Ich spiele jetzt mal den Teufels Anwalt und frage mal warum die mittleren und oberen Gehaltsgruppen weniger Erhöhung bekommen sollen und warum das fair ist. Was ist der Grund dafür außer "die verdienen eh schon mehr"?
Und woher kommt die Annahme, dass eine pauschale Erhöhung um X% - die mit den gesetzlichen Rentenbeiträgen nicht finanzierbar ist - den Rentnern hilft die Flaschen sammeln müssen? Wer ganz wenig bekommt, bekommt auch bei einer prozentualen Erhöhung wenig dazu.
Wie viel Kürzung soll es denn sein!? 1%, 2% oder doch gleich 5%?
Ich habe einen Vorschlag: man nehme die gesamten Beiträge der GRV und verteilt sie nach dem Schlüssel der erworbenen Rentenpunkte. Sinken/steigen die Beiträge um x%, sinken/steigen eben auch die Renten um das Gleiche. So reflektieren die Renten die wirtschaftliche Entwicklung. Will die Politik das Rentenniveau erhöhen, muss sie der Bevölkerung reinen Wein einschenken und die Rentenbeiträge erhöhen. Querfinanzierung aus dem Bundeshaushalt verschleiert nur dass die Sozialsysteme schon lange nicht mehr in sich tragfähig sind. Wir sind ja mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem der Bundeshaushalt im Wesentlichen die Sozialkassen finanziert und für die eigentlichen Aufgaben des Staats Nebenhaushalte - euphemistisch "Sondervermögen" genannt, passender wäre wohl Sonderschulden - erstellt werden müssen.