(moralischer?) Anspruch der Partnerin auf das Erbe des Partners?

  • "Do ut des"(lat.)="gib,damit dir gegeben wird" ist eine meiner Maximen;ganz besonders bei Partnerschaften.Diese Bedingung teile ich rechtzeitig mit.


    Aufrechnen mit "Moral" ist nicht nur unangebracht und ein Widerspruch in sich selbst,sondern in meinen Augen boshafte Schlechtigkeit.


    Passiert das reziproke Geben nicht,gibt es sofort einen Cut und/oder sofortiges Einschalten eines neutralen Mediators,dessen Kosten sich beide zu gleichen Teilen teilen.


    Im konkreten Fall haben sich beide Seiten nicht nur in der Vergangenheit falsch verhalten,sondern sind dabei,ihre Beziehung aufgrund gemachter Fehler und ungenügender Voraussicht unrettbar zu ruinieren.


    Hilfe kann nur von außen kommen(Mediator).

  • Es macht mich immer wieder traurig wieviele Frauen sich freiwillig in so eine Abhängigkeitssituation begeben...

    Moin Kaffee,


    und micht stimmt es immer wieder einmal sehr nachdenklich, dass Menschen thumbs down verteilen, weil sie die versteckte Ironie nicht sofort erkennen.


    Abgesehen davon... ich habe in den letzten Jahren mit knapp an die hundert Mädels und Jungs am Tisch gesessen, die alle mehr oder minder stark betroffen als 'Scheidungsopfer' oder als Benachteiligte aus gescheiterten Beziehungen herausgegangen (worden) sind. Ich rede nicht von den psychischen Belastungen, sondern nur von den finanziellen Belastungen, die im Prinzip beide Ex-Partner betreffen. Der moralische Aspekt kommt oft zur Sprache, wenn z.B. eine Partei glaubte, in einer heilen Beziehung zu leben, und die andere Partei den 'Abflug' von langer Hand geplant hat. "Meins" und "Deins" erhalten da oft einen ganz anderen Stellenwert, ganz besonders, wenn Sanktionsgedanken eine Rolle zu spielen beginnen. "Der Ar... hat mich betrogen! Dafür muss er bluten!"... oder... "Diese blöde Kuh hat mich besch..., und jetzt will sie sogar noch Geld von mir!"

    Und selbst wenn die Beziehung im Guten aufgelöst werden soll, entstehen beim Teilen vom vermeintlich gemeinsamen Hab und Gut fast immer Streitigkeiten...


    MMn braucht's da einen halbwegs neutralen Dritten, oder jede Partei schnappt sich einen Anwalt, damit wenigstens (weitestgehend) rechtssicher geklärt werden kann, wie zu verfahren ist, wenn die Situation schon verfahren ist... weil im frühen Stadium keine Regelungen getroffen oder Vereinbarungen geschlossen wurden. Wenn man bis über alle Ohren verliebt ist, ist es tierisch unromantisch Verträge zu schließen, die das Verhalten am Ende der Beziehung regeln sollen. Aber, wie du mMn sehr treffend zum Ausdruck gebracht hast, sollte man frühzeitig Nägel mit Köpfen machen.


    In mowbray s Fall ist das Kind wohl in den Brunnen gefallen...

  • Guten Morgen,

    Und wie stellt man fest, dass das gegenseitige Geben nicht funktioniert? Letztendlich ist man doch wieder bei der subjektiven "Bewertung" des Gebens und dieses Ergebnis ist von den eigenen, auch moralischen, Vorstellungen abhängig. Damit wird ein Mediator versuchen die unterschiedlichen Werte dem jeweils anderen zu vermitteln. Das allerdings halte ich hier für schwierig, wenn eine Partei schlicht und ergreifend dafür bezahlt werden will, dass sie einvernehmlich ein bestimmtes Lebensmodell gewählt haben.


    Welche Fehler wurden denn begangen und wie hätte es besser laufen können? Um auch nur im Ansatz eine solche Einschätzung geben zu können bedürfte es doch wesentlich mehr Informationen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es immer schwierig ist, wenn einer in der Partnerschaft wesentlich vermögender ist als der Andere.


    Das Erbe ist ja nun schon eine Weile vorhanden und auch das Haus. Ich unterstelle, dass bis heute alle davon profitieren. Solange die Beziehung gelebt wird ist es auch gleich, wem was rechtlich gehört. Nun, da es ggf. dem Ende des gemeinsamen Lebensabschnitts zugeht stellt einer fest, dass man von dem Erbe nichts bekommt - unabhängig davon ob eine Ehe vorliegt oder nicht. Und das ist in der Tat problematisch.


    Zum Wohnrecht ist zu sagen, dass regelmäßig derjenige im Haus wohnen bleibt, bei dem die Kinder ihren Lebensmittelpunkt haben.

  • Du hast mich falsch verstanden!


    Wenn ich aufgrund einer Abmachung zwar gebe,aber die andere Seite ihren Teil des Gebens nicht erfüllt("mir nicht gegeben wird"),ist diese Nichthandlung doch wohl evident (und zu sanktionieren).


    Der Mediator hat keine unterschiedlichen Werte zu vermitteln,sondern verbindlich einen Modus Vivendi zu installieren,dessen Einhaltung sich beide Seiten verbindlich zu unterwerfen haben.

    Gibt es keinen Konsens bzw.keine konkludente Handlungen ist die Vermittlung gescheitert,aber zumindestens wissen beide Seiten warum.Dann wird eben bis zum bitteren Ende "Krieg"geführt.


    Die hier in Vergangenheit und Gegenwart gemachten Fehler(von beiden!!)sind zumindestens teilweise offensichtlich:er hat sich mit(wirtschaftlich/materieller)Macht eine dominante Position verschafft bzw.eine solche "quasi" selbsterklärend innegehabt und staunt bzw.reagiert mit Unverständnis,daß die Berufstätigkeit seine Partnerin nicht nur wirtschaftlich,sondern auch psychisch dergestalt emanzipiert hat,daß sie nun ihren Teil des Kuchens verlangt.In dieser Hinsicht hat sie mein volles Verständnis.Unverständlich und infantil ist ihre "Pistole auf die Brust"/"Vogel friß oder stirb"Strategie.


    Allerdings hat er mit dieser "basta" Methode("das Haus gehört mir und bleibt meins")erst eine undurchdringliche Wand aufgebaut,worauf sie reziprok antwortet,offensichtlich eine Sprache,die er versteht,aber den Konflikt weder entschärft noch löst.Daher wird der Mediator gebraucht.

  • Ich habe mir bei den ersten Zeilen schon gedacht, dass die Beziehung zumindest nicht mehr 100%ig Intakt ist und eine Trennung nicht mehr ausgeschlossen erscheint.



    Zur Eingangsfrage bzgl. der Moral:


    Du warst arbeiten und hast ein Einkommen für deine Familie erwirtschaftet, sie hat sich um die Kinder gekümmert. Kindererziehung ist harte Arbeit und der Aufwand mit einem Vollzeitjob vergleichbar. Sicherlich geht die zeitliche Belastung der Kindererziehung noch über einen Job hinaus. Das sollte man nicht vergessen. Im Gegenzug wohnte sie unentgeltlich in deinem Haus und hat noch dazu die private Rentenversicherung bezahlt bekommen. Meiner Meinung nach war die Regelung während der Erziehungsphase für beide fair und keine Seite hat die andere übervorteilt.



    Nun hat sie ein besseres Einkommen als du. Damit ist sie in der Lage, auf eigenen Füßen zu stehen und ist nicht von dir abhängig. Da du trotz des geringeren Einkommens 50 Prozent der Haushaltskosten bestreitest hat sie hier (klare) Vorteile.



    Ich würde behaupten, die Dame ist in der aktuellen Situation zu 60 Prozent im Vorteil. Wenn es um die Moralfrage geht: Sie sollte eher ein schlechtes Gewissen haben als du.



    Nun ein (von dir nicht explizit angefragter) Tipp:


    Da eine Trennung zumindest möglich erscheint, solltest du erstmal nichts geben, was du nicht musst. Gehen wir davon aus, du wärst noch für die Kinder unterhaltspflichtig. Dann solltest du das Haus definitiv auf dich laufen lassen. Bei einer Trennung hättest du so Verhandlungsmasse für eine außergerichtliche Einigung. Wenn ihr etwas gehört kann es passieren, dass das Haus verkauft wird und du verlierst dein Eigentum.


    Wenn sie fragt, warum du das nicht machen willst, kannst du sie ja fragen, ob sie dir nicht vertraut ;)



    Deswegen würde ich am Status quo der Vermögensverteilung nichts ändern und sie eher noch bei den Haushaltskosten etwas zur Kasse bitten.

  • Ich stelle mal die Frage, wie der Partner diesen Podcast von den auf mich wirkenden kapitalistisch wirkenden Feministinnen Anika &Co. ankommt? Trennungsgespräche gleich vorprogrammiert? Das ganze hört sich an, wie maximales Ausnehmen des Vaters...Heirat nur wenn ein Haus da ist, dann gehts?

    Aber natürlich darf der Vater kein Sorgerecht haben....nur löhnen.

    Bitte Hr. Tenhagen, nehmen Sie solchen einseiten Schrott aus Ihrer sonst guten Präsenz aus dem Programm.