Finanztip Hypothekenrechner bei Grundstückskauf + Neubau

  • Hallo zusammen,


    mir ist aufgefallen, dass der Finanztip Hypothekenrechner stark auf den Kauf einer bestehenden Immobilie ausgelegt ist.


    Bei einem geplanten Neubau ist es (zumindest in meiner Gegend) eigentlich üblich, dass zunächst ein unbebautes Grundstück erworben wird und im Anschluss ein Bauunternehmen mit dem Neubau beauftragt wird. In diesem Szenario fallen meines Wissens die Nebenkosten (Grunderwerbsteuer, Notar) nur auf das Grundstück an, was die Nebenkosten natürlich merklich senkt.


    Der Hypothekenrechner unterscheidet hier aber nicht, sondern fragt nur nach einem Kaufpreis und rechnet darauf dann voll die Nebenkosten an. Natürlich ist der Rechner eh nur eine Orientierungshilfe, aber immerhin kann dieser Unterschied mehrere Zehntausend Euro ausmachen.


    Übersehe ich vielleicht etwas oder habt ihr euch auch schon darüber gewundert? Und was mich ganz besonders interessieren würde: Gibt es weitere Unterschiede zwischen Immobilienkauf auf der einen und Grundstück+Neubau auf der anderen Seite, die selten(er) beachtet werden aber wichtig zu wissen wären?


    Über Anmerkungen und Tipps würde ich mich sehr freuen, da ich in den nächsten Monaten vor der Entscheidung Kauf/Neubau stehen werde und in der aktuellen Situation (Inflation, Lieferengpässe, heißgelaufener Immobilienmarkt und Zinswende) langsam nervös werde.


    Danke im Voraus!

  • Gibt es weitere Unterschiede zwischen Immobilienkauf auf der einen und Grundstück+Neubau auf der anderen Seite, die selten(er) beachtet werden aber wichtig zu wissen wären?

    Das Thema Doppelbelastung wurde schon genannt, wobei in der Regel 12 Monate bereitstellungszinsfreie Zeit üblich sind. Der Notar verlangt die Gebühr für die Grundschuldbestellung auf den Betrag der Grundschuld.


    Ich würde mich auch nicht zu sehr auf den Rechner versteifen, letztendlich sind die Kosten beim Neubau ohnehin eine mehr oder weniger genaue Schätzung. Selbst mit Festpreisangeboten gibt es viele Punkte die bauseits, also vom Bauherrn, erbracht werden müssen. Versorgeranschlüsse zum Beispiel. Küche und Außenanlagen ebenfalls. Auch sind viele Materialen nur budgetiert, z.B. "Fliesen bis 30 €/qm". Preissteigerungen in dem Bereich gehen dann auf Kosten des Bauherrn. In der Bestandsimmobilie dagegen hat man das Risiko von unerkannten Baumängeln oder dass eine Sanierung teurer wird als gedacht.


    Als Daumenregel kenne ich 400€ Rate finanzieren 100 000€ Kredit. Mit den jetzt höheren Zinsen würde ich eher in Richtung 500€ gehen. Die Entscheidung ob Neubau oder Bestand lässt sich ohnehin nicht pauschal von einem Rechner abhängig machen. Letztendlich hängt das auch stark an der Verfügbarkeit einer passenden Immobilie oder eines Baugrundstücks

  • Und noch ein wichtiger Punkt für deine Entscheidung...die Katalogpreise von Aktionshäusern haben sehr wenig mit echten Endpreisen zu tun. Lass dich davon nicht täuschen. In der Regel sind diese ohne Keller/Bodenplatte und ohne Erdarbeiten. Oft fehlen auch Maler und Fußböden. Willst du eine richtige Heizung (statt einer Luftheizung) wird wieder Aufpreis fällig. Auf diese Katalogpreise darf man durchaus 50-100k draufrechnen ohne dass man Luxus aufbemustert hat.