ETF Sparplan Wechsel sinnvoll? (MSCI World -- Vanguard FTSE All-World)

  • Moin aus dem hohen Norden,


    ich denke nun schon seit Tagen auf einem Gedanken rum, der sich bei mir festgesetzt hat: ETF Sparplan wechseln ja-nein.

    Ich bespare seit ca. 1 Jahr einen Sparplan MSCI World (IShares, ISIN IE00B4L5Y983). Nun habe ich gelernt, dass der Vanguard FTSE All-World ( ISIN IE00BK5BQT80) breiter aufgestellt ist: mehr Aktien ( ca 4000 zu 1600 Aktien), mehr Länder ( 49 Industrie- und Schwellenländer zu 23 entwickelten Ländern).

    Betreibe ein Pantoffelportfolio, Depot ist bei der DKB.

    Ich weiß, der MSCI World ist absolut in Ordnung: einzahlen, laufen lassen, über Rendite freuen. Doch die breiter gestreute Aufstellung des Vanguard sagt mir irgendwie sehr zu.

    Übersehe ich etwas? Oder würde es ok gehen, den jetzigen Sparplan aussetzen und stehen lassen und die Sparrate auf einen neuen Sparplan auf den Vanguard umzulenken?

    Vielen Dank für Input sagt

    Alabama

  • Klar, kann man so machen.
    Ich habe auch noch MSCI World im Depot und bespare inzwischen nur noch den FTSE AW weil der bei meinem Broker erst später kostenfrei zu besparen war.

  • Bitte aber auch bedenken, dass die Schwellenländer höhere (vor allen Dingen politische - daher political risk premium) Risiken mit sich bringen (siehe aktuell Russland). Und in einem FTSE All-World machen diese dann ca. 10% der Gewichtung aus. Wenn einem das bewusst ist, dann spricht nichts gegen die Nutzung eines All-World-ETF.

  • Russland hatte gerade mal einen Gesamtanteil von 0,34 % vom gesamten Index.

    Alleine Gazprom, mit Abstand der größte Posten Russlands, hatte gerade mal 0,065 % Anteil.


    Und genau deshalb ist man so breit Aufgestellt. Das juckt überhaupt nicht bei einem langen Anlagehorizont.

  • Russland hatte gerade mal einen Gesamtanteil von 0,34 % vom gesamten Index.

    Alleine Gazprom, mit Abstand der größte Posten Russlands, hatte gerade mal 0,065 % Anteil.


    Und genau deshalb ist man so breit Aufgestellt. Das juckt überhaupt nicht bei einem langen Anlagehorizont.

    Möchtest Du damit sagen, dass es kein (höheres) Risiko ist in Schwellenländer zu investieren?

  • Möchtest Du damit sagen, dass es kein (höheres) Risiko ist in Schwellenländer zu investieren?

    Wenn die Schwellenländer mit beispielsweise 17% 'vertreten' sind und es bei allen gleichzeitig richtig im Karton rappel sollte (was unwahrscheinlich ist), sagen wir mit einem drastischen Kursrückgang um 75%, und beim 'Rest der Welt' läuft alles wie gehabt, dann wirken sich die Rückgänge mit 1,02 Prozentpunkten auf eine angenommen 'Rendite' von 8% aus. Heißt, die Gesamtrendite sinkt um 12,75%...

    Knallt es hingegen nur in einem der Länder, oder in deren zwei, ändert sich die Gesamtrendite temporär vielleicht im Rahmen von um die 1 bis 2%...


    Berücksichtigen müsste man bei allen Vermutungen oder Spekulationen, dass durch die weltweite Vernetzung der Wirtschaft auch Nicht-Schwellenländer im gewissen Umfang 'leiden' könnten. Dies wüdre man auch dann zu spüren bekommen, wenn man nicht in Welt + Schwellenländer investiert ist.


    Je nach Bastelbuch für den Index liegen wir damit so oder so im Rahmen der gewöhnlichen Vola und... die Fondsgesellschaft wird sich den geänderten Voraussetzungen (Fondszusammensetzung = Index) anpassen.


    Dem vermeintlich höheren Risiko durch politischen Hintergrund steht eine größere Chance gegenüber. Und mangels zuverlässig funktionierender Glaskugeln werden wir die Ergebnisse nur als laufende Überraschungen präsentiert bekommen.


    MMn steckt in der Quote von Geld- und Sachwerten mehr Schmalz als in der Quote von 'mit oder ohne' Schwellenländern.

  • JDS Jetzt, nach nochmaligen Lesen meines Posts, habe ich verstanden, warum diese Argumentation kam.


    Mir ging es bei meiner Aussage gar nicht, um 10% und das Risiko darin. Ich wollte vielmehr darauf aufmerksam machen, dass man hier u.a. in Länder wie China, (Indien), Brasilien, Katar, Kuweit, Türkei etc. investiert.


    Es besteht in diesen Ländern ein höheres Risiko hinsichtlich z.B. der Verstaatlichung von Firmen, Unruhen, (Menschenrechtsverletzungen) usw. Diesem Risiko steht dann hoffentlich auch eine höhere Chance auf Rendite gegenüber.


    Es geht folglich im ersten Schritt der Überlegung nur darum, ob ich mir dieser Tatsache bewusst bin. Wenn es für mich als Investor aber (moralisch, ethisch, religiös, wissenschaftlich, wirtschaftlich, politisch usw.) passt, kann ich natürlich investieren wie ich möchte. Meine Erfahrungen lehren mich aber, dass es den Investoren nicht unbedingt bewusst ist, wo sie ihr Geld anlegen...sie haben halt gehört...und breiter ist besser und weniger Risiko...


    Der All-World ist da ja nur ein Beispiel. Man kann auch eine 70/30 oder 60/40 Gewichtung wählen, um näher an das BIP zu kommen. Oder man investiert zu 100% in Schwellenländern. Der einzige Unterschied zwischen diesen Gewichtungen ist die persönliche Einstellung zum Risiko-/Rendite-Verhältnis.


    Und im Falle der Wahl des All-World (wie vom TE wohl angedacht) haben @H4KlAuS und Du Recht. Das Risiko ist deutlich minimiert und fast vernachlässigbar. Wie Du aber auch super vorgerechnet hast, ist auch die Chance auf Mehrrendite homöopathisch:)


    Alternativ (war hier natürlich nicht gefragt) zum MSCI World könnte man ja auch den Faktor Size berücksichtigen und zum Beispiel die Small Caps der Industrieländer mit aufnehmen.


    Ein weiterer Vorschlag...wenn es rein um die Anzahl der Unternehmen und Ländern geht, kann man mit einem MSCI World, einem MSCI World SC, einem MSCI EM IMI und einem Frontier Markets ETF ca. 8.000 Unternehmen aus über 60 Ländern ins Portfolio nehmen.:thumbup: