BaFin-Studie - Qualität der Ausführung von Wertpapieraufträgen an Payment for Order Flow - Handelsplätzen (aka Neo-Broker)

  • Hier wurde ja schon häufiger über die Frage diskutiert, in wie die von den Neo-Brokern und auch anderen angebotenen Handelsplätze günstig für den Anleger sind. Es gibt auch Überlegungen, das Geschäftsmodell zu verbieten, bei dem die Depotanbieter von den Handelsplätzen eine Zahlung für die Übermittlung der Aufträge erhalten, was Einfluss auf die Entgelte haben könnte.


    Die BaFin hat dazu eine Studie veröffentlicht, die zum Schluss kommt, dass bei kleineren Auftragsvolumina unter der Berücksichtigung der Kosten in den überwiegenden Fällen die Ausführung in gleicher oder besserer Qualität erfolgt.

    https://www.bafin.de/SharedDoc…22_05_16_PFOF_Studie.html


    Xenia Für die Redaktion soweit nicht bekannt.

  • Kater.Ka

    Hat den Titel des Themas von „BaFin-Studie - Qualität Qualität der Ausführung von Wertpapieraufträgen an Payment for Order Flow - Handelsplätzen (aka Neo-Broker)“ zu „BaFin-Studie - Qualität der Ausführung von Wertpapieraufträgen an Payment for Order Flow - Handelsplätzen (aka Neo-Broker)“ geändert.
  • So pauschal möchte ich da nicht ja oder nein sagen.


    Die grundsätzliche Thematik ist, dass an einer richtigen Börse der Spread nicht gezahlt wird sondern Käufer und Verkäufer den gleichen Kurs erhalten. Wenn man jetzt sagt, man spart den halben Spread, ansonsten ist die Ausführung gleich, dann ist die Grenze Volumen*halber Spread = Entgelt Depotanbieter + Entgelt Börse. Bei der DKB sind mMn die 10€ das Grundentgelt, dazu kommen noch die Börsenkosten.


    Bei einer liquiden Aktie um die 100 € ist der Spread aktuell 6 Cent. Für eine 10.000€-Order würde man bei der DAB rund 13€ über Xetra zahlen. Die berechnete Ersparnis durch den halben Spread rund 3 €.


    Bei einer anderen Aktie aus dem TecDax um 40 € und Spread 5 Cent wären die Orderkosten wieder 13 €. Bei 250 Stück wäre der Vorteil 6,25 € gegen DKB 13€.


    Bei einer weiteren nicht so liquiden Aktie aus dem SDAX um die 110 €ist der Spread 30 Cent. Bei 90 Stück wäre der Vorteil dann rund 13,50 € gegen die rund 13€ bei DKB. Hier wäre man also selbst bei DKB über die richtige Börse günstiger als beim Neo.


    Meine Empfehlung wäre sich mit den Entgelten der jeweiligen Handelsplätze vertraut zu machen (z.B. über den ex-ante-Kostenausweis) und dagegen sich die Spreads an den Handelsplätzen anzuschauen (z.B. über die Guidants Handelsplatzübersicht) und dann zu rechnen. Speziell bei gettex sehe ich bei ETF außerhalb der Xetra-Zeiten erhöhte Spreads, hatten wir hier auch schon mal einen Thread dazu.

  • Nein. Die Hypothese ist weiterhin, dass der faire Kurs unter dem Briefkurs des Handelspartners liegt. Wenn man wieder den halben Spread nimmt wäre der Kauf um diesen Betrag anderswo günstiger gewesen. Der Handelspartner sichert sich ja an einer anderen Börse ggf. ab.

  • Man sagt doch im allgemeinen, dass man bei Handelsplätzen wie L&S (TR) oder gettex (SC) nicht viel falsch macht bez. der Spreads, wenn man nur innerhalb der Xetra-Handelszeiten kauft.


    Ich gebe in letzter Zeit desöfteren Limit-Orders auf. Diese wurden bei TR oder SC auch schon mal außerhalb der Xetra-Handelszeiten ausgelöst. D.h. ich habe dann hier zu viel bezahlt, weil der faire Briefkurs woanders besser gewesen wäre? Ich habe nur dann keine Möglichkeit, woanders zu kaufen, eben weil Xetra ja schon geschlossen hat.


    Und wenn der Kurs dann am nächsten Morgen schon wieder höher ist als mein Limit, wäre meine Order zu Xetra-Zeiten nie ausgeführt worden.


    Was ist also besser? Den niedrigen Kurs abzustauben, auch mit erhöhtem Spread? Oder nur zu Xetra-Zeiten zu kaufen?

  • In der Art, wie Du es beschreibst, war Deine Methode besser. Im allgemeinen Fall müsste man einen kontinuierlichen Verlauf annehmen, der außerhalb der Xetra-Zeiten zum schlechteren abweicht. Deswegen ist die allgemeine Regel dennoch richtig.