CO2 - Wer trägt die Kosten - Was jetzt zu tun ist - Mieter und Vermieter teilen sich die Kosten

  • Da sind die Optionen begrenzter als viele denken. Zumindest wenn wir vom wirklich ländlichen Raum reden (Dorf = 300 Einwohner) und nicht Speckgürteln ("Dorf" = tausende Einwohner). Ein Bus oder Zug ist nicht automatisch umweltfreundlich, dazu braucht es ausreichend Fahrgäste. Und da beißen sich einfach geringe Bevölkerungsdichte und ein enger ÖV Takt. Aber ohne engen Takt wird keiner aufs Auto verzichten. Mehr Chancen sehe ich da beim Thema Radinfrastruktur, denn viele kleinere Wege würden sich tatsächlich auch ohne Auto erledigen lassen wenn man dazu nicht auf der Landstraße radeln müsste.

    Jep, das meinte ich, als ich das Gesamtkonzept erwähnt habe.

    In einer solchen Konstellation, wo der nächste größere Supermarkt 10+x km weit weg ist, die weiterführende Schule und der Arbeitsplatz sowieso, wird der Diesel noch sehr lange alternativlos sein. Hilft doch keinem, wenn das e-Auto nach einem halben Tag leer ist und im Dorf keine Ladesäule ist.


    Mein Punkt ist v.a., dass die Lebensrealität einfach so ist, dass man nicht überall mit Lastenrädern und ÖPNV auskommen kann und wird.

    (Übrigens befindet sich mein Dorf in einer westdeutschen Metropolregion. Sicher geht es noch ländlicher, aber dafür, dass das hier eine Metropolregion sein soll, ist es erschütternd, wie die Infrastruktur aussieht.)

  • Allein die Wertsteigerung eines einzigen Jahres (ohne Mieteinnahmen) würde für viele Maßnahmen reichen.

    Wertsteigerung ist ein Buchgewinn. Bei 2% Inflation steigt der Wert der Immobilie auch um 2%, ohne dass man sich dafür mehr leisten könnte. Darf man dann als Vermieter bei Wertverlusten diese dann auch anrechnen?

  • Bei 2% Inflation steigt der Wert der Immobilie auch um 2%

    Die letzten 12 Jahre sind die Preise aber um ein vielfaches der Inflation gestiegen also real stark gestiegen. Die Mieten ebenfalls wenn auch nicht ganz so stark. Mit meinem Beispiel wollte ich verdeutlichen, dass selbst wenn die Vermieter die Kosten der Sanierung ihrer eigenen Immobilien selbst zahlen müssten (was dem Laien als Selbstverständlichkeit erscheint) wäre das durchaus zumutbar.


    Nun ist das Prinzip Eigenverantwortung gescheitert (es passier absolut nichts).


    Aktivierung von Artikel 14 des Grundgesetzes Absatz 2 (nicht abs 3!!!) "Eigentum verpflichtet" scheint auch keine Option, wobei ich kein Verfassungsrichter bin.


    Wie kommen wir also weiter? Es müssen Anreize für den Vermieter geschaffen werden, Sprich Geld an ihn überwiesen werden. Aber wer zahlt? Staat oder Mieter und wenn ja wer wieviel? Wieviel Heizungs- wieviel Fensterdividende wäre genug? Koppelung an den Msci World, also langfristig 8%? Wie ist es mit Zinseszins beim Fensterinvestment ;)


    LebenimSüden hat die Umlegung der Kosten wie bei Modernisierungsmaßnahnen erwähnt, scheint aber mit Höhe nicht zufrieden, wieviel müsste es denn sein damit etwas passiert? Was ist die unkomplizierteste Lösung?

  • LebenimSüden hat die Umlegung der Kosten wie bei Modernisierungsmaßnahnen erwähnt, scheint aber mit Höhe nicht zufrieden, wieviel müsste es denn sein damit etwas passiert? Was ist die unkomplizierteste Lösung?

    Habe ich ja schon gesagt. Als Ordoliberaler würde ich das gerne darüber regeln, dass genug Angebot auf den Markt kommt damit schlechte Häuser deutlich billiger sind als gute Häuser. Dann kann entweder der Mieter mit der gesparten Miete teuer heizen. Oder der Vermieter saniert und holt sich das über die Mieterhöhung. So wie es halt im Einzelfall günstiger ist.

    Das erfordert aber zum einen dass man politisch über das Einzelthema Energie hinausdenkt und zum anderen die Bereitschaft zum absichtlichen politischen Kontrollverlust. Also vollkommen chancenlos in der aktuellen Zeit ;)

  • Hmm ja in der Theorie könnte das klappen aber ist in der Tat nicht realistisch und auch sehr umstritten ob das irgendwas helfen würde. Da der Preis für Energie nicht die wahren Kosten enthält (Umweltschäden, Klimakosten, Kosten der Energiekriege) scheint mir eine Lösung über den freien Markt ungeeignet.

  • Die letzten 12 Jahre sind die Preise aber um ein vielfaches der Inflation gestiegen also real stark gestiegen.

    Das liegt auch an den Negativzinsen und betrifft eher Großstädte. Warum immer mehr Menschen in die Stadt oder deren Speckgürtel ziehen wollen, entzieht sich meiner Kenntnis. Eventuell sind dort viele Arbeitsplätze und die gestiegenen Pendlerkosten (und kürzeren Pendlerzeiten) machen die Mehrkosten der Miete wieder wett?

  • Ok ok ok , alle mit Immobilie in Bauzen, Pirmasens und Suhl sind ausgenommrn, außerdem jeder der jemanden kennt der jmd kennt der jmd kennt der einen Vermieter hat der seinen Mietern Geld schenkt (jeden Monat) durch verzicht auf Mieterhöhung ;)

  • Hmm ja in der Theorie könnte das klappen aber ist in der Tat nicht realistisch und auch sehr umstritten ob das irgendwas helfen würde. Da der Preis für Energie nicht die wahren Kosten enthält (Umweltschäden, Klimakosten, Kosten der Energiekriege) scheint mir eine Lösung über den freien Markt ungeeignet.

    Wer legt denn den wahren Preis für Energie fest?


    Wir haben ja den Ansatz eines Emissionshandels, kastrieren den aber selbst durch fixierte Preise damit bloß keine Lenkungswirkung entsteht. Hinterher zeigt man dann auf den Markt weil der es ja nicht richten konnte (wie denn auch?) und begründet damit weiteres Micromanagement.

  • Wer legt denn den wahren Preis für Energie fest?

    Niemand, den kann man ja nur schätzen, gerade beim Thema Krieg und Klima. Stimmt "wahr" musser ja gar nicht unbedingt sein, nur sehr sehr viel höher damit die Lenkwirkung eintritt. Aber das wird nicht passieren, jedesmal wenn der Dax um ein Prozenpünktchen absakt oder jmd 3x zu laut FDP gerufen hat wird ja schon wieder überlegt ob man die aktuelle CO2 Bepreisung, die ja nur symbolisch/cosmetischer Natur ist, abschafft. Sinnvolle Dinge wie Lebensmittel und Energie müssen billig sein damit mehr Geld für sinnloses (Redbull anner Tanke 2,8€) da ist. Da sind die Margen höher ;)

  • Fairerweise muss man sagen das es nicht an der FDP liegt sondern das weite teile der Bevölkerung keine höheren Preise wollen (daher auch diverese Parteien ehr bremsen). Man ist es einfach gewohnt das Lebensmittel und Energie fast nixs kosten. Aber über eine Rückerstattung der CO2 Gebühr hätte wer sparsam handelt vielleich sogar mehr Geld zur Verfügung als vorher und die Lenkwirkung wäre erreicht.