Chefredakteur Hermann-Josef Tenhagen hat heute die aktuelle Pressemitteilung des Verbraucherzentrale Bundesverband getwittert. Worum ging es? Eine Bank hatte "Kurzüberziehern", die für eine begrenzte Zeit im Konto-Minus waren, eine Gebühr berechnet. Das heißt im Grunde genommen, dass sich damit der Dispozins für kleine Beträge und auch kurze Überziehungszeiten extrem erhöht. Das Urteil, das dazu getroffen wurde, ist noch nicht rechtskräftig.
Aber diese Schilderung hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich kenne einige, die nicht nur mal eben so "kurz" im Dispozins sind. Für sie ist der Dispo Dauerzustand: weil das zweite Kind kam, weil die Schwester im Pflegeheim versorgt werden muss, weil der berufsbedingte Umzug mehr verschlungen hat als geplant, usw. Viele Wege führen nach Rom - bzw. unglücklicherweise in die Schuldenfalle. Die selbst verschuldeten und die nicht selbst verschuldeten. Und wenn man einmal drin ist, dann kommt man oft in die Dauerschleife. Die Politik fordert Nachbesserung bei den hohen Zinsen, v. a. im Zuge der jetzigen Niedrigzinsen seitens der EZB.
Bis das realisiert wird, fließt sicherlich noch viel Wasser die Spree hinunter. Kann mit einer Senkung allein eigentlich eine Verbesserung erzielt werden? Oder muss das ein ganzes Maßnahmenpaket wie die verpflichtende Umschuldung auf einen Ratenkredit umfassen? Aber wer gibt Leuten mit einem schlechten Schufa-Score einen Ratenkredit? Oder müsste das ebenfalls mit durchgesetzt werden?
Fragen über Fragen, aber eben alltägliche Realität in Deutschland.