Benzin/Diesel doch noch zu günstig?

Schön zu sehen, dass sich auch hier die Befürworter und Gegner des Tempolimits die Waage halten.

Mir persönlich wäre ein Tempolimit auf Autobahnen ziemlich egal. Meine Partnerin bekommt bei Tempo > 140 eh schon Schnappatmung.

Als 'genussorientierter' Motorradfahrer vermeide ich Autobahnen eh nach Möglichkeit. Ich muss zugeben, dass ich die ständigen Tempobeschränkungen auf Landstraßen aber als extrem störend empfinde. In Deutschland wird heutzutage nahezu jede kurvige Straße ganz schnell zur '70'er' Zone erklärt.

Ist einfach extrem störend für einen runden und damit 'emmissionsarmen' Fahrstil.

Zitat von andiii_98

3. Autonomes Fahren - Das wird dann relativ gut funktionieren, wenn alle gleich schnell unterwegs sind. Die KI wird Probleme haben damit umzugehen, wenn sie damit rechnen muss, dass einer mit 250 von hinten kommen könnte.

Soll das etwa bedeuten, dass die autonomen Fahrzeuge nicht mit einem schnellen Fahrzeug rechnen 'können' sollten!?

M.E. sollte jedes autonome Fahrzeug deutlich besser mit 'unvorhergesehenen' Ereignissen klarkommen als ein Mensch. Ein Mensch hat kann halt immer nur in eine Richtung schauen, während ein Computer quasi in Echtzeit die Informationen aller Sensoren verarbeiten kann. Der Computer ist also viel umfassender über die Umgebung informiert als ein Mensch.

Nimm z.B. mal Nebel an. Ein autonomes Fahrzeug kann sich hier auf seine Sensoren verlassen und würde die Geschwindigkeit in Abhängigkeit der Sensoren-'Sichtweite' unmittelbar anpassen (können). Ein Mensch brettert einfach weiter durch den Nebel, weil es die letzten Jahre ja auch immer unfallfrei geklappt hat.

PS: Wußtet Ihr eigentlich, dass die Höchstgeschwindigkeit bei eingeschalteter Nebelschlussleuchte in D 50 km/h beträgt?

Komisch, es gibt heutzutage Autos mit jedem elektronischen Schnickschnack, aber den simplen Fall, dass wenn die Nebelschlussleuchte eingeschaltet wird, die Geschwindigkeit des Fahrzeugs auf 50 km/h beschränkt wird, findet sich bei keinem Autohersteller.

monstermania:

Autonomes Fahren - KI vs Mensch

Weil du die Landstraßen ansprichst. Wenn ich auf einer Landstraße auf eine Kreuzung zufahre und in weiter Entfernung ein rundes Schild sehe, weiß ich dass, da 70 oder 80 drauf steht und gehe vom Gas und lasse das Auto lange ausrollen.
Ich kenne kein Assistenzsytem, was so rechtzeitig vom Gas geht, so dass am Ende nicht mehr gebremst werden muss.
Das ist wohl eher was aus der Kategorie "Luxusproblem".

Generell kann ein Sensor nur etwas detektieren, was auch da ist. Sprich - wenn er hinten nichts detektiert, kann er den Spurwechsel einleiten. Manchmal ist das aber keine gute Idee, weil mit hoher Wahrscheinlichkeit doch einer mit 250 von hinten um die Kurve oder über die Kuppe kommt.

Und danke, dass endlich mal jemand das Mysterium der (fehlenden Assistenz für die) Nebelschlussleuchte anspricht :-).

Zitat von andiii_98

Es gibt 3 Argumente:

1. Verkehrsfluss - Es gibt unzählige Studien darüber, dass ein gleichmäßiger Verkehrsfluss gerade bei vollen Autobahnen Staus verhindert und dass permanenten Beschleunigen, Abbremsen, Spurwechseln den Verkehrsfluss stört.
Und entgegen aller individueller Gefühlslage kommt man mit 100 km/h (wenn man das durchgängig fährt) schneller ans Ziel als wenn man auf den freien 2 km 180 fährt und ansonsten in den typischen "Staus aus dem Nichts" steht, weil vorne einer blind die Spur wechselt und der Rest dahinter abbremst, jeder ein bisschen stärker als der Vordermann bis 2 km dahinter alle stehen bleiben.

2. Energie sparen - das ist ein low- oder no-brainer. Klar, bei 90 km/h verbraucht man noch weniger als bei 120 oder 130, aber man sollte auch vorwärts kommen. Der finanzielle Aspekt betrifft den einzelnen. Die gesellschaftliche Perspektive ist aber der gesamte CO2-Ausstoß im Land und auch die Frage, wie viel Erdöl man wirklich für die Mobilität braucht.

3. Autonomes Fahren - Das wird dann relativ gut funktionieren, wenn alle gleich schnell unterwegs sind. Die KI wird Probleme haben damit umzugehen, wenn sie damit rechnen muss, dass einer mit 250 von hinten kommen könnte.

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4.

Wenn ein Auto nicht auf 250+ km/h ausgelegt sein muss, dann kann man es vielleicht auch etwas sparsamer konstruieren.

Zitat von monstermania

Komisch, es gibt heutzutage Autos mit jedem elektronischen Schnickschnack, aber den simplen Fall, dass wenn die Nebelschlussleuchte eingeschaltet wird, die Geschwindigkeit des Fahrzeugs auf 50 km/h beschränkt wird, findet sich bei keinem Autohersteller.

Leider zahlt dafür keiner Aufpreis und der Staat kümmert sich nicht drum das vorzuschreiben. Man könnte statt einer Geschwindigkeitsbegrenzung auch einfach den Piepser vom Gurtwarner nutzen.

Wobei ich persönlich glaube, dass dann einfach die Nebelschlussleuchte aus bleibt, das ist auch nciht ganz im Sinn des Erfinders

Zitat von LebenimSueden

Leider zahlt dafür keiner Aufpreis und der Staat kümmert sich nicht drum das vorzuschreiben. Man könnte statt einer Geschwindigkeitsbegrenzung auch einfach den Piepser vom Gurtwarner nutzen.

Wobei ich persönlich glaube, dass dann einfach die Nebelschlussleuchte aus bleibt, das ist auch nciht ganz im Sinn des Erfinders

Ja, schon komisch nicht wahr. Airbags, ABS, ESP ist heutzutage Alles Vorschrift, aber so eine popelige Kopplung von Nebelschlussleuchte und erlaubter Höchstgeschwindigkeit ist nicht gewollt.

Heutzutage besitzen viele PKW ja auch Navigationsysteme und zeigen die erlaubte Geschwindigkeit an. Auch da wäre eine Begrenzung der fahrbaren Höchstgeschwindigkeit technisch ganz einfach machbar.

Sozusagen als das autonome Fahren 1.0!

Ich frage mich manchmal ohnehin, wie sich die die Menschen das autonome Fahren in der Zukunft vorstellen. Ich stelle dann 120, 140 oder 200 Km/h auf dem Tempomat ein dann läuft das schon, oder wie?

Autonomes fahren mach nur richtig Sinn, wenn die Computer die komplette Steuerung des Verkehrsflusses übernehmen. Und dazu gehört dann auch, dass Computer über die sinnvolle Geschwindigkeit und Route des Fahrzeugs zum Ziel entscheiden. Alles andere wäre auch nur wieder eine Art individuelles Assistenzsystem.

Ich bin da auf jedem Fall gespannt, wie sich das Alles entwickelt, stelle mir aber auch ernsthaft die Frage wie man dauerhaft mit 'Autonomieverweigerern' umgehen will. Schließlich sind sehr viele Unfälle ja darauf zurückzuführen, dass individuelle menschliche Fehler im Straßenverkehr gemacht werden.

Fehler die ein Computersystem systembedingt gar nicht machen würde.

Zitat von monstermania

Heutzutage besitzen viele PKW ja auch Navigationsysteme und zeigen die erlaubte Geschwindigkeit an. Auch da wäre eine Begrenzung der fahrbaren Höchstgeschwindigkeit technisch ganz einfach machbar.

Sozusagen als das autonome Fahren 1.0!

Mein Auto hat eine Kamera, die Geschwindigkeitsbegrenzungen erfasst. Automatisches Abbremsen kann das Auto nicht. Die zugegeben nicht brandneue Technik filmt gerade auf Autobahnen gerne mal die Aufkleber von LKW-Aufliegern, also z.B. auch mal 70 oder 60. Wäre fatal, wenn das Auto basierend auf diesem Eindruck auf der linken Spur eine Vollbremsung hinlegt. (In einem Ford-Forum wurde berichtet, dass aktuelle Modelle das durchaus mal machen.)

Zitat von Referat Janders

4.

Wenn ein Auto nicht auf 250+ km/h ausgelegt sein muss, dann kann man es vielleicht auch etwas sparsamer konstruieren.

Ich habe schon vor Jahren (eher aus Spaß) vorgeschlagen, dass die Verbrauchswerte nicht in irgendwelchen Fantasie-Zyklen ohne praktische Relevanz bestimmt werden, sondern einfach der Wert genommen wird, den das Fahrzeug bei einer Geschwindigkeit verbraucht, die z.B. 10 % unter der vom Hersteller angegebenen Höchstgeschwindigkeit liegt.

Da gibts dann ein paar, die auf 220 km/h zugelassen sind, einen Luftwiderstand wie eine Schrankwand haben und wo bei 200 km/h 15 Liter und mehr durchlaufen. Das dann so wie heute besteuern und fertig.

Zitat von monstermania

Ich bin da auf jedem Fall gespannt, wie sich das Alles entwickelt, stelle mir aber auch ernsthaft die Frage wie man dauerhaft mit 'Autonomieverweigerern' umgehen will. Schließlich sind sehr viele Unfälle ja darauf zurückzuführen, dass individuelle menschliche Fehler im Straßenverkehr gemacht werden.

Fehler die ein Computersystem systembedingt gar nicht machen würde.

Ich glaube, das wird noch sehr, sehr lange dauern:

https://www.tum.de/die-tum/akt…itteilungen/details/37009

Die sagen zwar, dass das herausfordernder ist als echter Straßenverkehr, weil es weniger (keine) Verkehrsregeln gibt. Allerdings springen auch keine Kinder hinter parkenden Autos rum und die Fahrzeuge sind teilweise alleine auf der Strecke (oval, nur Linkskurven) gewesen.

Man darf bei dem Thema eins nicht vergessen: Die derzeitigen Preise sind die Preise, die wir so oder so gehabt hätten, wenn die unsinnige CO2-Bepreisung die Endstufe erreicht. Das ist der eigentliche Skandal, und hier gehört angesetzt. Aber das ist ja eine heilige Kuh der Grün*innen...

Zitat von JackDawson

Man darf bei dem Thema eins nicht vergessen: Die derzeitigen Preise sind die Preise, die wir so oder so gehabt hätten, wenn die unsinnige CO2-Bepreisung die Endstufe erreicht. Das ist der eigentliche Skandal, und hier gehört angesetzt. Aber das ist ja eine heilige Kuh der Grün*innen...

Das stimmt so nicht.

Der CO2-Preis wurde 2021 mit 25 Euro pro Tonne eingeführt. Umgerechnet sind das knapp 10 Cent pro Liter Kraftstoff.

Heute beschlossen sind Stufen bis zu 55 Euro pro Tonne im Jahr 2025.

Ausgehend von einem Dieselpreis Anfang 2022 von 1,55 €, der schon 10 Cent aus den ersten beiden Stufen enthält, steigt der Dieselpreis bis 2025 um weitere 10 Cent, also auf ca. 1,65 €.

Das ist ist kilometerweit unter dem, was vor kurzem noch an Tankstellen verlangt wurde.

Da wir in Deutschland schon genug Vorschriften haben, finde ich es absolut unnötig ein Tempolimit einzuführen. Dies wäre sowieso nur ideologisch bedingt. Es wird auf deutschen Autobahnen niemand bestraft, wenn er freiwillig langsamer fährt und sich an ein gedachtes eigenes Tempolimit hält.

Es soll auch Menschen geben, die zügig von A nach B kommen müssen, um dienstliche Aktivitäten zu erledigen, um damit das BIP zu steigern und die Steuern zu generieren, die nötig sind, um den Sozialstaat Deutschland weiterhin zu erhalten.

Zitat von Auto240i

Da wir in Deutschland schon genug Vorschriften haben, finde ich es absolut unnötig ein Tempolimit einzuführen. Dies wäre sowieso nur ideologisch bedingt. Es wird auf deutschen Autobahnen niemand bestraft, wenn er freiwillig langsamer fährt und sich an ein gedachtes eigenes Tempolimit hält.

Ahja? Ich empfinde irgendwelche Leute mit Lichthupe in meinem Kofferraum deutlich mehr als Bestrafung als mal 20 € zu zahlen, wenn ich ein Schild übersehen haben.

Zitat von Auto240i

... Tempolimit einzuführen. Dies wäre sowieso nur ideologisch bedingt.

Ich habe eher den Eindruck, dass die Ablehnung des Tempolimits eher ideologisch bedingt ist, weil Rasen auf der Autobahn für manche irgendeine Form von Freiheit darstellen soll.

Meine Antwort auf die Frage: ja, der Kraftstoff ist noch zu günstig, denn es wird auch bei einem Preis von 2,20 € nicht weniger gefahren. Das war 1973 noch anders:

https://upload.wikimedia.org/w…%29_%28Kiel_55.946%29.jpg

Zitat von andiii_98

Ich habe eher den Eindruck, dass die Ablehnung des Tempolimits eher ideologisch bedingt ist, weil Rasen auf der Autobahn für manche irgendeine Form von Freiheit darstellen soll.

Kaum ein Bereich ist mehr durchreguliert als der Straßenverkehr, aber "Freiheit!".

Sowas kann man sich nicht ausdenken.

Wisst ihr was? - Bevor ich mich wieder oder weiterhin aufrege, ist's mir lieber egal

Zitat von Referat Janders

Kaum ein Bereich ist mehr durchreguliert als der Straßenverkehr, aber "Freiheit!".

Sowas kann man sich nicht ausdenken.

Ach weißt du, ich seh das positiv.

Solange sich manche Leute am (möglichen) Tempolimit oder der Frage, ob man 15 Minuten in der Woche im Supermarkt ne Maske tragen muss, abarbeiten, richten sie bei relevanteren Themen immerhin keinen Schaden an, weil sie dafür gar keine Zeit haben :-).