Nachteile einer kleinen Photovoltaik-Anlage

  • Hallihallo


    Ich bin gerade am überlegen, ob ich auf einem Flachdach (30 m²) eine Photovoltaik-Anlage installieren lassen soll oder nicht. 20.000 € liegen gerade ungenutzt auf einem Bankkonto herum. Das soll natürlich nicht so bleiben.


    Mein Problem ist, dass ich Bürokratie hasse und auch nicht wirklich Ahnung davon habe. Bei der Steuer "beschützt" mich die relativ günstige Lohnsteuerhilfe vor dem Großteil der Bürokratie. Bei einer Photovoltaik-Anlage müsste ich mich offenbar wegen der Einspeisung ins öffentliche Netz als Unternehmer anmelden. Als Unternehmer würde mir die Lohnsteuerhilfe die Bürokratie nicht mehr vom Hals halten und ich müsste mir einen deutlich teureren Steuerberater suchen. Die Folgekosten einer Photovoltaik-Anlage für Wartung und evtl. Reparaturen sind dabei noch gar nicht berücksichtigt. Dazu sollen noch weitere Nachteile bei Kranken- und Rentenversicherung bei einer Tätigkeit als Unternehmer kommen. Je genauer ich mich über Photovoltaik-Anlagen informiere, desto mehr Nachteile entdecke ich.


    Sollte ich das mit der Photovoltaik-Anlage lieber sein lassen und das gerade ungenutzte Geld lieber in mein bestehendes ETF-Portfolio investieren?

  • Wir sind ja schon mal auf einer Wellenlänge.
    Bürokratie und Papierkrams scheue ich so sehr, wie der Teufel das Weihwasser.
    Aber jetzt mal in ernst ;)


    Ich halte nur sehr bedingt etwas von einer Fotovoltaik Anlage.
    Ist auch nur ein "Deckmäntelchen des Umweltschutzes, der Politik und der Hersteller". Darüber verkauft man halt besser.
    Was „grün ausschaut“ und im Hochglanzprospekt angepriesen wird, ist nicht immer wirklich ganzheitlich betrachtet gut für die Umwelt. Kann sein, muss es aber nicht sein.

    Die Gesamtenergiebilanz in Deutschland, ist sicherlich nicht immer, aber doch oftmals negativ.
    (Gewinnung, Transport, Verarbeitung und fachgerechte Entsorgung der Rohstoffe usw. betrachtet).
    Aber wer will denn schon ganzheitlich energetisch bilanzieren?
    Die Mehrheit ist da nur selektiv und hat kein Interesse am „großen Ganzen“ über die Gesamtlebensspanne betrachtet.


    In Sonnenreichen Ländern schaut das natürlich wieder anders aus.

    Ich weiß ja nicht, wo du die Anlage installieren willst.
    Als ein Nachteil könnte es sein, dass sich der Betrag der Gebäudeversicherung steigt. Wie sehr und ob bei deiner Gebäudeversicherung es der Fall ist, das weiß ich nicht. Mach dich besser mal darüber schlau.

    Es kann sein, dass es sich für dich dennoch rechnet. Hast du die Immobilie vermietet, zahlst 42% Steuern, kannst du ein Teil der 20k€ wieder zurückerstattet bekommen. Es kann auch sein, dass du dafür noch Fördergelder bekommst und dass du in 2030 eh dazu per GEG, EnEV und co „gezwungen“ wirst.

    Geht es nach dem Wirtschaftsminister Robert Habeck und seinen großen Plänen, ist das sicherlich gut. Er meinte ja, dass das Antlitz des Landes wird sich verändern.

    Auch Denkmalschutz und Ortsbild wird man dann anders interpretieren und überall wird Fotovoltaik draufgeklatscht.

    Dann könntest du froh sein, dass du sie schon hast. Sofern sie dann immer noch gut funktioniert. Auch ist die Frage, ob du die Energie in einem Akku zwischenspeicherst. Dann bis du autonomer. Aber bedenke bitte, dass der Akku auch nicht ewig hält. Und erkunde ich dann bitte, wenn dir Umweltschutz wichtig ist, wie und wo er entsorgt wird und lass dir mal vorrechnen, wie viel Energie dafür benötigt wird. Wirst sehen, da wirst du kaum einen finden, der dir jetzt die Antwort dafür geben kann. Da wird man dich sicherlich komisch anschauen.
    Wenn es dir primär "nur" um die Rendite deiner 20k€ geht, ist das Thema ja nicht so relevant und ich würde da niemanden nerven. Besser versuchen einen Rabatt rauszuhandeln ;)

    Ist auch die Frage, wie alt die Immobilie ist und in welchem Zustand. Lohnt es sich da noch so viel Geld ins Haus zu stecken oder gäbe es etwas anderes, bei dem sich die Instandhaltung besser rechnen würde?


    Stell dir bitte auch die Frage, ob du die 20k€ wieder brauchen könntest. Hast du sie in die Anlage investiert, bekommst du sich sicher nicht mehr zurück. Hast du sie einen ETF investiert, bekommst du sie mit Gewinn oder Verlust wieder spontan zurück.

    Wenn du innerhalb von 3 Jahren die 20k€ brauchen könntest, würde ich weder in einen ETF noch in die Fotovoltaik Anlage investieren.



    Alles Fragen, die dich zum Denken anregen sollen.
    Letztendlich musst du ganz alleine die Entscheidung treffen.
    Ob es sich gerechnet hat oder nicht, weißt du oftmals erst im Nachhinein. Dann sind wir alle schlauer und eine Erfahrung reicher.

    Ich persönlich würde es pauschal nicht in Deutschland machen. Vor allem dann nicht, wenn das Dach auch nicht perfekt Richtung Sonne ausgerichtet ist.


    Ich wünsche dir viel Erfolg und hoffe, dass du noch andere Inspirationen bekommst.
    Ich bin da vielleicht nicht die beste Informationsquelle. Ich betrachte Prozesse oftmals zu ganzheitlich und kann nicht immer so isoliert denken.

  • Seit letztem Jahr gibt es eine Vereinfachungsregel, mit der kann man sich bei kleinen Anlagen beim Finanzamt zu dem Thema abmelden. Das Ganze zählt dann als Liebhaberei, die Einnahmen aus der Einspeisung müssen dann nicht versteuert werden; umgekehrt kann man die Kosten nicht gegenrechnen.


    Wir haben so eine Anlage und betreiben die nur deswegen, um weniger Strom einkaufen zu müssen. Der Haken daran ist, dass die Anlagen bei diesem Modell umso unwirtschaftlicher werden je größer sie sind. Insofern kann ich dazu nur raten, wenn man nicht primär auf die Wirtschaftlichkeit schaut. Beim aktuellen Strompreis rechnen wir so mit 440 € Ersparnis Eigenverbrauch und 130 € Einspeisevergütung, was sich erst jenseits der 10 Jahre ohne Verzinsung rechnen wird.


    Die einfachste Alternative wäre dann eine steckerfertige Anlage, die man selbst installieren kann und innerhalb 10 Minuten angemeldet ist. Die amortisiert sich aufgrund der geringen Kosten schneller.


    Link zum redaktionellen Beitrag

    https://www.finanztip.de/photovoltaik/balkon-solaranlage/

    https://www.finanztip.de/photovoltaik/

    Meine Erfahrungsberichte zu den beiden Varianten

    Erfahrungsbericht Balkon-Solaranlage

    Erfahrungsbericht zweiter Teil - die Vierfach-Balkon-Solaranlage


    Bei Fragen gerne weiter fragen.

  • Hallo.


    Wenn man es nicht gerade mit Gewalt darauf anlegt, wird man es mit einer PV-Anlage nicht hinbekommen versicherungspflichtig in der Rentenversicherung zu werden. Falls man bereits eine Rente bezieht, könnte ein klärendes Gespräch in der nächsten Auskunfts- und Beratungsstelle erforderlich werden, das wird es aber regelmäßig gewesen sein.


    In der Krankenversicherung sind Fallgestaltungen zumindest denkbar, in denen die PV-Anlage zu Problemen führen kann. Allerdings eher in Zusammenhang mit der Familienversicherung und diese Probleme ließen sich mit der Zuordnung der Anlage zum Ehegatten regelmäßig umschiffen.


    Nebenbei: Steuererklärungen sind keine schwarze Magie. ;)

  • Danke. Super spannender Beitrag Referat Janders.
    Erkläre bitte mal den Zusammenhang mit KV und Rentenversicherung und Familienversicherung genauer. Das war mir so gar nicht bewusst, dass das darauf aus Auswirkungen haben könnte wenn man ne PV Anlage hat.

  • Rein unter dem Rendite-Aspekt wird das ETF Portfolio vermutlich vorne liegen. Ich würde aber mal folgende Punkte bedenken:

    - die Anlage zahlst du jetzt einmal und kannst künftig einen relevanten Anteil deines Stromverbrauchs selbst produzieren. Egal wo gerade der Strompreis steht

    - Mit der Umstellung auf Wärmepumpe und Elektroautos wirst du deinen Eigenverbrauch in Zukunft vermutlich noch steigern können

    - Mittelfristig wirst du um eine PV vermutlich nicht herumkommen. Hier in BW kannst du jetzt schon keine Baugenehmigung mehr einreichen ohne dass du auch eine PV montieren musst. Bei Dachsanierungen ebenso.

    - Mit einem Flachdach hast du den Joker bezüglich der Ausrichtung da du wechselweise Ost-West montieren und so den Ertrag über den Tag verteilen kannst.

    - 30qm ist in der Tat nicht riesig (und eventuell verlierst du noch etwas durch Abstände zum Attika) aber jetzt auch nicht so klein, dass es eindeutig unlohnend wäre

    - eventuell kannst du auch mit Fassaden-PV die Anlage auf eine gewisse Größe hieven?

    - ja, es kommt möglicherweise etwas Bürokratie auf dich zu und die einzige die das nicht hassen sind Beamten und Steuerberater ;)

  • Gute Frage.

    Das mit der KV- Renten- und Familienversicherung nicht weiterverfolgen.

    Dies hat hier keinerlei Auswirkungen.


    Meine Photovoltaikanlage ist nun fast 10 Jahre alt und misst 6.6 Kilowatt-Peak. Am 31.12.2022 ist die Anlage abbezahlt. Die Einspeisevergütung liegt bei 18,6 Eurocent. Die Anlage war von Anfang an ein Nullsummenspiel. Die Kreditrate wird quasi mit der Einspeisevergütung und dem Eigenverbrauch ausgeglichen. Ab 2023 beträgt der monatliche Gewinn mehr als 100,- Euro. Wartung und Reparatur bisher 0,- Euro. Zusatzbeitrag zur Gebäudeversicherung 60,- Euro jährlich. Wer 20.000,- Euro auf dem Konto hat, sollte doch mit Zahlen umgehen können. Daher erstaunt mich doch die Unterstützung durch die Lohnsteuerhilfe. Bin mir nicht sicher: Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Lohnsteuerhilfe einem Arbeitnehmer nur wegen einer Photovoltaikanlage ihre Hilfe versagt. Da meine Anlage unter "Liebhaberei" geführt wird, zahle ich auch keine Einkommensteuer auf den Gewinn. Es ist nur monatlich oder quartalsweise eine Umsatzsteuervoranmeldung abzugeben. Allerdings ist das Formular unnötigerweise völlig überdimensioniert. Man kann das ausgefüllte Formular bei Elster speichern und beim nächsten Mal erneut so verwenden, oder den Betrag ändern.

    Bei der heutigen Einspeisevergütung macht eine Photovoltaikanlage eher Sinn, wenn man einen hohen Stromverbrauch hat. In 10 Tagen wird an meinem Haus eine Wallbox installiert (kostenlos über KfW). Mal schaun' was für einen E-Wagen ich mir zulegen werde.

    Auch heute noch würde ich eine Photovoltaikanlage kaufen. Nicht nur wegen des Geldes.

    Größtes Problem heute: Einen Termin bei einem Dachdecker zu bekommen.

    Ein Dachdecker macht fast den gesamten Papierkram mit dem Netzbetreiber und den Behörden. Zudem kann er die Produktivität der geplanten Anlage errechnen.

  • Danke. Super spannender Beitrag Referat Janders.
    Erkläre bitte mal den Zusammenhang mit KV und Rentenversicherung und Familienversicherung genauer. Das war mir so gar nicht bewusst, dass das darauf aus Auswirkungen haben könnte wenn man ne PV Anlage hat.

    1.

    Kraft Gesetzes wird man mit einer PV-Anlage nicht rentenversicherungspflichtig. Könnte man aber beantragen.


    2.

    Einkünfte aus Gewerbebetrieb werden als Hinzuverdienst berücksichtigt, wenn eine Erwerbsminderungsrente oder vorgezogene Altersrente bezogen wird. Ähnlich ist es bei der Einkommensanrechnung bei Renten wegen Todes. (Gibt aber Freibeträge.)


    3.

    Die Familienversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung ist an Einkommensgrenzen gebunden. Theoretisch könnten diese durch eine PV-Anlage der mitversicherten Person überschritten werden. Aber eine PV-Anlage der/des Stammversicherten steht der Familienversicherung der/des Angehörigen nicht entgegen.


    In den meisten Fällen muss man sich keine Gedanken machen. In ein paar Fällen aber schon.

  • Wir betreiben jetzt schon länger eine PV-Anlage und die Bürokratie ist überschaubar bzw., wenn alles geklärt ist, überhaupt nicht mehr vorhanden.


    - Die PV-Anlage wurde vom Installateur im Marktstammregister angemeldet (hatte Vollmacht von uns)

    - Der Installateur hat den Zählerwechsel beauftragt (mit Vollmacht)

    - Kurze Meldung von uns an das Finanzamt mit den Erforderlichen Daten

    - schriftliche Meldung an die Gebäude-Versicherung, hat bei uns nichts verändert da die PV-Anlage schon in den AGB geführt und deren Wert ein Bruchteil des Hauses ist/war

    - Gewerbeanmeldung brauchten wir nicht da der Gewinn durch den Verkauf es Überschusses nur ein paar Kröten jährlich sind und somit in die Bagatell-Regelung fällt.


    Vor 2 Jahren sind wir dann in die "Liebhaberei" beim Finanzamt gewechselt, dazu gibt es sogar Vordrucke im Netz.


    Und seit 2 Jahren machen wir jetzt überhaupt nichts mehr, weder bei den Steuern noch sonst irgendwo. Läuft einfach vor sich hin. Werde jetzt mal den Geschirrspüler anschmeißen und Rasen mähen, sie Sonne scheint ;) :D8)

  • auch nur ein "Deckmäntelchen des Umweltschutzes, der Politik und der Hersteller". Darüber verkauft man halt besser.
    Was „grün ausschaut“ und im Hochglanzprospekt angepriesen wird, ist nicht immer wirklich ganzheitlich betrachtet gut für die Umwelt. Kann sein, muss es aber nicht sein.

    Da bist du technisch auf dem Stand von vor ca. 15-20 Jahren hängen geblieben. Zitat:

    "Photovoltaikanlagen amortisieren sich in Deutschland nach ein bis zwei Jahren energetisch – nach dieser Zeit hat die Anlage so viel Energie produziert wie für Herstellung, Betrieb und Entsorgung aufgewendet werden müssen." https://www.umweltbundesamt.de…otovoltaik#%C3%96kobilanz . Auf ohnehin versiegelten Flächen wie Dächern ist Photovoltaik aus Umwelt sicht und als Gegner von Energiekriegen ein absoluter no brainer außer bei starker verschattung/ Nord ausrichtung. Aber das dürfte sehr selten der Fall sein ;)

  • Viele Häuser haben 50% des Dachs nach Norden, ganz so selten ist der Fall also nicht ;)


    Und ob ein Dach wirklich versiegelt, hängt ganz davon ab was mit dem Wasser passiert. Bei Altbauten geht das oft noch in die Mischkanalisation, bei Neubauten ist heute fast überall eine Zisterne (-> Versickerung über Gartenbewässerung) oder Rigole vorgeschrieben. Praktischerweise steht das aber der PV kaum im Weg, das Wasser findet trotzdem seinen Weg in die Regenrinne

  • Viele Häuser haben 50% des Dachs nach Norden, ganz so selten ist der Fall also nicht ;)

    Die Chancen stehen aber ziemlich gut, dass die anderen 50% nach Süden, also optimal ausgerichtet sind, muss aber nicht sein ;) ein Dach ist versiegelt wenn drunter nen Gebäude ist. Das mit den Rigolen etc ist nur Trickserei im Baurecht um mehr zubauen zu dürfen.

  • Optimal ist heute eher Ost-West für maximalen Eigenverbrauch. Das Süddach war optimal solange egal war wann der Ertrag für die Einspeisevergütung erzeugt wurde. Heute ist die für Anlagen kleiner Privatleute nicht mehr kostendeckend und die PV lohnt nur durch Eigenverbrauch.


    Versiegelt ist ein Grundstück dann wenn Wasser woandershin (Kanalisation, Nachbargrundstück) abfließt. Solange das Wasser auf dem Grundstück bleibt, ändert sich erst einmal nichts. Und die Zeiten in denen man für eine Rigole die GRZ erhöhen konnte sind schon längst vorbei. Mittlerweile wird so etwas fast immer vorgeschrieben. Wie es bei der PV auch laufen wird. Aktuell ist das noch freiwillig und man bekommt über die Einspeisevergütung eine Kleinigkeit dafür. Mittelfristig wird die einfach Pflicht.

  • Nebenbei: Steuererklärungen sind keine schwarze Magie. ;)

    Trotzdem muss bzw. sollte der Steuerzahler noch Steuererklärungen machen und bekommt sie nicht automatisch erstellt wie in skandinavischen und baltischen Ländern.


    Wer 20.000,- Euro auf dem Konto hat, sollte doch mit Zahlen umgehen können. Daher erstaunt mich doch die Unterstützung durch die Lohnsteuerhilfe. Bin mir nicht sicher: Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Lohnsteuerhilfe einem Arbeitnehmer nur wegen einer Photovoltaikanlage ihre Hilfe versagt.

    Warum muss man sich mit Steuererklärungen auskennen, wenn man gut mit Geld umgehen kann?


    Die Lohnsteuerhilfe schreibt dazu:

    Zitat

    Lohnsteuerhilfevereine dürfen Steuerpflichtige nicht beraten, wenn sie Einkünfte aus Gewerbebetrieb haben. Das trifft auch auf Besitzer eine Photovoltaikanlage zu. (Beratungsbefugnis, § 4 Nr. 11 StBerG). Bei Fragen zur Besteuerung Ihrer Anlage wenden Sie sich bitte an einen Steuerberater.

     
  • Mittelfristig wird die einfach Pflicht.

    Hoffen wirs, Team Eigenverantwortung hat wie immer krass versagt ;) solche Festlegungen werden im Baurecht nicht einfach just for fun verankert sondern dienen immer auch als Argumentationshilfe um das Ding durchzuboxen, "Leute wir bauen 200 Einfamilienhäuser aber guckt mal wir ham Rigolen"

  • Da bist du technisch auf dem Stand von vor ca. 15-20 Jahren hängen geblieben. Zitat:

    "Photovoltaikanlagen amortisieren sich in Deutschland nach ein bis zwei Jahren energetisch – nach dieser Zeit hat die Anlage so viel Energie produziert wie für Herstellung, Betrieb und Entsorgung aufgewendet werden müssen." https://www.umweltbundesamt.de…otovoltaik#%C3%96kobilanz . ;)

    Danke für den informativen Link.
    Das trifft definitiv zu, dass ich nicht auf dem aktuellsten Stand bin.
    Ob das Umweltbundesamt bei seiner Energiebilanzierung auch die Herstellungs- und Transportenergie und die Entsorgungsenergie auch außerhalb Deutschlands betrachtet hat, oder ob das nur rein für Deutschland gilt.
    Am liebsten wäre mir eine Gesamtlebensbilanz aller Rohstoffe, inklusive Transportkosten usw. weltweit betrachtet und dann ein finaler Energiewert à la J = kg·m2·s−2 = N·m = W·s oder was auch immer.
    Es ist schon viele viele Jahre her, da hatte ich mal eine Vorlesung in Energiebilanzierung und der Prof. hatte damals gezeigt, wie die Ämter teilweise unphysikalisch arbeiten und politisch die Physik schönrechnen wollen. Dies klappt oftmals in dem man nur ein isoliertes System betrachtet und nicht das Ganze....

    Aber das nur mal am Rande. Hier soll es ja im Rendite gehen, ob die 20k€ ein wirtschaftlich gutes Investment sind oder nicht ;)

  • Warum muss man sich mit Steuererklärungen auskennen, wenn man gut mit Geld umgehen kann?

    Damit du nicht so dumme Fehler wie ich machst und Lehrgeld bezahlen musst ist es hilfreich sich damit auszukennen.
    Kennst du dich mit Steuern gut aus, wirst du das Geld länger behalten oder indirekt eine höhere Rendite erwirtschaften, oder vielleicht weniger Krankenkassenbeiträge bezahlen müssen usw... Du solltest dich im ganzen System gut auskennen. Das wäre noch besser.
    Ich schreibe da leider aus Erfahrung und habe mir einiges an Geld aus Unwissenheit entgehen lassen und das Leben "härter als nötig" gemacht.

  • Hoffen wirs, Team Eigenverantwortung hat wie immer krass versagt ;) solche Festlegungen werden im Baurecht nicht einfach just for fun verankert sondern dienen immer auch als Argumentationshilfe um das Ding durchzuboxen, "Leute wir bauen 200 Einfamilienhäuser aber guckt mal wir ham Rigolen"

    Ich sags mal so...hätten hier in Konstanz nicht die NIMBYs und Pseudo-Ökos das sagen, dann hätte man in den letzten Jahren ausreichend Wohnraum gebaut und würde ich vielleicht eine schöne und bezahlbare Wohnung finden. Stattdessen bauen wir jetzt halt in Hintertupfingen wo Neubürger gerne gesehen sind. Übrigens trotz PV, Batterie, moderner Erdwärmeheizung und energetisch hochwertiger Wände (fast ohne Polystyrol) und einem naturnahen, artenreichen Garten zum gleichen Gesamtbudget wie mich hier eine 3-Zimmer-Wohnung im Charme "Sozialer Wohnungsbau 1980" kostet. Die Wohnblocks sind energetisch eine Katastrophe ist und haben hier im Innenhof 5000qm (!) tote Fläche geschaffen hat in der sich keiner freiwillig aufhält...So viel zum Thema "das böse Einfamilienhaus".

  • Übrigens trotz PV, Batterie, moderner Erdwärmeheizung und energetisch hochwertiger Wände (fast ohne Polystyrol) und einem naturnahen, artenreichen Garten zum gleichen Gesamtbudget wie mich hier eine 3-Zimmer-Wohnung im Charme "Sozialer Wohnungsbau 1980" kostet.

    Alles nur Kleinigkeiten zum Ausgleich, der entscheidende Faktor ist der "Verlust" von Fläche pro Bewohner. Nicht nur das Haus selbst sondern insbesondere auch die Erschließung mit Infrastruktur (vorallem Straßen). Aber bin auch kein großer Fan vom Kampf gegen Einfamilienhäuser da ich hier keine Erfolgschancen sehe, man kann aber anders Lösungen finden. Eine nicht repräsentative Beobachtung (durchgeführt durch mich selbst) kommt zum Ergbniss das 75% der Einfamilienhäuser nur gebaut werden weil die Besitzer möglichst nah an ihrem Motorrad- und Autostellplatz schlafen wollen. Hier kann man auch in Geschosswohnungen Lösungen finden, vllt Motorradbalkone oder so ;) oder halt einfach Tiefgaragen und Marketing für Einfamilienhäuser einschränken wie bei Tabak, dann haben auch gleich viel weniger Menschen den inneren Wunsch die Pendlerpauschale maximal auszureizen (spart Steuern!)