Finanzen im Kriegsfall

  • Wie funktioniert das Finanzwesen im Kriegsfall?
    Nach den aktuellen Geschehnissen mache ich mir Gedanken wie es mir gehen würde müsste ich aus meinem Land fliehen.
    Habe ich dann noch Zugriff auf mein Geld? Kann ich mit meinen Karten im Ausland noch Geld abheben und Rechnungen begleichen?
    Daher stellt sich mir die Frage, ob ein Multiwährungskonto hilfreich wäre. Aber wo "liegt" dann dieses Geld und wäre es auch betroffen?
    Oder wäre ein Konto z.B. in den USA hilfreicher? Die Eröffnung würde sich sicher als schwierig gestalten als EU-Bürger ohne Wohnsitz in den USA.
    Ich würde mich sehr über Infos und Tips freuen.

  • Hallo.


    Vielleicht wären Konten in Irland und/oder Portugal/Spanien auch ausreichend für mehr Sicherheitsgefühl. Island erscheint mir auch recht sicher. (Von alten Tom Clancy-Schinken mal abgesehen.)

  • Hallo Frieda,


    genau die selben Gedanken habe ich mir auch gemacht. Deshalb möchte ich mich der Frage hier anschließen bzw. diese konkretisieren.


    a) Gibt es Banken, die international agieren und man im Krisenfall auch im Ausland sein Konto weiterführen kann? In der Regel sind auch die ausländischen Banken bei uns eigenständige, deutsche Niederlassungen. Wenn das Finanzsystem in Deutschland im Krisenfall zusammenbricht, wird man vermutlich im Ausland schlechte Karten haben, auch wenn es die selbe Bank ist.


    b) Gibt es Banken im Ausland (nicht Europa oder EU), die für eine Kontoeröffnung in Punkto Sicherheit empfehlenswert sind?


    Mir ist klar, dass viele von euch über solche Überlegungen den Kopf schütteln mögen. Aber man kann diesen Gedanken ja trotzdem mal etwas weiter spinnen


    Ich bin gespannt auf jedes Feedback


    LG

    OliB

  • Hast Du bitte ein paar Beispiele zu den beiden Varianten?

    Ja... z.B. HSBC und zwei, drei US amerikanische Banken.


    Bei der HSBC stellt sich allerdings die Frage, ob sie dich als Kunden nehmen wollen... und bei amerikanischen Banken (ohne Niederlassung/en) in D wirst du vermutlich auch nicht landen.



    Oder wäre ein Konto z.B. in den USA hilfreicher? Die Eröffnung würde sich sicher als schwierig gestalten als EU-Bürger ohne Wohnsitz in den USA.

    Doch... geht... über einige (ganz wenige) Broker kannst du auch Konten in den USA eröffnen.

  • Oder man kauft einen Goldbarren und nimmt ihn bei der Flucht mit

    Da frage ich mich, wie man mit dem Goldbarren auf der Flucht eine warme Mahlzeit oder ein sauberes Paar Socken kauft.... in Scheiben schneiden geht wohl schlecht.


    Was also macht mit einem Barren, wenn es ans nackte Überleben geht? Ist nicht sogar das Risiko größer von den eigenen Leuten platt gemacht zu werden wenn man einen BARREN bei sich trägt?

  • ist völlig egal wo die paar privaten Euronen liegen, da man dann wohl nicht ran kommen wird und das das kleinste Problem sein wird...

    Da wird man schon vorher kaum rankommen. Ohne Strom gehen die Türen der Banken nicht auf, die Geldautomaten funcen nicht und Geldtransfers von einem zum anderen Konto durften, wenn nicht 'von oben' eingeschränkt, ebenfalls schwierig sein.

    Was bleibt? Cash in verschiedenen Währungen unterm Kopfkissen horten? Rechtzeitig auswandern?

    Oder man kauft einen Goldbarren und nimmt ihn bei der Flucht mit

    ... und die kleine Metallsäge und eine Waage (Feinwaage) nicht vergessen!



    ... abgesehen von den Themen wie diesen, ich find's bedenklich, dass jetzt schon heftig diskutiert wird, das Waffengesetz in D so auszulegen, dass die "Bedrohung" als gegeben angenommen wird und jeder zuverlässige Erwachsene Waffen und Munition erwerben können soll...

  • Ein - in der Theorie - noch halbwegs unabhängiger und sicherer Hafen wäre noch die Schweiz.
    Sollte man aber Angst vor einem Krieg in Europa haben, dann stellt sich die Frage, ob das weiterhilft, da die Schweiz ja auch fast mittendrin liegt.


    Ist allerdings auch nicht mehr so einfach, ein Konto dort zu bekommen. Wegen der damaligen Drohungen mit der Kavallerie, muss man oft gute Gründe darlegen (zumindest mit unter einer Million Guthaben), warum man ein Konto haben sollen können dürfte. Und gratis sind die schon mal gar nicht. Die Sicherheit kostet dich dann jeden Monat hartes Geld im Sinne von Kontoführungsgebühren und einem Aufschlag für deinen Wohnsitz außerhalb der Schweiz.

  • Alles richtig, man darf jetzt nicht paniken.

    Aber ich kann mir vorstellen, dass eine Zuspitzung der Spannung mit den NATO Staaten nicht ausgeschlossen ist.

    Und dann gäbe es ja doch noch etliche Länder außerhalb dieses Konflikts.


    Eigentlich zielte meine Frage darauf ab, ob und welche Banken es gibt, bei denen man als Deutscher von Deutschland aus eine Konto eröffnen kann (weil z.B. Niederlassung in D) und dieses Konto auch bei einer Filiale in Australien, Südamerika oder Südost-Asien gültig ist und dort weiter geführt werden kann.


    Habe ich ein Konto bei der Volksbank und hier ist der Stecker raus, dann kann ich alles in der Pfeife rauchen...

  • bei denen man als Deutscher von Deutschland aus eine Konto eröffnen kann (weil z.B. Niederlassung in D) und dieses Konto auch bei einer Filiale in Australien, Südamerika oder Südost-Asien gültig ist und dort weiter geführt werden kann.

    So easy-simple ist es nicht. Das deutsche Konto wird in D geführt. Punkt. Brauchst Zugriff auf deine Kohle in anderen Ländern (bei Filialen im weiteren Sinne), dann brauchst du i.d.R. auch separate Konten in jenen Ländern. Diese kann man 'vorher' eröffnen bzw. die Eröffnung von D aus 'anbahnen'. Teils musst du sogar persönlich 'dort' (im Ausland) aufkreuzen, um die Eröffnung zu finalisieren. Dass es nicht einfacher geht, ist der Tatsache geschuldet, dass das Bankenwesen überall und unterschiedlich reguliert ist. Mit diversen Konten in einem int'l Bankenverbund lassen sich dann allerdings Transaktionen relativ rasch ausführen.

    Diese Services werden für Firmen angeboten, die mehr oder weniger weltweit agieren, und auch für vermögenden Personen... letzteres meist im Rahmen von Whealth Management.


    Eine bislang noch nicht genannte Alternative sind sicherlich Crypto Wallets...

  • Hmm,

    ich finde diese Diskussion schon erstaunlich.

    Ich bin ein Kind des kalten Krieges. Und da war uns immer klar, dass der 3. Weltkrieg mit ziemlicher Sicherheit keinen Gewinner haben wird.

    Ich weiß nicht, mit welchen Waffen der Dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber der IV. Weltkrieg wird mit Stöcken und Steinen ausgetragen.


    Quelle: https://beruhmte-zitate.de/zit…n-waffen-der-dritte-welt/


    Lasst uns lieber darüber nachdenken, wie man diesen absolut unsinnigen Krieg Putins beenden kann, ohne dass es so weit kommt, dass Jemand auf den falschen Knopf drückt.

    BTW: Was nutzt mir Geld, wenn es keinen lebenswerten Ort mehr auf der Erde gibt!

  • Genau so sieht es aus, Geld hin oder her, für mich ist Fakt jeder Tote ist einer zu viel, egal auf welcher Seite. Hoffen wir mal das die Garde um Putin schnellstens zur Besinnung kommt, so hat die Lebensqualität für Millionen sehr viel eingebüßt und nicht nur dort wo die Geschosse den Unschuldigen um die Ohren fliegen.

  • Ein durchaus interessantes Thema, aber die Diskussion scheint mir auch daran zu kranken, dass das Szenario nicht ganz geklärt ist, bzw. für jeden evtl. ein anderes ist. Ob nun ein Auslandskonto, Gold, Bargeld oder Zigaretten + Vodka die richtige Vorsorge ist hängt davon ab was tatsächlich passiert.

    Kurz zum Thema "Multiwährungskonto", weil dies noch nicht aufgegriffen wurde. Mir fällt da "Wise" ein was sicher eine tolle Sache aber auch wenn das Geld von ausserhalb Deutschlands verwaltet wird (ohne Einlagensicherung von Belgien aus so weit ich weiss) ist ihr Angebot aus meiner Sicht nicht eine Antwort auf den "Kriegsfall".

    Die Frage die sich mir stellt ist ob für jemand ohne Auslandskonto aber mit Depot ein USD Geldmarkt ETF ein mittelfristig sicherer Hafen ist um Geld in USD zu parken wenn der Euro stark abwertet.

    Ansonsten kann man ja der Diskussion entnehmen, dass etwas für den Frieden tun durchaus eine sinnvolle finanzielle Vorsorge ist.