Riester ETF

  • Guten Morgen,

    ich überlege gerade ob es sich lohnt einen Riester ETF Vertrag abzuschließen um fürs Alter vorzusorgen.


    Folgende Ausgangssituation:

    Ich bin Hausfrau zurzeit ohne Einkommen, demnächst evtl. wieder geringes Einkommen (20.000-40.000)

    Mein Mann verdient ca. 120.000 Euro Pro Jahr

    Wir haben drei Kinder (1,6 und 8 Jahre alt).

    Zurzeit hat keiner von uns eine Riester Altersvorsorge.


    Würde in unserer Situation eine Riester ETF Sinn machen? Wenn ja, könnten sie mir ein Modell empfehlen?

    Oder würden sie mir eher empfehlen in einen ETF zu investieren?


    Über eine Rückmeldung und Tipps würde ich mich sehr freuen.

    Vielen Dank!

  • Guten Morgen,

    ich überlege gerade ob es sich lohnt einen Riester ETF Vertrag abzuschließen um fürs Alter vorzusorgen.

    Hallo anettetH und Herzlich Willkommen im Finanztip-Forum,

    Du wirst m.E. keinen ETF-Riester mehr finden.

    Riester ist aktuell ein Garantieprodukt und es lohnt sich daher selbst für die Anbieter kaum noch solche Verträge anzubieten!

    ETF- oder Fonds-Riester gab es in der Vergangenheit mal, aber durch die Niedrigzinsphase gibt es m.W. nach aktuell keinen solchen Anbieter mehr.

    Ja, für Euch würde sich ein Riester-Vertrag bestimmt lohnen (wegen Kinderzulagen) und ggf. steuerlichen Vorteilen, wenn Du denn noch einen Anbieter findest.


    Grundsätzlich sind die Summen, die per Riester zusammen kommen sehr überschaubar. Da geht es mehr darum noch mal etwas die Zulagen mitzunehmen.

    Ich empfehle Euch mal hier nachzulesen und Euch zu infomieren:

    Riester-Rente: Wann sie sich lohnt und welche Form sinnvoll ist - Finanztip

  • Schwierig. Da die Riester-Reformen vor der Tür stehen (was auch immer das in Jahren bedeutet) würde ich heute keinen Riester mehr abschließen. Aber 3 Kinder sind echt eine Hausnummer, da bekommst du alleine schon 900 Zulagen. Man müsste Ausschau halten nach einer guten Riester-Netto-Police, wo man keine Abschlusskosten zahlt und die Verwaltungskosten niedrig sind. Ob es sowas gibt ...?

  • Da die Riester-Reformen vor der Tür stehen (was auch immer das in Jahren bedeutet) würde ich heute keinen Riester mehr abschließen.

    Die geplante Reform (von der noch nichts bekannt ist), würde mich nicht abschrecken. Entweder die Altverträge behalten Vorteile, die Neuverträge nicht mehr haben (z.B. Beitragsgarantie?) oder man wird auf einen Neuvertrag switchen können.


    Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass das Wunschprodukt unbekannt ist. Insbesondere ist die Beitragsgarantie kaum darstellbar.


    Die letzten Fonds-Riester sind wohl

    UniProfiRente: Änderungen beim Riester-Fondssparplan 2021 - Finanztip

    und ggf. noch Deka.

    Mit ETFs und hoher Aktienquote wird/kann da nichts sein.


    anettetH : Vielleicht ist ein ETF-Sparplan plus Riester als Sicherheitsbaustein (schlechter Zins, aber Rendite durch Zulagen/Steuerersparnis) eine Alternative?

  • Hoffen wir das eine vernünftige Riester Reform kommt.

    @anettetH: Du kannst noch zu Fonds Riester noch abschliessen

    -bis 1.7. noch den Deka Fondsriester oder

    -Union Riester

    Ich hatte für meinen minderjährigen Sohn im Herbst 2021 noch den DEKA Riester abgeschlossen.

  • Ich habe fast genau das gleiche Problem, suche für meine Frau, Gehalt wie oben, 2 Kinder, eine Verwendung für die Riester Zuschüsse.


    Private Vorsorge machen wir schon, breites ETF Portfolio, Eigenheim, ...


    Wg. der Kinderzulage und dem (aktuell) relativ niedrigen Einkommen meiner Frau finde ich die Riester Zulagen interessant und würde die gerne abgreifen (der Staat macht ja ehr nur Blödsinn mit der Kohle <X) und möglichst wenig eigenes Geld reininvestieren.


    Ich sehe da Riester Fondsparplan als einzige verbliebene Alternative (die anderen Riester gibt es ja nicht mehr oder die lohnen sich noch viel weniger), und hier das Produkt

    UnionProfiRente Select mit Global II Fond

    weil das auch mit das letzte Produkt in dem Bereich ist (war mal FT Empfehlung, wenn auch 5 von 5)


    In Anbetracht der Kosten (fast 1,6% - Wahnsinn wenn man ETF Online Broker gewohnt ist) schaufle das Geld wohl vom Staat zur Bank um, die sich dann erstmal bedient und den Rest in Anleihen anlegt (eigentlich ohne Worte <X).


    Aber es gibt doch bei Riester die Beitragsgarantie, sprich meine Frau sollte doch am Ende die Einlagen (minus Bank Kosten, oder?) erhalten, wobei die Beiträge in unserem Fall zu 80% vom Staat kämen.


    Das mag nicht viel sein, aber doch besser als nichts.


    Oder liege ich da falsch?

  • In Anbetracht der Kosten (fast 1,6% - Wahnsinn wenn man ETF Online Broker gewohnt ist) schaufle das Geld wohl vom Staat zur Bank um, die sich dann erstmal bedient und den Rest in Anleihen anlegt (eigentlich ohne Worte <X ).

    Selten eine so zutreffende Zusammenfassung von Riester gelesen.


    Nein, ich erkenne keinen Denkfehler. Die Beitragsgarantie bringt einem allerdings in Zeiten hoher Inflation recht wenig. 20 Jahre bei 5% heißt ca 35% verbleibende Kaufkraft.

  • Ich sehe bei der oben angesprochenen Reform das Hauptproblem. Wann soll es soweit sein? Über viele Jahre, eigentlich seit Beginn, hat sich nichts getan. Profitieren tun hauptsächlich die Anbieter, jetzt wo die Bundesregierung Probleme ganz anderer Art zu bewältigen hat, glaube ich nicht an die Reform in absehbarer Zeit. Bei dem was es momentan noch gibt, braucht man auch in den beiden Fällen viel Fantasie, etwas zu einer sinnvollen Altersvorsorge beizutragen. Für mich ist es einfach nur traurig wie viele Steuergelder hier verbrannt werden, ohne Nutzen für den Sparer.

  • Ich hatte mich früher nicht viel mit Finanzen und AV beschäftigt, und auch so ein Riester Produkt abgeschlossen. Man wird da schon zu gedrängt, mein IG Metall Arbeitgeber zahlt z.B. Zuschuss, aber halt nur bei Riester Produkten. Dann noch die Förderung, Steuer-Ersparnis, ...


    Mittlerweile hab ich mich (leider) damit befasst und muss sagen: Wäre es mein Geld, würde ich das nie in so ein Riester Produkt stecken.


    Aber für meine Frau käme ja 80% vom Staat. Ist ja schon fast unethisch das den Bänkern in den Rachen zu werfen, aber ist komplett drauf verzichten nicht auch dumm?


    Wegen der Riester Reform: Kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie man das überhaupt machen will. Eigentlich müsste die Beitragsgarantie weg, aber in Dtld. gilt "Die Rente ist sicher" und man muss sich um nichts kümmern, und das funktioniert mit keiner Geldanlage, davon bin ich mittlerweile überzeugt.