstwie beeinträchtigt, sieht es schlecht aus.


    Man sollte aber nicht sein ganzes Leben, und dann noch als schwer kranker Mensch, in einer solchen Situation gefangen sein müssen.

  • Zitat : "jeder kann mal in eine blöde Situation kommen, fast schon gleichgültig ob mit oder ohne eigenes Verschulden "

    richtig, und das sind sicherlich KEINE Einzelfälle ! Mag sein, das die Beratung der Makler besser geworden ist, vor 20-30 Jahren wurden die PKV einfach nur an den Mann gebracht, hpts die Provision stimmte. Risiken ? Die gab es nicht. Jetzt wissen viele Rentner nicht mehr, wie sie die hohen Beiträge bezahlen sollen. KEINE Einzelfälle , wie hier gern suggeriert wird.

    Ich hatte ähnliche Probleme, wie Sie, konnte aber zumindest meine Tochter wieder in die GKV bringen, denn die Kosten für ihre Therapien, Kosten, die NICHT von der PKV übernommen wurden, waren derart hoch, das ich einfach nicht mehr wusste, wie wir weiterleben können. Die Beiträge waren noch moderat, aber die zusätzlichen Kosten unbezahlbar für mich als Alleinverdiener ( mittlerweile BU-Rente ) Bsp:

    Meine Tochter ist 100 % sb und war auf etliche Behandlungen angewiesen. Nach jahrelangem K(r)ampf mit meiner PKV , Papierkriege, Absagen usw usw habe ich aufgegeben und sie in die Krankenkasse des Kindsvaters wechseln lassen. Monatelang habe ich versucht, ihr einen Reha Termin zu verschaffen, die PKV "wollte" nicht, kaum in der DAK wurde der RehaTermin bewilligt , nur 1 !! Antrag war notwendig. Sie ist jetzt optimal versorgt .

    Ich denke, einigen Politikern ist die Problematik bekannt, dennoch wünschte ich mir , das mehr Druck zB in Richtung Bürgerversicherung ausgeübt werden könnte.

    gx LM

  • Die Kassenärztliche Vereinigung ist m.E. nicht zuständig.

    Doch ist sie. § 75 Abs. 3a SGB V:

    Zitat

    Die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Kassenärztlichen Bundesvereinigungen haben auch die ärztliche Versorgung der in den brancheneinheitlichen Standardtarifen nach § 257 Abs. 2a in Verbindung mit § 403 und nach § 257 Abs. 2a in Verbindung mit § 404 sowie dem brancheneinheitlichen Basistarif nach § 152 Absatz 1 des Versicherungsaufsichtsgesetzes und dem Notlagentarif nach § 153 des Versicherungsaufsichtsgesetzes Versicherten mit den in diesen Tarifen versicherten ärztlichen Leistungen sicherzustellen.

    @toto88

    Schade, dass du auf den ersten Teil meines ersten Kommentars hier nicht eingegangen bist, wie es denn überhaupt dazu gekommen ist, dass der Basistarif her musste.

  • Jetzt wissen viele Rentner nicht mehr, wie sie die hohen Beiträge bezahlen sollen. KEINE Einzelfälle , wie hier gern suggeriert wird.

    Übrigens... Mit dem TE und seiner Schwester hat das jetzt gerade mal nix zu tun...


    Lilly, das erinnert mich immer an den Strezz vor Weihnachten, so um den 23. Dezember, wenn einige (viele) Leute davon überrascht werden, dass morgen schon - plötzlich und absolut unerwartet - Heiligabend ist... und ihnen keiner vorher Bescheid gegeben hat.


    Diese Probleme, mit denen tatsächlich viele Renntiere zu kämpfen haben, sind jedoch nicht von der PKV (den Gesellschaften) verursacht, sondern sind der Unmündigkeit und/oder Faulheit (Denk-Faulheit) der Betroffenen geschuldet.

    Viele Leute, selbst solche, die nicht als Rentner betroffen sind, maulen im BILD-Stil herum, weil sie mal vom Arbeitskollegen des Schwippschwagers etwas diesbezüglich gehört haben... was nicht sonderlich konstruktiv ist. Vielmehr sollte man doch den Jüngeren Lösungsansätze vermitteln... nämlich sich auf den A... zu setzen und die möglichen Szenarien einmal mehr auf lange Sicht zu durchdenken, und ggfs. zu eruieren, welche Art der Vorsorge hier nötig ist.

    Diejenigen, die sich heute als 'arme' Rentner die 'hohen' Beiträge zur KV nicht mehr so richtig leisten können, können sich meist auch ganz andere Dinge nicht mehr leisten.... ganz einfach, weil sie von der sog. Rentenlücke 'plötzlich und völlig unerwartet überrascht' wurden.

    Schaut man sich um, wer zu denjenigen gehört, die heute heulen, findet man ehemals gutverdienende Angestellte, wenige ehemalige Freiberufler, und viele ehemalige Selbständige Handwerker und Gewerbetreibende, die schon während der Arbeitsphase quasi einen Vormund gebraucht hätten.


    Eine gewisse Jane Wagner hat mal geschrieben: "It's my belief we developed language because of our deep inner need to complain."


    Wenn das Kind gewissermaßen in den Brunnen gefallen ist, kann man wenig zum Positiven ändern. Wir können aber davon profitieren, dass die Menschheit die Sprachen entwickelt hat...und diejenigen konstruktiv mit Ideen unterstützen, die geneigt sind anderen das Denken zu überlassen.

  • Zitat: "Diese Probleme, mit denen tatsächlich viele Renntiere zu kämpfen haben, sind jedoch nicht von der PKV (den Gesellschaften) verursacht, sondern sind der Unmündigkeit und/oder Faulheit (Denk-Faulheit) der Betroffenen geschuldet."


    Da ist sie wieder, diese unglaubliche Arroganz :( , schon mal daran gedacht, das privat versicherte mündig aber unverschuldet in finanzielle Schwierigkeiten geraten können ? Was glauben sie, wie erfolgreich ich meinen Beruf hätte ausüben können, wenn ich derselben Überheblichkeit meinen Kunden gegenüber getreten wäre ? Wenn heutzutage viele Rentner in Schwierigkeiten geraten,könnte es durchaus an der unzureichenden Beratung der Makler gelegen haben , denen oft zu viel Vertrauen entgegen gebracht wurde, ähnlich wie den Ärzten ( Gott in Weiß ) , das nannte man " Schuster bleib bei deinem Leisten " . Sie müssen ihrem Arzt vertrauen, da sie von der Materie keine Ahnung haben und genau so vertrauten heutige Rentner ihren "Beratern" .... Rentner ! nicht Renntiere :( ....

    Mein Thread mag der TE nicht helfen, andererseits bat die TE um Erfahrungsberichte. NOCH habe ich keine Erfahrung mit dem Basistarif und nach diesen Schilderungen möchte ich die auch nicht, aber ich habe Erfahrungen sammeln müssen, wie die PKV Menschen mit Behinderung permanent Steine in den Weg legt....

    LM

  • Wo hat der Staat denn noch überall einzugreifen, wenn Menschen „unverschuldet“ in finanzielle Schwierigkeiten gerät? Haus weiter abzahlen? Für Menschen, die wirklich in finanzielle Schwierigkeiten geraten, übernimmt der Staat übrigens die Beiträge, da diese Hilfebedürftig sind. PKV Versicherte, die ihre Beiträge nicht mehr zahlen können, landen übrigens im Notlagentarif. Das sind ca 1,5 Prozent aller PKV Versicherten. Deshalb gehört ein ganzes System nicht abgeschafft. Ich bin da eher bei JDS . Die Mehrheit, die jetzt über die hohen Beiträge im Alter schimpft, hat nicht vernünftig vorgesorgt und muss sich jetzt deutlicher als gewünscht einschränken, weil die Beiträge zu hoch sind. Ich finde es dann immer sehr einfach, dann nach dem Staat zu rufen

  • Da ist sie wieder, diese unglaubliche Arroganz...

    Lilly, das hat nix mit Arroganz zu tun, auch wenn Betroffene solche Aussagen als arrogant emppfinden mögen. Ich bin hier völlig pragmatisch unterwegs.

    schon mal daran gedacht, das privat versicherte mündig aber unverschuldet in finanzielle Schwierigkeiten geraten können ?

    Ja klar. Aber auch in solchen Fällen hat halt die unzureichende Bewertung der Risiken und haben falsche oder gar nicht getroffenen Entscheidungen zur Absicherung und/der Vorsorge böse zugeschlagen.

    Wenn heutzutage viele Rentner in Schwierigkeiten geraten,könnte es durchaus an der unzureichenden Beratung der Makler gelegen haben , denen oft zu viel Vertrauen entgegen gebracht wurde, ähnlich wie den Ärzten...

    Die unzureichende Beratung wird ja - auch hier - sehr lautstark angeprangert! Du zum Beispiel bist übrigens nicht von Maklern, sondern von Vertriebsidioten 'beraten' worden. Wer ist denn deiner Meinung nach an der Situation schuld, der 'Berater', oder derjenige, der dem 'Berater' zu viel Vertrauen entgegen gebracht hatte?

    Und ganz allgemein gesprochen... viele Leute können dir auswendig aufsagen - weil sie es nämlich lange rechercheirt haben - mit welchem Reiseanbieter 14 Tage türkische Riviera am günstigsten zu buchen sind, wo die Cola-Generika am günstigsten ist, bei welchem Discounter das Pfund Hackfleisch am wenigsten kostet... aber wenn's um ihr Geld geht, scheuen sie sich davor sich selbst zu informieren und verlassen sich stattdessen auf 'ihren Berater', ob Bankberater, Versicherungsberater, Vermögensverbrater... also meistens auf Ratschläge von 'armen Schweinen'. Wir im Sinne von der Allgemeinheit in unserer Gesellschaft 'leiden' unter unserem gezüchteten Vertrauen in inkompetente Beratung.

    Lilly, ich geh doch auch nicht zum ortsansässigen Metzger, wenn ich Tiermedizin studieren will. Und meinen Friseur frage ich sicherlich nicht, wie ich eine Sachertorte backe.

    Sie müssen ihrem Arzt vertrauen, da sie von der Materie keine Ahnung haben und genau so vertrauten heutige Rentner ihren "Beratern" .... Rentner ! nicht Renntiere

    Ich persönlich habe überhaupt kein Problem damit, meinem Arzt oder 'meinen' Ärtzen zu vertrauen. Diese Jungs und Mädels haben zwangsläufig eine gewisse Kompetenz erarbeitet.

    Und wenn mir etwas schwammig vorkommt, versuche ich es mit einer zweiten Meinung.


    Wir Älteren hatten in jüngeren Jahren aber mit 'Beratern', insbesondere Versicherungsberatern zu tun, die nach einem Wochendendseminar quasi vom Kartoffelbauer oder Pizzabäcker zum All-Finanzberater mutierten. Deren Kompetenzen beschränkten sich, wenn überhaupt, auf's Binden einer Krawatte.

    Selbst die Kompetenzen der Bankberater, die eine mehrjährige Berufsausbildung absolvieren müssen - was positiv zu bewerten ist - ist mMn zu dürftig. Sie werden rudimentär in Finanzangelegenheiten ausgebildet und auf Finanzprodukte geschult, die ihr Arbeitgeber im Programm hat. Davon abzuleiten, dass sie mich auch in Sachen Vermögensplanung und -aufbau beraten können, halte ich für etwas verwegen.


    Ich will doch nur zum Ausdruck bringen, dass ich selbst die Konsequenzen für meine getroffenen und unterlassenen Entscheidungen tragen muss. Mein 'Berater' hilft mir nicht aus der Patsche, wenn er mich mangels Kompetenz oder Weitsicht unzureichend beraten hat. Ich komme nicht umhin, mich selbst um meine Klamoten zu kümmern...


    Und folgendes zum "Renntier": Die Franzosen kennen die Begriffe des Rentiers oder auch Privatiers, wobei sie mit dem Rentier [ʀɑ̃ˈtje] einen Pensionär aus der Oberschicht des Bürgertums meinen, der überwiegend von Bezügen aus der staatlichen Rentenversicherung lebt. Das verdoppelte 'n' ist meiner Schwäche hinsichtlich des altersgerechten Verhaltens geschuldet.

  • JDS du musst übrigens noch beachten, dass die gute Lilly ein Haus am Meer mit vermutlich Wert an die 700.000 abbezahlt von ihrer ausreichenden BU Rente. Dafür fällt ihre Rente im Alter dann klein aus, weil nicht mehr eingezahlt wird. D will sie dann lieber nur GKV Beiträge im Alter auf ihre kleine Rente zahlen und in ihrem schönen Haus wohnen. Kann man so machen. Aber wieso für diese Lebensplanung die Allgemeinheit aufkommen soll, erschließt sich mir nicht.

  • ... du musst übrigens noch beachten, dass die gute Lilly...

    Mir und in dem Post geht's nicht um Lilly!


    Es geht lediglich darum, einmal mehr zu betonen, dass wir selbst die Konsequenzen für unsere Entscheidungen tragen. Folglich sollten wir im Falle von Fehlentscheidungen nicht die Schuld an Miseren bei anderen suchen... selbst wenn wir offensichtlich nicht entsprechend oder gar falsch beraten wurden.


    Wenn jemand ein hübsches Haus mit Wert abbezahlt, ob von aktivem Einkommen, oder von einer ausreichenden BU als Einkommensersatz, hat der Jemand ja auch sicherlich diesbezüglich etwas richtig gemacht. Ob die Alterseinkünfte auch passend dimensioniert sind, steht wiederum auf einem anderen Blatt.