AKtive Fonds vs. ETF

  • Von den Summen bin ich noch lange entfernt ?

  • Ggfs. könnten deine DWS-Fonds in ein neues und kostengünstiges Depot übertragen werden. Ob du sie dann Jahr für Jahr 'entsteuerst' und statt Rollen das jeweils frei werdende Kapital in ETF steckst, muss man sich ansehen... jedes Jahr wieder.

    Falls das Kapital noch vergleichsweise klein ist, könnte man auch über einen kompletten Verkauf nachdenken...

    Das Geld in den Depots ist noch verhältnismäßig klein, bin bei ca. 3000€.

    Mein Gedanke wäre es dann, diese Sparpläne zu stoppen, neue Sparpläne für ETFs einzustellen und solange warten bis ich im Depot im Plus bin und dann zu verkaufen. Natürlich verbunden mit der Gefahr, dass das Depot nie positiv wird, aber dann kann man ja nochmal drüber nachdenken es doch zu verkaufen.

    Ergeben die Gedanken Sinn?

  • Tim , du schriebst. "Intention war, dass es sich gut angehört hat, sein Geld anzulegen und damit zu vermehren.

    Der Berater hat mir dann Fonds empfohlen und es mir die Vorteile gut verkauft!

    Da kannte ich ETFs allerdings auch noch nicht wirklich!

    Durch die Recherche bin ich mittlerweile nicht mehr ganz von Fonds überzeugt und würde wohl eher auf ETFs setzen wollen. Aber hier nicht wie vor knapp einem dreiviertel Jahr eine überstürzte Entscheidung treffen."


    Mich würde mal interessieren wie alt du bist und wieviel Geld du bereits in die besagten Fonds geschoben hast.


    Und dann gebe ich dir noch zu bedenken,


    1) dass man weder bei der Wahl des Lebenspartners bzw. der Lebenspartnerin, noch bei Geldanlagen, die Entscheidung anderen überlassen sollte.


    2) dass man, wenn es ums Lernen geht, sich die geeigneten Lehrer oder Lehrerinnen suchen muss. Will sagen, bei der Bleiente kannst du nicht Schwimmen lernen und beim örtlichen Metzgermeister wirst du kein Medizinstudium absolvieren.


    3) dass jedes weitere Gespräch mit so einem Vermögensverbrater-Vertriebsfuzzi verschwendete Lebenszeit ist.

  • Mein Gedanke wäre es dann, diese Sparpläne zu stoppen, neue Sparpläne für ETFs einzustellen

    Ja! Stoppen = nicht weiter besparen.

    Ja! Einen neuen Sparplan anlegen.

    solange warten bis ich im Depot im Plus bin und dann zu verkaufen.

    Nö! Raus aus der Klamotte. Wenn das Depot bei Null Zuwachs ist, brauschst du beim Verkauf der Fondsanteile keine Steuern ablatzen. Sollte das Depot im Minus sein, nutzt du den "bescheingten Verlust" zur Verrechnung mit eventuellen Gewinnen aus dem neuen ETF.

    Die rund 3 Mille aus dem 'alten Depot' kannst du in einem Rutsch, gerne aber auch auf 6 Raten verteilt per Sparplan in den Neuen investieren.

  • Und die Vierteilung geht los... ??


    Bin 24, vor einem Jahr frisch aus dem Studium und bisher sind knapp 3000€ in den Fonds. Aber ist das nicht nebensächlich? Ich habe wohl Fehler begangen und nun versuche ich sie zu bewerten und zu korrigieren.


    Ja, die Lektionen habe ich jetzt wohl auf die harte Tour lernen müssen...

  • Und die Vierteilung geht los...

    Das Vierteilen ist doch langweilig! Wie wäre es mit dem Fleischwolf?

    Bin 24, vor einem Jahr frisch aus dem Studium und bisher sind knapp 3000€ in den Fonds. Aber ist das nicht nebensächlich?

    Nein. Nicht nebensächlich! Erst mal häßlichen Glühstrumpf dazu, dass du als junger Mensch schon mit nennenswerten Beträgen Vermögen aufbauen willst!

    Ich habe wohl Fehler begangen und nun versuche ich sie zu bewerten und zu korrigieren.

    Was glaubst du, wieviele Tausender andere Leute als Lehrgeld zahlen durften...

    Mach dir keinen Kopf. Wenn du bis dato keine Gewinne eingetütet hast, oder sogar 'geringe' Verluste zu verbuchen hast, dann ist dies nicht tragisch... in deinem Alter erst recht nicht.

  • Ja, die Lektionen habe ich jetzt wohl auf die harte Tour lernen müssen...

    Menno. Bleib ruhig. ;)

    Das nennt man 'Lehrgeld'. Das hat fast jeder von uns gezahlt.

    Sei froh, dass bereits mit 24 versuchst Deine Finanzen in die eigenen Hände zu nehmen. Ich habe dafür 20 Jahre länger gebraucht!

    Du hat noch 40 Jahre Zeit zum Investieren. Du hast die Zeit auf Deiner Seite.

  • Wenn in "normalen" Zeiten der aktive Fond kostenbereinigt dann die gleiche Performance und in Krisenzeiten eine bessere Performance als ETFs abliefert, spricht das doch eigentlich für einen aktiven Fond?

    Die Antwort auf Deine Frage hat einen Namen: Survivorship Bias.


    Ja, es gibt einige wenige Fonds, die nach Kosten gleich gut oder sogar besser als der Vergleichsindex abschneiden. Diese Fonds werden uns präsentiert und uns wird der Mund wässrig bei der Überlegung, was für Gewinne wir in den letzten X Jahren hätten machen können, wenn wir Y Euro in den Fonds ABC investiert hätten. Da schlägt dann die Gier zu. Da wären wir gerne dabei gewesen.


    Waren wir aber nicht. Und selbst wenn wir vor X Jahren Y Euro in einen aktiven Fonds investiert hätten, wäre es dann der ABC gewesen? Es gab von der gleichen Fondsgesellschaft nämlich auch den BAC und den CBA, die beide aber nicht so gut liefen und irgendwann mit dem ABC verschmolzen wurden. Du warst dann jahrelang in den Rohrkrepierer BAC investiert, aber wegen mieser Performance hat den keiner mehr gekauft und er geschlossen und die Anteile in ABC getauscht. Jetzt hast Du einen Fonds mit einer tollen Kurve in der Vergangenheit im Depot, die aber mit Deiner tatsächlichen Kurve nichts zu tun hat, und hoffst, dass Du nun endlich in der Zukunft von der Wertentwicklung des ABC in der Vergangenheit profitieren kannst, was aber unwahrscheinlich ist.

  • Diese Fonds werden uns präsentiert und uns wird der Mund wässrig bei der Überlegung, was für Gewinne wir in den letzten X Jahren hätten machen können, wenn wir Y Euro in den Fonds ABC investiert hätten. Da schlägt dann die Gier zu. Da wären wir gerne dabei gewesen.


    Waren wir aber nicht.

    Genau das Gleiche ist leider auch im ETF-Umfeld immer mehr zu beobachten (Ein ETF ist ja auch nur ein Fonds).

    Da werden per die tollsten Themen oder Sektor-ETF aufgelegt, die ja der absolute 'heiße' Scheiß der Zukunft werden (sollen).

    Mein Liebling ist ja der Global-Clean-Energy ETF. ;)

  • Bin 24, vor einem Jahr frisch aus dem Studium und bisher sind knapp 3000€ in den Fonds. Aber ist das nicht nebensächlich? Ich habe wohl Fehler begangen und nun versuche ich sie zu bewerten und zu korrigieren.


    Ja, die Lektionen habe ich jetzt wohl auf die harte Tour lernen müssen...

    Ich glaube jeder hier hat in der Anfangszeit mal Lehrgeld zahlen müssen. Sei es die Investition in Hype-Aktien bzw Hype-ETF, sei es ein Depot mit 25 verschiedenen ETF, seien es aktive Fonds mit schlechter Performance. In der Theorie würde man das Lehrgeld vermeiden. In der Praxis muss es erst einmal zum Verlust kommen, damit man die Lektionen auch beherzigt. Ein gebranntes Kind...

  • Ja! Stoppen = nicht weiter besparen.

    Ja! Einen neuen Sparplan anlegen.

    Nö! Raus aus der Klamotte. Wenn das Depot bei Null Zuwachs ist, brauschst du beim Verkauf der Fondsanteile keine Steuern ablatzen. Sollte das Depot im Minus sein, nutzt du den "bescheingten Verlust" zur Verrechnung mit eventuellen Gewinnen aus dem neuen ETF.

    Die rund 3 Mille aus dem 'alten Depot' kannst du in einem Rutsch, gerne aber auch auf 6 Raten verteilt per Sparplan in den Neuen investieren.

    Ja, bin ca. 350€ im Minus ?

    Dann informiere ich mich mal über den bescheinigen Verlust

  • Ja, bin ca. 350€ im Minus ?

    Dann informiere ich mich mal über den bescheinigen Verlust

    Nur 350€ Lehrgeld, da bin ich jetzt aber total neidisch!! ...


    Durch den Verkauf der Anteile werden Dir diese Verluste automatisch in einem Verlusttopf gutgeschrieben. Dieser wird mit zukünftigen Gewinnen oder auch Zinsen verrechnet, d.h. wenn Du später mal etwas mit Gewinn verkaufen solltest, sind die ersten 350€ davon steuerfrei. Gleiches gilt, falls Du mal wieder Zinsen auf dem Sparbuch o.ä. erhalten solltest.


    Fairerweise muss ich darauf hinweisen, dass dieser Verlusttopf Dir nichts bringt, solange Du innerhalb des Sparerfreibetrags bleibst und daher sowieso keine Steuern auf Gewinne zahlst. Wer aber vor vielen Jahren bereits Fonds gekauft hat, realisiert auch bei kleinem Volumen sehr schnell hohe Gewinne. Beispiel: Ich habe eine alten Fond, den ich gerne tauschen möchte. Wenn ich den Gegenwert von nur 2000€ verkaufe habe ich bereits den Freibetrag überschritten, da der Einstand die Hälfte war.


    Wenn Du die Bank wechseln solltest, achte darauf, dass der Verlusttopf übertragen wird!

  • Danke an alle für die aufbauenden Worte! :)

    Ich würde das Geld dann also in ETFs stecken. Mir schwebt eine 70/30-Verteilung (MSCI World & MSCI World EM) vor, die ich dann auch bei den Sparpläne umsetze.


    Natürlich hat keiner von uns hier eine Glaskugel, aber kann ich bei dem Vorgehen davon ausgehen, dass ich da erstmal lange reininvestiere ohne mich drum kümmern zu müssen und ohne weiteres Lehrgeld zu befürchten?


    Das ist zumindest der Stand, den ich nun aus den Beiträgen und anderen Recherchen mitgenommen habe.

  • dass ich da erstmal lange reininvestiere ohne mich drum kümmern zu müssen

    Nein, da du jedes Jahr / alle 2 Jahre rebalancen musst/solltest. Wenn du dich gar nicht kümmern willst, dann eine 1 ETF-Lösung wie der MSCI ACWI oder der FTSE All-World. Ich bevorzuge den FTSE.

  • Nein, da du jedes Jahr / alle 2 Jahre rebalancen musst/solltest. Wenn du dich gar nicht kümmern willst, dann eine 1 ETF-Lösung wie der MSCI ACWI oder der FTSE All-World. Ich bevorzuge den FTSE.

    Rebalancen ist für mich okay!

    Nur nach anderen ETFs schauen müssen und zu traden, möchte ich nicht machen!


    Wieso bevorzugst du den FTSE?

  • TimTheory

    Ich bin auch ein 70/30-Sparer, bin allerdings mit ganz anderen Summen investiert.

    Ich würde Die als Anfänger ein 1 ETF-Lösung auf Basis der Indizies MSCI ACWI oder FTSE All World empfehlen.

    Damit bildest Du quasi die Weltwirtschaft mit nur einem ETF ab. Wenn Du dann irgendwann mal in die Richtung höheres 5 stelliges Depotvolumen kommst, kannst Du immer noch einen Emerging Markets ETF dazu nehmen, wenn Du der Ansicht bist, dass Dir der Anteil der Schwellenländer im Depot zu klein ist.


    Lies Dir mal in Ruhe den folgenden Blogbeiträge vom Finanzwesir zu diesem Thema durch:

    Kurs halten wie Chuck Norris | Finanzwesir

    ETF Sparplan Diversifikation | Finanzwesir


    Fazit:

    Keep it Simple!

    Sorge lieber dafür, dass Du Deine Sparrate kontinuierlich steigerst.

  • Danke für dein Einschätzung und die Links!

    Werde ich mir nachher in Ruhe anschauen :)


    Den Sparplan möchte ich auch direkt von 250€ auf 500€ erhöhen :)