CO2 - Wer trägt die Kosten - Was jetzt zu tun ist - Mieter und Vermieter teilen sich die Kosten

  • Hallo,


    also noch ist die Aufteilung des CO2- Preises auf Mieter und Vermieter ein Plan der Regierung und nicht in Gesetze gegossen. Die Gültigkeit ist ab 2023 geplant. Derzeit kann ich nur erkennen, dass es typisch deutsch wird. Um möglichst gerechte Regelungen zu erreichen, soll das nächste Bürokratiemonster geboren werden.


    Gruß Pumphut

  • Es gibt beim BMWK eine Beitrag mit einer Grafik der Gebäudeklassen mit den entsprechenden Aufteilungen. "Früher" also bis letztes Jahr war der CO2-Preis bei uns signifikant im Vergleich zum Gas-kWh-Preis. Mit der Verdreifachung ist es mMn nicht mehr sehr relevant, d.h. die Lenkungswirkung kommt über den kWh-Preis und nicht über die CO2-Abgabe.

  • Mehr als 90% der Vermieter schöpfen ihre möglichen Mieterhöhungen nicht aus. Wenn die Regel halbe/halbe kommt, dann wird sich dies ändern. Somit kein Vorteil für Mieter.

    Was die Vermieter an CO2-Steuer zahlen, schlagen sie auf die Miete auf.

    Eher ein Pyrrhussieg der Mieter.

  • Mehr als 90% der Vermieter schöpfen ihre möglichen Mieterhöhungen nicht aus. Wenn die Regel halbe/halbe kommt, dann wird sich dies ändern.

    Zur Zeit des Berliner Mietendeckels waren die Medien voll mit Geschichten von Vermietern die ehrenamtlich Wohnungen vermieten und die Möglichkeiten der Mieterhöhung nicht ausschöpfen. Ich schaue seit Monaten halbherzig nach einer größeren Wohnung, leider keine Vermieter dabei die ihren Mietern Geld schenken indem sie auf die maximal mögliche Miete verzichten. Falls jmd wen kennt bitte gerne ne PM. Aber jetzt wird das Märchen wieder ausgepackt ;) ich selbst würde meinen Mietern auch kein Geld schenken

  • Hat jemand eine erste Einschätzung zur Wirkung oder den Folgen?

    Erst einmal gar keine. Ich würde auch jedem Mieter dringend raten, das "gesparte" Geld nicht zu verprassen sondern zurückzulegen. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass diese Aufteilung vor Gericht wieder kassiert wird. Die Heizkosten hängen zu einem sehr großen Teil auch vom Verhalten des Mieters ab. Die Bausubstanz sollte der Markt bereits über die Kaltmiete regeln, insofern ist eine Aufteilung ein Eingriff in die Eigentumsrechte der Mieter.

  • Ich schaue seit Monaten halbherzig nach einer größeren Wohnung, leider keine Vermieter dabei die ihren Mietern Geld schenken indem sie auf die maximal mögliche Miete verzichten.

    Das ist richtig, aber kein Widerspruch zu Senior .


    Bei Neuvermietung schaut jeder Vermieter in den Mietspiegel und will eine "marktgerechte" Miete.


    Spätere Mieterhöhungen sind aber aufwendig und können das Verhältnis zum Mieter belasten. Daher verzichten viele private Vermieter auf Mieterhöhungen oder passen die Miete zumindest nur sehr moderat unterdurchschnittlich an. Ich kenne einige Mieter, die seit über 10 oder gar 25 Jahren keine Mieterhöhungen hatten.


    Das ist bei professionellen Vermieter-Firmen mit spezialisierter Rechtsabteilung natürlich anders. Aber Deutschland hat sehr viele private Vermieter mit einer oder wenigen Wohnungen.

  • ie seit über 10 oder gar 25 Jahren keine Mieterhöhungen hatten.

    Wenn der Vermieter so im Geld schwimmt, dass er die Mieteinnahmen offensichtlich nicht braucht kann er ja auch die CO2 Bepreisung gleich noch mit übernehmen ^^ ;) Wichtig ist, dass beide Seiten Anreize bekommen Energie zu sparen, Mieter über den Preis (da geht es in die richtige Richtung) und der Vermieter über Baumaßnahmen (da passiert 0).

  • Hat jemand eine erste Einschätzung zur Wirkung oder den Folgen?

    Die Vermieter werden alles an Mieterhöhung ausschöpfen, was Gesetzgebung und ortsübliche Mieten hergeben.
    Und falls doch einer mal was saniert, werden auch diese Kosten beim Mieter landen.


    Die Regelung ist gut gemeint, aber leider nicht gut gemacht. Man hätte die Mieten auf dem Stand Feb 2022 einfrieren müssen und dann die CO2-Abgabe umlegen sollen.

  • Und falls doch einer mal was saniert, werden auch diese Kosten beim Mieter landen.

    Die Modernisierungsumlage ist mittlerweile auf 8% reduziert und bei 3€/qm gedeckelt. Und bei besonders üblen Immobilien mit bisher unter 7€ Miete sind es sogar nur 2€. Jetzt kann sich jeder Mal ausrechnen wie viel der Vermieter investieren kann damit er das über die gedeckelte Umlage auch nur ansatzweise wieder reinholt.

    In der Kombination der beiden Regelung kann der Vermieter nur verlieren. Entweder er subventioniert die Heizkosten des Mieters oder er modernisiert zu Kosten die er nicht vernünftig auf die Miete umlegen kann. Entsprechend gehe ich fest davon aus, dass die Großen versuchen werden das Gesetz zu Fall zu bringen.

  • In der Kombination der beiden Regelung kann der Vermieter nur verlieren. Entweder er subventioniert die Heizkosten des Mieters oder er modernisiert zu Kosten die er nicht vernünftig auf die Miete umlegen kann. Entsprechend gehe ich fest davon aus, dass die Großen versuchen werden das Gesetz zu Fall zu bringen.

    Ich stimme dir mit der Einschätzung zu, dass versucht werden wird, das Gesetz zu stoppen.


    Andererseits ist es nicht einzusehen, warum ein Mieter Mehrkosten haben soll, wenn das Gebäude schlecht gedämmt ist und/oder die Heizung ineffizient ist. Auf beides hat er keinerlei Einfluss.


    Dazu kommt, dass die Vermieter in den letzten Jahren über die massiv gestiegenen Mieten sehr gut verdient haben, ohne dass diese Mehreinnahmen in Sanierungen geflossen sind.

  • Andererseits ist es nicht einzusehen, warum ein Mieter Mehrkosten haben soll, wenn das Gebäude schlecht gedämmt ist und/oder die Heizung ineffizient ist. Auf beides hat er keinerlei Einfluss.

    Doch hat er. Eine andere Wohnung suchen, dann regeln sich gute und schlechte Wohnungen ganz automatisch über die Kaltmiete.

    Dass in vielen Städten der Neubau nicht mit dem Bedarf Schritt hält und oft auch im teuren Segment gebaut wird (hier sind Neubauten ab 7000€/qm, such dir eine passende Miete aus) ist ein anderes Problem. Da sind viele Städte und deren Bewohner auch selbst mit Schuld da Projekte immer weiter verzögert oder gleich verhindert werden.

  • Doch hat er. Eine andere Wohnung suchen, dann regeln sich gute und schlechte Wohnungen ganz automatisch über die Kaltmiete.

    =O

    Wenn man das eh schon zu geringe Angebot noch dahingehend selektiert, dass nur einigermaßen energieeffizente Wohnungen einen Abnehmer finden, bleibt mind. die Hälfte der Wohnungen leer und die potentiellen Bewohner auf der Straße.

    Das führt also nicht weiter.

  • Dazu kommt, dass die Vermieter in den letzten Jahren über die massiv gestiegenen Mieten sehr gut verdient haben, ohne dass diese Mehreinnahmen in Sanierungen geflossen sind.

    Das finde ich zugegeben ziemlich erschreckend , dass trotz der perfekten Rahmenbedingungen (absurd hohe Renditen bei den Eigentümern, niedrige Zinsen, geopolitischer Rückenwind, steigender Energiepreise) einfach nichts passiert. Allein die Wertsteigerung eines einzigen Jahres (ohne Mieteinnahmen) würde für viele Maßnahmen reichen. Zumal die Maßnahmen ja auch den Wert der Immobilie steigern, also keinesfalls nur Kosten verursachen.

  • Es tun immer alle so, als wenn ein Mieter gezwungen ist, in einer unsanierten Wohnung für 4,50 Euro qm zu wohnen. Nebenan ist evtl. eine super gedämmte Wohnung zu 9,50 Euro qm zu haben. Warum zieht er in so einem Fall nicht einfach um, dann spart er viel an Heizkosten?


    Anders gesagt: Wenn er bewusst in der billigen Wohnung wohnen will, warum soll der Vermieter seine Heizkosten subventionieren?