Wie wohnt ihr?

  • Hallo zusammen,


    mich würde mal interessieren wie ihr so wohnt:


    Gerade zum Thema Immobilie zur Eigennutzung anschaffen oder lieber Mieter bleiben und in ETFs investieren gibt es hier ja immer wieder unterschiedliche Präferenzen ;)


    Also, wohnt ihr zur Miete oder im Eigenheim? Habt ihr vielleicht sogar Immobilie und ETFs?


    Freue mich über eure Antworten!

  • Habt ihr vielleicht sogar Immobilie und ETFs?

    Ja. Im Moment würde ich mir aber wegen Miete vs. Kaufkosten nichts kaufen. Wir haben das Endhaus von 8 Reihenhäusern. Eines der Nachbarhäuser - entsprechend mit kleinerem Grundstück - wurde aktuell auf das Dreifache unseres Kaufpreises von 2008 und das Doppelte der Schätzung des Nachbarhauses aus dem Jahre 2019 geschätzt.

  • Aktuell noch zur Miete aber Eigenheim ist im Bau. Letztendlich gibt es in der Hinsicht auch keinen einzig richtigen Weg.


    Ein Eigenheim bietet eine gewisse Freiheit, die man als Mieter nie haben wird. Und die Möglichkeit zu Abstand von den Mitmenschen und privater Rückzugsraum ist auch außerhalb von Pandemien kein unnötiger Luxus, deshalb sind freistehende Häuser oder zumindest eine Doppelhaushälfte/Reihenhaus mit eigenem Garten definitiv gegenüber einer Wohnung zu bevorzugen. Das kann kein Balkon, kein Stadtpark und kein Spielplatz adäquat ersetzen.


    Finanziell ist ein Eigenheim eine zweischneidige Sache. Zwar konnte man in jüngerer Vergangenheit mit Immobilien abartige Wertsteigerungen einfahren, gleichzeitig ist der Gewinn für die meisten Menschen eben im Haus gebunden und den zu realisieren kommt nicht in Frage. Außerdem bekommen es die wenigsten Menschen hin, ihr Eigenheim so zu bewirtschaften, dass durch die Mietersparnis ein adäquater Cashflow generiert wird. Man will es eben schön und gut machen.


    Damit das Eigenheim kein finanzielles Loch wird (oder zumindest kein größeres als geplant), muss man auf jeden Fall aufpassen, dass man nicht zu teuer kauft/baut. Das bedeutet natürlich, dass man in einigen Regionen nichts mehr zum Kauf findet.

    Parallel dazu halte ich es für wichtig, dass das Eigenheim nicht das einzige Vermögen ist. Die Rate fürs Haus sollte immer noch genügend Luft lassen damit auch eine odentliche Sparrate fürs Depot übrig bleibt. Diversifikation eben.

  • Sozialisiert (Aufgewachsen) in typischem ländlichen Eigenheim-Umfeld, bin ich inzwischen heilfroh, mir nie eine eigene Immobilie ans Bein gebunden zu haben.

    In jüngeren Jahren, wollte ich mir auch eine eigene Immobilie kaufen, weil es halt 'Normal' war. Mehrere berufliche Umzüge später sehe ich das heute etwas anders.:)

    Meine Partnerin und ich leben Mitten in Hamburg in der Wohnung einer Baugenossenschaft. Da wir dort inzwischen fast 20 Jahre leben, ist die Miete entsprechend günstig.

    Für uns ist die Wohnung allerdings mehr eine 'Schlafstätte', da wir neben dem Beruf recht aktiv sind.

    Bei meinen Eltern erlebe ich gerade voll mit, wenn man es nicht rechtzeitig schafft, sich von den eigenen Immobilie zu trennen. Dann wird dann im höheren Alter aus der eigenen Immobilie der sprichwörtliche 'Klotz am Bein'.


    Ich kann es aber sehr gut nachvollziehen, wenn man gerade mit einer Familie und Kindern nach einem eigenen Haus mit Garten strebt. Ich fand es auch toll in einem Haus mit Garten aufzuwachsen. Die Frage ist nur, ob es sich für die 10-15 Jahre lohnt sind wirklich eine eigene Immobilie anzuschaffen.

    Ich habe diverse Bekannte in meinem Alter, die jetzt in Ihren viel zu großen Häusern wohnen (Kinder sind aus dem Haus). Und der Garten muss ja auch gemacht werden und die Fassade muss gestrichen werden, usw.

    Einige denken inzwischen auch schon an den Verkauf und den Umzug in eine kleinere ETW nach.

    Generell hat ich die Entscheidung für eine eigene Immobilie eher für eine Frage des gewünschten Lebensstils als eine finanzielle Entscheidung. Und der Lebensstil ändert sich.

  • Hallo Kaffee,


    ähnlich wie LebenimSudanSueden sehe ich auch nicht das Ent- oder Weder, also die selbstgenutze Immobilie oder das Wohnen zur Miete und ETF (respektive Vermögensaufbau) ...

    sondern immer beides. Die selbstgenutze Immo ersetzt eben nicht eine adequate Altersversorgung bzw. Vermögen, aus dem eine passende private Rente generiert werden kann.


    Und da du persönlich fragst... ich wohne zur Miete und habe ein bissel was im Depot. Zur Miete wohne ich deshalb, weil ich keinen Bock mehr auf zu viele Quadratmeter Wohnfläche in der selbstgenutzten Immo hatte und mir das häufige Rasenmähen keinen Spaß gemach hat ;-). Ferner hatte ich nie viel Lust auf's Pendeln zum Arbeitsplatz und zurück, und habe deshalb liebr da gemietet, wo ich auch gearbeitet habe. Außerdem will ich keinen Klotz am Bein haben, wenn ich mal (sehr wahrscheinlich) in eine andere Region ziehe. Ich hatte neben der (den) Immobilie/n immer auch ein Depot (mit sogar ein paar Öcken drin).

  • ETW in einem kleinen MFH als bewusste Entscheidung, da diese trotz immenser Preise, exklusive Kaufkosten (das muss man ehrlich erwähnen) unterm Strich pro Monat nicht teurer kommt. Und natürlich das Ziel besteht, dass es nach Abzahlung des Darlehens noch genug Jahrzehnte gibt, wo nur noch Hausgeld und Instandhaltung/Modernisierung zu zahlen ist.


    Hinzu kommt: Keine Angst haben zu müssen, wegen Eigenbedarf gekündigt zu werden. Zudem fast freie Entscheidung, was man und wo in der Wohnung modernisiert oder renoviert; kein betteln beim Vermieter, weil die Wanne fast durchrostet.


    Ein Wegzug aus der Region steht auch nicht auf der Agenda.


    Knapp 1 1/2 Jahre nach dem Kauf bin ich auch wieder so weit, einen ETF zu besparen, als zusätzliche Säule für's Alter.

  • Gegenwärtig handel ich nach der Maxime, dass Besitzer und Eigentümer einer Wohnimmobilie nicht zusammenfallen sollten.


    Aktuell bin ich Mieter und Vermieter zugleich. Das resultierte anfangs aus dem Umstand, dass ein Jobangebot reinflatterte, welches ich unmöglich ablehnen konnte.

  • Wir sind ebenfalls Eigenheim-Besitzer und trotzdem seit Jahren am Aktienmarkt dabei. ETF allerdings noch nicht ganz so lange.


    Die Hypothek wurde vor kurzem erst verlängert zu (noch) sehr guten Konditionen was bedeutet das wir unsere ETF-Sparpläne deutlich erhöhen könnten und dann auch werden.

  • Sozialisiert (Aufgewachsen) in typischem ländlichen Eigenheim-Umfeld, bin ich inzwischen heilfroh, mir nie eine eigene Immobilie ans Bein gebunden zu haben.

    Das geht mir ähnlich - seit fast 40 Jahren bin ich Mieter. Wenn was kaputt geht oder der Gesetzgeber Auflagen für Wärmedämmung oder wasweissich macht, bin ich raus. Wenn ich das hier durchgehe


    https://www.finanztip.de/baufinanzierung/mieten-oder-kaufen/


    habe ich alles richtig gemacht. Statt Immobilie habe ich aber ETF's. ;)

  • Immobilienrenditen der letzten Jahre

    Jou... die Wertsteigerungen in vielen Regionen waren nicht übel. Auf richtig lange Sicht liegen wir dennoch nicht über 3% p.a.

    Interessant ist auch für diejenigen, die einen Teil der hauptsächlich selbstgenutzten Immo vermieten, dass sich die Mietrenditen (prozentual) verschlechtert haben ;) ... wobei die jeweils persönlichen Mietrenditen (in Bezug auf den Preis zum Zeitpunkt des Erwerbs) mit der Zeit überwiegend solide gestiegen sind.

    Ich habe den Erlös vom Immo-Verkauf (ist schon ne Weile her) halbwegs schlau investiert... und könnte mir heute davon mehrere 'gleichwertige' Immobilien kaufen, wenn ich wollte.

  • Ich bin alleinstehend und wohne relativ günstig zur Miete in einer Privatwohnung (47 qm). Die größte Unsicherheit für mich ist, wie sich die Sache entwickelt, wenn ich in ca. 2 Jahren in Rente gehe. Mein jetziger Vermieter hat die Miete in den letzten 6 Jahren schon zweimal erhöht und der Großraum Stuttgart ist hochpreisig. Ich überlege, ob ich nach der Rente in den strukturschwachen Westharz ziehe, da sind Mieten viel billiger. Ich habe Ersparnisse und werde auch noch erben. Dann könnte ich mir eventuell auch eine ETW im Harz kaufen. Ansonsten möchte ich lieber in speziellen Wohnprojekten wie einem "Mehrgenerationhaus" wohnen.

  • Vielen Dank für eure Antworten!


    Sind ja doch einige dabei die "beides" machen... Zumindest die Frage stellt sich uns bei den aktuellen Kaufpreisen schonmal nicht, da bleibt's bei entweder oder ;)


    Ich denke von der Lifestyle Frage sind wir auch viel mehr Typ Mieter mit pflegeleichtem Depot als sich um Haus und Gartenkümmerer...

    Was mich allerdings an der Idee immer Mieter zu bleiben noch bisschen abschreckt ist, dass es zumindest in unserer Kleinstadt kaum Wohnungen auf dem Mietmarkt mit mehr als 3 Zimmern gibt (Häuser zur Miete gibt's sowieso nicht). Wenn wir also mal Kinder haben und realistisch schon mindestens 4 Zimmer brauchen wird es echt spannend was geeignetes zu finden und wenn dann mal ne Eigenbedarfskündigung kommen sollte :huh: