Einpersonenhaushalt, kurz vor der Rente: Erspartes retten - wie?

  • Moin zusammen,

    mich hats 2019 erwischt - nach Auslaufen des letzten Arbeitsprojekts als Quartiersmanagerin, wurde ich arbeitslos und fand - Dank Corona und Geburtsdatum keinen Anschluss mehr. Mein ALG1 ist mehr als meine erwartetete Rente im Oktober 22, die nach Abzug von Steuern und sozalversicherungen wohl ettwa 1.100 Euro ausmachen wird - was zuviel für einen Wohngeldantrag wäre und somit Anspruch auf irgendwelche Geldwerten Staatsleistungen.
    Mittlerweile steigt die Inflationsrate auf über 7 Prozent. Mein spärlich Erspartes von rd. 70.000 Euro für mein Restleben wird also täglich weniger. Meine Staffelmiete steigt automatisch auf fünf Euro monatlich - alle zwei Jahre.
    Hat jemand ernsthafte Tipps, wie ich den Verlust meines ersparten Geldes einfach und schnell minimieren kann? Danke im Voraus für Eure Hilfe.

  • Hallo zusammen,

    Willkommen in der Community.


    Wenn die Ersparnisse in weltweite ETFs investiert sind ist es gut aufgehoben.

    (Jeder investiert Euro sollte 10 - 15 Jahre nicht gebraucht werden).


    Zum Hintergrund:


    https://www.finanztip.de/blog/…e-persoenliche-inflation/

    So bekämpfst Du Deine persönliche Inflation - Finanztip News

    vor 2 Tagen ... Nach ersten Schätzungen waren die Preise 7,3 Prozent höher als vor einem Jahr. Wichtigste Ursache bleibt Russlands Angriff auf die Ukraine: ...


    Hilfreich ist auch,

    in das www „Finanztip“ einzugeben und danach ein Stichwort.



    Zum Einstieg:

    Saidi hilft da gut in seinen Veröffentlichungen weiter.



    Alles gute Ihnen.


    LG

  • Wie hoch sind denn die Gesamtausgaben und Gesamteinnahmen pro Monat? Wie viel muss jeden Monat aus den 70k entnommen werden, um zu leben? Wie lange werden diese 70k ausreichen?

  • Antwort an alle: Super, dass doch viele reagieren. Danke! Wie ich meine eigene Inflation manage...da kenne ich mich gut aus. Als Kind der 70er war damals schon Konsumverzicht usus..;). Zu den anderen Antworten: Aktuell komme ich mit rd. 1600 E ohne Extras ganz ok aus. wären dann 500 Eeuro monatlich ohne die jetztige Inflation ;(. Wie bereits erwähnt: Ich habe ab Oktober - inklusive der letzten zwei Jahre ALG1 keinen Anspruch und altersdiskriminiert plus Corona-Pest keine Chance mehr bis dahin voll zu abeiten - obwohl ich gerne würde und fit bin. 47 Jahre sind das insgesamt dann für die Rente - mit unsteter, akademischer und journalistischer Arbeit. Ich gehöre zu den Millionen Einpersonenhaushalten über die keine/r spricht: Mit ca. 1100 E. "überdurchschnittler Frauenrente" netto knapp über allen Sozialleistungen, Wohngeld usw. - und habe am Ende weniger, als jemand mit geldwerten Leistungen wie lebenslang finanzierte Miete + Heizung. Damit beschäftigt sich Politik nicht. Warum, liegt auf der Hand - wäre auch ein Thema für finanztip.

  • Mit ca. 1100 E. "überdurchschnittler Frauenrente" netto knapp über allen Sozialleistungen, Wohngeld usw. - und habe am Ende weniger...

    Ei Schatzi,

    das ist doch keine Überrschung, oder? Dass die Rente der Höhe nach nur einen gewissen Bruchteil des Nettoeinkommens ausmacht, ist doch seit ewig bekannt. Nicht ohne Grund wird von vielen 'Aufgeklärten' seit Dekaden private Vorsorge betrieben...

    Mittlerweile steigt die Inflationsrate auf über 7 Prozent. Mein spärlich Erspartes von rd. 70.000 Euro für mein Restleben wird also täglich weniger.

    Hmmm... die Real-Zinsen sind schon seit gut 2 Dekaden bei um die Null oder gar negativ. Wer also als konventioneller Steinzeit-Sparer jahrelang unterwegs war, ist selbst dran dumm ;)

    Damit beschäftigt sich Politik nicht. Warum, liegt auf der Hand - wäre auch ein Thema für finanztip.

    Finanztip beschäftigt sich, nicht erst seit gestern, mit dem Thema Finanzbildung! Mit den Informationen auf der Site, den Podcasts und Videos und diesem Forum kommt jede/r, die/der es will, zu unfangreichen und wertvollen Informationen über den intelligenteren Umgang mit Geld und letztlich auch zu Methoden zur Bekämpfung der Altersarmut.


    Liebe ruhrs ,

    jetzt zu weinen bringt nix. Mit deinen 70k kannst du knapp über 10 Jahre lang die benötigte Zusatzrente bewerkstelligen... und dann, wenn das Geld aufgefuttert ist, eventuell an Anträge auf Sozialleistungen denken. Vielleicht arbeitest du aber auch an einer 'strategischen Allianz'. Zwei Leute mit zwei Einkommen, die sich eine Bude teilen, kommen leichter hin, als Singles!


    Wenn die Ersparnisse in weltweite ETFs investiert sind ist es gut aufgehoben.

    (Jeder investiert Euro sollte 10 - 15 Jahre nicht gebraucht werden).

    Hast du schon wieder diese bunten Pillen genommen? - Die TE redet von einem Rentenbeginn in diesem Jahr...

  • Moin ruhrs und Herzlich Willkommen im FT-Forum,

    nun, auch wenn ich die Art und Weise der Formulierungen von JDS nicht unbedingt teile, hat er im Kern der Sache 100%ig recht.

    Sich kurz vor der Rente hinzustellen und zu Jammern ist etwas (zu) spät. Was da auf uns zukommt, war ja vor mind. 20 Jahren bereits absehbar.


    Was denkbar wäre, dass man einen Teil der Ersparnisse langfristig (10-15 Jahre) anlegt (z.B. 20.000€) und dann versucht an der Ausgaben bzw. Einnahmeschraube zu drehen. Für die Ausgaben-Situation hat JDS ja eine Möglichkeit genannt. Evtl. findet sich ja die Möglichkeit in eine WG zu ziehen?

    Du bist lt. eigener Aussage noch fit. Evtl. gibt es ja in Deiner Gegend die Möglichkeit einen Job auf 450€ Basis anzunehmen. Damit könntest Du dann Dein Erspartes möglichst lange 'strecken'.


    Jammern bringt nichts. Damit änderst Du gar nichts an Deiner Situation. Jetzt heißt es darüber nachdenken, wie man es trotzdem noch schafft sich das Alter möglichst lange so schön wie möglich zu gestalten.

    47 Jahre sind das insgesamt dann für die Rente - mit unsteter, akademischer und journalistischer Arbeit. Ich gehöre zu den Millionen Einpersonenhaushalten über die keine/r spricht: Mit ca. 1100 E. "überdurchschnittler Frauenrente" netto knapp über allen Sozialleistungen, Wohngeld usw. - und habe am Ende weniger, als jemand mit geldwerten Leistungen wie lebenslang finanzierte Miete + Heizung. Damit beschäftigt sich Politik nicht. Warum, liegt auf der Hand - wäre auch ein Thema für finanztip.

    Diese Themen sind auch schon reichlich hier im Forum behandelt worden. Ja, Du magst mit Deiner Rente ganz knapp über dem ALG2-Satz liegen. Geht es deswegen dem ALG2-Bezieher besser als Dir?

    Ja, möglicherweise hat der ALG2-Empfänger nie gearbeitet und bekommt das Geld für lau. Wie wäre denn Dein Vorschlag? Den ALG2-Empängern noch weniger zu geben oder Deine Rente soweit zu erhöhen, damit Du eine Rente hast, von der Du leben kannst? :/

    Müsste dann ein Rentner in München in Hamburg nicht automatisch mehr Rente bekommen als ein Rentner, der in einem Dorf in Brandenburg oder im Harz lebt. Schließlich sind die Mieten in Hamburg oder München viel höher.

    Das Leben ist nicht gerecht. Darüber kann man sich aufregen, oder man versucht eine Lösungsmöglichkeit für sich selbst zu finden.

  • nun, auch wenn ich die Art und Weise der Formulierungen von JDS nicht unbedingt teile

    Joooooo... diese Formulierungen, die absolut nicht despektierlich gemeint sind, führe ich auf mein 'nicht altersgerechtes Verhalten' zurück und bitte um Verzeihung, sollten die Ausführungen 'in den falschen Hals' geraten sein.

    47 Jahre sind das insgesamt dann für die Rente - mit unsteter, akademischer und journalistischer Arbeit.

    Jemand mit diesem Hintergrund sollte klare Worte verstehen können ;)

    Du bist lt. eigener Aussage noch fit. Evtl. gibt es ja in Deiner Gegend die Möglichkeit einen Job auf 450€ Basis anzunehmen. Damit könntest Du dann Dein Erspartes möglichst lange 'strecken'.

    &

    Ich gehöre zu den Millionen Einpersonenhaushalten über die keine/r spricht:

    Da hätte ich eine Idee! Mit akedemisch-journalistischem Hintergrund würde ich mal nüchtern beschreiben, welche Ideen, Gedanken, Philosophien den steten Weg zur Altersarmut geebnet hatten, um damit jüngeren Zeitgenossen und *innen eine klare Warnung vor den Bug zu knallen! Im Selbstverlag lässt sich damit sicherlich auch der eine oder andere Euro verdienen. Falls du dazu Tipps benötigst, darfst du es gerne äußern, durchaus auch via persönlicher Nachricht.

    Und in logischer Konsequenz und vor dem Hintergrund, dass du es mit 'Millionen von Einpersonenhaushalten' zu tun hast, würde ich nach Lösungsvorschlägen recherchieren. Politische Lösungen meine ich damit nicht, sondern praktische Lösungen. In welchen Regionen Deutschlands und alternativ in welchen Regionen Europas oder gar außerhalb Europas (mit Rentenzahlung) kann man für Kleingeld zur Miete wohnen und sich ausreichend mit Nahrungs-/Lebensmitteln versorgen?


    Nur mal so für'n Hinterkopf... 100.000 Leser = Käufer eines Taschenbuchs können durchaus zu Einkünften von 500.000 bis nahezu 1.000.000 Öcken führen, brutto natürlich ;)

  • Boah.

    Weder Schatzi, noch Jammerlappen. Niemand konnte mit einer derartigen Geldabwertung rechnen. Und ja - es gäbe eine Lösung - die die Politik seit Jahrzehnten ignoriert. Alle zahlen ein. Das ist machbar - will das Beamtentum nicht. Seltsam.
    WGs im Alter für Alleinlebende zu finden, ist schwieriger wie die Nadel im Heuhaufen, da man nicht einfacher wird. Gemischte Wohnprojekte sind dann wieder was für Wohlhabende. Sowas findet man vielleicht in Berlin oder Hamburg. Nicht im Ruhrgebiet. Ich würde Single Hausgemeinschaften bevorzugen, die leider unbezahlbar (geworden) sind. Und Ja. ich habe schon per Anzeige gesucht und keine Reaktion bekommen.
    Und nein: finanztip hat bisher nicht über die Menschen geschrieben, die über 45 Jahre lang arbeiteten (hauptsächlich Frauen) und dann am Ende weniger wegen fehlender geldwerter Leistungen haben, als jemand, der zuhause blieb und oft genug schwarz arbeitet. Am Ende sind letztere die Schlaueren, wenn sie keine Beamtenlaufbahn einschlugen. Eine Statisitik wäre schön, inklusive einer Gegenrechnung, wieviele Menschen das tatsächlich im Vergleich zu Grundsicherern betrifft, die unterm Strich mit weniger Geld auskommen müssen. Um das endlich zu enttabuisieren.
    Mein Frage war doch so kompliziert nicht: Ich wollte wissen, ob ich von meinem hart erarbeitetem Erspartem noch etwas retten kann.
    Eine Idee davon habe ich jetzt.

  • Darüber lohnt sichs wirklich, mal näher drüber nachzudenken ;)! Obwohl ich die Marge doch etwas optimistich finde...

    Nur mal so für'n Hinterkopf... 100.000 Leser = Käufer eines Taschenbuchs können durchaus zu Einkünften von 500.000 bis nahezu 1.000.000 Öcken führen, brutto natürlich ;)

  • Mein Frage war doch so kompliziert nicht: Ich wollte wissen, ob ich von meinem hart erarbeitetem Erspartem noch etwas retten kann.

    Ja und nein...


    Entnahmepläne sehen vor, 3 bis 5 Jahresrenten (private Zusatzrenten) cash vorzuhalten und den Rest intelligent zu investieren. Da wir alle die Zinsentwicklungen wie die Entwicklungen der Märkte (der Wirtschaft) nicht kennen, verbleibt immer ein gewisses Risiko. Dass sich Geldwerte seit Dekaden nicht rentieren, ist klar. Sicher ist also der stetige Verlust (an Kaufkraft). Bei volatilen Investitionen (in Sachwerte) besteht die Chance, dass eine geringe Real-Rendite bei langfristiger Anlage erzielt wird.

  • Wenn 1.100 € zu viel für einen Wohngeldantrag sind, müsste deine Miete sehr billig sein, das ist ja schon ein Pluspunkt. Ich würde das mit einem Wohngeldrechner noch einmal überprüfen, denn da werden verschiedene Parameter und auch Mietstufen berücksichtigt.

    Alles ne Frage der Perspektive. Wenn billig bedeutet, für eine zugige - hübsche Erdgeschosshütte 420 Euro für 50 QM zu zahlen - ohne die verdoppelte Gasthermenanschlag von 140 Euro - Tendenz steigend...ist ja nur rund die Hälfte weg...

  • "Darüber lohnt sichs wirklich, mal näher drüber nachzudenken ;)! Obwohl ich die Marge doch etwas optimistich finde..."


    Im Eigenverlag (on demand) legst du die Autorenmarge selbst fest!

  • Ja und nein...


    Entnahmepläne sehen vor, 3 bis 5 Jahresrenten (private Zusatzrenten) cash vorzuhalten und den Rest intelligent zu investieren. Da wir alle die Zinsentwicklungen wie die Entwicklungen der Märkte (der Wirtschaft) nicht kennen, verbleibt immer ein gewisses Risiko. Dass sich Geldwerte seit Dekaden nicht rentieren, ist klar. Sicher ist also der stetige Verlust (an Kaufkraft). Bei volatilen Investitionen (in Sachwerte) besteht die Chance, dass eine geringe Real-Rendite bei langfristiger Anlage erzielt wird.


    Es tut mir Leid - Deine Sprache verstehe ich nicht - ich habe Null Ahnung, was diesen Finanzsektor betrifft - allein das Vokabular ist ein Buch mit sieben Siegeln. :)

  • Es tut mir Leid - Deine Sprache verstehe ich nicht - ich habe Null Ahnung, was diesen Finanzsektor betrifft - allein das Vokabular ist ein Buch mit sieben Siegeln.

    Entnahmeplan...


    Aus einem vorhandenen Kapital (Geldbetrag) wird Jahr für Jahr z.B. ein Teil in Höhe von 4% entnommen. Nach 25 Jahren (4 * 25 = 100) ist die Kohle alle.


    Intelligenterererer Entnahmeplan... (Kurzform)


    Vor der geplanten 'Entnahmephase' = Rentenbeginn werden 3 bis 5 Jahresrenten Cash (bar) auf Giro- und/oder Termingeldkonten (Tagesgeld, Festgeld) geparkt. 80 bis 88% des 'Kapitals' bleben investiert, z.B. in Aktien-ETF auf einen Index, wie z.B. MSCI World. Geht man davon aus, dass sich die Investition mit 7 bis 8% rentiert, kann man nach 3 bis 5 Jahren mit Verkäufen von Anteilen - Jahr für Jahr - das Cash-Polster wieder um die privaten Jahresrenten auffüllen.


    Bei 70.000 € wäre die angenommene Brutto-Privatrente pro Jahr (4%) also 2.800 € oder rund 233 € für jeden Monat...

    Diese Privatrente kann jährlich um die Teuerungsrate gesteigert werden... und dürfte lebenslang und länger reichen.