Wie viel Ersparnisse statt BU Versicherung

  • Ich war vielleicht nicht präzise genug, bessere nochmals kurz nach:


    BU-Versicherung würde ich nur bis 55 wählen weil der Kapitalpolster von 55-67 jetzt schon vorhanden ist und nicht erst angespart werden muss.


    In AT zahlt der Staat 1100€ BU Rente. Plus 1500 wären 2600€.


    Einen Mercedes brauch ich nicht - ist mir zu teuer, ich fahre lieber Fiat ;)

  • Eine staatliche BU-Rente, unabhängig von Vermögen und sonstiger Absicherung, kennen wir in D tatsächlich nicht.

    Ansonsten stimme ich Dr. Schlemann zu. Ich habe meine BU tatsächlich 5 Jahre vor Fälligkeit gekündigt (später ging nicht, da in den letzten 5 Jahren unkündbar). In Leistungsfall hätte ich nur wenige Monate eine Rente erhalten, bei unverändertem Beitrag. Da passte das Preis-Leistungsverhältnis nicht mehr, zumal inzwischen Reserven vorhanden waren.

  • TinglTangl , haben Sie bei der Höhe der BU Absicherung einkalkuliert, dass Sie in Österreich auf die Berufsunfähigkeitspension ebenfalls Steuern und Sozialversicherungsbeiträge zahlen? Wie viel bleibt dann noch zum Sparen übrig? Wenn das Kapitalpolster von 55-67 aufgebraucht ist, könnte es sonst ab 67 mau aussehen.


    Das Bild "Mercedes" bitte nicht missverstehen, es geht nicht um Status oder Luxus, sondern um Sicherheit. Wir sind uns vermutlich darüber einig, dass man beim gleichen Unfall aufgrund von mehr Sicherheitsausstattung aus einem Mercedes im Zweifel gesünder aussteigt, als aus einem Fiat. Je nach Beruf kann eine "Mercedes-BU" übrigens günstiger sein, als ein Fiat. :)

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Nach längerer Überlegung bin ich zu folgendem Schluss für Laufzeit und Höhe der BU gekommen:


    Dauer: 67 minus (Jahre für die bereits Kapitalpolster rückgestellt ist, der entsprechen veranlagt wird)


    Höhe: ca. 2000€ minus (passives Einkommen zB Mieteinnahmen oder staatliche Leistung die nicht gegengerechnet wird (unterschiedlich in versch. Ländern…)


    Versicherungsgesellschaft mit gutem Rating und akzeptabler Klagequote.


    Wenn einem noch mehr „verkauft“ wird fällt es für mich unter Aufschwatzen des Maklers, dass seine Provision steigt

    ;)


    Da können je nach finanzieller Lage ganz andere Ergebnisse rauskommen als die Standardvariante die immer von den Maklern aufgeleiert wird…!


    Aber da muss jeder wahrscheinlich seinen eigenen Zugang finden.

  • Starke Ansage TinglTangl , mit einer aus 6 Tagen "Community-Studium" entstandenen exotischen Sichtweise zur BU Absicherung (teils der besonderen Situation geschuldet) die "herrschende Meinung" als "Aufschwatzen provisionsgeiler Makler" abzuwerten. ^^


    Ebenfalls interessant finde ich die im Rahmen der "Community Ausbildung" gereifte Erkenntnis, dass Ratings und Klagequote / Prozessquote besonders wichtige Kriterien für die Anbieterauswahl wären. ^^


    Wie aussagekräftig sind Ratings?

    Zur Qualität von Berufsunfähigkeitsversicherungen gibt es verschiedene Ratings:

    • Franke & Bornberg (F&B): In der Version 10/21 erhalten 59,67% der Tarife die Höchstnoten FFF+ oder FFF.
    • Morgen & Morgen (M&M): In der Version 5/22 erhalten 78,3% der Angebote die Höchstbewertung von „fünf Sternen“-
    • Stiftung Warentest / Finanztest (5/2021): Erstaunlicherweise erhält hier durchgängig ca. die Hälfte aller Anbieter ein „Sehr gut“ und kann sich mit einem Testsiegel schmücken, mit dem Stiftung Warentest eine vier- bis fünfstellige Summe verdient; honi soit qui mal y pense! Der Vergleich von Finanztest geht inzwischen zwar etwas mehr in die Tiefe (nach nur 9,5 Kriterien in 2013 und 12 Kriterien in 2015). Weiterhin werden aber viel zu wenige und teils falsche Kriterien verglichen. So fließen alleine die Antragsfragen zu 25% mit in die Gesamtbewertung ein, die bei professioneller Beratung stark an Relevanz verlieren. Auch andere Kollegen haben die die Schwächen der Finanztest BU Ratings in verschiedenen Beiträgen aufgedeckt.

    Welchen Sinn hat ein Rating als Entscheidungshilfe, wenn fast alle Angebote die volle Punktzahl bekommen?


    Wie aussagekräftig sind Prozessquoten?

    Die Prozessquote ist ein für die Auswahl einer Berufsunfähigkeitsversicherung relativ ungeeignetes und nachrangiges Kriterium. Zum einen ist die Ermittlung dieser Quoten fachlich unsauber, wie man an verschiedenen Stellen nachlesen kann.


    In der Praxis hängt die Prozesshäufigkeit aber vor allem vom Kunden selbst ab und ob er sich die richtigen Berater ausgesucht hat. Professionell beratene Kunden profitieren von:

    • Qualitativ "guten" BU-Tarifen mit leistungsstarken Bedingungen mit wenig Einschränkungen und Fußangeln und somit erhöhter Leistungswahrscheinlichkeit
    • Korrekter Beantwortung der Antragsfragen zu Gesundheit, Risiken etc. zur Vermeidung von vorvertraglichen Anzeigepflichtverletzungen
    • Unterstützung im Leistungsfall von Anfang an durch einen Profi - so herrscht "Waffengleichheit"

    Die am schwierigsten zu korrigierenden Fehler werden meistens schon bei der Antragstellung und beim Leistungsantrag gemacht. Wenn der Vorgang durchgängig professionell aufbereitet und begleitet wird, gibt es deutlich weniger Probleme. Natürlich schickt der Versicherer auch dann nicht direkt einen Blumenstrauß und fragt nach der Bankverbindung, auf die er die BU-Rente überweist, sondern prüft alle Details inkl. einer evtl. vorvertraglichen Anzeigepflichtverletzung. Diskussionen und Schriftverkehr gibt es meistens, Gerichtsverfahren aber extrem selten. Bei nicht auflösbaren unterschiedlichen Einschätzungen kann auch mal ein Vergleich als Lösung herauskommen - der Kunde hat schneller sein Geld und die Versicherer sind letztlich auch nicht scharf auf langwierige Prozesse. Der von uns empfohlene Versicherungsberater kommt auf eine Klagequote bzw. Prozessquote von nur einem von 221 Fällen = 0,45%. Auch deshalb spielen für uns Prozessquoten eine untergeordnete Rolle bei der Auswahl der "richtigen" BU.


    Allenfalls kann man mittels Prozessquoten einige Anbieter und Tarife ausschließen, die mit >3% ganz deutlich über dem Durchschnitt liegen – so z.B. Condor, CosmosDirekt, DEVK, WWK, Gothaer, Helvetia, SIGNAL IDUNA, Inter, Mecklenburgische, Standard Life und Stuttgarter (Stand 2020 nach Morgen & Morgen).

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  • Fast beleidigend deine Ansage!

    Selten gesehen, dass Forumsteilnehmer so respektlos sind. Sicher, dass du hier richtig bist mit dieser fast kampfbereiten Diskussionskultur ;)

    Ciao!

  • Schlechte Makler erkennt man daran, dass sie den potentiellen Kunden unterschätzen und abnehmen er hätte 0 Ahnung.


    Das mündet dann oft in Arroganz und endet in Kundenbeschimofung wie:


    mit einer aus 6 Tagen "Community-Studium" entstandenen exotischen Sichtweise zur BU Absicherung (teils der besonderen Situation geschuldet) die "herrschende Meinung" als "Aufschwatzen provisionsgeiler Makler" abzuwerten. ^^


    Ebenfalls interessant finde ich die im Rahmen der "Community Ausbildung" gereifte Erkenntnis, dass Ratings und Klagequote / Prozessquote besonders wichtige Kriterien für die Anbieterauswahl wären. ^^


    Totales NoGo ;)

    Also bei dir kann man sich auslachen und beschimpfen lassen wenn man sich zu BI Gedanken macht dienliche genau Deinen Vorstellungen entsprechen. Weil alle anderen blöd sind und nix davon verstehen außer du, richtig??

  • Gibt von mir auch eine rote Karte.. scheint ein Makler zu sein der auf Teufel komm raus jede kritische Diskussion oder andere Sichtweise über BU Versicherung ersticken will.

    Finde ich auch nicht ok…

  • Interessanter Gedanke. Ich habe zwar bis 60 BU, ist aber sicher von der jeweiligen Situation abhängig.

  • TinglTangl , ich wundere mich doch sehr, wie Sie mein Bemühen, Sie bei Ihren Überlegungen zur BU Absicherung mit fachlicher Aufklärung zu unterstützen, interpretieren und wie Sie darauf reagieren. Ihr Plan, mit einem Versicherungsmakler zu sprechen, ist auf alle Fälle eine gute Idee.

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  • "Wenn ich einen BU-Antrag stelle schicken die einen Gutachter, der von der Versicherung beauftragt wurde und den Auftrag hat, die BU abzulehnen. Die bezahlen dann eh nicht."

    Danke markus_ks , nehme ich gerne auf und schreibe mal was dazu. Die Antwort steckt größtenteils schon in dem obigen Beitrag zu den Prozessquoten. "Waffengleichheit" ist hier das Stichwort. EInen BU Leistungsantrag niemals auf eigene Faust stellen, sondern mit Hilfe eines Fachmanns. Dann weiß die Versicherung von vornherein, dass sie sich Mätzchen sparen kann.

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  • Noch eine Ergänzung zum Thema Gutachter markus_ks ("fand" ich gerade auf unserer Website - ja, da steht inzwischen ziemlich viel :) )


    Laut GDV Statistik (siehe auch „Die größten Irrtümer über den Schutz gegen Berufsunfähigkeit„) wird in 80% der Leistungsfälle eine Berufsunfähigkeitsrente geleistet. Fast immer werden für die Antragsprüfung nur vorhandene Unterlagen wie Atteste herangezogen, nur in knapp 6% der Fälle wurde für die Leistungsprüfung ein neutrales Gutachten beauftragt. Von diesen Gutachten stellten 63% zu Gunsten des Versicherten eine Berufsunfähigkeit fest. Beim Ombudsmann für Versicherungen gingen aus 16,9 Mio. Verträgen ganze 400 Beschwerden ein.

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  • Danke MoritzalsNachname , diese "Ausrede" haben wir auf unserer Website unter "Berufsunfähigkeitsrisiko" glaube ich schon behandelt. Ich baue hier mal die jeweiligen Passagen ein. Für mich ist das eine Mischung aus:


    1. Ich habe doch einen Schreibtischjob …

    …. wie soll ich da berufsunfähig werden? Oder: Ich bin Arzt, BWLer, Jurist, Ingenieur usw. – da kann ich doch immer irgend etwas arbeiten! Ähnliche Einwände hören wir öfters am Anfang einer Beratung zur Berufsunfähigkeit.


    Bei einem „Schreibtischjob“ ist sicherlich die Gefahr geringer, von Gegenständen getroffen und verletzt zu werden. Dafür drohen jedoch Risiken wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Rückenprobleme wegen mangelnder Bewegung, wenn jemand den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt und sich vielleicht aus Zeitmangel noch zusätzlich ungesund mit Fast-Food ernährt. Geistige und psychische Einschränkungen wirken sich in einem Schreibtischjob häufig stärker aus, als bei manuellen Tätigkeiten.


    Das wichtigste Argument: Auch Versicherer wissen, dass ein „Schreibtischtäter“ ein geringeres Berufsunfähigkeitsrisiko hat. Deshalb zahlt er deutlich weniger für seine Berufsunfähigkeitsversicherung, als z.B. ein Dachdecker. Das reduzierte Risiko ist also schon eingepreist und deshalb kein legitimes Argument, keine BU abzuschließen!


    und


    2. Ich kann immer etwas arbeiten

    Das mag bei kleineren Gesundheitseinschränkungen noch funktionieren. Wenn Sie allerdings Ihren Krebs mit einer Chemotherapie bekämpfen, nach einem Schlaganfall nicht mehr sprechen können oder Burnout (trifft häufig Akademiker!) bzw. eine schwere Depression Sie antriebslos machen, dann arbeiten Sie nicht noch etwas nebenher! Es ist auch ein großer Unterschied, ob Sie bei ernsten gesundheitlichen Problemen etwas nebenher arbeiten, weil Sie es möchten, oder ob Sie es müssen, um finanziell zu überleben!


    Passt das? Ich freue mich auf Anregungen zur Optimierung. :)

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  • 2. Ich kann immer etwas arbeiten

    Das mag bei kleineren Gesundheitseinschränkungen noch funktionieren. Wenn Sie allerdings Ihren Krebs mit einer Chemotherapie bekämpfen, nach einem Schlaganfall nicht mehr sprechen können oder Burnout (trifft häufig Akademiker!) bzw. eine schwere Depression Sie antriebslos machen, dann arbeiten Sie nicht noch etwas nebenher! Es ist auch ein großer Unterschied, ob Sie bei ernsten gesundheitlichen Problemen etwas nebenher arbeiten, weil Sie es möchten, oder ob Sie es müssen, um finanziell zu überleben!

    In diesen extremen Fällen sollte dann aber die Wahrscheinlichkeit hoch sein auch die EM Rente zu bekommen, oder?

  • Bei der EM Rente geht es um irgendeine Tätigkeit, nicht um die konkret ausgeübte. Und die Höhe ist auch nicht sehr üppig. Die würde ich deshalb eher nicht einplanen.

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  • Bei der EM Rente geht es um irgendeine Tätigkeit, nicht um die konkret ausgeübte. Und die Höhe ist auch nicht sehr üppig. Die würde ich deshalb eher nicht einplanen.

    Es werden auch Renten wegen Erwerbsminderung gezahlt, so ist es ja nicht. Aber es geht halt nicht um eine konkrete Tätigkeit, sondern um den allgemeinen Arbeitsmarkt, das ist richtig herausgestellt worden. Die Höhe den Renten, wenn sie denn gezahlt werden, geht von bis.

    Das sind alles Faktoren und Unschärfen, die ich in meiner Absicherung nicht haben will.


    Aber nehmen wir einmal folgendes Bild:


    Wenn ich an der Kordel ziehe, dann soll da aber sofort der Fallschirm aus dem Rucksack kommen. Und zwar in jedem Fall, nicht nur vielleicht oder erst nach 5 Minuten, und es soll auch ein Fallschirm sein und keine Picknickdecke.