Vanguard 70/30 vs. all-World

  • Hallo liebe Community,

    ich habe lange mit dem Gedanken eines 70/30 Portfolios von MSCI gespielt. Jetzt bin ich auf FTSE gestoßen und die Idee dahinter gefällt mir. Allerdings bin ich nun am überlegen, ob ich dort die 70/30 Strategie übertragen könnte oder ob ein All World ETF ausreicht (von Vanguard). Dabei habe ich die Befürchtung mir die Flexibilität wegzunehmen, bei Bedarf das Portfolio zu erweitern oder in Zukunft anzupassen. Ich könnte dann nicht mehr den Sparplan auf die Schwellenländer bspw pausieren. Was ist eure Erfahrung? Oder habe ich einen Denkfehler? Vielen Dank für eure Hilfe!

  • Die Flexibilität hat auch Nachteile z.B. könnte es passieren, dass du den Sparplan pausierst wenn Schwellenländer Aktien gerade billiger sind (z.B. durch Krieg) und erst wieder nachkaufst wenn die Kurse wieder steigen und Wirtschaftszeitung wieder voll sind voller Lobhymnen auf die angebliche Stärke der autoritären Staaten (keine nervigen Dividendenhemmnisse wie z.B. Baustandards, Sozial- und Umweltstandards, Bürokratie (schützt vor Korruption), Demokratie, Gewerkschaften,Datenschutz etc). Ich habe meine Einmalanlagen 90/10 gemacht und der Sparplan läuft auf einen All-World, dann muss ich mir keine Gedanken machen was ich jetzt wie hoch bespare.

  • Mann kann doch auch einen FTSE Allworld später erweitern, da sehe ich kein Problem.

    Wer sich damit später auseinandersetzt muss nur auf dem Schirm haben das man bereits einen Anteil der Schwellenländer besitzt. Will man diesen in seinem Portfolio auf 30 % erhöhen nimmt man eben den Entsprechenden FTSE Emerging Markets dazu und erhöht somit seinen Anteil an Schwellenländern. Das geht natürlich auch mit einer Erhöhung des Europa Anteils oder nur noch Industrieländer wenn man weniger EM haben will.

    Man sollte dann nur nach Möglichkeit nicht MSCI und FTSE Produkte mischen im Portfolio da beide eine unterschiedliche Gewichtungen der Märkte in ihren Produkten hat uns es beim Mischen zu zusätzlichen Überschneidungen kommen kann.

    Aber selbst Mischen kann man wenn einem Bewusst ist was man da macht und welche Auswirkungen es hat ;)


    Ich bespare nur den FTSE AW und da ist keinerlei Änderungen geplant. Gerade für Anfänger ist es doch "problematisch" zu sehen das sich bei einem 70/30 die Märkte unterschiedlich entwickeln und es in den Fingern juckt das Verhältnis zu ändern oder die Strategie über den Haufen zu werfen.

    Erstmal "easy" mit einem ETF anfangen, und Hauptaussage ist überhaupt mal anfangen.

  • Nach meiner Recherche wäre dieser auch mit NASDAQ 100 kombinierbar oder würde sich durch den großen USA Anteil beim FTSE ein Klumpenrisiko bei FTSE AW+NASDAQ190 ergeben?

  • Der All-World beinhaltet alle großen und mittelgroßen Firmen der Industrie- und Schwellenländer. Grundsätzlich kann er mit jedem anderen handelbaren ETF "kombiniert" werden. Sollte man einen ETF wählen, der ebenfalls große oder mittelgroße Unternehmen der Industrie- oder Schwellenländer enthält, dann sorgt man nur für eine höhere Gewichtung dieser Titel und nicht, wie oft falsch verstanden, für eine breitere Streuung.


    Beim Nasdaq 100 würde ich vermuten, dass diese Unternehmen alle auch im All-World vertreten sind. Damit findet eine, gegenüber der reinen Marktkapitalisierung, Übergewichtung dieser Titel / dieser Branchen statt. Entsprechend würde natürlich auch der USA-Anteil des Portfolios steigen.

  • Eine Überschneidung von Titeln kann auch gewollt sein, um bestimmte Bereiche stärker zu gewichten. Bspw habe ich zu meinem MSCI World und EM trotzdem noch den MSCI Health extra mit einem kleinen Anteil drin. Und habe zusätzlich Dividenden Aristokraten die zum Großteil im MSCI enthalten sind.