Aufstocken oder nicht

  • Hallo Zusammen,


    eine rein hyptothetische Frage.

    Angenommen ihr wollt euer Depot von lästigen Altlasten befreien und habt folgende Situation


    3 Wertpapiere, die man zukünftig besparen möchte, A,B,C

    1 Wertpapier, dass verkauft und nicht weiter investiert werden soll D
    3 Wertpapiere, die auch aufgelöst werden sollen, aber derzeit noch deutlich im Minus sind, man aber berechtige Hoffnung auf einen Kursanstieg haben kann, allerdings vielleicht nicht auf den bezahlten Einstandspreis. E,F,G

    Jetzt verkauft man das Wertpapier D.

    Würdet Ihr jetzt in A,B,C investieren, da dort ja das zukünftige Kernportfolio liegen soll, aber die Altlasten u.U. länger vorhanden bleiben

    oder in E,F,G, da dort durch den Nachkauf der Einstandspreis deutlich gesenkt werden kann, man also bei geringeren Kursanstiegen schon die Altslast loswird?


    Beides klingt für mich reizvoll, ich könnte mir bei Variante E,F,G vorstellen, dass es dann einen Dominoeffekt gibt. E wird verkauft, in F und G umgeschichtet, danach sind es bspw. nicht mehr 6% Aufholbedarf sondern nur noch 2% und das wirkt sich wieder positiv aus.

    Voraussetzung ist natürlich, dass die erwarteten Kursansteige auch kommen. Das habe ich ja aber grundsätzlich bei der Geldanlage in WP.

  • Rein vom Grundsatz her vertrete ich das "Ende mit Schrecken", insofern würde ich D-G verkaufen.


    Wenn man auf der Rille der Renditeoptimierung ist und es sich zutraut zu sagen, dass E-G bessere Rendite als A-C haben werden kann man natürlich in E-G temporär investieren. Wobei ich mich dann frage, warum dann A-C?


    Wenn A-C erwartet besser laufen kann man immer noch D-G verkaufen und später die Verluste durch die Gewinne kompensieren, ggf. durch Rollen eines Teils des Bestandes A-C.

  • Warum willst du Verluste nicht realisieren? Dir entsteht erst einmal kein Nachteil dadurch, außer vielleicht einem angekratzten Stolz.

    Die Verluste wandern in den Verrechnungstopf und sparen dir bei gewinnbringenden Verkäufen Steuern. Insofern ist nur relevant was du für die Zukunft erwartest. Eine Aktie zu halten in der Hoffnung dass sie irgendwann einmal wieder ins positive dreht, bindet nur Kapital. Wenn du glaubst, dass dein Kapital woanders besser investiert werden kann, dann mach es.

  • Du solltest die Aktien kaufen/halten/zukaufen, bei denen Du Kurssteigerungen erwartest. Alle anderen solltest Du verkaufen.

    Das sollte m.E. vollkommen unabhängig von Deinen Einstandskursen sein! Steuerlich ist es egal, ob Du einen aktuellen Verlust mit den gleichen Aktien oder eben anderen Aktien wieder hereinholst.