MSCI World vers eigene Solaranlage - Batteriespeicher 2022: Rendite Stromspeicher berechnet

  • Hallo zusammen,

    ist die Rendite bei einer Anlage im MSCI nicht höher als eine Investition in die eigene Erzeugung von Solarstrom?


    Das neu wirkliche gute Video zeigt sehr gut, dass auf 15 Jahre gerechnet, sich die eigenen Stromkosten erheblich reduzieren lassen und die Investitionskosten sich ausgeglichen haben.


    Die üblichen Finanztip Ansagen zum langfristigen Vermögensaufbau vorausgesetzt, dürfte die ETF Invention die Investitionen in eine eigene Solaranlage schlagen.


    Oder was übersehe ich da?


    LG

  • Das ganze Video ist etwas grenzwertig. Es wird ausgewiesen, dass die Investition nach knapp 15 Jahren zurückkommt, der Batteriespeicher aber nur eine Haltbarkeit von 15 Jahren hat. Mit starker Rundung ist das eine Null-Rendite, genauer gesagt sogar eine Negativ-Rendite, da keine kalkulatorische Verzinsung der Investition ausgewiesen wird. Es wird zwar angesprochen, dass die PV-Anlage länger hält (20-30 Jahre), so dass man dann die (geringeren) Erträge der PV ohne den Speicher noch vereinnahmen kann; dies wird jedoch nicht beziffert. Aus den Annahmen (2000 kWh Eigenverbrauch ohne Speicher, gleichbleibend 30 Cent/kWh) wären das 600 € p.a. Wenn man jetzt 25 Jahre sagt kommen (alles stark gerundet) aus der Investition von 25 T€ bis zum 15. Jahr 25T € zurück und für die restlichen 10 Jahre noch mal 10*600 = 6.000 € an Einnahmen, in Summe 31 T€.


    Der ETF-Anleger, der mit einer Einmalanlage von 25T€ eine jährliche Verzinsung von 4% erzielt hätte nach 25 Jahren rund 66 T€ im Depot. Würde er 15 Jahre jährlich 1.500 € entnehmen hätte er nach 15 Jahren 13.800 € übrig. Entnimmt er dann 10 Jahre jährlich 600 € bleiben am Ende 12.300 € übrig.


    Welche Variante tatsächlich günstiger ist hängt u.a. von dem gewählten Modell ab. Aussage im Video kleinere Anlage lohnt sich nicht. Ferner natürlich von der Strompreisentwicklung - der Strompreisrechner wirft derzeit mindestens 44 Cent/kWh aus. Damit wären die 4.350 kWh Eigenverbrauch p.a. mindestens 1.914 € wert. Damit sind beim ETF-Anleger nach 15 Jahren noch 5.100 € übrig, mit den dann 880 € p.a. für die nächsten 10 Jahre ist dann nach 6 1/2 Jahren das Kapital verbraucht. Unter diesen Annahmen wäre die Solaranlage günstiger.

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für die hilfreichen Ausführungen.


    Das bedeutet ggf. lohnt es aus reiner Renditeberechnung bei den derzeitigen Strompreisen und Nebenkosten nicht.


    Ggf. wird es mit dem „Osterpaket“ der Regierung anders.

    Wenn eine entsprechend großzügige Förderung ausgelobt wird.


    LG

  • Oder was übersehe ich da?

    In naher Zukunft - oder in BW bereits jetzt - hast du nicht die Wahl. Du baust ein Haus oder machst dein Dach neu -> Solaranlage drauf.


    Ansonsten gilt wie immer, dass diese Rechnungen sehr stark von Annahmen abhängig sind:

    - 30c Strompreis...bekommst du aktuell nicht und ich bin skeptisch ob man den überhaupt nochmal bekommt

    - Dachausrichtung ab. Ein Süddach bringt übers Jahr gerechnet mehr Strom, aber meistens mittags wenn man ihn nicht braucht. Ein Ost-West-Dach mit beiden Seiten belegt bringt in der Summe weniger, verteil das aber viel besser über den Tag.

    - tatsächlicher Eigenverbrauchsanteil hängt sehr von den Nutzern ab. Trotz Homeoffice und 1 Jahr Babypause meiner Freundin liegen wir jetzt mit 2,5 Personen immer noch bei unter 1000 kWh im Jahr. Jede Rechnung nimmt aber mal locker das doppelte an. Ist das jetzt besser weil ich - wenn die Sonne scheint - locker die komplette Leistung der PV verbrauchen kann oder schlechter weil ich viel mehr Strom einspeise als verbrauche? Wie entwickelt sich der Stromverbrauch über die nächsten Jahrzehnte?

    - tatsächliche Lebensdauer von PV und Speicher. Nach 15 Jahren macht es nicht Puff und der Speicher ist komplett hinüber oder die Anlage nach x Jahren weg. Das baut langsam Leistung ab. Aber - solange keine größeren Reparaturen kommen - ist abgeschriebenes Gerät auch bei geringerer Leistung sehr rentabel.


    Ggf. wird es mit dem „Osterpaket“ der Regierung anders.

    Wenn eine entsprechend großzügige Förderung ausgelobt wird.

    Nach allem was bisher durchgesickert ist, ändert sich für Anlagen mit Eigenverbrauch nicht viel. Die Einspeisevergütung soll etwas langsamer sinken, das war es. Eine Anhebung gibt es nur für Volleinspeiser, das ist aber eher für große Anlagen interessant.

    Ändern kann sich da aber natürlich noch einiges, seit es nicht mehr nur ums Klima gehen soll.

  • Den Renditevergleich finde ich schwierig.


    Ein ETF auf den MSCI-World ist eine sehr gute Langfristanlage - sollte man haben!


    Man soll aber nicht alle Eier in einen Korb legen und der ETF ist zwar maximal diversifiziert bei den Aktien, aber eben beschränkt auf diese Assetklasse.


    Also meine Meinung: Wenn keine ETFs vorhanden sind, eher ETF kaufen. Wenn bereits viel in Aktien investiert ist, auch auf andere Assetklassen schauen. Das kann auch Solar sein.

    Oder in die Ausbildung der Kinder investieren, obwohl Rendite vollkommen unklar ...

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank.


    Sehr interessant Aspekte.

    Vielen Dank.


    M.E. der MSCI ist die Basis, das sehe ich auch so.

    Wenn ein guter Vermögensaufbau erreicht ist, kann eine Investition in Solar usw. hilfreich sein.


    (Auch in Kinder, obwohl die Rendite ungewiss ist. Das ist gut. ;) )


    Vor allem bei steigenden Strompreisen.

    Über SwitchUp ist es noch recht günstig. Aber sicherlich „nur“ eine Frage der Zeit, ob es so bleibt.


    Wenn man sie dann noch günstig auf das Dach bekommt, um so rentabler.


    Politisch gesehen sollten hier wohl weitreichende Rahmensetzungen hilfreich sein.


    Schauen wir was der Osterhase noch im Korb hat.




    LG