Spielchen eines Gasversorgers

  • Seit einigen Monaten habe ich ein oder besser zwei Augen auf die Entwicklung der Gaspreise gerichtet. Zum 31.5.22 hatte ich im April den Vertrag bei Stadtenergie gekündigt, da bislang das "Treueangebot" des Versorgers noch weit über dem Preis des Grundversorgungstarifs beim hiesigen Versorger (BHAG) lag. Dann - große Überraschung - das Angebot, für 13100 kWh auch künftig nur rd. 70 Euro monatlich bezahlen zu müssen (der Arbeitspreis läge weiterhin bei unter 5 ct pro kWh). Jackpot also? Nicht unbedingt! Die Kröte, die wir schlucken müssten, besteht in einer Mindestlaufzeit von 24 Monaten. Klar, bei dem "wunderbaren" Arbeitspreis und angesichts der aktuellen Situation, die sich vermutlich auch mittelfristig nicht grundlegend ändern wird, würden wir auch diese Laufzeit akzeptieren, aber was passiert im Jahr 2? Kann der Versorger dann nach Belieben die Preise anheben und wir hätten nicht mal die Chance aufgrund der Preis"anpassung" zu kündigen? Die Frage habe ich auch Stadtenergie gestellt. Offen gestanden finde ich das Lockangebot unseriös. Das Angebot kann die Kosten nicht decken. Da liegt der Verdacht nahe, dass man sich im zweiten Jahr das Geld zurückholen möchte.

  • Stadtenergie hat rasch "nachgebessert" im eigenen Interesse. Wir "gehen" Anfang Juni nun erst einmal in die Grundversorgung der BHAG und schauen dann, wie sich der Markt entwickelt. Unseren Gasverbrauch haben wir seit Jahresbeginn ( 1. Jan - 10. Mai) um über 20% gegenüber dem Vorjahrszeitraum reduzieren können. Wir haben nicht gefroren; es muss nicht in jedem Raum 24/7 über 20° C warm sein.