Sparerpauschbetrag ausschöpfen - zu Ausschütter wechseln?

  • Hallo liebe Forums-Gemeinde,

    ich habe letztes Jahr einen mittleren fünfstelligen Betrag in zwei thesaurierende ETFs (einer auf den MSCI World, einer auf die Emerging markets) investiert. Meinen Freistellungsauftrag schöpfe ich damit jedoch kaum aus. Daher habe ich nun vor, auf einen Schlag Anteile im Wert von 20k € zu verkaufen und in einen ausschüttenden ETF zu reinvestieren. Haltet ihr das für sinnvoll oder übersehe ich etwas? Mein Depot ist bei der DKB, die Ordergebühren sind also nicht allzu hoch.

    Ein kurzes Feedback wäre toll!

    Schöne Grüße!

  • Matata

    Hat den Titel des Themas von „Sparertauschbetrag ausschöpfen - zu Ausschütter wechseln?“ zu „Sparerpauschbetrag ausschöpfen - zu Ausschütter wechseln?“ geändert.
  • einen Schlag Anteile im Wert von 20k € zu verkaufen und in einen ausschüttenden ETF zu reinvestieren. Haltet ihr das für sinnvoll oder übersehe ich etwas?

    Allfällige Gewinne werden dann halt sofort steuerwirksam - musst du selber schauen, ob du damit noch innerhalb des Freibetrags bleibst.

    Nebst Orderkosten sind es dann evtl. noch der Spread zwischen Verkauf- und Kaufkurs.

  • Ich möchte kurz nachfragen hinsichtlich der Systematik:


    Was möchtest Du denn erreichen?


    Sinnvoll bei nicht ausgeschöpftem Freibetrag ist das Rollen, verkaufen und wieder kaufen, von Anteilen. Um keinen Liquiditätsverlust zu erleiden sollte man vorher ausrechnen, welcher Gewinn auf welchem Anteil liegt und dann nur diese Anzahl zu verkaufen. Die Teilfreistellung dabei nicht vergessen.


    Ob dann der Kauf eines Ausschütters sinnvoll ist oder nicht kann man so und so sehen. Wenn man heute so viele Anteile kauft, dass die Ausschüttungen den Pauschbetrag erreichen wird durch die Kurssteigerung (hoffentlich) im nächsten Jahr der Pauschbetrag wieder überschritten. FT hat deswegen mal vorgeschlagen, das so zu machen, dass man viele Jahre Ruhe hat, in dem man z.B. so viele Anteile kauft, dass anfänglich der halbe Pauschbetrag genutzt wird. Dabei bleibt dann aber ein Teil des Pauschbetrags ungenutzt.


    Die Tendenz hier im Forum geht daher eher dazu, den Thesaurierer im notwendigen Maß zu rollen.

  • Hallo Matata , willkommen im FT Forum,

    Kater.Ka hat es perfekt beschrieben, meine Ergänzung ist die steuerliche Seite, Ausschüttung 100% steuerpflichtig, Verkauf von Anteilen 70%. Sicherlich braucht man einen Taschenrechner um die zu verkaufenden Anteile genau zu berechnen um in die Nähe der 801€ zu kommen.

  • Vielen Dank schon mal für all die Antworten!

    Ich möchte kurz nachfragen hinsichtlich der Systematik:


    Was möchtest Du denn erreichen?

    Mein Ziel ist/war es, so viel Geld in einen Ausschütter zu investieren, dass ich mich in den kommenden Jahren nicht mehr um den Sparerpauschbetrag kümmern muss, da dieser durch die Dividenden 'abgedeckt' ist. Dass ich dafür in diesem Jahr Einbußen durch den Spread mache, hätte ich hingenommen (ich muss aber in der Tat mal ausrechnen, wie groß der Verlust denn tatsächlich wäre). Die Vorabpauschale auf die Thesaurierer hatte ich allerdings bislang nicht im Blick.

    Das mit dem Rollen wäre auch eine Variante, würde aber jedes Jahr etwas Rechenarbeit/Aktivwerden erfordern. Die Investition in einen Ausschütter scheint mir da bequemer.


    Wenn man heute so viele Anteile kauft, dass die Ausschüttungen den Pauschbetrag erreichen wird durch die Kurssteigerung (hoffentlich) im nächsten Jahr der Pauschbetrag wieder überschritten. FT hat deswegen mal vorgeschlagen, das so zu machen, dass man viele Jahre Ruhe hat, in dem man z.B. so viele Anteile kauft, dass anfänglich der halbe Pauschbetrag genutzt wird. Dabei bleibt dann aber ein Teil des Pauschbetrags ungenutzt.

    Steige da leider noch nicht so ganz durch. Ist es denn schlimm, wenn der Pauschbetrag in den kommenden Jahren überschritten werden sollte? Eines fernen Tages, wenn ich die Anteile dann verkaufe, muss ich die Steuern auf die Gewinne doch so oder so zahlen? Oder ist das deswegen schlecht, weil die Kurs dann vielleicht gesunken sind und ich also Steuern auf Kursanstiege gezahlt habe, von denen ich am Ende gar nicht profitiere?

  • Das mit dem Rollen wäre auch eine Variante, würde aber jedes Jahr etwas Rechenarbeit/Aktivwerden erfordern.

    Der 'Stundenlohn' für das gewisse Etwas an Rechenleistung ist meist dreistellig.


    Ist es denn schlimm, wenn der Pauschbetrag in den kommenden Jahren überschritten werden sollte?

    Nein, schlimm ist es nicht. Aber... du profitierst dann für jenen Betrag nicht mehr von der Steuerstundung. Heißt, der unversteuerte Anteil der Anteile nimmt nicht mehr an der Gewinnentwicklung mit.