Notgroschen vs. Anleihen

  • Hallo Finanztipp. Gibt es einen rationellen Grund, den Notgroschen nicht (zumindest teilweise) in einen Anlagen-EFT-anzulegen? Der Notgroschen unterliegt voll der Inflation und ist täglich voll liquide. Ein Anleihen-ETF wäre zumindest planbar bezüglich der Rendite/Kupons und ist auch (weitgehend) täglich liquide.

  • Hallo.


    Der Erste-Hilfe-Kasten soll das Auto nicht schneller machen, sondern sicherer. ;)


    Man kann natürlich schauen, dass man den Notfall-Puffer anders aufstellt, allerdings kann das Nachteile haben in Sachen Verfügbarkeit im Fall der Fälle.


    Ist am Ende eine Frage der eigenen Risikotoleranz. Gibt auch Leute, die für den Notfall auf den Dispo-Rahmen setzen und voll investiert sind. Kann man machen, wird aber nicht angeraten.

  • Es gibt sehr wohl einen rationalen Grund.

    Bei steigenden Zinsen fallen die Kurse eines Anleihen ETF und somit erstmal der Wert deiner Anlage.

    Wie stark der Anleihen ETF fällt, hängt mit den Restlaufzeiten der darin befindlichen festverzinslichen Anleihen zusammen.

  • Gibt es einen rationellen Grund, den Notgroschen nicht (zumindest teilweise) in einen Anlagen-EFT-anzulegen?

    Der Notgroschen (Reserve für Unvorhergesehenes) sollte liquide sein und zum Teil sogar unter dem Kopfkissen aufbewahrt werden.

    Eine weitere Reserve (für geplante oder wahrscheinliche Aufwendungen) kann durchaus als Termingeld geparkt werden, um evtl. Verwahrentgelte zu vermeiden.


    Der Notgroschen unterliegt voll der Inflation und ist täglich voll liquide.

    Haha... nicht nur der Notgroschen, sondern auch alle anderen Anlagen in Geld- und Sachwerte unterliegen der Teuerungsrate und/oder Inflation.

    Ein Anleihen-ETF wäre zumindest planbar bezüglich der Rendite/Kupons und ist auch (weitgehend) täglich liquide.

    Dieser Quark ist schon eine ganze Weile für den Privatanleger uninteressant. Die Renditen sind leicht negativ und die Werte leicht volatil. Von einer Planbarkeit kann nicht die Rede sein.


    Was tun?

    Als konservativer Anleger (der typische deutsche Sparer, der die letzen Dekaden im Halb- oder gar Tiefschlaf verbracht hat), kann


    a) laut weinen, oder


    b) seine Denke ändern und einen halbwegs schlauen Mix zwischen Anlagen in Geldwerten (Termingelder, Cash... mit deutlichen Negativrenditen) und Anlagen in Sachwerten (Immo, volatile Anlageprodukte) wählen und mit diesem Mix eine moderate (je nach Quoten) positive Rendite erwirtschaften, wobei die Vola zu berücksichtigen ist und demzufolge der 'Termin' zum (teilweise) Liquidieren der Sachwert-Anlagen variabel bleiben muss.

  • Hallo Finanztipp. Gibt es einen rationellen Grund, den Notgroschen nicht (zumindest teilweise) in einen Anlagen-EFT-anzulegen?

    Ein Anleihen-ETF unterliegt einem Kursänderungsrisiko. Der Notgroschen sollte jedoch idealerweise keinem Risiko ausgesetzt sein. Die Inflation spielt dabei insofern keine Rolle, da alle Assetklassen davon betroffen sind.

  • Nicht nur das Zinsänderungsrisiko ist bei Anleihen ein Problem. Es gibt auch keinerlei Garantie, dass die Anleihen zurückgezahlt werden während bei Bankguthaben zumindest die Einlagensicherung besteht. Ein Anleihen-ETF, der zumindest ein bisschen Rendite abwirft, wird entweder aus Unternehmensanleihen oder aus Anleihen von Ländern wie Italien bestehen.