Unsere Wärmepumpe ist da - erster Erfahrungsbericht

  • Erfahrungsbericht Balkon-Solaranlage

    Erfahrungsbericht zweiter Teil - die Vierfach-Balkon-Solaranlage


    In den Posts zu unserer Balkonanlage, die wir dann aufgrund des guten Erfolgs in eine Multi-Balkonanlage umgebaut haben, hatte ich bereits die Bestellung einer Wärmepumpe erwähnt. Diese ist nun da und ich kann von der Realisierung und den ersten Tagen Betrieb berichten.


    Ausgangssituation


    Unser Haus hat Bauantrag von 1986 und ist somit aus heutiger Sicht nicht gut gedämmt. Wir haben seit unserem Einzug 2008 die Fenster ausgetauscht sowie im Rahmen der Möglichkeiten das Dachgeschoss nachgedämmt. Von der Energieeffizienz sind wir in Stufe D, E wäre angesichts des Baujahrs zu erwarten.


    Heizung erfolgt über 25 Jahre alten Gaskessel, Fußbodenheizung über Systemtrennung (Wärmetauscher), Vorlauftemperatur max. 40 Grad. Warmwasser über Elektro-Durchlauferhitzer.


    Unsere Überlegung


    Wir hatten unsere Photovoltaikanlage vergrößert, um auch in der dunklen Jahreszeit möglichst viel unserer Grundlast decken zu können. Das ist durchaus mühsam, da die Tage im Winter kurz sind und es viel Nebel etc. gibt. Trotzdem haben wir auch im Dezember und Januar in geringem Umfang Überschuss produziert, im Februar bereits ca. 40% der Produktion.


    Da uns das durch die Simulation mit PV*SOL von vorneherein klar war, dass unsere Anlage meistens zu groß ist für unsere Grundlast, hatten wir überlegt, wie wir diese Überschussenergie nutzen können. Einen Batteriespeicher wollten wir aus Kostengründen (noch) nicht. Vielfach wird geraten dann die Energie in Form von warmem Wasser zu speichern. Dazu gibt es zum einen strombetriebene Boiler, die bei Verfügbarkeit von Sonnenstrom geladen werden, sowie sog. Brauchwasser-Wärmepumpen, die das noch effizienter machen.


    Leider können wir das warme Wasser nicht ohne größere Bauarbeiten ins Bad bringen. Daher schied diese Variante für uns aus.


    Elektroheizung mit Wärmepumpe


    Ich bin ja schon ein wenig älter und kann mich aus Kindertagen an eine Werbeveranstaltung des Energieversorgers erinnern, bei dem die Elektroheizung aus dem Kernkraftwerk angepriesen wurde. Das hat man uns inzwischen ja wieder ausgetrieben und insofern stehe ich der Elektrifizierung der Gebäudeheizung aus der historischen Erfahrung eher kritisch gegenüber.


    Die Wärmepumpe (die wurde in meinen Schulzeiten auch schon diskutiert) ist ja ein umgekehrter Kühlschrank, d.h. entzieht einem Medium Wärme und gibt Kälte ab, in unserer Variante an die Umgebung. Der Haken an der Sache ist, dass das um so besser funktioniert je höher die Außentemperatur ist. Das ist allerdings kontraproduktiv, da Heizung eher benötigt wird, wenn es kälter wird. Ferner sollte auch die Vorlauftemperatur möglichst niedrig sein. Je schlechter die Randbedingungen sind desto mehr konvergiert die Wärmepumpe hin zu einer reinen Elektroheizung.


    Das Ganze wird als Momentaufnahme über den COP-Wert beschrieben, der das Verhältnis zwischen aufgewendeter elektrischer Leistung und erzeugter Wärmeleistung bei definierten Temperaturen darstellt. Unsere wird mit 35 Grad Vorlauftemperatur angegeben bei +7 Grad mit 4,48, bei +2 mit 3,13 und bei -7 mit 2,63. Über ein ganzes Jahr ist das Verhältnis dann die Jahresarbeitszahl, hier gehen die Angaben so in den Bereich ab 3,5.


    Die ökonomische Überlegung


    Als wir im Herbst an der PV-Anlage waren war schon absehbar, dass die Gaspreise steigen. Wir haben noch einen Vertrag bis Ende 2022 mit einem Verhältnis von 5:1 zwischen Strom und Gas. Auch wenn man für Heizungsverluste einen Abschlag macht wäre von daher ein Heizen mit Strom über die Wärmepumpe nicht wirtschaftlich. Müssten wir allerdings im Moment neu abschließen wäre das Verhältnis 3,5 bzw. 3 zu 1. Insofern erwarten wir, dass wir zumindest in eine Break-Even-Situation kommen könnten.


    PV-Eigenverbrauch als ökonomischer Booster


    In der Betrachtung war jetzt unsere eigene Stromerzeugung noch nicht berücksichtigt. Derzeit Anfang März haben wir rund 8 Stunden Überschuss über unsere Grundlast, so dass dann zumindest eine Teilabdeckung der WP erfolgt. Die letzten beiden Tage war es kalt aber sonnig, da haben wir trotz WP tagsüber noch eingespeist.


    Technische Realisierung


    Wir wollten bewusst die Gasheizung nicht ersetzen. Daher haben wir am Wärmetauscher, der die Verbindung zwischen Gasheizung und Fußbodenheizung darstellt, ein T-Stück und einen zweiten Wärmetauscher für die WP eingebaut, so dass wir beide Wärmeerzeuger alternativ nutzen können.


    Als WP haben wir uns für einen Monoblock von Panasonic entschieden, da diese recht preisgünstig sind und es eine große Community zur Unterstützung bei der Realisierung gibt. Wir haben den größten kleinen Monoblock genommen, den Panasonic Aquarea WH-MDC09J3E5. Die steht jetzt hinter dem Haus im Garten und liefert über ca. 2*5 m Rohr das warme Wasser in den Heizraum. Brauchwasser erzeugen wir damit derzeit nicht, das wäre jedoch problemlos über ein 3-Wege-Ventil nachrüstbar. Weiterer Vorteil ist, dass die WP nur zwei 230V-Anschlüsse benötigt. Die hatte unser Elektriker schon beim Anschluss der PV-Anlage vorgerüstet und die ersetzen dann im Lauf der kommenden Woche das momentane Provisorium.


    Die Inbetriebnahme stellte sich sehr einfach dar. Erst ging die WP auf Störung, da die Ventile noch zu waren bzw. Luft im System war, nach ein paar Minuten machte sie aber warmes Wasser und seit drei Tagen heizt sie jetzt allein, auch durch die Nächte mit leichtem Frost.


    Kosten


    Die WP mit den Zusatzbaugruppen, kleinem Pufferspeicher und Installationsmaterial lag bei rund 6.000 €.


    Risiken


    Die WP machen Lärm durch Gebläse und Kompressor und blasen kalte Luft. Wir wollten unsere erst an die Seite des Hauses stellen für eine einfachere Verrohrung. Dann hätte sie allerdings in Richtung der Fenster des gegenüberliegenden Hauses geblasen. Daher steht sie jetzt im Garten und bläst in Richtung Straße = Autobahnzubringer und ist durch den Solarzaun noch von den Nachbarn abgeschirmt. Auch ist das Ding recht groß was nicht jedem gefällt. Wenn man vorhat eine WP zu realisieren sollte man sich unbedingt mit den Nachbarn koordinieren.


    Erstes Fazit


    Die WP macht das, was wir erwartet haben. Auch heute läuft sie tagsüber auf der PV. Im Monitoring wird für die jetzt knapp vier Tage ein COP-Wert von > 4 trotz den Frostnächten angezeigt, d.h. wir dürften selbst mit unserem noch günstigen Gaspreis am Break-Even sein.


    Wir fahren mit einer geringeren Vorlauftemperatur als bei der Gasheizung, da der Wärmetauscher einige Grad schluckt, was ich so nicht bedacht hatte. Allerdings sagen meine Mädels, dass es trotzdem warm genug sei.


    Die Realisierung war doch recht aufwändig und hat mich seit Weihnachten beschäftigt. Die WP braucht ein Fundament mit Kondenswasserableitung bzw. -versickerung. Um aus dem Heizraum nach draußen zu kommen waren mehrere Durchbrüche erforderlich. Die eigentliche Verrohrung war dann im Grunde nicht so schwer, wie immer hilft gutes Material und Werkzeug. Wahrscheinlich optimiere ich über den Sommer die Verrohrung noch, da aktuell die Inbetriebnahme und nicht die Schönheit im Vordergrund stand.

  • Hallo @KaterKa,


    vielen Dank für den Erfahrungsbericht. Da ich auch um das Problem herumschleiche, habe ich ihn mit großem Interesse gelesen. Drei Fragen dazu:


    Sie haben eine Fußbodenheizung. Hat der Bauherr bereits 1986 so weitblickend gehandelt oder wurde später einmal nachgerüstet? Wir sind uns hoffentlich einig, dass eine WP bei Wandheizkörpern unsinnig ist.

    Hat Ihr Smartmeter eine Ferneinwirk (= Abschalt) – Möglichkeit? Falls ja, ist Ihre Gesamtanlage, Heizung mit Eigenstrom, inselfähig oder wird doch die Netzfrequenz gebraucht?

    Und zu guter Letzt, haben Sie einmal eine Gesamtkostenbetrachtung gemacht, in wieviel Jahren ist beim Gaspreis X die WP amortisiert?


    Gruß Pumphut

  • Hallo Pumphut , vielen Dank für das Interesse.


    Die FBH stammt aus dem Baujahr. Im Gegensatz zu den Nachbarhäusern ist diese bis ins Dachgeschoss verlegt. Bei der Frage nach den Wandheizkörpern kommt es wie immer auf den Wärmebedarf und die Dimensionierung an. Im direkten Nachbarhaus laufen die Heizkörper im DG mit der gleichen Temperatur wie die FBH, allerdings ist diese etwas höher als bei uns, im nächsten wurde ein separater Strang ins DG nachgerüstet, der dann mit höherer Temperatur gefahren wird. Es ist also eine Einzelfallprüfung notwendig, ob das mit Wandheizkörpern geht. Panasonic hat spezielle aktive Heizkörper wenn es mit normalen nicht geht, auf den ersten Blick auf die Daten könnte man bei ähnlichen Abmessungen von 55 auf 35 Grad VLT kommen.


    Der JAZ-Rechner wirft bei unserer WP mit 50 Grad noch 4,64 und bei 45 Grad 4,9 aus. Je nach Verhältnis Gaspreis zu Strompreis kann das trotzdem interessant sein. https://www.waermepumpe.de/jazrechner/


    Wir haben einen digitalen Zähler aber kein Smartmeter. Der Netzbetreiber weiß nichts von der WP, mit einer bestellten aber noch nicht gelieferten Zusatzplatine kann sie ferngeschaltet werden. Wir sind nicht inselfähig, wäre mMn ohne Speicher auch nicht sinnvoll. Wir waren ja vor der Frage gestanden, hatten uns aber bewusst für die Netzkopplung entschieden (und noch einen Holzkamin samt Vorrat in der Hinterhand).


    Die Wirtschaftllichkeitsrechnung kann man mMn derzeit seriös nicht machen. Wir rechneten schon damals mit einem anstehenden Verbot von Gasheizungen analog zu den Ölheizungen, daher war der Plan die bestehende Gasheizung so lange wie möglich am Leben zu erhalten aber eben in der Übergangszeit wenn sie wirtschaftlich ist und PV dazu kommt die WP laufen zu lassen. Das hat sich jetzt ja ein wenig verschoben.


    Wir haben einen Verbrauch von ca. 20.000 kWh p.a., daraus kann man auf einen Wärmebedarf von rund 17.000 kWh schließen. Bei einer JAZ von 4 wären das rund 4.250 kWh Bedarf für die WP, mit der PV abgerundet auf 4.000 kWh.


    Der Grundversorger will aktuell 11,7 bzw. 40,4 Cent pro kWh (Neukundentarif). das wären dann 2.340 zu 1.616 € p.a., und ca. 8 Jahre Amortisation.

    Günstigstes Angebot lt. Finanztip 13 zu 35,3 Cent pro kWh, das wären 2.600 zu 1412 € p.a. und dann stark 5 Jahre Amortisation.


    Mit Handwerker wäre es deutlich teuer, allerdings gäbe es dann 35% Zuschuss.

  • Erfahrungsbericht Balkon-Solaranlage

    Erfahrungsbericht zweiter Teil - die Vierfach-Balkon-Solaranlage


    In den Posts zu unserer Balkonanlage, die wir dann aufgrund des guten Erfolgs in eine Multi-Balkonanlage umgebaut haben, hatte ich bereits die Bestellung einer Wärmepumpe erwähnt. Diese ist nun da und ich kann von der Realisierung und den ersten Tagen Betrieb berichten.



    Hallo Kater.Ka,



    Du kannst scheint’s Gedanken lesen, welche Themen mich gerade so umtreiben: Fonds, Gastarife und jetzt auch noch Wärmepumpen!



    Erstmal vorneweg: Prima Zusammenfassung mit den richtigen Parametern, die mir auch so auf der Suche nach Lösungen begegnet sind. Panasonic ist ja durchaus kundenfreundlich, was die Bereitstellung des Datenblattes angeht, andere Anbieter sind da schon knausriger.



    Zwei Fragen zu Deiner Hauslösung hätte ich:



    I ) Mein Elternhaus (BJ 1950, Erweiterungsbau 1977) hat sicherlich ähnliche Energiewerte wie Deines, vermutlich noch schlechter. Auch ich habe vor ein paar Jahren neue Fenster gekauft. Du schreibst aber, dass Du auch die Decke gedämmt hast. Ich schwanke noch, ob ich Decke oder besser Keller dämmen soll. Hast Du eine Empfehlung zu den beiden Alternativen? Beides zusammen will ich erst mal nicht machen, weil ja sonst noch genug ansteht bzgl. Hausrenovierung.



    II ) Du hast die Wärmepumpe draußen aufgestellt. Von den Maßen her würde Deine Panasonic ja auch in den Keller passen. In anderen Foren berichten Leute, dass sie das auch tatsächlich gemacht haben. Welche Argumente siehst Du gegen Kellerbetrieb?


    Vielen Dank im Voraus!

  • . Du schreibst aber, dass Du auch die Decke gedämmt hast. Ich schwanke noch, ob ich Decke oder besser Keller dämmen soll.

    Die Frage hat sich bei uns so nicht gestellt, da das Dachgeschoss = unser Büro / Home Office im Winter nicht warm genug wurde. Die Dämmung war sehr dünn und an manchen Stellen (zerklüftetes Dach) fehlte sie ganz.

    Rein technisch würde ich mir anschauen, wie der Bestand ist, d,h, welchen Wärmeverlust ich wo am günstigsten angehen kann. Also den Wärmeübergang berechnen und welche Kosten für die Verbesserung aufzuwenden wären.

    Du hast die Wärmepumpe draußen aufgestellt. Von den Maßen her würde Deine Panasonic ja auch in den Keller passen. In anderen Foren berichten Leute, dass sie das auch tatsächlich gemacht haben. Welche Argumente siehst Du gegen Kellerbetrieb?

    Rein von den Aufstellbedingungen soll sie lt. Planungshandbuch nach draußen. Sie hat auch keine geeigneten Anschlüsse. Ansonsten bräuchte der Aufstellungsraum entsprechend Zu- und Abluft; da de WP ordentlich bläst würde ich das so im Keller nicht wollen. Im Handbuch finde ich keine Aussage für den notwendigen Durchsatz.

    Es gibt eine Reihe von BWP von Pana, die haben ca. 1/4 der Leistung. Dort wird ein 160er_Rohr bei knapp 400 m3/h verlangt.


    Was ich im HT-Forum gesehen hatte war zum einen Aufstellungen im Gartenhaus, das kann ich mir gut vorstellen. Bei den Innenraumaufstellungen finde ich halt die Abluftrohre schon gewaltig. http://aquarea.smallsolutions.…sha_im_Innenraum.21.21.21

  • Ich nochmal.


    Ich bin jetzt auch von Innenaufstellung abgekommen. Beim Vergleich mit anderen Platzhirschen habe ich festgestellt, dass Du Dir da ja schon das edelste Teil zugelegt hast (jedenfalls was COP, SCOP und JAZ angeht).


    Nur der Schallpegel ist halt etwas höher dokumentiert als bei den Mitbewerbern. Wäre es sehr unverschämt, wenn ich Dich bitte, dass Du Dich abends mal in 20 Metern Abstand auf die Straße stellst, wenn kein Verkehr ist, um dann mal die Lauscher zu spannen?


    Ich habe mir zwar im Internet ein Schallprofil von dem Teil besorgt, da aber nicht jeder meiner künftigen Nachbarn pflegeleicht ist, würde ich gerne auf Nummer sicher gehen und auf ein berufenes Urteil bauen.


    Vielen Dank im Voraus!

  • Da die WP vermutlich bis in den September noch aus ist und der Schallpegel erst ab dem Gefrierpunkt richtig hörbar wird kann ich im Moment leider nicht helfen. Mein Lieferant hat im übrigen zusätzlich lärmgedämmt.

  • Da die WP vermutlich bis in den September noch aus ist und der Schallpegel erst ab dem Gefrierpunkt richtig hörbar wird kann ich im Moment leider nicht helfen. Mein Lieferant hat im übrigen zusätzlich lärmgedämmt.

    Hallo,


    jetzt hätte ich doch mal eine Frage, nachdem mein Treffen mit dem Energieberater zum Thema Wärmepumpe recht erfreulich war:


    Die Panasonics gelten ja "auf dem Reißbrett" als die leistungsfähigsten Wärmepumpen. Allerdings musste ich feststellen, dass ihr Vertriebsnetz hier in D wohl nicht so groß ist. Jedenfalls müsste ich über 100 km weit weg, um den nächsten Vertriebspartner zu meinem Wohnort zu erreichen. Hast Du eigentlich schon Erfahrung mit Gewährleistung oder Ersatzteilen? In einem Forum, das aber nur 3 Jahre alte Threads enthielt, beklagten sich mehr als einer, dass sie im Störfall ziemlich in die Bredouille geraten seien.

  • Nein, leider nicht. Aufgrund der grundsätzlichen Problematik - abseits von Panasonic - bleibt ja die Gasheizung auf Cold-Stand-By und liegen für zwei Wochen Holz-/Holzbriketts im Schuppen.

    Danke!


    Ja, so ähnlich schwebt es uns auch vor (bis auf die Holzbriketts mangels Kachelofen). Außerdem wollen wir jetzt nur den Wohn-/Essbereich im Erdgeschoß mit Wäremepumpe und Fußbodenheizung beheizen, bei weniger als 70 qm sollte das für einen Heizungsbauer ja eine lösbare Aufgabe sein. Stutztig machte mich diese Woche, als einer erzählte, dass die großen Hersteller überhaupt keine Angaben über die Lieferzeit mehr machen. Der WP-Run scheint begonnen zu haben ...

  • Ne, das Jahr ist eigentlich klar. Er weiß ja hoffentlich auch nicht erst seit gestern, dass er für mich eine Wärmepumpe einbauen soll. Im Zweifelsfall soll mir der Generalunternehmer einen Hotboy hinstellen und damit heizen. Für den Februar sollten sich bei der EH40 Gebäudehülle die Kosten in Grenzen halten und ab Mitte März kommen wir wahrscheinlich dann ohne Heizung aus. ;)

  • Ne, das Jahr ist eigentlich klar. Er weiß ja hoffentlich auch nicht erst seit gestern, dass er für mich eine Wärmepumpe einbauen soll. Im Zweifelsfall soll mir der Generalunternehmer einen Hotboy hinstellen und damit heizen. Für den Februar sollten sich bei der EH40 Gebäudehülle die Kosten in Grenzen halten und ab Mitte März kommen wir wahrscheinlich dann ohne Heizung aus. ;)



    Darf ich mal fragen, von welchem Hersteller?


    Ich versuche gerade, WP-Angebote von Heizungsbauern zu bekommen. Der einzige, der sich das Haus überhaupt mal ansehen wolllte (denen scheint es allen trotz ihrer Klagen noch viel zu gut zu gehen ...), hat ausschließlich deutsche Lieferanten (Viessmann, Buderus, Bosch, Stiebel Eltron), wollte sich aber bei keinem zu Lieferzeiten äußern. Würde mich mal interessieren, ob andere Hersteller schneller liefern können.


    Je mehr ich mich mit dem Thema und den Strompreisen beschäftige (Chip hat am Wochenende eine Strompreiskarte Deutschland veröffentlicht) , desto mehr frage ich mich auch, ob man mit seiner Bestellung nicht in die zweite Falle läuft (die erste war der Gas-Brennwert-Hype vor 15 Jahren) und man am Ende eine Wärmepumpe dastehen hat, die aber bei Strompreisen um die 60 Ct / KwH oder mehr betrieben werden muss.

  • Geplant war Viessmann, der Heizungsbauer macht auch Nibe. Was am Ende verbaut wird, hängt auch davon ab was verfügbar ist.


    man am Ende eine Wärmepumpe dastehen hat, die aber bei Strompreisen um die 60 Ct / KwH oder mehr betrieben werden muss.

    Ob das ein Problem ist, hängt vom Preis für alternative Heizungen und dem Energieverbrauch ab. Klar sollte sein, dass die Zeiten vorbei sind in denen man ein Haus mit 30 000 kWh Wärmebedarf/Jahr günstig beheizen konnte. Der erste Schritt in der Hinsicht dürfte immer eine energetische Sanierung sein, wenn möglich auch eine Sanierung auf Flächenheizung. Danach kommt erst die Wärmepumpe. Andernfalls steht man mit hohen Stromkosten da. Wenn man dann aber mal auf einen Verbrauch von 40-50 kWh/qm runter ist und einen guten COP hat, dann kann der Strompreis zwar immer noch nicht egal sein, verliert aber seinen Schrecken.

  • Danke!


    Viessmann war auch in der Liste von "meinem" Heizungsbauer. Aber wie schon bei den Brennwertthermen gehört Viessmann preislich in das Audi-A8-Segment. Nibe kannte ich noch nicht.


    Mit dem Heizbedarf ist es halt so eine Sache. Bei Neubauten ist ein Wert von 40-50 kWh/qm sicher erreichbar. Bei jahrzehntealten Häusern kann da alleine fürs Dämmen leicht ein ganzer Bausparvertrag draufgehen: Vor 15 Jahren hatte ich mal ein Angebot für eine Volldämmung für mein geerbtes Elternhaus (BJ 1950) eingeholt und der Dachdecker wollte erst gar nicht, von wegen zu viele An- und Aufbauten, und als ich ihm dann einen Betrag abgeschwatzt hatte, lag der bei über 30 000 Euro (wie gesagt: vor 15 Jahren!). Nach meinem heurigen Treffen mit einem Energieberater habe ich das Gefühl, dass man mit Teildämmungen bei so einem Haus froh sein kann, wenn man auf 100-120 kommt.


    Aber welche Alternativen hat man dann noch? Klar, Photovoltaik dazu senkt auch die Stromkosten, aber da die richtige Dimensionierung zu finden grenzt ein wenig an Alchemie.


    Wie auch immer - we stay tuned :)

  • Bei Neubauten ist ein Wert von 40-50 kWh/qm sicher erreichbar.

    Der ist nicht nur erreichbar, ein Maximum von 45 kWh/qm ist sogar vorgeschrieben und relativ leicht kommt man auf den Effizienzhaus 55 Standard mit 35 kWh/qm. Beim Neubau hat man den Vorteil, dass die Arbeit meistens die gleiche bleibt und nur das Material dicker wird. Ob der Maurer jetzt mit einem 36er Stein arbeitet oder einem 42er ist recht egal.


    Bei der Sanierung muss man auf den Einzelfall schauen. Häufig kommt man auch da unter 50 kWh/qm, aber es ist natürlich aufwändiger. Und wenn man die Fassade dämmt, muss auch neu verputzt und gestrichen werden. Die Aufwände hat man beim Neubau ohnehin.


    Aber welche Alternativen hat man dann noch? Klar, Photovoltaik dazu senkt auch die Stromkosten, aber da die richtige Dimensionierung zu finden grenzt ein wenig an Alchemie.

    Im Zweifelsfall Dach voll. Wobei man sich von der PV im Winter nicht zu viel erwarten sollte. Kurze Tage und niedriger Sonnenstand sind einfach nicht ideal. Das leistet sicher einen spürbaren Beitrag wenn man sehr wenig Strom verbraucht, bei hohem Bedarf ist das Geld aber besser in die energetische Sanierung investiert

  • Vor einer Dämmung der Außenwände sollte man sich mehrere Angebote einholen. Ich hatte das bei meinem Elternhaus vor 15 Jahren mal versucht, kurz nachdem ich es geerbt hatte. Die Angebote waren so teuer, dass ich es ließ. Die Handwerker sagten, dass das wegen der vielen Winkel in der Fassade sei. Ich möchte nicht wissen, was ich heute hinlegen müsste, aber wenn man das extrapoliert, schätze ich für ein Haus mit 150 qm Wohnfläche schon gut über 40 000 Euro.


    Wenn dann noch das Geld für Photovoltaik, Wärmepumpe und Innenrenovierung dazurechnet, ist der Punkt nicht weit, wo manche raten, besser das Haus abzureißen und nach neuesten Baustandards einen Neubau zu machen. Die Bauindustrie würde das natürlich freuen.