Bausparvertrag optimal kündigen bzw. Alternative

  • Ein Bausparvertrag macht seit einigen Jahrzehnten in den wenigsten Fällen Sinn.


    Bei größeren Darlehen ist die Annuität zu hoch, weshalb die Branche von "Regelsparleistung in Promille(!) der Bausparsumme(!) im Monat(!)" spricht, anstatt von Zins- und Tilgungsanteil in Prozent des Darlehensbetrags pro Jahr zu sprechen.


    Wer das locker umrechnen kann, macht keine Bausparverträge.

    Der Bausparvertrag stellt nach meinem Kenntnisstand auch lediglich einen Baustein in einer möglichen Finanzierung da.

    In den letzten Jahren sind die Zinsen nur gefallen, weshalb die eigentliche Idee/Nutzen nicht wirklich da war.

  • In den letzten Jahren sind die Zinsen nur gefallen, weshalb die eigentliche Idee/Nutzen nicht wirklich da war.

    Genau, das habe ich mir auch gedacht.
    Die Tilgungsrate ist zu hoch und wäre zu stramm für mich. Da müsst ich mich zu sehr im Leben einschränken. Bei den günstigen Zinsen von 2,34% effektiver Jahreszins nach Preisangabenverordnung kann und will nicht so schnell tilgen. Gut, man sollte es nicht unterschätzen. 1 % mehr oder weniger an Zinsen hört sich gering an, macht auf größere Summen absolut in Euro gesehen schon viel aus. Aber „umbringen“ würde es mich dann auch nicht. Mehr als 30k€ würde ich nicht für die neue Heizung im alten Haus benötigen. Für 4% einen Kredit aufzunehmen, wenn tatsächlich Bedarf besteht, wäre nicht der Weltuntergang.
    Es ist allgemein ja schon ein wirtschaftlicher Unfug in dem alten Haus die Heizung zu erneuern und eine neue Gasheizung einzubauen. Wenn das nach 2025 dann notwendig wird, ist es noch dümmer, eine Wärmepumpe oder so einbauen zu müssen "nur" weil es die Politik so fordert.

    Und ich erwarte auch keinen großen Geldsegen zur Sondertilgung in der kurzen Tilgungsdauer. Sondertilgung in dem kurzen Zeitraum ist für mich eigentlich da auch nicht so wirklich ein Argument für den Bausparer. Neu würde ich sicherlich keinen abschließen. Aber die Abschlussprovision ist ja nun mal schon vom Vater bezahlt und jetzt habe ich den Bausparen und weiss halt nicht wie ich ihn nutzt und tendiere tendenziell dazu zur günstigsten, stressfreien Variante aus dem Vertrag herauszukommen.

    Über jede Gedankeninspiration in alle Richhtungen bin ich dankbar. Vielen Dank für eure mir gewidmete Zeit.

  • Bei größeren Darlehen ist die Annuität zu hoch, weshalb die Branche von "Regelsparleistung in Promille(!) der Bausparsumme(!) im Monat(!)" spricht, anstatt von Zins- und Tilgungsanteil in Prozent des Darlehensbetrags pro Jahr zu sprechen.

    Hohe Tilgung ist nicht zwangsläufig schlecht. Eine langsame Tilgung ist zwar in Modellrechnungen vorne, der Mensch ist aber kein Homo Oeconimicus und die Welt keine Modellrechnung. Zum einen machen Schulden fragil gegenüber unvorhergesehenen oder unerwarteten Ereignissen und zum anderen neigt der Mensch dazu die gesparte Rate durch eine niedrige Tilgung zu verprassen anstatt sie zu höherem Ertrag zu investieren. Es gibt also durchaus gute Gründe hoch zu tilgen.


    Problematischer finde ich da neben den Kosten eher die Nebelkerzen mit der Bausparsumme und die implizite Eigenkapitalquote von roundabout 40% beim Bausparer.

  • Ein Bausparprodukt ist entgegen der Werbung ein komplexes Produkt. Alleine deswegen ist es nicht für jeden geeignet, natama1 ist ja offensichtlich auch kein Komplexitätsfan.

    Die ABB sind nicht zum wegheften, sondern die sollte man tatsächlich lesen! Besser noch in Excel programmieren!


    Das ändert aber nichts daran, dass dieser alte Vertrag tolle Konditionen hat, die man nicht mehr bekommen kann. Er hat einen hohen Guthabenzins und einen niedrigen Sollzins. Beides kann man nutzen. Er ist betragsmäßig noch nicht zuteilungsreif, aber bezüglich der Bewertungszahl stark überspart. Er ist teilbar und hat die Möglichkeit der Wahlzuteilung. Was das genau ist, steht in den ABB. Und er kann natürlich zwischenfinanziert werden.


    Jetzt kündigen und das Geld zu 0% als Tagesgeld anzulegen, macht m.E. gar keinen Sinn.

    2% statt 0% sind besser, also einfach mal laufen lassen.


    Angenommen, Du brauchst im nächsten Winter eine neue Heizung, dann den BSV teilen (da Du keine 80k dafür benötigst) und einen Teilvertrag nutzen.


    Angenommen, Du willst in 3 Jahren abreißen und neu bauen. Dann diesen Vertrag in die Gesamtfinanzierung einbinden. Für den Hauptkredit wird Dein Zins höher sein. Der BSV ist nur ein kleiner Teil der Gesamtfinanzierung, aber das ist auch gut so, denn die Tilgung ist höher. Du kannst auch prüfen, ob sich dann noch eine Erhöhung lohnt. Vermutlich wird das nicht der Fall sein, da Du dann neue Vertragsbedingungen akzeptieren müsstest.

  • Vermutlich kostet die neue Heizung so 25-30k€. Und die ca. 27k€ angespartes Kapital im Bausparvertrag müssten eigentlich fast für den Austausch des Heizkessels ausreichen.

    Ich habe auch noch so etwa freies 15k€ Kapital, aber das würde ich besser nicht anfassen. Es ist eigentlich für etwas anderes geblockt. Es kommt auch mal wieder ein KFZ-Wechsel. Die alte Karre ist bald fällig. Es wäre aber vielleicht hilfreich, es noch in den Bausparvertrag einzubezahlen, um die 1% Prämie herauszuholen



    Ich habe mich nochmals vom Bausparberater beraten lassen, 100% habe ich es aber leider nicht geblickt. Freundlich war der Berater, aber ich bin zu doof oder er kann es nicht erklären oder beides.

    Schlecht finde ich, dass ich nichts schriftlich bekommen konnte und es nur mein eigenes „Gesprächsprotokoll“ gibt.


    Es tut mir leid, euch hier mit so einem schlechten Beitrag zuzumüllen. Ich war nicht besser in der Lage, das Chaos zu strukturieren.



    Allgemein

    Bei dem Vertrag sind 50% hinterlegt. Um das Darlehen zu erhalten, brauche ich die Hälfte an Eigenkapital.

    Sobald ich etwas verändere, so eine Splitting/Teilung, dann gibt es keinen Anspruch mehr auf die Treueprämie. Ich sollte es mir gut überlegen, was ich tue und die extra 1 % nicht zu verschenken.


    Wenn ich z.B. im Winter zum Berater komme und sage, dass ich in 2 Wochen noch 20 000 Euro benötige, damit die eine Rechnung für die Heizung bezahlen kann, gäbe es diese Möglichkeiten.



    Option nur Eigenkapital

    Alles aus dem Eigenkapital bezahlen. D.h. Rechnung in 20k€. Ich würde aus diesen Bausparvertrag 20k€ Guthaben raus splitten.

    Eigentlich dauert es 3 Monate, bis es offiziell ausgezahlt würde.

    Diese 3 Monate werden zwischenfinanziert und ich zahle dafür aktuell 1,5 % Zinsen.

    Das sind 75 € ohne Darlehen. Aktuell 1,5 % Zwischenfinanzierung kann aber mehr sein.




    Option auf Darlehen
    wenn ich noch das Darlehen hinten dran möchte.

    Bei 20k€ Guthaben

    Dann würden nach 3 Monate die Bausparkasse kommen und zu mir sagen:

    20k€ Darlehen hast du von uns ja im Vorfeld schon bekommen, wir wandeln das jetzt um, denn jetzt fängst du an zu tilgen, dann muss ich 320 € Zins und Tilgung pro Monat bezahlen.

    Laufzeit bzw. Teilungsdauer ist ca. 5 Jahre und 6 Monate ohne Sondertilgung, wenn ich 320 € für 5 Jahre und 6 Monate bezahle.

    Aber ich kann so ein Darlehen jederzeit endfällige ablösen. (66*320)= 21120€ Dann sind die 20k€ Darlehen abgelöst.



    Das geht aber nur über mich, da der Vater über 80 und kein Darlehen bekommt. Der Vertrag kann problemlos auf mich umgeschrieben werden und es hängt dann von meiner Bonität ab.




    Option Kündigung des Bausparvertrages 6 Monate

    Ich schreibe eine Kündigung und nach 6 Monaten bekomme ich das Geld komplett ausbezahlt ohne 1% Extrazins.

    Das ist die günstigste Variante den Vertrag aufzulösen, ohne noch Geld nachschießen zu müssen



    Option Garantiezins mitnehmen und Darlehensverzicht
    Damit ich den Garantiezins mitnehmen kann, müssen insgesamt 40k€ Eigenkapital eingezahlt sein.

    Ich kann aber maximal 5 Promille, das sind 4800€ im Jahr einzahlen.

    2 Jahre, 4 Monate bin ich bei der Treueprämie noch gefangen.


    Bei der Treueprämie gibt es sowieso eine Haltefrist von 12 Monate und dann muss man 1 Jahr und 4 Monate auf das Geld warten.

    Allerdings gibt es hier die Möglichkeit, wenn ein Bausparvertrag innerhalb von 1 Jahr zuteilungsreif wird, finanziert die Bausparkasse das wieder zwischen.

    Also genau dasselbe Prinzip, die 1,5% nicht auf 3 Monate, sondern auf 12 Monate gerechnet. Also müsste ich theoretisch 1 Jahr und 4 Monate warten, dann könnte ich es Zwischenfinanzierung,

    Dann gibt es 5400€ Treueprämie. (Hier ist es mir auch nicht so klar, wieso 1% 5400€ sind)


    Zinsen würden auf 42500€ anfallen, also wenn der Zinssatz so bleibt, das sind knapp 636€ Zinsen, die ich zahlen würden, wenn ich nach 1 Jahr und 4 Monaten ans Geld will


    2 Jahre und 4 Monate habe ich Zeit, die fehlenden ca. 13k€ (darf maximal 4800€ pro Jahr einzahlen) einzubezahlen.


    Wären jetzt 2,4 Jahre vergangen und ich hätte ca. 13k€ einbezahlt

    Dann ist der Vertrag voll und die 40k€ wären somit einbezahlt.

    Dann würde ich die Treueprämie beantragen. Im gleichen Zuge sage ich, dass ich kein Darlehen möchte.

    Dann hätte ich eine Haltefrist von 1 Jahr.

    Ich brauche aber 2,4 Jahre, um den Bausparvertrag voll zubekommen.

    Also habe ich die

    Regel Nr .1 erledigt -> Treueprämie gewählt

    Regel Nr. 2 Haltefrist von 12 Monaten ist gewährleistet, bzw. gegeben,

    Regel Nr. 3 gewisses Guthaben angespart habe


    Diese 3 Option kann ich von heute an in 2 Jahren und 4 Monaten erreichen.

    Dann kommt die Bausparkasse mit einem Schreiben à la: Bausparvertrag ist zuteilungsreif, überweist mit dann sofort das Geld.



    Oder das Geld könnte weiter liegengelassen werden. (Wäre das eine weitere gute Option?)

    Es wird dann weiter verzinst.

    Denn wenn der Bausparvertrag einmal zuteilungsreif ist, das heißt die 50 % Guthaben sind angespart, dann komme ich innerhalb von 1 bis 2 Wochen an das Geld spätestens ran.



    Zusammengefasst Bausparvertrag

    Ich müsste innerhalb von ca. 2,5 Jahre die ca.13k€ einbezahlen können.

    Ich würde also dieses Jahr 4800 € einbezahlen. Dann müsste ich der Schwäbisch Hall sagen, dass ich auf das Darlehen verzichten möchte und gleichzeitig die Sparprämie beantragen.

    Wenn ich das nicht tue, dann wird die Prämie nicht automatisch beantragt und das würde unnötig Zeit kosten.

    Dann würde es auch keinen Sinn ergeben noch 4800 € einzubezahlen. Das will ich ja eigentlich gar nicht wirklich. Ich würde ja nur noch das Geld einbezahlen und mir somit Liquidität nehmen, damit ich die 1 % Garantiezins mitnehmen kann.

    Wen ich ca. 13k€ in 2,4 Jahren und maximal pro Jahr 4800 € einzahlen darf, dann habe ich in knapp 2,5 Jahren 40k€ ausbezahlt + 1 % Prämie.



    Die bereits eingezahlte Wohnungsbauprämie würde ich nicht verlieren. Das hat der Berater auch noch begründet, weil die schon vor vielen Jahre beantragt wurde. Genau interessiert es mich auch nicht, weil ich sie ja nicht verliere. Deshalb sollte ich den Vertrag auch nicht vorzeitig auf mich umschreiben. Der Vater würde die Prämie noch bekommen.

  • Falls die Heizung über 25 Jahre alte Heizung noch überleben sollte, dann wäre es für mich eigentlich relativ problemlos möglich, die ca. 13k€ in den nächsten 2,4 Jahren noch einzubezahlen um dann noch den zusätzlichen 1% Garantiezins herauszuholen und in 2 Jahren und 4 Monaten dann alles Kapital inklusive Zins ausbezahlt zu bekommen.

    Ob sich das lohnt, weiß ich nicht. Eigentlich ist es mir nicht so wohl, Geld einzubezahlen, das wäre aber definitiv der beste Weg, mit dem Bausparvertrag.

    Das wäre dann finanziell besser als die Kündigung und das Geld ausbezahlt zu bekommen.

    Die gute Nachricht ist auch, dass wenn nächsten Winter die Heizung nicht mehr zu reparieren wäre, ich an das Kapital käme und es nicht längerfristig geblockt wäre.

    Der Vater ist im Grunde auch zu alt und bekommt ja gar keinen Kredit mehr. Ich müsste dann den Vertrag umschreiben und abhängig von meiner Bonität würde ich einen Kredit bekommen. Wobei eigentlich „bräuchte“ ich keinen Kredit. Die 27k€ können ja mit Kosten sofort ausbezahlt werden und den Rest würde ich dann mit Kapital, welches eigentlich fürs Auto gebloggt ist bezahlen.




    Der Bausparvertrag ist nur ein „Nebenaufgabe“, die halt bestmöglich gelöst werden sollte.



    Letztendlich passt mir das aber die ganze Situation nicht

    • 1. Bausparvertrag unnötig komplex und nicht flexibel, aber vielleicht günstiger als ein anderer Kredit, da nur 1,95 Zins.
    • 2. Bausparvertrag bzw. Geld auf dem Tageskonto sind alle Nominalwerte und gleichen die reale Inflation eh nicht aus. Ob ich jetzt 1 % mehr Zinsen bekomme oder nicht, das ist auch kein „Gamechanger“
    • 3. Sachwerte wie ETF oder Einzelaktien oder Gold können aufgrund der Schwankungen nicht in größeren Mengen gekauft werden. Der Anlagehorizont ist ja zu kurz. Die Heizung geht ja sicher in den nächsten 5 Jahren kaputt, da es keine Ersatzteile mehr gibt und ich auch noch niemanden kenne, der gebrauchte z. B. Ebay Ersatzteile verbauen möchte… Selbst traure ich mir das nicht ganz zu.
    • 4. Die alte Heizung ist definitiv eine tickende Zeitbombe, die innerhalb von 2 Wochen eine Rechnung von 25- 30k€ produzieren kann. Das belastet mich sehr.
    • 5. Der Vater ist über 80 und es kann auch permanent etwas sich am Gesundheitszustand veränderten.
    • 6 Der Vater will so lange im Haus bleiben und will nicht ins Heim. Für die Gesundheit wäre das besser, im gewohnten Umfeld zu sein.
    • 7. Es gab keine Ersatzteile mehr für die alte Vaillant Gasheizung und eine neue Gasheizung muss deshalb in das alte Haus eingebaut werden. Das Haus wäre dann wohl für die nächsten 10 Jahre okay.
      Der Vater muss das Haus aber kurz darauf verlassen und
      ins Heim oder ist verstorben.
    • 8 Der Vater lebt noch lange und Gasheizung lässt sich noch etwas reparieren.
      Bald darf ich dann wegen den gesetzlichen Regulierungen gar keine neue Gasheizung mehr einbauen und muss eine noch teurere Heizung in das alte Haus einbauen und dann tritt Nr. 7 ein. Das steht sicher, dass das alte Haus nicht mehr energetisch fitt gemacht werden soll, davor wird es besser abgerissen und das Grundstück effektiver verwertet.

    9 Grundstücksverwertung Eine genehmigte Bauvoranfrage für ein großes Mehrfamilienhaus ist liegt auch schon vor. Die muss alle 3 Jahre verlängert werden und kostet auch so 1500€ Gebühren alle 3 Jahre. Das Eigenkapital reicht nicht aus, um ein MFH zu bauen. Da muss dann definitiv ein größerer Kredit folgen.

    Selbst Bauherr und für alles verantwortlich sein, das will ich eigentlich nicht. Da kenne ich mich zu wenig aus. Ich bilde mich aber weiter und vielleicht wird das eine Option. Langfristig ist das Haus auch für meinen Lebensstil nicht gut. Ich hätte lieber 2-3 ETWs. 1 selbst bewohnt, 1 mit dem Vater bewohnt und eine vermietet oder eben 2 vermietet, falls der Vater tot ist.

    Eigentlich sind die Opportunitätskosten sowieso viel zu hoch. Das „unkonfortable“ Leben im alten Haus bindet so viel Kapital, das könnte besser angelegt werden, wenn es frei wäre. Aber ganz so frei kann es auch nicht sein. Sonst fällt einiges an Erbschaftsteuer an. Wenn es noch 10 Jahre gehalten würde nach dem tot, wäre es ein steuerfreies Familienwohnheim, da unter 200m2. Aber keiner weiss, wenn der Vater stirbt und erst dann gehen die 10 Jahre los, in denen ich dann im Haus leben muss. Dann muss auf jeden Fall eine neue Heizung her. Prozentual könnte das Grundstück auch noch umgeschrieben werden, damit die 10 Jahre anfangen.

    Wenn der Vater unter 10 Jahre lebt, fallen Schenkung und Erbschaft zusammen und die Umschreibkosten, die auch nicht nur ein paar hundert Euro sind waren umsonst.





    Eigentlich bin ich ja nen Glückspliz, solche „Herausforderungen“ zu haben.

    Der Besitzt belastet mich aber mehr als ich ihn besitze.

    Ich bin schlichtweg überfordert, da eine Entscheidung im Sinne von rationalem Projektmanagement zu treffen.

    Letztendlich kann ich die Situation eh nicht genau vorhersagen und ich befürchte fasst, dass ich gar nicht die beste finanzielle Situation aussuchen kann.



    Der Bausparvertrag ist im Grunde ja nur ein kleiner Teil im Puzzle. Ich bin ja trotz Überforderung noch total froh, dass im Grunde noch Geld vorhanden ist um die Heizung auszutauschen. Schlimmer wäre es die gleichen Probleme und gar kein Kapital im Bausparvertrag zu haben. Dann müsste der Vater definitiv aus dem Haus, oder hätte dann fast keine kompletten Ersparnisse aufgebraucht.



    Keiner kann mir die Entscheidung abnehmen und ich übernehme auch gerne selbst die eigene Verantwortung dafür.


    Eine Kombination von falschen Entscheidungen kann hier ja sehr viel Geld kaputt machen, das man nicht innerhalb von einem Jahrzehnt mit ehrlicher Arbeit wieder reinholen könnte.



    Wie wäre deine Strategie, eine gute Entscheidung zu finden?


    Nach welchen Kriterien würdest du entscheiden?


    Danke für die Rückmeldung, deine Zeit und deine Inspirationen

  • Option "Abriss und Neubau":

    So, wie ich Dich verstehe, scheidet diese Option aus, solange Dein Vater lebt. Er will ja ich seinem Haus bleiben. Ansonsten müsste er erstmal ausziehen, mit ansehen, wie sein Haus zerstört wird und knapp ein Jahr wieder umziehen in ein fremdes Haus. Das würde ich ihm nicht zumuten wollen.

    Also würde ich diese Option auf unbekannte Zeit verschieben. Das hätte den Vorteil, dass Du Dich aktuell mit dieser Option nicht zu beschäftigen brauchst! In x Jahren kannst Du Dir überlegen, ob Du Dir einen professionellen Bauträger suchst (z.B. er baut 6-Familien-Haus, 2 Wohnungen bekommst Du für das Grundstück, 4 Wohnungen kann er verkaufen, Du hast kaum Finanzierungsbedarf).


    Dann müsste das Haus halt so fit sein/gemacht werden, dass es x Jahre durchhält (Mein Vater ist 94). Also kommt möglicherweise irgendwann die Heizung dran. Da würde ich aber auch erst mal abwarten, ob eine Reparatur möglich ist oder nicht. Falls nicht, brauchst Du dann den BSV. Also dann erst entscheiden, ob Kündigung oder Zwischenfinanzierung (Der Zinssatz für die Zwischenfinanzierung ist ziemlich irrelevant, da nur für kurze Zeit). Bis dahin kannst Du weiter ansparen.


    Gräme Dich nicht über den Zinssatz im Vergleich zur Inflation. Für einen kurzen, aber unbekannten Zeitraum ist das ein Top-Zins. Da gibt es nichts Sicheres, das die Inflation ausgleicht. Ist halt so.

  • Ich habe nochmals eneut mit dem Berater gesprochen.

    Ich müsste bis Dezember 4800 € einbezahlen,
    dann im Januar 2022 nochmal 4800 €
    und dann im Januar 24 1800 €
    Dann wäre der Bauspartarif im Januar 2024 zuteilungsreif und ich bekomme dann im April bzw Mai 45435 € ausbezahlt.
    Die 1% Garantiezins sind dann 5243 €.

    Aktuell ca. 27k€ eingespart.
    Sollte ich jetzt noch 4800 € einbezahlt habe und dann die Heizung kaputtgehen und ich 20k€ bräuchte, dann würde ich die aus relativ zeitnah ausbezahlt bekommen können. Die 1 % Garantiezins wären dann halt weg.

    Eigentlich wollte ich kein Geld mehr nachschießen, aber ich könnte es aktuell noch und denke, dass es weniger schlecht angelegt ist, als wenn das Geld auf dem Tagesgeldkonto ohn Zinsen aufbewahrt ist.
    Vielleicht habe ich ja Glück und bis April 2024 hält die über 25 Jahre alte Heizung noch oder verursacht nur kleine Reperaturkosten, das es unwahrscheinlicherweise noch Ersatzbauteile für die Komponenten gibt.


    Ich werde vermutlich diese Option versuchen zu mitzunehmen, dass ich mit dem 1% zusätzlichem Garanteizins sprich 5243 € auf dem Bausparvertrag beenden.


    Zumindest habe ich es mal vor so vor.
    Die ca 13k€ sind eigentlich für einen möglichen Autokauf reserviert. Das Geld dem Tagesgeldkonto bringt mir nichts und ich schieße, sie glaube ich in den Bausparvertrag, da er nun mal halt existiert.


    Ein Darlehen von 80k€ bringt mir nichts. Das passt hinten und vorne nicht mit der Höhe.
    Vielleicht habt ihr nochmals Lust mein überlanges Posting #25 und #26 zu lesen und habt einen Ratschlag für mich.


    Ich bin mit der ganzen Situation ja dennoch sehr unzufrieden, auch wenn ich glaube ich die Aufgabe mit dem Bausparvertrag halbwegs gut gelöst habe.