Größere Investition

  • Hallo zusammen,


    zuerst einmal möchte ich mich kurz vorstellen.

    Bin 38 Jahre alt, Beamter auf Lebenszeit (Lehrer) verheiratet und habe 3 Kinder. Wohnen tun wir zur Miete in einer Großstadt in Bayern in einer sog. Staatsbediensteten Wohnung, sprich die Miete ist relativ günstig und man kann nicht wegen Eigenbedarfs etc. "rausgeworfen" werden.


    Für meine 3 Kinder (9, 7 und 5 Jahre) habe ich schon seit Geburt ein Depot für jeden laufen (ETF MCSI World, THESAU) mit 50 Euro Sparrate alle 2 Monate und alle 2 Monate 75 Euro. Also für die Kids dürfte schon mal vorgesorgt sein.


    Ich selbst werde demnächst über ein Vermögen von ca. 400.000 verfügen, das aus einem Hausverkauf stammt (Erbe) und wir uns entschieden haben auf Grund der Lage des Hauses, es lieber zu verkaufen, da wir selbst keine Verwendung dafür haben.


    Jetzt die Frage: Wenn ich ein zusätzlich Regelmäßiges "Einkommen" haben möchte (ETF ausschüttend) mit wie viel kann ich da rechnen bei einem Betrag ab 250.000 bis 300.000 Euro (oder auch mehr) bzw. ist es überhaupt möglich soviel Geld als Einmalanlage einzuzahlen?


    Könnt ihr mir irgendwelche Tipps geben? Wie gesagt, es wäre schön wenn ich durch die Investition noch ein zusätzliches Einkommen hätte (Urlaub, Konsum etc.)



    Für eure Antworten bin ich euch jetzt schon mal dankbar.


    Grüße


    Daniel

  • ist es überhaupt möglich soviel Geld als Einmalanlage einzuzahlen?

    Ja

    mit wie viel kann ich da rechnen bei einem Betrag ab 250.000 bis 300.000 Euro

    Kommt auf die Dividendenauschüttung an. Ein "normaler" World/ACWI/All-World hat glaube ich so um die 2% p.a.

    Gibt aber auch High-Dividend ETFs, die haben so um die 4 %.

    Ich persönlich würde einen Thesaurierer nehmen und einfach immer dann Geld auszahlen lassen, wenn ich es brauche. So wird nicht unnötig Geld aus der Anlage gezogen, welche ja ansonsten noch weiter Junge machen kann.

  • Jetzt die Frage: Wenn ich ein zusätzlich Regelmäßiges "Einkommen" haben möchte (ETF ausschüttend) mit wie viel kann ich da rechnen bei einem Betrag ab 250.000 bis 300.000 Euro (oder auch mehr) bzw. ist es überhaupt möglich soviel Geld als Einmalanlage einzuzahlen?

    Moin Moin nach Bayern!


    Deine Frage kann man leicht beantworten; dies ist ja bereits auch geschehen. Ich möchte aber anregen, ohne unterstellen zu wollen dies sei noch nicht geschehen, dass du dir / ihr euch mal den Kopf über deine / eure sog. Gesamtsituation macht (Einkünfte jetzt und etwa ab dem Pensionsalter. Entwicklung der Ausgaben. Nettovermögen jetzt und etwa ab dem Pensionsalter.).

    Dann darfst du dich auch einmal über Entnahmepläne (aus Depots) ein bisschen schlauer machen; nötigenfalls helfen wir dir dabei.


    Die Sache mit Ausschüttern ist so ähnlich wie Ü-Eier. Ihr müsstet euch Jahr für Jahr überraschenlassen.

    Ich würde eher einen Thesaurierer wählen, den gewünschten 'Ausschüttungsbetrag' für 3 Jahre Cash vorhalten und den Fonds erst mal 3 Jahre laufen lassen. Ab dem 4. Jahr entnimmst du dann jedes Jahr 2, 3 oder 4 % des ursprünglichen Anlagebetrags... oder auch des Depotstands... und kannst dieses 'Spiel' fortführen, bis du 100 bist. Voraussetzung ist latürnich, dass sich der gewählte Fonds / ETF positiv entwickelt.

  • Ergänzend zu dem Beitrag von BS.C :


    Der Ansatz "mit wie viel kann ich da rechnen" ist vom Grundsatz her falsch. Aus Deiner Anlage kannst Du täglich 100% entnehmen wenn Du denn wolltest. Insofern ist es nicht notwendig sich hier von einem speziellen Produkt abhängig zu machen.


    Es gibt für Entnahmepläne so Daumenbetrachtungen, wie viel man entnehmen kann, damit das Vermögen erhalten bleibt. Hier werden speziell aus dem amerikanischen Raum bis zu 4% p.a. genannt, realistisch sind es geringere Beträge. Finanztest hat dazu einen Simulator https://www.test.de/Anlagestra…ahlphase-5754765-5754779/ , der in der offensiven Variante bei 300T€ monatlich rund 800 € über 30 Jahre auswirft. Das sind dann rund 3% p.a. Wenn die Auszahlung länger laufen soll bzw. eine Dynamik dazukommen soll entsprechend weniger.


    Bei Finanztip gibt es hier einen Artikel zu Entnahmeplänen https://www.finanztip.de/altersvorsorge/auszahlplan/ Ist zwar eine etwas andere Aufgabenstellung, ggf. helfen die Gedanken hier weiter.


    Von den Produkten würde ich auf einen Mix aus dem Standard-ETF und Tages-/Festgeld. Letzteres in Höhe des Bedarfs für einen definierten Zeitraum, FT spricht hier von 15 Jahren, in der Community hier werden deutlich kürzere Zeiträume bevorzugt. Das Tages-/Festgeld dann zyklisch aus dem ETF wieder auffüllen. Das kann man gezielt über Verkäufe oder mehr zufällig über Verkäufe beim Thesaurierer machen. Bei letzterem ist die Steuerlast geringer, da nur der Gewinnanteil versteuert wird, der am Anfang gering ist, allerdings über Zeit steigt.


    Unabhängig vom Finanztest-Rechner finde ich den noch ganz nett, da man hier gut mit Dynamik und Steuer spielen kann. Ich hab mal was vorbefüllt. https://www.zinsen-berechnen.d…an.php?paramid=n13fu3w6d9


    Kleine Warnung: das Leben verläuft manchmal anders als in diesen Rechnern und Simulationen.

  • Hallo,


    vielen Dank für eure Tipps. Da ist wohl noch einiges zu klären bevor ich da ran gehe.


    Vor allem den Tipp hier finde ich auf den ersten Blick gar ned schlecht.


    Grüße an die Community!

    Die Sache mit Ausschüttern ist so ähnlich wie Ü-Eier. Ihr müsstet euch Jahr für Jahr überraschenlassen.

    Ich würde eher einen Thesaurierer wählen, den gewünschten 'Ausschüttungsbetrag' für 3 Jahre Cash vorhalten und den Fonds erst mal 3 Jahre laufen lassen. Ab dem 4. Jahr entnimmst du dann jedes Jahr 2, 3 oder 4 % des ursprünglichen Anlagebetrags... oder auch des Depotstands... und kannst dieses 'Spiel' fortführen, bis du 100 bist. Voraussetzung ist latürnich, dass sich der gewählte Fonds / ETF positiv entwickelt.


  • Danke für die Rechner, die werde ich mir bei Gelegenheit mal reinziehen.


    Und: Klar sind diese Investitionen niemals sicher antizipierbar, aber man kann mit den richtigen Tipps denke ich mal das Risiko zumindest verringern.