Bausparvertrag mit ETF besparen

  • Hallo,


    Ich hab ein Frage auf die ich bisher keine Antwort gefunden habe. Es geht um Bausparen und Zinssicherung.


    Die Eckdaten sind:

    - Bausparsumme 125.000€

    - Zeitraum des Vertrages 15 Jahre

    - Einsparsumme monatlich 25€

    - angebotener Zinssatz 1,15%

    - Zinsen auf Guthaben 0,01%

    - 18€ Kontoführungsgebühr im Jahr

    - Kosten einmalig 1,6% also 2.000€ verteilt auf 5 Jahre.


    Ich habe eine Immobilie die ich aktuell zu einem Zins von 0,98% für 15 Jahre finanziert habe.

    Natürlich würde ich nun gerne vorsorgen und mir einen Zinssatz durch einen Bausparvertrag sichern damit ich die Immobilie in 15 Jahren zu aktuell Bausparzins von 1,15% neu finanzieren kann. Es soll eine Art Sicherheit sein damit ich in 15 Jahren nicht zu bspw. 4% finanzieren muss.


    Natürlich ist mir bewusst das damit ich die 40% Ansparsumme erreiche ich mehr als nur 25€ im Monat einzahlen muss damit ich den Bausparvertrag in 15 Jahren auch nutzen kann. Allerdings weis ich auch das ich mit bspw. ETFs mehr Rendite erzielen kann.


    Daher ist meine Idee in den Bausparvertrag nur 25€ im Monat zu zahlen um den Zins zu sichern und parallel einen ETF zu machen um in 15 Jahren auf die notwendigen 40% zu kommen.

    Diesen ETF würde ich dann in 15 Jahren auszahlen und in den Bausparvertrag stecken um so die 40% angespart zu haben um an die Zinsen für die 125.000€ zu kommen.


    Ist dies sinnvoll oder habe ich etwas übersehen bzw. kann mir jemand seine Meinung dies bezüglich geben. Ich finde leider null Informationen darüber.


    Ich weis ich verliere 2000€ aber wenn ich mir dafür etwas mehr Sicherheit kaufen kann in 15 Jahren wäre das vermutlich ein Preis den ich bereit wäre zu zahlen.


    Vielen Dank!:thumbup:

    Frageeee

  • Da wird dir mit Sicherheit die Bewertungszahl einen Strich durch die Rechnung machen. Wie die genau berechnet wird und welche Zahl du zur Zuteilungsreife brauchst, ist bei jedem Anbieter unterschiedlich (und das Limit ändert sich auch regelmäßig). Aber grundsätzlich stellt die Bewertungszahl sicher, dass du eben wirklich sparst und nicht erst im letzten Moment eine große Einmalzahlung machst.


    Damit das Konstrukt überhaupt funktioniert, wirst du regelmäßig viel einzahlen müssen und die Rendite ist dahin. Damit stellt sich dann die Frage ob es überhaupt Sinn macht. Wie hoch ist deine Restschuld? Hast du Sondertilgungen?

    Nach Abzug der Einzahlungen bleibt dir ein Kredit von ca 75k. Entweder die Restschuld ist gering, dann macht der Bausparer nicht viel aus. Oder du fährst besser damit, die 50k ohne Abschlussgebühr in Sondertilgungen zu stecken bzw. bei höherer Rendite anzulegen.

  • Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung!!! Von der Bewertungszahl hatte ich bislang nichts gehört… das erklärt natürlich endlich warum das vorher niemand gemacht hat und man so wenig darüber hört.


    Die Restschuld wären 150.000€ und eine 5% Sondertilgung ist möglich.

    Spricht dann wohl alles für eine Geldanlage mit einer höhere Rendite und Sondertilgung.


    Danke!

  • Prinzipiell lässt sich so etwas schon darstellen, muss aber gut geplant werden.

    Bei den meisten Tarifen musst Du ca. 3 Jahre bis zur Zuteilung warten, wenn Du 50% der Bausparsumme einzahlst. Möglich wäre also 12 Jahre minimal einzahlen und dann auf die Mindestsparsumme auffüllen. In 12 Jahren hast Du auch ein grobes Gefühl, wo etwa die Zinsen in 15 Jahren sein könnten und ob sich der Vertrag lohnt.

    Ich würde dazu auf jeden Fall die ABB in Excel programmieren und dann ausprobieren, was der optimale Zahlungsstrom ist. Optimal heißt, dass Mindestbausparsumme und Mindestbewertungszahl möglichst gleichzeitig, ca. 3 Monate vor Kreditfälligkeit erreicht werden.

    Darüber hinaus würde ich als Bausparsumme nur die Restschuld ansetzen, die nach Ausnutzen aller Sondertilgungen bleibt.

    Auch nicht vergessen, dass Du a) Deinen Kredit nach 10 Jahren kündigen kannst und b) evtl. auch ein Erbe o.ä. den Bausparvertrag überflüssig machen kann.

  • Vielen Dank für den Input! Klingt sehr interessant ich werde versuchen mir das nochmal mit Excel übersichtlich auszurechnen. :)

    Müsste vermutlich dann auch schauen wie viel Rendite mir entgeht wenn ich das Geld 3 Jahre vor der Zuteilung aus den ETFs ziehe damit der Bausparvertrag rechtzeitig nutzbar ist.


    Vielen Dank nochmal für die Rückmeldungen! Klasse Denkanstöße. :thumbup: