Mit ETF beginnen (während Ukraine-Krieg)?

  • Guten Abend an alle,

    ich habe noch keine ETF‘s, wollte aber jetzt starten und einen größeren Teil meines Ersparten in einen empfohlenen nachhaltigen MSCI-ETF zu investieren.

    Ich eiere schon eine Weile damit rum, doch wenn er wirklich mind. 15 Jahre Zeit bekommen soll, sich zu entwickeln, müsste ich jetzt mal beginnen. Sollte ich??

    Ich habe bei Finanztip und Saidis Podcast genügend gehört, dass man langfristig immer mit Kursschwankungen zu rechnen hat, immer wieder der Rat durch zu halten und nicht zu verkaufen. Aber ich frage mich, ob es zur Zeit auch sinnvoll ist zu STARTEN. Auf dem Tagesgeldkonto kann ich ja zuschauen, wie es durch die steigende Inflation - garantiert - täglich an Wert verliert.

    Ihr merkt schon, ich bin absolute Beginnerin und freue mich über Für’s und Wider’s von alten Hasen. Vielen Dank.

  • Hallo,

    Du hast sicher schon den Spruch gehört: der beste Zeitpunkt ist immer jetzt. Wenn Du auf 15 Jahre denkst, dann fang jetzt einfach an. Du kaufst jetzt günstiger ein als noch letztes Jahr zum Hoch. Mit einem breitgestreuten MSCI World machst Du nicht viel falsch. Kann sein, dass es noch weiter runter geht, aber für Dich ist wichtig, wo der Kurs in 15 Jahren steht. Viele haben in den letzten Tagen nachgekauft, dann kann man auch starten. Wenn Du Dich besser damit fühlst, kannst Du Dein Geld auch in 2 oder 3 Tranchen anlegen, heute und dann zB in 2 Monaten wieder.

    Viel Erfolg!

  • Hallo.


    Um zu starten sind Zeiten wie diese eigentlich sogar ideal. Wenn die Kurse auch einmal fallen, dann lässt sich dies mit 50 bis 250 Euro im Depot leichter aushalten als wenn ein fünfstelliges Depot im Wert schwankt.


    Im Zweifel einfach mit einer eher geringen monatlichen Rate begonnen und langsam ein Gefühl zu entwickeln.

  • Hallo Frostbeule und Herzlich-Willkommen im FT-Forum,

    fang an! Der beste Zeitpunkt um zu investieren ist immer, wenn Du das Geld hast.


    Ich habe Ende 2019 angefangen mein Depot aufzubauen. Dann im März 2020 kam Corona-Crash. Jetzt ist Krieg in der Ukraine. Keine Ahnung was Morgen ist. :/

    Irgendwas ist immer. Meine Sparpläne laufen einfach weiter durch.

  • Ich danke euch Hasen herzlich für diese (einhellige) Rückmeldung und Eure Zeit. Ich werde hier weiter surfen und mich bilden und dann starten. Und ja, was mich noch stresst, ist die Aktienlage, wenn ich in der Rente regelmäßig Geld entnehmen „muß“, um klar zu kommen. Doch eine Vogel Strauß-Haltung macht auch keinen Sinn und ich blicke optimistisch in die Zukunft. Vor allem möchte ich dann kein schmutziges Geld, ich könnte mir dann nicht mehr morgens im Spiegel begegnen.

    Alles Gute für Euch und alle vom Krieg betroffenen MENSCHEN

  • Und ja, was mich noch stresst, ist die Aktienlage, wenn ich in der Rente regelmäßig Geld entnehmen „muß“, um klar zu kommen.

    Diesem 'Stress' sind wir alle ausgesetzt!

    Vernünftige Entnahmepläne sehen vor, dass man einige Jahre vor Rentenbeginn damit anfängt einige 'Private Jahresrenten' aus dem Depot zu entnehmen und damit die Cash-Reserve (die dann vermutlich schon vorhanden ist) soweit aufzufüllen, dass man auch bei einem 'ungünstigen' Kursverlauf nicht gezwungen ist Fondsanteile zu verkaufen. Damit kann man dann etwas flexibler auf die Kursentwicklung mit weiteren Entnahmen reagieren.

  • Hallo zusammen,


    Nichts Genaues weiß man nicht.


    Spannend sind m.E. die Prognosen der ganzen Experten und weiterer schon.

    Dennoch ist es unmöglich, die Börsenentwicklung vorherzusagen. Das sieht man allein schon daran, dass die meisten klassischen Fondsmanager langfristig schlechter performen als der Markt.

    Im Großen und Ganzen ist m.E. ein langweiliger, breit diversifizierter ETF-Investitionsplan deshalb oft am Sinnvollsten.

    Nur ohne ein paar Prognosen und Wetten wäre das Börsenleben aber auch langweilig. Das ist menschlich.

    Psychologisch kann man sich m.E. mit einem

    Investitionsplan am besten „austricksen“.


    Das Timing:


    Natürlich könnte man versuchen, zum Beginn von Crash-Phasen zu verkaufen und beim Tiefpunkt wieder einzusteigen. In der Praxis ist das aber verdammt schwierig und bringt Risiken mit sich. Wer zum Beispiel 1930 in den S&P 500 investiert und bis 2020 gehalten hat, wäre laut Bank of America um die 17.715% im Plus. Wenn man jedes Jahrzehnt die zehn besten Tage verpasst hätte, wären es gerade mal 28%. Nicht investiert zu sein, kann also auch Rendite kosten.


    Auch die aktuelle Folge von Saidi am Dienstag ist hilfreich.


    LG

  • ... das Zitieren ohne die jeweilige/n Quelle/n zu benennen, oder gar die geistigen Ergüsse anderer als eigene zu 'verkaufen', ist bislang nur Politikern gestattet ;)