Hausübernahme von den Eltern und Auszahlung der Geschwister

  • Liebe Finanzspezialisten,

    schon viele Jahre finde ich bei Finanztip gute Tipps und Anregungen rund ums Thema Finanzen.

    Leider kann ich zu unserem derzeitigen "Brandthema" keine Hinweise finden, die bei der Entscheidung helfen.

    Es geht um die Finanzierung einer Immobilie, in der wir schon wohnen, die aber noch den Eltern gehört.

    Sie möchten gerne, dass eines Ihrer drei Kinder diese übernimmt, weil sie schon über 80 Jahre alt sind.

    Mein Mann, ist der einzige, der die Immobilie (geschätzter Gutachterwert: 350.000 €) wirklich nutzen kann, da die Geschwister anderweitig versorgt sind.

    Leider haben wir noch einen laufenden Kredit (ca. 50 000 €) und ins Haus müsste einiges investiert werden, sowie natürlich die Auszahlung der Geschwister (gesamt 100.00 €)

    Unser Renteneintritt ist nur noch ca. 15 Jahre weit weg.

    Da wir für das Alter eine sichere Wohnsituation brauchen, möchte mein Mann die Übernahme.

    Ich frage mich, ob das eine kluge Entscheidung ist, sich bis ins hohe Alter dafür zu verschulden.

    Welche Punkte, Gedanken, Überlegungen können uns bei dieser Entscheidung helfen?

    Ich würde mich freuen, über ein paar Reaktionen, Einschätzungen, Erfahrungsberichte, die vielleicht neue Impulse in die verfahrene Lage bringen könnten.

    Vielen Dank im Voraus.

    Mit herzlichen Grüßen

    Karin Lang

  • ... da würde ich erst einmal ermitteln, wieviel ich bei einer vernünftig gestalteten Finanzierung (zusammengefasste 150k) auf 15 Jahre monatlich zu zahlen hätte.

    Wenn euch rund 950 Euronen im Monat nicht weh tun, könnt ihr das Projekt ja gerne durchziehen.

  • Ein Punkt, den Ihr nicht außer Acht lassen solltet, ist die mögliche Situation wenn ein Elternteil zu einem Pflegefall wird und das vorhandene Vermögen der Eltern nicht ausreicht um die Pflege zu zahlen!

    In so einem Fall, könnte der Immobilienwert 10 Jahre durch das Sozialamt zurück gefordert werden.

  • ...danke an euch. Es gilt viele Informationen einzuholen, das ist wahr, aber womit anfangen!?

    Zumal die politische Lage und der Finanzmarkt gerade sowas von in Bewegung kommt...

    Nun ich werde weiter Recherchieren...LG von K. Lang

  • Ein Haus bindet man sich ans Bein, wenn man jung ist und Kinder hat. Wenn die Kinder aus dem Haus sind und man ein gewisses Alter erreicht, dann braucht man in den seltensten Fällen noch ein ganzes Haus.

  • Hallo KunstStoff,


    zwei weitere Vorschläge, je nach aktueller Situation, hätte ich noch:


    Variante 1: Die Eltern wohnen nicht mit im Haus

    Sie und Ihr Mann bekommen von den Eltern ein lebenslanges Nießbrauchsrecht geschenkt. Das hat einen Wert und zusammen mit dem Wert des Hauses bekommen die drei Kinder zu gleichen Wertteilen, was unterschiedliche Grundbuchanteile ausmachen würde, das Haus geschenkt.


    Variante 2: Die Eltern wohnen mit im Haus und wollen da auch wohnen bleiben

    Die Eltern und die drei Kinder schließen einen Erbvertrag, indem beim Tod des Zweitversterbenden Ihr Mann allein das Haus erhält. Die anderen beiden Geschwister erhalten aus der weiteren Erbmasse, soweit vorhanden, einen Ausgleich. Bzw. wenn keine nennenswerte weitere Erbmasse vorhanden ist, einigt man sich auf einen finanziellen Ausgleich. Der kann auch in Ratenzahlung bestehen und auch die eventuell notwendigen Pflegeleistungen mit berücksichtigen.


    Bei Einigkeit aller vier Parteien sind auch noch viele andere Varianten möglich. Da sollten Sie sich einmal von einem Fachanwalt für Erbrecht beraten lassen.


    Gruß Pumphut

  • Die Finanzierung muss nicht mit Renteneintritt getilgt sein.

    Miete müsste ja auch weiter gezahlt werden.

    Es kommt natürlich darauf an, wie die Einkünfte nach Renteneintritt aussehen.

    Ich würde zur Bank gehen und meine Möglichkeiten überprüfen lassen.