ETF Einmalanlage + Sparplan kombinieren

  • Guten Tag,


    meine Frau und ich (Mitte 30) haben das Thema Geldanlage bisher leider ziemlich verschlafen. Wir haben ca. 150000 Euro zur Verfügung, wovon ich einen Großteil in Festgeld für ein Jahr (1 Prozent) stecken möchte, um überhaupt mal etwas zu tun und das Sicherheitsbewusstsein meiner Frau zu berücksichtigen. Auch haben wir noch kein Wohneigentum. Von daher sollte das Geld nicht risikoreich angelegt und zu lange unverfügbar sein.


    Für die Altersvorsorge würde ich aber auch gerne einen größeren Teil in einen MSCI World ETF investieren und stehe jetzt vor der Wahl Einmalanlage, Sparplan oder kombinieren. Wegen des zur Verfügung stehenden Kapitals würde ich am liebsten mit einer Einmalanlage starten und aufgrund des Sicherheitsgedankens mit einem Sparplan daran anknüpfen. Könntet ihr mir da bitte einen Tipp geben, wie ich das am besten aufteile? Aus dem Bauch heraus hätte ich gesagt: Einmalanlage 30000 Euro + Sparplan 1000 Euro pro Monat. Einmalanlage 20000 Euro + 500 oder 1500 Euro pro Monat wäre natürlich genauso möglich. Ich finde leider nichts dazu, wie eine sinnvolle Aufteilung aussehen könnte und wäre daher für eure Hilfe dankbar. ?

  • Hallo Pilger , willkommen im Finanztip-Forum.


    Sofern der Gedanke an Wohneigentum in absehbarer Zeit Realität werden soll empfiehlt FT nicht die Anlage in Aktien-ETF.


    Zum Thema Anlage für die Altersvorsorge lautet die allgemeine Empfehlung eher sofort zu starten, da auf sehr lange Sicht der Einstiegskurs nicht so relevant ist. Wenn es allerdings eine Aversion gegen Schwankungen und Buchverluste gibt ist ein Einstieg über mehrere Käufe bzw. Sparplan vertretbar.


    Wenn ich es zu machen hätte würde ich mir überlegen, wie viel denn angelegt werden soll und das dann zu einem Drittel bis zur Hälfte sofort anlegen und den Rest über 12-18 Monate verteilen. Bei 50 T€ könnten das so z.B. 20 T€ als Einmalanlage und 1.500 € p.M. Sparplan sein. Wichtig wäre mir, dass ihr Euch beide damit wohlfühlt, speziell weil saisonal jetzt wahrscheinlich eher bewegte Monate vor uns liegen.

  • Hallo Pilger ,

    willkommen auch von mir. Bei risikoreicher Anlage ist das Geld jedoch jederzeit verfügbar. Ob das bei gefallenen Kursen sinnvoll ist, ist eine andere Sache. Nicht verfügbar ist das Geld aber bei Festgeld.

    Ich hatte den Eindruck, dass kam irgendwie falsch rüber.

    Gruß


    Altsachse

  • Kater.Ka Vielen Dank für deine Einschätzungen! So ähnlich wie du es vorgeschlagen hast (20000 Euro + Sparplan), werde ich es sicher machen.


    Altsachse Vielen Dank auch an dich, da habe ich mich möglicherweise falsch ausgedrückt. Da innerhalb der nächsten zwölf Monate bei uns nichts anstehen sollte, dürfte das Festgeld kein Problem sein. Im nächsten Jahr kämen wir dann ja wieder ran. Die ETF-Anlage soll langfristig laufen.

  • Bei bereits 150k Eigenkapital, wohl Immobilienwunsch und der aktuellen Inflation würde ich vermutlich lieber früher als später mit der Suche beginnen, dann stellt sich auch die Frage wie man das Geld am besten anlegt nicht mehr ;)

  • Wir haben ca. 150000 Euro zur Verfügung, wovon ich einen Großteil in Festgeld für ein Jahr (1 Prozent) stecken möchte, um überhaupt mal etwas zu tun und das Sicherheitsbewusstsein meiner Frau zu berücksichtigen.

    Fetzgeld für ein Jahr mach keinen Sinn... da mit Zinsänderungen zu rechnen ist. Und 1% als Guthabenzins sind derzeit nicht risikofrei darstellbar.

    Termingelder, also Fest- oder Tagesgeld, werden derzeit gewählt, um Verwahrentgelt zu vermeiden; von Zinseinkünften kann man nicht reden, erst recht nicht von positiven Realzinsen.

    Zum Sicherheitsbewusstsein deiner Holden: An Termingeldern ist sicher, dass euer Geld an Kaufkraft verliert.

    Ich finde leider nichts dazu, wie eine sinnvolle Aufteilung aussehen könnte und wäre daher für eure Hilfe dankbar. ?

    Vernünftige Ratschläge kann man mMn erst dann erteilen, wenn die sog. Gesamtsituation bekannt ist. Dazu gehören die derzeitigen Einkünfte, wie auch die voraussichtlichen Einkünfte im Rentenalter, und natürlich auch das derzeitige Nettovermögen und jenes zum Rentenbeginn. Als informelle Faktoren sind dazu auch der Grad an 'Finanzbildung' relevant, sowie die Bereitschaft sich mit dem eigenen Geld und der intelligenten Gedanlage befassen zu wollen.


    Ich würde an eurer Stelle - aus der Hüfte geschossen und ohne Kenntnis eurer Gesamtsituation - einen Norgroschen, also eine Reserve für unvorhergesehene Aufwendungen und eine Reserve für geplante oder wahrscheinliche Ausgaben Cash vorhalten. Cash als Bargeld unterm Kopfkissen bis hin zu Tagesgeld.

    Den übrigen Rest, also den vermutlich größeren Anteil, würde ich bei einem 'bescheidenen Maß Kenntnissen' auf etwa ein halbes Jahr verteilt in einen ETF (MSCI World oder vergleichbar) investieren. In einem Zeitraum von ca. 30 Jahren bis zum Rentenalter dürfte/sollte sich diese Summe etwa 3mal verdoppeln. Aus 100.000 Öcken sollten zwischen 750.000 bis 1.000.000 Öcken werden.

    Bei einer Sparrate von 500 Öcken (Öcken deshalb, weil wir nicht wissen können, ob wir in 30 Jahren noch den Euro haben werden ;) ) sollte via ETF ein Kapital von 600.000 bis 700.000 entstehen.

    Aus 1.500.000 könnt ihr im Alter eine lebenslange Jahresrente von anfangs ca. 60.000 Öcken generieren. Dies entspricht einer Monatsrente von 5.000 brutto bzw. nicht ganz 4.000 Öcken netto... 4.000 Öcken werden in ca. 30 Jahren eine Kaufkraft haben, wie etwa 1.500 bis 1.800 Euro heute.

    Will sagen, mit anderthalb Millionen im Depot werdet ihr in 30 Jahren nicht wirklich reich sein.


    Und jetzt zur Immobilie. Ich vertrete vehement, wenn nötig, die Meinung, dass man eine selbstgenutzte Wohnimmobilie aus dem laufenden Einkömmen 'stemmen' können sollte... und Wohneigentum sowas von garnix mit Altersversorgung am Hut hat.

    Folglich würde ich vorrangig in ETF investieren und meine geplanten Sparraten dazu nutzen, das Eigenkapital für die Kaufnebenkosten anzusparen.

  • JDS Vielen Dank auch an dich für deine Ratschläge! Das Festgeld soll für 1 Prozent bei Klarna angelegt werden. Ich weiß, dass ich damit natürlich real Verlust mache, aber alles direkt in ETFs zu stecken, traue ich mich dann ehrlich gesagt auch nicht. Da setze ich dann lieber den Sparplan etwas höher an.

  • Das Festgeld soll für 1 Prozent bei Klarna angelegt werden.

    1. Gerne geschehen!

    2. Es ist euer Geld... und damit dürft ihr tun und lassen was ihr wollt. - Nur als Denkanstoss... derzeit sind Guthabenzinsen von gegen Null angesagt. Bietet ein Institut mehr, hat es diese Form der Finanzierung (Refinazierung) ihrer Geschäfte 'dringend' nötig. Wenn man sich die (Bilanz-)Zahlen dieser Bude ansieht, mag man denen nicht wirklich guten Gewissens Geld leihen... und nix anderes tun diejenigen, die ihre Öcken als Termingelder anlegen. Wir reden hier von 1,05% Zinsen p.a. (zum erhöhten Risiko und mit schwedischer Einlagensicherung), oder umgerechnet von etwas über 80 Öcken pro Monat. Kommt's denn darauf wirklich an?

    3. Ich habe nicht davon geschrieben, alles in ETF zu packen! Notgroschen und eine Reserve für vorhersehbare Ausgaben sollten ruhig 'unterm Kopfkissen' liegen bleiben. Den größeren Rest würde ich ratierlich in einen ETF schieben... Einfach mal rechnen, was theoretisch mehr bringt; Größere Investition oder Sparraten...