20 Jahre Fehlzeiten, nur noch 10 Jahre bis Rente - in gesetzlich RV einzahlen?

  • Hallo liebe Finanz-Gemeinde,


    durch gesundheitliche Umstände habe ich ca. 20 Jahre Fehlzeiten und durch Scheidung nur die Hälfte meines Rentenanspruchs von zurzeit ca. 500,- Euro.
    Bis zum Rentenalter, bzw. möglichen Eintritt in die Rente sind noch 10 Jahre zu bewältigen.
    Wäre es sinnvoll, in die gesetzliche RV bspw. den maximalen Betrag / Monat einzuzahlen?

    Oder welche Alternative würde Ihnen / Euch einfallen?

    Spekulative Objekte kommen für mich nicht in Frage.


    Schonmal besten Dank vorab!


    Genussplautze

  • Hallo.


    Wenn das Geld in Form einer Rente beginnend in 10 Jahren abgerufen werden soll, dann wären entsprechende Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung schon sinnvoll.

    Aber ob und wie das möglich ist, würde den Rahmen der Community hier sprengen, zumal man hier ja nicht den eigenen Versicherungsverlauf entblößen will.


    Am besten zeitnah Termin bei der DRV machen und schauen was geht.

  • Hallo genussplautze und Herzlich Willkommen im FT-Forum,

    Wäre es sinnvoll, in die gesetzliche RV bspw. den maximalen Betrag / Monat einzuzahlen?

    Ja, das kann m.E. durchaus Sinn ergeben, wenn keine anderen Vermögenswerte vorhanden sind, um das sog. 'Langlebigkeitsrisiko' abzusichern.

    Allerdings solltest Du dir Möglichkeiten auch nicht überbewerten. Maximal kannst Du M.W. nach 2 Rentenpunkte pro Jahr erwerben. D.H. Du könnest in 10 Jahren maximal noch 20 Rentenpunkte zusätzlich aufbauen. 1 RP entspricht aktuell 34,19€/Monat (West).

    Das wären dann aktuell ca. 700€ Bruttorente/Monat zusätzlich, die über freiwillige Zahlung in die GRV möglich wäre.

    Ob dass zusammen mit Deinem restlichen Rentenanspruch ausreicht um ein auskömmliches Dasein in der Rente zu gewährleisten kannst nur Du für Dich entscheiden.

    Natürlich wird der Wert eines RP in den nächsten Jahren weiter steigen (Rentenerhöhungen).

    Spekulative Objekte kommen für mich nicht in Frage.

    Aber auf auf ein langes Leben und den entsprechend langen Rentenbezug spekulierst Du schon, oder? ;)

  • monstermania


    Ja, grob 2 Entgeltpunkte pro Jahr ist Maximum.

    Allerdings kann man neben Pflichtbeiträgen (z. B. wegen Beschäftigung) keine zusätzlichen Beiträge zahlen. Wenn im Versorgungsausgleich Anwartschaften abgetreten wurden, kann man diese Lücke wieder auffüllen. Ggf. kann man (wenn eine vorgezogene Rente möglich ist) Abschläge ausgleichen. Also ggf. nimmt die Rentenversicherung recht viel Geld entgegen und die Rente ließe sich bis zum Rentenbeginn auf über 1500 Euro aufpumpen.


    Allerdings hätte man dann auch sechsstellig eingezahlt (und keine 1 vorne). 8|

  • Referat Janders

    Danke für die Erläuterungen!

    Habe demnächst meinen Beratungstermin bei der GRV. Dann schau ich mal, was sich mir noch für Optionen bieten.

    Wobei freiwillige Zahlungen in die GRV wohl frühestens in 10 Jahren ein Thema für mich wären. Bis dahin wird weiter kräftig das ETF-Depot bespart.

  • Und man nimmt mit einer späten Entscheidung auch das politische Risiko ein bisschen raus. ;)

    Es ist aktuell schwer zu sagen wie die GRV in 20 Jahren wirklich aussieht. Klar ist nur, dass ein gleichbleibendes Rentenniveau bei gleichbleibenden Beiträgen und gleichbleibendem Eintrittsalter sehr schlecht mit der Demographie vereinbar sein wird

  • Ja, auf den letzten Drücker machen die mehr Sinn. Auf lange Sicht hat die Börse die Nase vorne. (zumindest theoretisch)

    Genau so sehe ich das auch. Erstmal die nächsten 10 Jahre möglichst viel Geld ins Depot pumpen. Dann schaue ich 3-5 Jahre vor Rentenbeginn wo ich finanziell so stehe. Außerdem bekomme ich mit 60 noch meine KLV ausgezahlt, so dass ich auch die Möglichkeit hätte große Summen in die GRV einzuzahlen.

    Andererseits, gibt es ja den Spruch: "Ein gutes Pferd springt nur so hoch es muss".

    Wenn meine Rente ausreicht um meine Grundbedürfnisse zu bedienen, warum sollte ich diese dann weiter aufstocken? :/

    Die Rente für die Grundbedürfnisse und das Depot für die nächsten 20 Jahre 'Unruhestand' im Ruhestand. :)

    Und man nimmt mit einer späten Entscheidung auch das politische Risiko ein bisschen raus. ;)

    Nicht nur das politische Risiko. Es besteht ja auch ein nicht unerhebliches Risiko das Rentenalter gar nicht erst zu erreichen.

    Das Depot kann man zumindest noch vererben. Die Rente wäre in meinem Fall verloren (unverheiratet, keine Kinder). Wobei sich das mit der Heirat demnächst ändern könnte.:saint: